Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

Hier läuft Sibelius #3 aus der GA mit Barbirolli und dem Halle Orchestra (1966-1970). Irgendwie passt diese opulente, „fette“ und langsame Darstellung nicht so recht zu diesem Werk…

Finde ich…

Hallo Zusammen

hier läuft gerade



Gruß Michael

Camille Saint-Saens (1835-1921)
Sonaten für Violine & Klavier Nr.1 & 2
+ Triptyque op. 136; Elegie op. 160
Ulf Wallin, Roland Pöntinen
CPO, DDD, 2002

Schön anzuhören, haben diese Sonaten einige ansprechende Momente zu bieten. Dennoch gehören Sie für mein Empfinden nicht zur absoluten Spitzengruppe ihrer Gattung. An der Präsentation durch Wallin/ Pöntinen liegt es sicher nicht, siehe die Auszüge unten. Wer mag, kann die Werke zZ zum Schnäppchenpreis von 1,99 EUR kennenlernen.

Ensemble 04/04: "Ulf Wallin und Roland Pöntinen bieten eine der seltenen überzeugenden Darstellungen dieser Extreme.​ Selten habe ich die erste Violinsonate so packend, so sinfonisch und stringent erlebt.​ Eine Entdeckung ist das 'Triptyque' des 75-jährigen Komponisten, der sich im zweiten Teil 'Vision congolaise' der Klangwelt eines Debussy nähert.​" Classic FM: "Exzellente Musik.​" "Preis der Deutschen Schallplattenkritik" klassik-heute.​de 05/04: "Musikalische Intelligenz, Geschmack, dramaturgischer Verstand.​"

Viele Grüße
Frank

Jean Sibelius (1865-1957)
Sinfonie Nr. 4
Halle Orchestra, John Barbirolli
EMI | Warner, ADD, 1966-1970

Doch, dieser Zyklus hat immer noch seine Berechtigung, wie ich finde. Natürlich ist er bei weitem nicht mehr so konkurrenzlos, wie zu seiner Zeit.

Viele Grüße
Frank

Komm, hol Dir doch den Barbirolli-Box-Brocken, Du willst es doch, ich spüre es ...

Hier nochmals die Semyon-Bychkov/WDR-Box hervorgeholt: Wagner - Lohengrin - 2008. Sehr schön fliessende räumliche Aufnahme, die Stimmen sind für mich sehr gut. Das Verdi-Requiem aus der Box finde ich sehr gut, die Alpensinfonie ist ok, aber kenne ich besser (zB Thielemann oder Orozco-Estrada), die Elektra stehe ich inhaltlich trotz mehrerer Anläufe bislang nicht durch und den Rachmaninov habe ich noch nicht gehört. Für den aktuell geforderten Preis (€13) aber auf jeden Fall lohnenswert.

arnaoutchot (Beitrag #26289) schrieb:

Komm, hol Dir doch den Barbirolli-Box-Brocken, Du willst es doch, ich spüre es ...

Hallo zusammen,
ich hatte die Barbirolli-Box vor einiger Zeit und habe sie weitergegeben.
Für mich war da wenig drin, das ich hätte behalten wollen.
Genau genommen nur das Cello-Konzert von Edw. Elgar mit du Pré.
Die spätere (ziemlich bräsige und orchestral pauschal runtergepinselte) Aufnahme du Prés mit Barenboim kann nicht konkurrieren.
Bei Sibelius gibt es (für mich) viele auch von der Aufnahmequalität überragende Aufnahmen, obwohl die Barbirollis durchaus anhörbar ist.
Für Hardcore Opernfans evtl. noch Puccinis Turandot mit Birgit Nilsson.

Franz

Ja, das sagtest Du hier schon, und ich habe es für mich auch verinnerlicht. Aber Frank wird - glaube ich - weich ...

Ich spare jetzt auf den Boulez im Januar ...

Hallo zusammen,
nachdem Harry (Klassik Fan) die CD von Bychkovs Bruder, Yakov Kreizberg, vorgestellt hat, musste ja irgendwann die WDR-Box folgen.

arnaoutchot (Beitrag #26289) schrieb:

...Hier nochmals die Semyon-Bychkov/WDR-Box hervorgeholt: ..., die Elektra stehe ich inhaltlich trotz mehrerer Anläufe bislang nicht durch und den Rachmaninov habe ich noch nicht gehört.

Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen wurde mir zugetragen, dass diese Elektra eher zu den unglücklichen Produktionen gehört. Der Dirigent interessierte sich wohl nicht sehr für das Stück und hat nicht viel dazu beigetragen.

Franz

Das hatte ich glatt vergessen, daß ich den Barbirolli schon mal kommentiert habe .

arnaoutchot (Beitrag #26291) schrieb:

Ja, das sagtest Du hier schon, und ich habe es für mich auch verinnerlicht. Aber Frank wird - glaube ich - weich ...

Ich mag euch nicht !

Ich dich auch nicht.
Heute gibt's also was fleischloses : Spaghetti all' arrabiata.

Franz

Als Nachtisch wage ich einen erneuten Versuch mit diesem pièce de résistance

Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840-1893)
Symphonie Nr.6
MusicAeterna Orchestra,
Teodor Currentzis
Sony, DDD, 2016 (magere 40 min Spielzeit)


Franz

Jetzt noch zum Bychkov und Rachmaninov (oder Rakhmaninov, wie er hier geschrieben wird, so hab ich es noch nie gesehen). Die Glocken fand ich schon immer etwas langatmig, das ist auch hier der Fall. Aber die Symphonischen Tänze sind klasse, die haben Feuer und sind auch klanglich sehr gut abgebildet !

Wer sich über die noch komischeren Bilder von mir als üblich wundert ... ich probiere mein neues Mobiltelefon aus

Hier auch was Russisches:

Tschaikowskys „Manfred“ aus der exzellenten GA Haitink/Concertgebouw



R.I.P. Maestro

Bei mir endlich mal wieder tolle perkussive Musik - spannungsgeladen und sehr dynamisch, Schlagwerk und Vibraphon mit "Begleitung" bzw. Begleitung (beides gekonnt, zwischendurch tun sich aber sinfonische Klangräume auf, sodass nur von Begleitung zu sprechen etwas seltsam ist...) durch die Nordwestdeutsche Philharmonie.

Dan Townsend & Aron Leijendeckers (Schlagwerk/Marimba/Vibraphon) und Nordwestdeutsche Philharmonie/Markus Huber,
Avner Dorman: Spices, Perfumes, Toxins! - Concerto for two percussionists and orchestra,
Ars 2017.

Absolut inspirierende Musik - und zugleich ein melodischer Surround-Knaller.


Review

Camille Saint-Saens (1835-1921)
Sonate für Violine & Klavier Nr. 2
Alessio Bidoli, Bruno Canino
Warner, DDD, 2018 (?)

Nächster Versuch. Gar so viele Einspielungen von Saint-Saens 2. Violinsonate konnte ich ad hoc leider nicht finden.
Am umfassendsten hat sich wohl Naxos seiner Werke für Violine und Klavier angenommen. Dort werden ich auch noch einmal nachhören.
Gibt es eurerseits Tipps zur Sonate Nr. 2?

Viele Grüße
Frank

Camille Saint-Saens (1835-1921)
Sonate für Violine & Klavier Nr. 2
Fanny Clamagirand, Vanya Cohen
Naxos, DDD, 2011

Das scheint mir sehr gut gespielt und wer die Werke für Violine und Klavier komplett haben möchte, ist mit dieser Reihe wohlmöglich sehr gut bedient, ohne wirklich weiterer Alternativen zu bedürfen. Den Rest kenne ich allerdings noch nicht.

»Fanny Clamagirand gehört zweifellos zu den ganz aufregenden und herausragenden Geigerinnen der Zeit.​« (Ensemble) »Leidenschaftlich und mit verschwenderischem Ton schwelgt Fanny Clamagirand durch die Élegie op.​ 160 von Camille SaintSaëns.​ Allein dieses kurze Stück vermag Appetit zu machen auf den berühmten französischen Komponisten, dessen Kammermusik vielerorts immer noch ein Schattendasein führt.​« (Deutschlandfunk, Die Neue Platte)

Viele Grüße
Frank

Also die Suite op. 16 von Saint-Saëns gibt es wohl in diversen Varianten geben, ich habe sie zumindest noch in einer Fassung für Cello und Orchester, gespielt u. a. mit Johannes Moser. Die Violinsonate Nr. 2 habe ich zwar schon in der Einspielung mit Ulf Wallin, aber es ist durchaus Musik, bei der es auch noch eine zweite Aufnahme sein kann. In obige Naxos-CD werde ich vielleicht mal reinhören..

Gerade angehört:

César Franck (1822-1890)
Sinfonie d-Moll FWV 48
Philharmonia Orchestra - Dirigent: Constantin Silvestri
Aufnahme: 8. Januar u. 5. März 1959, Kingsway Hall, London

Diese Einspielung ist nicht ganz so spannend wie jede von Monteux aus Chicago, aber doch dicht auf den Fernen. Es hat sich jedenfalls gelohnt, wie so manches in dieser netten kleinen Schachtel. Für das Alter klingt diese Aufnahme auch ordentlich.

Mit freundlichen Grüßen
Fabian

Schon lange Zeit nicht mehr angehört...

Robert Schumann (1810-1856)
Klavierquintett Es-Dur op. 44
Louis Lortie (Klavier), James Ehnes (Violine), Mira Wang (Violine), Naoko Shimizu (Bratsche), Jan Vogler (Violoncello)
Live-Aufnahme: 2003, Lukaskirche Dresden (Moritzburg Festival)

Das Klavierquintett gehörte zu den ersten Werken, die ich von Schumann kennenlernte und was seine überschaubare Anzahl Kammermusikwerke angeht, ist es immer noch mein liebstes. Warum auch immer, ich habe mir dieses Werk schon gefühlt ewig nicht mehr angehört und merke gerade wieder, was für tolle Musik das ist.

Die CD bekam man vor ein paar Jahren bei JPC quasi hinterhergeworfen. Ich kenne nur ein paar Einspielungen dieses Werkes, diese gefällt mir jedenfalls gut. An die ebenfalls auf diesem Album enthaltene Einspielung von Faurés Klavierquintett Nr. 2 kann ich mich kaum erinnern, aber ich meine, dass mir da andere Einspielungen besser gefallen hatten.

Mit freundlichem Gruß
Fabian

Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840-1893)
Francesca da Rimini op. 32
Philadelphia Orchestra - Dirigent: Riccardo Muti
Aufnahme: 19. und 21. Januar 1991, Memorial Hall, Fairmount Park, Philadelphia

Eine meiner liebsten sinfonischen Dichtungen. Düster und dramatisch, mit ein paar lyrischen Inseln mittendrin. Mutis Einspielung erreicht nicht die Intensität von Mrawinskis Live-Aufnahme von 1983, ist aber klanglich deutlich überlegen. Eine wirklich gute Einspielung.

*edit:
Gleich nochmal hinterhergeschoben:

Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840-1893)
Francesca da Rimini op. 32
Leningrader Philharmoniker, Jewgeni Mrawinski (Dirigent)
Aufnahme: 19. März 1983, große Konzerthalle der Leningrader Philharmonie

Spannend wie ein Thriller.

Mit freundlichem Gruß
Fabian

FabianJ (Beitrag #26303) schrieb:

Das Klavierquintett gehörte zu den ersten Werken, die ich von Schumann kennenlernte und was seine überschaubare Anzahl Kammermusikwerke angeht, ist es immer noch mein liebstes.

Beidem stimme ich gerne zu!

Folgende Einspielung ist wohl besonders berühmt geworden, wenn auch meines Wissens nicht gänzlich unumstritten - oder gilt das primär für das Quartett mit Bernstein am Klavier?

Quasi einer der paar Sonderposten des Pianisten Glenn Gould, der ja nun andere Schwerpunkte hatte.



Die höre ich später vielleicht auch mal wieder.

Wolfgang

Hier gerade Boulez - Bartok - Der Wunderbare Mandarin - CSO - DGG 1996. Für mich eine der Referenzen. Die Box ist übrigens auch Bestandteil meiner Verkaufsaktion unten. Falls Interesse gerne PM, am Preis soll es nicht scheitern.

Die Mandarine rechts auf dem Bild ist eindeutig noch nicht ausgereift!

WolfgangZ (Beitrag #26305) schrieb:

Folgende Einspielung ist wohl besonders berühmt geworden, wenn auch meines Wissens nicht gänzlich unumstritten - oder gilt das primär für das Quartett mit Bernstein am Klavier? [...]

Das Klavierquintett mit Bernstein hatte ich mir bei Youtube mal angehört. Mir hat sie gut gefallen. Falls die Einspielung umstritten sein soll, so kann ich dies nicht nachvollziehen. Vielleicht gilt das eher für das Klavierquartett? Da kenne ich die Einspielung nicht.

*edit:
Gerade angehört:

Alexander Skrjabin (1872-1915)
Le Poème de l’Extase op. 54
Wladimir Sykow (Trompete), Aleš Bárta (Orgel) - Staatliches Sinfonieorchester der Russischen Föderation - Dirigent: Jewgeni Swetlanow
Aufnahme: 16.-20. Mai 1996, Großer Rundfunksaal, Moskau

Hier ist der Name eindeutig Programm!

Warner (oder Brilliant Classics oder wer auch immer) sollte diese Aufnahmen mal wieder auf den Markt bringen.

Mit freundlichem Gruß
Fabian

Hallo, Fabian!

Ich hatte auch bislang keine Probleme mit den beiden Einspielungen - die Aufnahmen kannte ich schon vor dem Erwerb der CD. Wie gesagt, sie sind sicher nicht grundlos sehr bekannt. Ich glaube aber, in einer Musiksendung Kritik vernommen zu haben ... alles gefährliches Drittelwissen also ...

Es mag durchaus sein, dass Bernsteins Zugriff am Klavier bisweilen ein wenig massiv und laut ist - für seine Einspielung des zweiten Schostakowitsch-Konzerts - als Solist und Dirigent in Personalunion - habe ich das mal als Urteil vernommen und konnte es damals auch nachvollziehen. Doch die Aufnahme kann ich nicht mehr hören, weil das Kassettendeck seinen Geist aufgegeben hat und ich mir wohl nichts mehr kaufen werde diesbezüglich. Vielleicht findet man die Einspielung in der Tube.

Bei Gould bin ich negativ voreingenommen. Natürlich nicht wegen Bach und manch anderem - aber wegen Mozart, Beethoven oder Skrjabin.

Im Übrigen wird mir gerade klar, dass ich ohnehin falsch gelegen habe mit meiner Zuordnung oben. Denn im Quintett spielt ja wohl Bernstein Klavier und im Quartett eben Gould.

Wolfgang

Ich habe mir heute mal wieder die beiden Suiten angehört:



Viele Grüße
Johannes

Bei mir:


Ernest Moeran (1894-1950)
Skizzen zur Sinfonie Nr. 2
Royal Scottish National Orchestra, Martin Yates
Dutton, DDD, 2011

Eine sehr hörenswerte Sinfonie spätromantischen Zuschnitts, welche vom Dirigenten Martin Yates vervollständigt wurde. Leider ist die gezeigte Dutton-CD zZ gestrichen, was die Verfügbarkeit seines schmalen Œuvres nicht verbessert.

Viele Grüße
Frank

Roberto Gerhard (1896-1970):

Sinfonie Nr. 4 (1966-67)

Sinfonie Nr. 2 (1957-59)

Orquesta Sinfónica de Tenerife,

Víctor Pablo Pérez, Ltg.

(Auvidis Montaigne, 9/1995)



https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Gerhard

Egon Wellesz (1885-1974)
Sinfonie Nr. 5
Radio-Symphonieorchester Wien, Gottfried Rabl
CPO, DDD, 2004

Länger nicht gehört und recht zufällig ausgewählt, bin ich doch sehr froh, mir seinerzeit sämtliche Sinfonien von Egon Wellesz zugelegt zu haben. Das ist für meinen Geschmack ein Komponist, dem ich wirklich eine sehr eigenständige Musik zubilligen würde und dessen Stil zwischen Tradition und Moderne einen gleichermaßen fasslichen wie interessanten Ansatz verfolgt. Die CPO-GA ist meiner Ansicht nach tatsächlich eine Großtat und lässt Alternativen als wenig zwingend erscheinen.

OTZ 04/05: "CPO bringt damit wiederum eine editorische Großtat zu Ende und macht seinem Ruf als Entdecker-Label alle Ehre.​" Neue Musikzeitung 06/05: "Ein hervorragendes Zeugnis eines weithin unterschätzten Sinfonikers.​ Spontan ansprechende, energiegeladene Musik.​" klassik-heute.​de 05/05: "All die Besonderheiten, die Kontraste, die heterogenen Elemente, die unterschiedlichen Einflüsse, die Liebe zum Detail, nicht zuletzt den eigenwilligen sinfonischen Stil der Musik von Wellesz lässt Gottfried Rabls Interpretation spüren.​Diese Edition ist nicht hoch genug zu bewerten.​" klassik.​com 10/05: "Herausragende Einführungstexte und die klanglich hervorragend aussteuernde Aufnahmetechnik machen diese Aufnahmen zu einer Entdeckung für und zu einer Ausnahmeerscheinung auf dem CD-Markt.​ Mit diesen Einspielungen legt Rabl mit dem RSO Wien einen Gesamtzyklus der Symphonien von Wellesz vor, der auf Jahre hinaus wohl kaum noch überboten werden dürfte.​"

Viele Grüße
Frank

Seit über 40 Jahren bei mir. Irgendwann mal auf WDR 3 gehört: "zum Ende der Sendung hören sie noch
Nr. 148 - 153 aus dem Mikrokosmos."



Höre ich gerade wieder: Heft VI - Nr. 140 bis 153 aus Béla Bartók`s Mikrokosmos. Pianist ist Georges Solchany.
Vermutlich habe ich 1976 oder 1977 die gleiche Aufnahme gehört, weil die Box 1975 erschien. Um mich
achtzehn - oder neunzehnjährigen war es allerdings geschehen. Es folgten die Klavierkonzerte, der Manderin,
die Musik für Saiteninstrumente ... und, und, und

Grüße Heiko

Heute aus der Bucht eingetroffen:



Daraus gerade ## 5 und 6.

Für eine Beschreibung ist es noch zu früh, nur soviel: Großartig was ich da höre.

Ich will Dir diese GA nicht madig machen. Mich hat sie allerdings nie so recht angesprochen. Ich empfand sie als kühl, distanziert und unemotional.

Kein Problem

Für mich passt das sehr gut weil ich persönlich zumindest die meisten Sibelius- Werke für unemotional halte.

Dazu passt dann auch dass ich z.B. mit Barbirollis und Bernsteins Sibelius nicht viel anfangen kann.

Das wiederum empfinde ich anders. Sibelius' Werke sind sicherlich kein Ausdruck überbordender Gefühle, aber sie enthalten nach meiner Wahrnehmung doch tiefe, von Folklore inspirierte Musikbilder.


https://www.deutschl...uf-sibelius-100.html

...wie auch immer, gutes Hören.

Bilder, ja da kann ich mitgehen. Und zwar solche die in Richtung Naturalismus zeigen (?).

Die Klangqualität der Maazel/WPh-Aufnahmen ist übrigens erste Sahne.

Hallo zusammen,

ich habe mich durch das Klavierwerk von Scriabin mit Maria Lettberg durchgehört /besonders schön die Preludes) und bin ganz gespannt auf die Symphonien, die leider noch im Zulauf sind, genau so wie La Poem de L'exctase mit Ugorsky.

Zwischendurch wieder einmal etwas anderes russisches, die Symphonien von Borodin in dieser wirklich erstklassigen Einspielung:



Loris Tjeknavorian, der als Dirigent im westlichen Teil der Welt bekannter ist als als Komponist, leitet das Philharmonia Orchestra.
Ich habe als Vergleichsaufnahme nur die Einspielungen von Gennady Roshdestvensky, der sicherlich einen besondern Zugang zur russischen Musik hat, mit dem Royal Stockholm PO,
aber diese Aufnahme mit Tjeknavorian gefällt mir noch besser.

Die Symphonien von Borodin sind wunderbare Musik, die auf jeden Fall hörenswert sind.

Viele Grüße

Harry

Diese Borodin-Sinfonien mit Tjeknavorian auf RCA wurden m. E. bis heute nicht übertroffen. Das gilt ganz besonders für die erste Sinfonie, die hier so dynamisch und packend wie in keiner anderen Aufnahme gespielt wird. Aber ebenso für die zweite und dritte. Ich greife nur noch zu dieser Einspielung. Und das trotz Kleibers, Martinon u.a.

Agon (Beitrag #26320) schrieb:

Diese Borodin-Sinfonien mit Tjeknavorian auf RCA wurden m. E. bis heute nicht übertroffen.

Ja, das ist sicher eine der besten, wenn nicht die beste Gesamtaufnahme. Allerdings darf man anmerken, dass es auch nicht gar so viele Einspielungen der Werke gibt.

@Sibelius:
Natürlich ist es hoch subjektiv, ob man eine Musik als "emotional" empfindet. Bei Sibelius habe ich persönlich schon die Wahrnehmung, dass seine Sinfonien Gefühlslagen transportieren, exemplarisch hier z. B. die düstere 4. Sinfonie. Auch wirken diese auf mich "authentisch", im Sinne eines echten Ausdruckswillens (und nicht bloß des Effekts halber, wie ich es bei Filmmusik zumeist empfinde).
Insofern Gelegenheit, hier mal reinzuhören:


Jean Sibelius (1865-1957)
Sinfonien Nr. 1 +4
Orchestre de Paris, Paavo Järvi
Sony, DDD/LA, 2012-2016

Obwohl zwei Minuten schneller als Barbirolli/Hallé, wirkt die Einspielung auf mich sehr getragen, luftig und fein ausgehört, ohne dass es ihr an der notwendigen Kraft mangelt. Järvi dürfte diese Musik quasi mit der Muttermilch aufgezogen haben und auch dem Orchester hört man nicht unbedingt an, dass die Sinfonie vermutlich nicht gerade dessen "täglich Brot" ist. Eine sehr schöne Einspielung, die mich auch klanglich durch Weiträumigkeit und Transparenz überzeugt.

Viele Grüße
Frank

Alexander Borodin (1833-1887)
Sinfonie Nr. 1-3
National Philharmonic Orchestra, Loris Tjeknavorian
RCA, ADD, 1977

Danke für die Anregungen eben. Die Borodin-Sinfonien - die 3. ja leider unvollendet - sind wirklich sehr lohnende Werke, die immer noch recht "vergessen" erscheinen. Die "Schwergewichte" am Pult - die großen Russen einmal ausgeklammert - ignorieren sie weitgehend, einzelne Ausnahmen (Sanderling, Kleiber) ausgenommen. Klanglich sind die schon älteren RCA-Einspielungen gut gelungen. Das gehörte Mastering klingt in meinen Ohren aber recht "normal", so dass ich nicht ganz nachvollziehen kann, wie sie auf die berühmt-berüchtigte TAS-Liste gelangt sind. In Sachen Deutung ist das packend und energiegeladen vorgetragen. Als "Gesamtpaket" daher vermutlich vielen "echt-russischen" Aufnahmen, die ja nicht selten bei höherem Alter nicht so toll klingen, vorzuziehen.

Viele Grüße
Frank

Camille Saint-Saens (1835-1921)
Sonaten für Cello & Klavier Nr. 1 & 2
+ Suite für Cello & Klavier op. 16
Maria Kliegel, Francois-Joel Thiollier
Naxos, DDD, 2004

Die 1. Sonate ist ein kraftvolles, drängendes Werk, dass mir sehr viel Freude gemacht hat. Nicht weniger die grüblerische, in sich gekehrte Suite op. 16. Maria Kliegel und ihr Partner sind hervorragende Interpreten, wie diese Cellistin in allem ihrem unprätentiösen Tun eigentlich immer eine dicke Empfehlung darstellt. Schade, dass sie kaum noch mit neuen Produktionen in Erscheinung tritt.

Stereo 04/07: "Die Cellosonate Nr.​1 zieht durch ihren leidenschaftlichen Duktus in den Bann.​ Im Wechsel von Poesie und vehementem Aufbruch, ohne glättende Züge, wird die an Beethoven gemahnende Musik mit all mit all ihren Feinheiten vergegenwärtigt.​ Für Freunde des brillanten Duo-Spiels eine nachdrückliche Empfehlung.​"

Viele Grüße
Frank

Danke an Frank und seine Mitstreiter für die Empehlungen zu Sibelius.

Hineinhören im Sinne der modernen Technik will ich gerne mal ...

Es wird trotzdem nichts mehr gekauft, denn nach etwa fünf Gesamt- und manchen Einzeleinspielungen will ich mich da jetzt wirklich zurückhalten. Was ich kenne - damit kann ich eigentlich durchwegs leben. Der mir persönlich auch aufgrund mehrerer Konzerterfahrungen, aber vor allem menschlich wichtigste Dirigent sticht da meines Erachtens nicht heraus und fällt aber auch in keiner Weise zurück:



Ich hatte schon manche Sibelius-Phasen, finde seine Musik allenthalben emotional geprägt und eben fern jeglichen Form-Akademismus. Schon klar, warum ein Adorno ihn nicht leiden konnte. Was die Erschließung anbelangt, hat mich eine Zweite oder Fünfte schon vor Jahrzehnten begeistert. Das hat sich auch nicht geändert.

Ein wenig länger braucht es wohl für die Nummern vier oder sechs. Da dürfte ich nicht die große Ausnahme sein.

Wolfgang

Hallo Wolfgang,

ja, die Blomstedt-GA aus San Francisco ist ebenfalls sehr schön (ebenso das Cover). Bei Sibelius herrscht wahrlich kein Mangel an guten bis exzellenten Einspielungen. Hören möchte ich gerne auch noch die recht neue Berliner Version unter Rattle.

Viele Grüße
Frank

Hallo, Frank,

noch kurz zu Deiner letzten Saint-Saens-Meldung:

Wie hier, glaube ich, auch schon mal gesagt, gibt es ja von der frühen Suite, op. 16, mindestens zwei vom Autor sanktionierte Fassungen. Das hat er ja gerne gemacht, Alternativen, vor allem bei seinen kleinen Salon-Nummern - den Ausdruck meine ich jetzt keineswegs kritisch.

Da ich selbst eine vielleicht dreiwöchige Saint-Saens-Phase hatte vor einiger Zeit, habe ich mir die CD mit Maria Kliegel zugelegt. Die Suite ist eine hübsche Nummer im alten Stil quasi, vergleichbar vielleicht dem Septett, das ich allerdings viel besser kenne und ohnehin sehr schätze. Allenthalben typisch für die (vielleicht) weniger virtuose, aber um so mehr klassizistische Ader des Meisters.

Der Kauf könnte durch die Anregung hier oder bei der Konkurrenz [ ] angeregt worden sein ...

Solches soll nicht schaden ...

Wolfgang

Hi Wolfgang,

das von Dir erwähnte Septett habe ich auf Deine Anregung hin vor kurzem auch mal gehört. Der klassizistische Stil scheint mir in jenem Werk aber noch einmal deutlich ausgeprägter, als bei der Suite für Cello. Leider konnte ich dem Septett - zumindest als spontane Reaktion - nicht sooo viel abgewinnen.
Man kann (muss) halt nicht alles mögen. Aber ich versuch's erneut. Bestimmt!

Viele Grüße
Frank

Macht ja nichts, Frank! Probier`s gerne noch mal!

Ansonsten gibt es ja ein paar hundert Nummern, wo wir sofort zusammenkommen ...

Wolfgang

Camille Saint-Saens (1835-1921)
Septett op. 65
André Previn etc. (siehe Backcover)
RCA, DDD, 1995

Auf unablässigen Druck seitens Wolfgang hin...
Ja, doch ein wirklich schönes Werk im klassizistischen Stil und mit ungewöhnlicher Instrumentierung und bei überschaubarer Spieldauer. Fraglos gut gemacht.

Viele Grüße
Frank

Alan Hovhaness (1911-2000)
Symphonie Nr. 63
+ Gitarrenkonzert Nr. 2; Fanfare for the New Atlantis op. 281
Javier Calderon, Royal Scottish National Orchestra, Stewart Robertson
Naxos, DDD, 2007

Mit Hovhaness braucht man wohl etwas Geduld - zumindest mir geht es so. Denn irgendwie "passiert" in seiner Musik nicht gar so ungeheuer viel. Muss es auch nicht, denn schöne Stimmungen liefert er allemal. Angesichts der Fülle seines Schaffens - allein 67 Sinfonien - würde ich dennoch die Behauptung wagen, dass bspw. eine Gesamtaufnahme seiner Sinfonien nicht gar so zwingend nötig erscheint.

Viele Grüße
Frank

Franz Schubert (1797-1828)
Sinfonien Nr. 2 & 6
+ Ouvertüren im italienischen Stil D. 590 & D. 591
City of Birmingham Symphony Orchestra, Edward Gardner
Chandos, DDD, 2019

Für mein Empfinden eine "volle", "runde" Deutung, die klanglich sehr gut gelungen ist. Ich mag's eher etwas schlanker.

Viele Grüße
Frank

Dmitri Schostakowitsch (1906-1975)
Sinfonie Nr. 4
London Symphony Orchestra, Gianandrea Noseda
LSO, DDD, 2018

Jetzt mal ein anderes Kaliber, als das heute bereits Gehörte. Diese Tiefe und die geballte Kraft des vertonten historischen Kontextes kann man wahrscheinlich auch nicht zu jeder Zeit ertragen. Noseda und das LSO loten das alles sehr gut aus, IMHO. Wird bestimmt eine (weitere) relevante Gesamtschau, wenn sie fertig ist.

Viele Grüße
Frank

Hallo,
nachdem mir Scriabins Klavierwerk ausgezeichnet gefallen hat, habe ich viel gelesen über Scriabins "La Poeme de L'extase". Daher ungeduldig erwartet ist dei Scheibe gestern eingetroffen und kam gar nicht erst auf meinen, im Vergleich zu den Forumsgrößen, sicherlich kleinen Hörstapel. Und heute hatte ich die Muße dieses Werk anzuhören.



Pierre Boulez dirigiert das Chcago Symphony Orchestra so energisch und gefühlsbeladen, dass man von der Musik förmlich mitgerissen wird. Das Orchester und das Klavier mit Anatol Ugorsky stehen in einem wundervollen Einklang.
Mir fällt es sehr schwer meine Eindrücke dieser Musik zu beschreiben.

Danach folgen das Klavierkonzert op. 20. das mich wieder ein wenig an Chopin erinnert und mir ausghezeichnet gefallen hat.

Und ein weiteres sinfonisches Werk von Scriabin, Promethee.Le Poeme de feu, op. 60. Obwohl ich diese D jetzt dreimal gehört habe, muss ich mich mit diesem Stück erst noch anfreunden....

Auf jeden Fall aber ein tolle, sehr empfehlemswerte CD. Sie macht mich neugierig auf dioe Sinfonien von Scriabin macht, die ich noch niht kenne.
Auch hier warte ich ungeduldig, dass der Postmann zweimal klingelt.

Viele Grüße

Harry