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Plasma und LCD im konkreten Vergleich - Was ist besser?

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hagge
Inventar
#1 erstellt: 24. Mai 2013, 22:16
Hallo,

schon immer schwelt ja die Diskussion darüber, was besser ist: Plasma oder LCD. Und die Verfechter beider Lager vertreten und verteidigen zum Teil sehr vehement ihre Technologie. Fortlaufend tauchen in allen möglichen Themen des Forums Grundsatzdiskussionen auf, die dann als Off-Topic abgewürgt werden. Aber einen wirklichen Thread, wo es mal wirklich genau um dieses Thema geht, hat sich wohl noch niemand getraut, aufzumachen. So taucht mal hier, mal da durchaus interessante Information auf, aber es ist schwer, diese Information später wieder zu finden. Darum wollte ich das Thema nun in der Tat einmal direkt angehen.

Selbst komme ich aus der LCD-Welt und meine, mich dort halbwegs gut auszukennen, zumal ich auch beruflich mit der Ansteuerung von LCDs zu tun habe, jedoch nicht im Unterhaltungssektor, sondern im industriellen Bereich und auch mit eher kleinen Displays. Hier im Hifi-Forum tummele ich mich hauptsächlich im Sony-TV-Bereich. Aber auch die Plasma-Technik ist mir nicht fremd, wobei ich hier nicht behaupte, wirklich alles bis ins letzte Detail zu kennen.

Wahrscheinlich wie überall wird auch in der LCD-Welt ständig über aktuelle Neuerungen gesprochen und natürlich auch mit Plasma verglichen. Meist wird dabei die Plasma-Technik durchaus als hochwertige Fernsehtechnik gelobt und es werden einzelne Für- und Widerpunkte abgewogen. Mir scheint hierbei im Schnitt ein recht hoher Wissensstand über beide Techniken vorhanden zu sein. Teilweise haben die Leute auch schon persönliche Erfahrungen mit Plasma-Geräten. Logisch, dass für einen LCD-Käufer bei dieser Abwägung dann letztendlich doch die Vorteile der LCD-Technik überwogen haben. Aber ein Plasma wird allgemein als eine sehr leistungsfähige Technik angesehen und oft ist dann der Ausschlag zugunsten von LCD nur sehr gering.

Hin und wieder tauchen auch Plasma-Freunde im LCD-Bereich auf. Und leider fallen sie oft dadurch auf, dass sie sehr plakative negative Ansichten über die LCD-Technik posten. Neulich hat sogar jemand die LCD-Technik als "Elektronikschrott" bezeichnet. Die Plasma-Technik wird natürlich uneingeschränkt gelobt und das Gesagte anhand diverser Messwerte für Schwarzwert und Kontrast untermauert. Fängt man dann aber an, mit diesen Leuten zu diskutieren, gewisse Zahlen in Frage zu stellen und technische Fakten aufzuführen, sind sie komischerweise immer recht schnell still und antworten nicht mehr.

Das ist der Grund, warum ich mich nun sozusagen in die Höhle des Löwen wage, sprich als LCD-Mensch in den Plasma-Bereich des Hifi-Forums. Meine Idee ist, mal beide Techniken zu erklären, zu vergleichen und dabei ein paar Dinge zurecht zu rücken. Es soll also so eine Art "Referenzthread" zur Plasma- und LCD-Technik werden.

Das Ganze ist bis zu einem gewissen Grad ein Experiment und kann natürlich nur funktionieren, wenn hier halbwegs sachlich diskutiert wird. Ja ich weiß, dass viele bei diesem Thema sehr emotional reagieren, aber bitte haltet euch zurück. Wenn es Lücken oder Ungenauigkeiten in der Darstellung gibt, oder etwas falsch ist oder klargestellt werden soll, dann sind natürlich entsprechende Beiträge erwünscht. Auch werden sicher einige Punkte kleinere oder größere Diskussionen auslösen, was ebenfalls erwünscht ist. Aber wie gesagt, dabei bitte sachlich bleiben.

Meine Hoffnung ist, dass sich hier viele Leute beteiligen, die auch wirklich Durchblick bei der einen, der anderen oder gar beiden Techniken haben. Schließlich möchte ich auch noch etwas lernen. Umgekehrt denke ich, dass ich durchaus auch den einen oder anderen Punkt ansprechen werde, der vielleicht noch gar nicht so bekannt sein dürfte. Als doch halbwegs überzeugter Besitzer eines hochwertigen LCD-Fernsehers hat es die Plasma-Technik bei mir natürlich nicht leicht, aber ich versuche trotzdem möglichst objektiv zu formulieren. Und ich werde durchaus auch die wunden Punkte bei der LCD-Technik ansprechen. Letztendlich liegt es dann an euch, mich auch von der Plasma-Technik zu überzeugen. Aber bitte nur mit technischen Argumenten, nicht mit Rundumschlägen ohne Begründung. Jemand der nur sagen will: "Plasma ist einfach besser, Punkt!", ist hier fehl am Platz.

Damit wir eine gewisse Wissensbasis zugrunde legen können, werde ich zuerst einmal eine umfassende Übersicht der Technologien vorgeben, die ich in drei Teile aufgeteilt habe. In Teil 1 werden die beiden Technologien nochmal kurz vorgestellt, in Teil 2 die mehr oder weniger "pure" Technik verglichen, wie sie vor ein paar Jahren noch gängig war, und in Teil 3 werde ich auf die Neuerungen eingehen, wie sie in den letzten Jahren hinzugefügt wurden, also aktuelle Entwicklungen mit einbeziehen. Ja, das ist nicht gerade wenig und setzt erst mal etwas Lesen voraus, bevor man losdikutieren kann. Aber es dürfte insgesamt dann doch einiges bei euch an Schreibarbeit einsparen, weil ihr euch immer auf meinen Text beziehen könnt.

Dabei will ich wirklich nur die Bildgenerierung und Dinge, die eine direkte Folge davon sind, betrachten. Die Tonqualität oder Multimedia-Fähigkeiten aktueller Geräte sind sicher bei der Auswahl eines konkreten Geräts auch wichtige Faktoren, haben aber nichts mit der Bildtechnik Plasma vs. LCD zu tun und gehören darum nicht hierher in diesen Thread.

Also, los geht's.


[Beitrag von hagge am 24. Mai 2013, 22:40 bearbeitet]
hagge
Inventar
#2 erstellt: 24. Mai 2013, 22:19
Teil 1: Die Technik an sich

In diesem Abschnitt will ich die grundsätzliche Technik der Plasma- und LCD-Fernseher noch einmal kurz beschreiben. Beide Techniken sind sogenannte Flachbildfernseher, die eine wirklich ebene Bildfläche (Panel) haben, im Gegensatz zu den zuvor verwendeten Röhren-Fernsehern, die immer ein leichte Wölbung des Bildschirms aufwiesen.

Wo in der Röhre noch eine analoge Bildtechnik verwendet wurde, die das Bild zeilenweise aufbaute und es somit eigentlich keine feste x-Auflösung gab (die horizontale Auflösung war nur von der maximal möglichen Frequenz begrenzt), nutzen sowohl Plasma als auch LCD nur noch eine digitale Bildansteuerung, bei der eine fest im Panel vorgegebene x- und y-Pixelauflösung genutzt wird. Das zugespielte Bild muss also auf die konkrete Panel-Auflösung skaliert werden.

Bei beiden Techniken wird das Bild über die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau generiert, weshalb ein Pixel üblicherweise aus drei Subpixeln besteht, von denen jedes jeweils eine dieser Farben erzeugt und für sich in der Helligkeit von ganz dunkel bis ganz hell geregelt werden kann. Durch die Mischung dieser drei Grundfarben mit ihren jeweiligen Helligkeiten entstehen dann alle mit dem Gerät möglichen Farbtöne.



1. Plasma

Bei der Plasma-Technik senden die Pixel selbst das Licht aus. Die Pixel bestehen aus kleinen Glaskörpern, genauer gesagt Kammern zwischen zwei Glasplatten, die mit einem Edelgas gefüllt sind. Durch Anlegen einer relativ hohen Spannung (mehrere hundert Volt) wird dieses Gas in einen ionisierten Zustand (Plasma) gebracht, so dass das Gas kurzzeitig leitend wird und einen Lichtblitz im unsichtbaren ultravioletten Bereich aussendet. Der Zündvorgang ähnelt damit einer Leuchtstoffröhre.

Die Vorderseite des Pixel-Glases ist mit einem Phosphor beschichtet. Dieser Phosphor wird durch das UV-Licht angeregt und leuchtet dann in seiner eigenen Farbe, also im sichtbaren Lichtspektrum. Die verschiedenen Grundfarben Rot, Grün, Blau der Pixel werden durch unterschiedlich farbigen Phosphor im jeweiligen Subpixel realisiert.

Die Helligkeit eines Pixels kann hierbei gesteuert werden, indem mehr oder weniger schnell hintereinander das Plasma gezündet wird. Je länger die Pausen, desto dunkler das Pixel, je schneller die Zündfolge, desto heller das Pixel. Dies ähnelt einer Helligkeitsregelung über eine Pulsweiten-Modulation (PWM).

[Frage: kann der Lichtblitz selbst auch in der Helligkeit geregelt werden? Oder ist der immer gleich hell? Hier sagen verschiedene Quellen verschiedene Dinge aus.]

Da es schwer wäre, ein Pixel immer wieder von Null bis auf die Zündspannung aufzuladen, werden die Pixel unter einer gewissen Grundspannung gehalten, so dass zum Zünden des Plasmas die Spannung nur noch relativ wenig erhöht werden muss. Allerdings führt diese Grundspannung dazu, dass auch im Ruhezustand hin und wieder Photonen (Lichtteilchen) abgestrahlt werden, also das Plasma-Panel auch dann noch ein klein wenig Licht abgibt, selbst wenn gar keine echte Zündung erfolgt. Darum wird hier immer sehr gerne ein Schwarzwert angegeben, der ein Maß für diese im Prinzip ungewollte Grundhelligkeit ist.



2. LCD

Bei der LCD-Technik (LCD = Liquid Crystal Display = Flüssigkristall-Anzeige) senden nicht die Pixel das Licht aus, sondern das Licht kommt von einem Hintergrundlicht (Backlight), das im einfachsten Fall eine konstante Helligkeit abgibt. Früher wurden hier weiße Leuchtstoffröhren eingesetzt (Cold Cathode Fluorescent Lamp, CCFL), heute sind es üblicherweise weiße LEDs (Light Emitting Diodes). Dieses Licht strahlt als helle Fläche von hinten durch das eigentliche LCD-Panel.

Im LCD-Panel wird das Licht in den einzelnen Pixeln mehr oder weniger stark abgedeckt. Wird das Licht abgedeckt, erhält man ein dunkles Pixel, wird es nicht abgedeckt, ein helles Pixel. Hierzu werden Polarisationseffekte ausgenutzt. Das LCD-Panel besteht aus einer Polarisationsfolie, dann den Pixeln selbst, und vorne wieder einer Polarisationsfolie. In den Pixeln wird das Licht in der Polarisationsrichtung je nach einer angelegten Spannung mehr oder weniger stark gedreht. Im einen Fall passt das Licht dann durch die zweite Polarisationsfolie und das Pixel bleibt hell, im anderen Fall ist die Polarisation quer zur Polarisationsrichtung der zweiten Folie, die somit das Licht auslöscht. Dann ist das Pixel dunkel. Zwischenrichtungen ergeben Zwischenhelligkeiten.

Die Lichtdrehung wird im Pixel über Flüsssigkristalle erreicht. Die Pixel, die auch hier kleine Glaskörper zwischen zwei Glasplatten sind, sind mit einer kristallinen Flüssigkeit gefüllt. Diese Kristalle haben die Eigenschaft, dass sie sich je nach angelegter Spannung ausrichten und dadurch dann die Polarisation des Lichts mehr oder weniger stark drehen. Die Spannung wird hierbei über einen Transistor angelegt. Da dieser immer irgendwie im Weg des durchscheinenden Lichtes ist, muss er möglichst transparent sein. Darum werden sogenannte Dünnschicht-Transistoren (Thin Film Transistor, TFT) eingesetzt.

Die verschiedenen Grundfarben Rot, Grün und Blau werden dann durch einen Farbfilter in der jeweiligen Farbe vor dem Subpixel erreicht. Beim Weg des Lichts durch das gesamte LCD-Panel wird einiges an Licht geschluckt. Das kann man aber durch ein entsprechend helles Backlight ausgleichen. Die minimale und maximale Helligkeit der Pixel ist somit nicht nur eine Frage davon, wie gut das LCD-Panel das Licht durchlassen bzw. abdunkeln kann, sondern auch von der Helligkeit des Backlights.

Es gibt verschiedene Techniken im konkreten Aufbau des Panels, z.B. PVA, S-PVA, MVA, IPS und noch einige mehr. Eine völlige Lichtauslöschung auf komplett Schwarz schafft auch heute noch keine dieser Techniken. Es ist also auch hier immer eine gewisse Grundhelligkeit vorhanden.


[Beitrag von hagge am 24. Mai 2013, 22:45 bearbeitet]
hagge
Inventar
#3 erstellt: 24. Mai 2013, 22:28
Teil 2: Vergleich der "puren" Geräte

Um die eigentliche Technik Punkt für Punkt zu vergleichen, schauen wir zunächst auf Geräte, die diese Technik noch recht unverfälscht integriert hatten, also Geräte, die so bis etwa zum Jahr 2008 oder 2009 gängig waren. Die folgenden Abschnitte berücksichtigen also noch keine neueren Entwicklungen wie dimmbares Backlight oder höhere Plasma-Zündfrequenzen. Das kommt dann später in Teil 3.



1. Geräuschentwicklung, Lüfter

Da zum Zünden des Plasmas eine relativ hohe Spannung notwendig ist und überhaupt die Steuerung der großen Ströme aufwendige Spannungsregler erfordert, die sehr schnell den Strom nachregeln können müssen, neigen die Netzteile von Plasmas zum Surren.

Bei der Zündung des Plasmas entsteht außerdem Wärme. Diese Wärme muss über die Frontscheibe, die Nachbarpixel und nach hinten zur Rückseite des Panels abgeführt werden. Darum enthalten viele Plasma-Fernseher Lüfter zum Abtransport der Wärme. Lüfter erzeugen Nebengeräusche, sind also eher negativ zu bewerten.

Bei LCDs ist die Wärmeerzeugung im Backlight relativ gering. Zudem kann das Backlight mehr oder weniger frei plaziert werden, da man das Licht auch über Lichtleiter hinter das LCD-Panel lenken kann, so dass die Wärmeabführung nochmal erleichtert wird. Im LCD-Panel selbst entsteht kaum weitere Wärme. Somit sind bei einem LCD keine Lüfter notwendig.

Da der Stromverbrauch auch relativ gleichmäßig ist, kann das Netzteil deutlich gutmütiger ausgelegt werden. Ein Geräusch tritt hier im Normalfall nicht auf.

Da somit im Plasma störende Geräusche auftreten, im LCD jedoch nicht, geht dieser Punkt an den LCD.



2. Strombegrenzung, Wärmelimit

Die Wärme, die bei der Zündung des Plasmas entsteht, wird unter anderem auch über die Nachbarpixel abgeführt. Wenn diese aber selbst sehr warm sind, weil sie ebenfalls hell leuchten, können diese keine Wärme aufnehmen, im Gegenteil sie wollen selbst noch Wärme abgeben. Somit kann die Wärme nur noch nach vorne über die Vorderseite des Bildschirms und nach hinten über die Rückseite des Panels abgeführt werden. Da das Glas, aus dem die Pixel bestehen, aber ein sehr schlechter Wärmeleiter ist, reicht das im Extremfall nicht aus. Das heißt die Hitze würde sich in diesem Fall stauen und mit der Zeit die Pixel überhitzen. Würde man also hier die Wärmeerzeugung nicht begrenzen, würde das so weit gehen, bis das Glas der Pixel schmilzt.

Aus diesem Grund enthält jeder Plasma-Fernseher eine Strombegrenzung. Wird zu viel helle Fläche angezeigt, wird der Strom und damit die Helligkeit begrenzt. Plasma-Fernseher dunkeln also große helle Flächen ab, eine komplett weiße Fläche auf einem Plasma ist somit nie so weiß, wie es einzelne weiße Pixel oder kleinere weiße Flächen sind. Oder anders ausgedrückt, der Kontrast bei sehr hellen Bildern ist stark verringert und damit ist der Kontrastumfang abhängig vom Bildinhalt.

In den Pixeln des LCD-Panels entsteht praktisch keine Wärme. Wärme entsteht nur im Backlight. Dieses leuchtet aber (im trivialsten Fall) immer gleich hell, komplett unabhängig vom Bildinhalt. Darum ist keine Strombegrenzung notwendig, der Kontrast ist unabhängig vom Bildinhalt immer gleich gut.

Darum geht dieser Punkt an den LCD.



3. Blickwinkel

Bei einem Plasma-Pixel kann die gesamte Steuerungslogik hinter das Pixel verlegt werden. Dadurch ist vor dem Pixel keine Barriere und das Licht kann ungehindert austreten und sich in alle Blickrichtungen verteilen. Darum ist der Blickwinkel sehr gut, aus allen Richtungen sieht das Bild gleich gut aus.

Bei der LCD-Technik ergibt sich die Lichtauslöschung durch das räumliche Zusammenspiel von zwei Polarisationsfolien, den LCD-Pixeln und einem Fartbfilter, die jeweils hintereinander angeordnet sind. Hier ist die Lichtabstrahlung folglich eher nach vorne gerichtet. Damit ist der Blickwinkel begrenzt. Weicht man zu stark von der geraden Draufsicht ab, funktioniert der Auslöschungseffekt nicht mehr so gut oder das Licht strahlt dort schlichtweg nicht mehr so gut hin. Die Folge sind Veränderungen in der Farbe und/oder Helligkeit. Der Blickwinkel ist dementsprechend lang nicht so gut wie bei Plasmas.

Dieser Punkt geht eindeutig an den Plasma.



4. Lichtausbeute, Helligkeit

Wie eben beim Blickwinkel beschrieben, kann das Licht relativ ungehindert nach vorne aus dem Plasma-Pixel austreten. Allerdings ist die Lichtmenge begrenzt. Da das Plasma ja immer wieder neu gezündet werden muss, gibt es zwischendurch Dunkelphasen. Das Bild erscheint also nur in einer Folge von Lichtblitzen, die zudem in der Menge aufgrund der oben genannten Wärmeproblematik begrenzt sein müssen. Darum ist die Lichtausbeute insgesamt nicht so arg toll, weshalb Plasmas nicht für sehr helle Räume geeignet sind.

Bei LCDs muss das Hintergrundlicht ja von hinten nach vorne durch das Pixel strahlen. Das heißt egal ob die Steuerungslogik vor oder hinter dem Pixel ist, sie ist immer im Weg. Das heißt sie schluckt Licht und sollte darum möglichst durchsichtig sein, was natürlich nicht völlig perfekt klappt. Dazu kommen die beiden Polarisationsfilter und der nachgeschaltete Farbfilter, die ebenfalls einiges an Licht schlucken. Die Lichtausbeute eines Pixels hängt also letztendlich von der Güte dieser ganzen Schichten ab.

Aber egal wie viel Licht diese Pixelanordnung schluckt, man kann dem immer entgegen wirken, indem man ein entsprechend helles Backlight hinter das LCD-Panel setzt. Insofern ist die Lichtausbeute im Prinzip unbegrenzt und somit können LCDs auch in hellen Räumen gut genutzt werden. Durch Herrunterregeln des Backlights können sie aber ebenso gut in dunkler Heimkinoatmosphäre genutzt werden.

Da hiermit die LCDs flexibler sind, geht der Punkt an die LCDs.



5. Schwarzwert

Wie bei der Plasma-Technik erwähnt, stehen die Pixel unter einer Grundspannung und dadurch ist das Bild im Ruhezustand nicht ganz schwarz. Dieser Schwarzwert ist relativ unabhängig vom Bildinhalt.

Im Prinzip lässt sich da auch wenig dran ändern. Man kann einfach das Glas etwas undurchsichtiger machen bzw. schwarz einfärben, dann ist der Ruhe-Schwarzwert etwas dunkler. Dafür hat man dann aber auch in hellen Bereichen weniger Lichtausbeute. Manchmal gibt es vom Hersteller zwei Modelle, eines mit mehr Lichtausbeute und dafür schlechterem Schwarzwert und eines mit besserem (=niedrigerem) Schwarzwert und dafür schlechterer Lichtausbeute.

Scheint Fremdlicht auf das Plasma-Panel, wird der Phosphor in den Pixeln auch leicht angeregt. Diese Anregung addiert sich zum Grundleuchten, das Pixel ist dann nur noch dunkelgrau statt schwarz. Sprich der beste Schwarzwert eines Plasmas kann nur in einem sehr dunklen Raum erreicht werden. Fremdlicht verschlechtert den Schwarzwert.

Beim LCD-Fernseher schaffen es die Pixel nicht, das Backlight komplett abzudecken. Darum ist auch bei LCDs immer eine gewisse Resthelligkeit vorhanden. Die ist von der Helligkeit des Backlights abhängig. Je heller das Backlight, desto heller (=schlechter) auch der Schwarzwert. Damit diese Abhängigkeit in der Schwarzwert-Messung eliminiert wird, muss zur Messung eine vorgegebene Backlight-Helligkeit eingestellt sein, z.B. 120 cd/m².

In der Vergangenheit hatten die LCDs hier deutlich schlechtere Messwerte als die Plasmas. Dieser Punkt geht also an Plasma.



6. Kontrast

Der Kontrast ist das Verhältnis zwischen hellster und dunkelster Stelle im Bild. Es wird also i.a. ein Bild gewählt, das sowohl weiße als auch schwarze Bereiche hat und dann die Helligkeit im weißen Feld und die Helligkeit im schwarzen Feld gemessen. Die Helligkeit im schwarzen Feld ist der schon genannte Schwarzwert.

In der Vergangenheit hatten die LCDs einen deutlich schlechteren Kontrastumfang als die Plasmas. Dieser Punkt geht also an Plasma.



7. Energieverbrauch

Wie gesagt muss ein Plasma seine Pixel auf einer gewissen Grundspannung halten. Zudem fließt beim Zünden des Plasmas ein nicht ganz kleiner Strom, der zudem abhängig von der Pixelgröße ist. Je größer ein Plasma, desto größer der Energieverbrauch. Je mehr Pixel, desto größer der Energieverbrauch. Ein Full-HD-Plasma braucht also mehr Strom als ein HD-Ready-Plasma.

Jeder Zündvorgang braucht Energie. Da helle Pixel oft zünden, dunkle Pixel aber selten, brauchen helle Pixel auch mehr Energie als dunkle Pixel. Darum kann man den Verbrauch eines Plasmas nur im Durchschnitt angeben. Werden viel dunkle Filme geschaut, die z.B. bei Nacht spielen, braucht das weniger Energie als z.B. Filme bei Tageslicht.

Bei einem LCD-Fernseher ist der Stromverbrauch nahezu ausschließlich durch die Helligkeit des Backlights gegeben. Die Ansteuerung der Pixel kann im Vergleich dazu nahezu vernachlässigt werden. Das heißt es besteht praktisch keine Abhängigkeit zwischen Energieverbrauch und Pixelauflösung. Und da das Backlight auch leuchtet, wenn lauter schwarze Pixel gezeigt werden, ist der Energieverbrauch auch unabhängig vom Bildinhalt.

Zwar ist auch bei LCD eine gewisse Abhängigkeit des Energieverbrauchs zur Größe des Fernsehers gegeben, aber der Verbrauch steigt wesentlich langsamer an als die Größe. Man braucht nicht so viel mehr Licht um eine größere Fläche gleich hell scheinen zu lassen. Ein sehr großer LCD-Fernseher ist also relativ zur Größe sparsamer als ein kleiner LCD-Fernseher.

Insgesamt war der Energieverbrauch vor einigen Jahren bei Plasma mehr als doppelt so hoch wie bei LCD-Geräten mit CCFL-Backlights. Dieser Punkt geht also an LCD.



8. Einbrennen

Phosphor hat die Eigenschaft, zu altern. Das heißt je mehr Licht er in seinem Leben schon abgeben musste, desto dunkler wird er. Dies ist aber keine Gerade, sondern zu Beginn, wenn der Phosphor noch neu ist, nimmt die Helligkeit schneller ab als später, wenn er sowieso schon nicht mehr so hell leuchtet. Der blaue Leuchtstoff altert besonders schnell, schneller als die beiden anderen Farben.

Diese Alterung kann in ungünstigen Fällen auf dem Display sichtbar werden. Summiert sich die Helligkeit in einigen Bildbereichen höher auf als in anderen, erscheinen diese Bereiche später etwas dunkler. Eine einfarbige Fläche hat dann Flecken. Das passiert zum Beispiel, wenn ein statisches Bild (ein Standbild, ein Computerdesktop, ein Menü) für sehr lange Zeit angezeigt wird. Oder wenn das Bild sich zwar ändert, aber gewisse Elemente trotzdem immer an der gleichen Stelle bleiben, wie z.B. die Cinemascope-Balken, die 4:3-Balken oder der Punktespielstand in einem Spiel. Dann meint man, in einem später angezeigten einfarbigen Bild eine Silhouette des zuvor angezeigten Inhalts erkennen zu können. Man sagt, das Bild ist eingebrannt. Dieser Zustand ist dann auch dauerhaft.

Darum waren früher die Plasma-Bildschirme nicht gut für den Computereinsatz oder Videospiele geeignet. Und in einigen Geräten wurden die 4:3-Balken nicht in schwarz, sondern in grau angezeigt, um auch in diesen im Prinzip ungenutzten Bereichen eine "Abnutzung" der Pixel zu erreichen, die in etwa dem restlichen Bild entsprach.

Ist ein Bild einmal eingebrannt, lässt sich dieser Effekt nur beheben, indem man auch die restlichen Pixel weiter altern lässt, also im Idealfall das inverse Bild genauso lange anzeigen lässt.

Da ein frischer Phosphor besonders schnell abbaut, sind besonders neue Plasma-Geräte für das Einbrennen gefährdet. Darum wird in vielen Bedienungsanleitungen empfohlen, den Kontrast in der ersten Zeit nicht zu hoch zu stellen. Was ich sehr kurios finde, denn gerade dann, wenn der TV seinen besten Kontrast hat, den er später nie wieder haben wird, genau dann darf ich diesen Kontrast gar nicht nutzen.

Viele User fahren ihren Plasma darum zu Beginn ein. Das heißt sie lassen Rauschmuster und ähnliches über viele Stunden laufen, bis diese kritische Zeit vorbei ist. Dabei erreichen sie aber nur eine vorzeitige Alterung der Pixel und verschenken komplett die Zeit in der der TV seinen besten Kontrast hat. Auch danach ist Einbrennen noch möglich, aber da die Pixel schon im flacheren Teil der Alterungskurve sind, nicht mehr so wahrscheinlich.

Einen ähnlichen Effekt gibt es bei LCD nicht. Ganz früher hatten LCDs hin und wieder sogenannte Sticky Pixel. Dann konnte man ähnlich wie bei einem eingebrannten Bild eine Silhouette eines zuvor angezeigten Bildes erkennen. Anders als bei Plasma war dieser Effekt aber nicht dauerhaft, sondern nach einer längeren Ausschaltphase wieder verschwunden.

Da schon viele Jahre von diesem Effekt nichts mehr zu hören ist, und er auch nicht so dauerhaft wie bei Plasma war, geht dieser Punkt an die LCD-Technik.



9. Flimmern

Plasmas arbeiten mit Hell-Dunkel-Effekten. Die Helligkeit eines Pixels wird durch mehr oder weniger Lichtblitze aufintegriert. Das heißt je dunkler ein Pixel ist, desto seltener blitzt es auf. Dies geht so weit runter, dass die Zündfrequenz bei gewissen Helligkeiten durchaus in den wahrnehmbaren Bereich gerät. Das heißt Plasma-Fernseher können sichtbar flimmern.

Die Pixel eines LCD-Bildes bleiben hingegen hell und zeigen somit kontinuierlich das Bild an, bis sich dessen Inhalt ändert. Ein LCD-Fernseher flimmert darum *nie*.

Dieser Punkt geht eindeutig an den LCD.



10. Bewegungsschärfe

Ein Bildeindruck im Auge entsteht nur dann, wenn Licht auf die Netzhaut trifft. Bewegt sich ein Objekt über das Bild, dann folgt das Auge diesem Objekt unwillkürlich. Jetzt erfolgt die Darstellung auf dem Bildschirm aber ja nicht kontinuierlich, sondern mit einer gewissen Bildrate, z.B. 24 fps (Frames per Second) bei BluRay oder 50 fps bei Sportübertragungen im TV. Die unterschiedliche Darstellungsweise der beiden Fernsehtechniken hat nun unterschiedliche Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Bewegungen.

Beim Plasma blitzt das Objekt bei dieser Bewegung immer wieder mal auf. Da erzeugt es einen Bildeindruck im Auge. Dazwischen ist es dunkel, das Auge sieht in dieser Zeit nichts. Da das Auge sich in etwa gleich schnell mit dem Objekt mitbewegt, hat es sich in der Dunkelphase um genau die gleiche Distanz weiterbewegt, wie das Objekt auf dem Bildschirm. Das heißt der nächste Lichtblitz des Objekts, der zwar nun von einer anderen Stelle des Bildschirms kommt, trifft auf der Netzhaut des Auges wieder genau die gleiche Stelle wie zuvor, da sich das Auge in gleichem Maße weiterbewegt hat. Somit wird nur an einer Stelle der Netzhaut ein Bildeindruck erzeugt, das Objekt wird als scharf empfunden.

Beim LCD wird es aber zwischendurch nicht dunkel, das heißt das Bild ist über die gesamte Dauer eines Frames kontinuierlich zu sehen (sog. Hold-Type-Display). Kommt dann das nächste Bild des Films, ändert sich schlagartig der Bildinhalt ab und man sieht das bewegte Objekt an der neuen Stelle. Es bleibt also sozusagen für die Dauer eines Frames still stehen und hüpft dann unmittelbar zur nächsten Bewegungsposition des nächsten Filmbildes.

Das Auge folgt dem Objekt aber eher gleichförmig und macht diese Sprünge nicht mit. Die Folge ist, dass während eines Frames, wo das Objekt still steht, sich das Auge trotzdem bewegt. Das Ergebnis ist dem eines verwackelten Fotos vergleichbar. Die Kamera (das Auge) wurde bewegt, das Objekt stand still. Da das Bild aber nicht dunkel wird, wird auch dauernd ein Bildeindruck auf der Netzhaut erzeugt. Somit wird das Objekt auf der sich bewegenden Netzhaut nicht nur an eine einzelne Stelle abgebildet, sondern auf eine größere Fläche verteilt: das Objekt erscheint unscharf.

Diesen Punkt muss man betonen, da er vielen Leuten nicht bewusst ist. Das Bild ist bei einem LCD-Fernseher nicht irgendwie auf dem Bildschirm umscharf, sondern der verwischte Bildeindruck entsteht im wahrsten Sinne des Wortes erst im Auge des Betrachters. Gerade diejenige Tatsache, die beim LCD für die Flimmerfreiheit sorgt, nämlich dass das Bild nicht dunkel wird, sorgt bei Bewegungen für diesen Verwischeffekt im Auge. Das heißt man kann auch nicht den Bildschirm irgendwie schärfer machen, sondern dieses Problem ist unabdingbar mit der Technik eines Hold-Type-Displays verknüpft. Je dauerhafter ein Bild zu sehen ist, also je weniger es flimmert, desto mehr hat man mit dieser Bewegungsunschärfe zu kämpfen.

Ganz zu Beginn der LCD-Technik waren in der Tat auch noch die LCD-Pixel sehr langsam. Damals konnte es tatsächlich sein, dass das Bild auch auf dem Bildschirm selbst unscharf war, weil einfach die Pixel nicht schnell genug hinterher kamen. Seit aber die Reaktionszeit deutlich unter 10ms liegt, was schon seit vielen Jahren der Fall ist, reicht die Geschwindigkeit auf jeden Fall für die gängigen Frameraten aus, so dass dieser Punkt bei der Bewegungsunschärfe vernachlässigt werden kann.

Da somit Plasmas bei Bewegungen scharf und LCDs unscharf sind, geht dieser Punkt eindeutig an die Plasma-Technik.



11. Farbraum

Der Farbraum beim Plasma ist auf der einen Seite durch die verwendeten Phosphore vorgegeben. Je reiner die Phosphore das rote, grüne oder blaue Licht erzeugen können, desto größer ist der theoretische Farbraum. Da hier anfangs Phosphore verwendet wurden, die auch in den Röhren-TVs eingesetzt waren, war der Farbraum auch nur ähnlich groß (REC601), wurde aber dann durch neuere Phosphore verbessert (REC709).

Auf der anderen Seite ist die Anzahl der möglichen Farbabstufungen gegeben durch die Anzahl der Zündvorgänge des Plasmas. Zu selten darf man das Plasma nicht zünden, da man sonst die einzelnen Zündungen sieht. Umgekehrt gibt es auch eine Maximalzahl von Zündungen. Da erst seit ca. 2010 von 600Hz Zündfrequenz und mehr gesprochen wird, ist anzunehmen, dass die Zündfrequenz früher *deutlich* niedriger lag, vermutlich bei nicht mehr als 200Hz. [Frage: Dieser Wert ist geschätzt, gibt es hier genauere Angaben?] 200Hz wären aber pro Frame bei 50fps nur vier Zündungen pro Frame, bei 24fps nur ca. acht Zündungen. Reicht diese Anzahl überhaupt aus, um mit PWM-Technik die notwendigen 256 verschiedenen Helligkeitsstufen für einen 8-Bit-Farbkanal zu generieren? Oder kann ein Plasma hier in der Praxis tatsächlich nur recht wenige Helligkeitsabstufungen darstellen?

[Hier wäre nun nochmals relevant, ob auch die Helligkeit des Plasma-Blitzes geregelt werden kann, oder es sich sozusagen nur um eine binäre PWM-Steuerung handelt.]

Beim LCD ist der Farbraum durch zwei Dinge vorgegeben. Einmal durch die Farbmischung des Hintergrundlichts und zweitens durch die Güte der Farbfilter vor den Pixeln. Bei CCFL war ein Farbbereich ähnlich REC709 möglich. Denn auch in der CCFL-Leuchtstoffröhre wird durch ultraviolettes Licht ein weißer Phosphor angeregt. Dieser Phosphor kann ähnlich dem beim Plasma aus rotem, gelbem und blauem Phosphor zusammengemischt werden, was auf einen ähnlich großen Farbraum hindeutet. Spätere Wide-Color-Gamut-Röhren konnten sogar noch einen größeren Bereich abdecken.

Hingegen gibt es beim LCD keine Einschränkung bei der Anzahl der Helligkeitsstufen. Diese können über den TFT-Transistor über eine analoge Spannung im Prinzip beliebig fein gesteuert werden.

Alles in allem scheint der mögliche Farbraum recht ähnlich zu sein, es gibt keinen Gewinner und damit keinen Punkt. Obwohl beim Plasma gewisse Fragen zur Anzahl der Helligkeitsstufen noch ungelöst im Raum stehen.



12. Nachleuchten

Phosphor ist ein Leuchtmittel, das einmal angeregt eine gewisse Zeit leuchtet und dann wieder nach und nach dunkler wird. Die Nachleuchtzeit kann in gewissen Schranken vom Hersteller durch die Zutatenmischung vorbestimmt werden, ist aber dann in einem konkreten Modell fix. Auf diese Weise kann die recht kurze Zündzeit des Plasmas in eine etwas längere Leuchtzeit des Phosphors umgesetzt werden, wodurch auch das Flimmern reduziert wird.

Zu lange darf der Phosphor aber nicht nachleuchten, da sonst die Helligkeitssteuerung der Pixel über PWM nicht mehr möglich ist. Dazu muss es ja zwischendurch dunkel werden. Außerdem könnte dann eine Helligkeitsänderung von einem hellen zu einem dunklen Pixel nicht mehr schnell genug nachgeführt werden.

In der Praxis haben die drei verschiedenfarbigen Phosphore chemisch-physikalisch bedingt nicht genau die gleiche Nachleuchtzeit. Das hat den Effekt, dass eine Farbe meist etwas länger nachleuchtet als die anderen beiden Farben. Bei sich schnell ändernden Bildinhalten und Bewegungen kann es darum sein, dass ein wahrnehmbares Nachleuchten dieser Farbe verbleibt, der sog. Phosphor-Lag. Dieser Effekt ist bei einem Plasma prinzipbedingt nie so ganz zu vermeiden.

LCDs können einen ähnlichen Effekt aufweisen, wenn das Pixel zu langsam schaltet, also bei einer zu niedrigen Reaktionszeit des LCD-Panels. Dann wird den Pixeln oft mit einem sog. Overdrive auf die Sprünge geholfen. Das heißt es wird kurz eine deutlich höhere Spannungsdifferenz angelegt, als eigentlich notwendig wäre. Dadurch richten sich die Kristalle schneller aus als bei einem kleinen Spannungsunterschied. Sobald die Kristalle ihre Endlage erreicht haben, wird wieder die korrekte Spannung eingestellt, um sie dort zu halten. Leider ist es in der Praxis sehr schwer, diese Zeit präzise zu bestimmen. Das heißt es kann sein, dass der Overdrive bei manchen Farbtönen übers Ziel hinausschießt. Solche Pixel haben dann auch kurzzeitig eine leicht falsche Farbe, was sich ebenfalls wie eine Art Nachleuchten (Halo) darstellt. Da in hochwertigen TVs schnelle Panels eingesetzt werden, ist Overdrive dort üblicherweise nicht notwendig und dieser Effekt tritt dort nicht auf.

Da man LCDs ohne diesen Overdrive-Effekt bauen kann, hingegen sich bei Plasma der Phosphor-Lag nicht komplett vermeiden lässt, geht dieser Punkt an die LCD-Technik.



13. Auflösung

Zu Beginn beider Techniken waren HD-Ready-Geräte gängig, also mit Auflösungen um die 1280x768 Pixel. Doch schon bald wurde bei LCD immer häufiger die Full-HD-Auflösung eingesetzt. Bei Plasma dauerte dieser Umstieg deutlich länger.

In dieser Zeit ging der Punkt Auflösung an LCD.



14. Preis

Zu Beginn waren Plasma und LCD ähnlich teuer. Darum kein Punkt.



15. Fazit

Fassen wir die Punkte der "puren" Technologien zusammen.

                                  Plasma    LCD
                                 ----------------
Geräuschentwicklung, Lüfter         0        1
Strombegrenzung, Wärmelimit         0        1
Blickwinkel                         1        0
Lichtausbeute, Helligkeit           0        1
Schwarzwert                         1        0
Kontrast                            1        0
Energieverbrauch                    0        1
Einbrennen                          0        1
Flimmern                            0        1
Bewegungsschärfe                    1        0
Farbraum                            0        0
Nachleuchten                        0        1
Auflösung                           0        1
Preis                               0        0
                                 ----------------
                                    4        8


Sicherlich sind manche dieser Punkte wichtiger als andere. Aber da vermutlich jeder hier eine andere Gewichtung setzen wird, halte ich mich hier raus und überlasse jedem selbst eine Schlusswertung.

Zu bedenken wären auch noch weitere Punkte, wie Spiegelung des Bildschirms, Dicke und Gewicht des Geräts, Verfügbarkeit und Modellvielfalt, Reparaturanfälligkeit, Zukunftssicherheit, und sicher noch einiges mehr. Da diese Punkte aber schwer allgemein zu bewerten sind und es zu große Streuungen bei den Herstellern gibt, will ich sie hier jetzt weglassen. Die Liste ist auch so schon lang genug.


[Beitrag von hagge am 24. Mai 2013, 23:04 bearbeitet]
hagge
Inventar
#4 erstellt: 24. Mai 2013, 22:37
Teil 3: Vergleich der Geräte unter Einbeziehung neuerer Entwicklungen

Natürlich hatte die Industrie die entsprechenden Nachteile, die es bei beiden Technologien gab, erkannt und versuchte, dagegen anzugehen. Bei Plasma wurde hauptsächlich die Zündfrequenz erhöht, um die Lichtausbeute zu erhöhen und das Flimmern zu reduzieren. Bei LCD wurden dimmbare Backlights eingeführt, um Schwarzwert und Kontrast zu verbessern, sowie diverse Tricks mit künstlichen Dunkelphasen und Zwischenbildern erfunden, um die Bewegungsschärfe zu verbessern.

In diesem Teil 3 wollen wir darum die obigen Vergleichspunkte noch einmal betrachten, nun aber auf Basis der aktuellsten Technik. Hier wird also alles berücksichtigt, was heute technisch möglich ist. Zusätzlich kommen noch zwei neue Punkte hinzu, die früher noch kein Thema waren, nämlich gleichmäßige Ausleuchtung und 3D.



1. Geräuschentwicklung, Lüfter

Zwar brauchen die Plasmas in der Zwischenzeit lange nicht mehr so viel Strom wie früher, aber dennoch scheinen nach wie vor die Netzteile zu surren und Lüfter verbaut zu werden.

Dieser Punkt geht also nach wie vor an LCD.



2. Strombegrenzung, Wärmelimit

Da heutige Plasmas weniger Energie verbrauchen, sollte man annehmen, dass die Schwelle, ab der begrenzt werden muss, nach oben geschoben werden konnte. Auf der anderen Seite wird heute mit einer höheren Frequenz gezündet, was die Wärmeentwicklung wieder erhöht. In der Folge ist bei Plasma nach wie vor eine Strombegrenzung eingebaut und helle Flächen werden nur grau und nicht weiß angezeigt.

Dieser Punkt geht also nach wie vor an LCD.



3. Blickwinkel

Auch wenn durch neue Panel-Techniken der Blickwinkel bei LCDs in der Zwischenzeit deutlich besser geworden ist, ist es aber noch immer kein Vergleich zur Plasma-Technik.

Der Punkt geht nach wie vor eindeutig an Plasma.



4. Lichtausbeute, Helligkeit

Heutige Plamas haben eine bessere Lichtausbeute, weil die Zündfrequenz des Plasmas deutlich erhöht wurde.

Da LCDs einen besseren Schwarzwert erzeugen können, kann das Backlight noch heller gestellt werden. Das heißt auch hier ist die Lichtausbeute nach oben gegangen.

Letztendlich ist der LCD immer noch deutlich besser für helle Räume geeignet als Plasma. Das heißt der Punkt geht nach wie vor an LCD.



5. Schwarzwert

Bei der Plasma-Technik hat sich hier einfach insgesamt alles etwas verbessert. Weil sich die Lichtausbeute verbessert hat, konnte man das ganze Niveau wieder um ein paar Punkte absenken und damit auch den Schwarzwert weiter senken.

Außerdem wird heute mit einem Trick gearbeitet. Kommen über eine längere Zeit sehr dunkle Szenen, wird die Grundspannung der Pixel abgesenkt, so dass die Grundhelligkeit sinkt. Dadurch kann z.B. eine längere Schwarzblende nochmal deutlich dunkler ausfallen.

Bei der LCD-Technik hat sich hier sehr viel getan. Zuerst kam man auf die Idee, dass man ja auch das Backlight insgesamt abdunkeln kann um in dunklen Szenen einen besseren Schwarzwert zu bekommen. Allerdings ging das nur, wenn das Bild für einen längeren Zeitraum dunkel war, weil die damaligen CCFL-Lampen sehr träge auf Helligkeitsänderungen reagierten. Dadurch entstand der Begriff des "dynamischen Kontrastes", der die hellen Pixel in einer Szene mit den dunklen Pixeln einer ganz anderen Szene verglich. Auf diese Weise konnten in der Werbung utopisch hohe Kontrastwerte angegeben werden, die natürlich genauer betrachtet völliger Blödsinn waren. Eigentlich ist nur wichtig, wie hoch der statische In-Bild-Kontrast ist, also der Kontrast innerhalb eines einzelnen Bildes.

Erst der Einsatz von LEDs in den Backlights brachte hier eine richtige Verbesserung. In den sogenannten Full-LED-Backlights konnten kleinere Bereiche (Zonen) für sich abgedunkelt werden, also auch dann, wenn andere Bereiche noch hell bleiben mussten. Diese Technik wird Local Dimming genannt. Da hier wirklich das Backlight komplett abgeschaltet werden kann, ist so eine Zone dann wirklich komplett schwarz. Damit hat sich bei den LCDs ein wirklich sehr hoher In-Bild-Kontrast und ein sehr guter Schwarzwert ergeben. Heute wird diese Technik des Local Dimming auch bei Edge-LED-Geräten eingesetzt, dann halt mit Zonen, die vom Bildrand bis zur Bildmitte gehen.

Allerdings muss man zugeben, dass dieser Schwarzwert natürlich nicht immer erreicht werden kann. Denn nur wenn die dunklen Bereiche groß genug sind, dass man eine komplette Zone dimmen kann, gewinnt man beim Schwarzwert.

Außerdem kann hier der sogenannte Blooming-Effekt auftreten. Stellen wir uns ein Bild vor, das komplett schwarz ist und an einer kleinen Stelle einen einzigen weißen Punkt hat. Das Local Dimming kann nun alle Zonen abschalten, nur die eine Zone nicht, in der der weiße Punkt ist. Folglich hat man in dieser Zone den schlechteren Schwarzwert (so gut eben das LCD das Backlight abschatten kann), während ringsum das wirklich tiefe Schwarz herrscht. Diese Zone mit aktivem Backlight erscheint also insgesamt etwas heller. Allgemein erscheint es so, als ob helle Elemente (wie hier der weiße Punkt) in ihre Umgebung ausstrahlen (engl. to bloom, daher der Name). Fairerweise muss man sagen, dass dieser Blooming-Effekt eher nur in künstlichen Tests zu sehen ist, während er in realen Filmszenen häufig unbemerkt bleibt.

Bei der Messung des Schwarzwerts wird üblicherweise ein schwarz-weißes Schachbrettmuster genommen. Dies verhindert das Local Dimming des LCDs. Insofern erhält man hier nur den schlechtest möglichen Schwarzwert des LCDs. In vielen Szenen kann dieser durch Local Dimming noch deutlich besser werden, bis hin zu 0.0 cd/m². Beim Plasma hingegen misst man den bestmöglichen Schwarzwert, der nicht mehr besser werden kann. Insofern sind die Schwarzwerte solcher Messungen zwischen Plasma und LCD nicht direkt vergleichbar! Nur weil hier ein LCD üblicherweise bedingt durch das Messverfahren einen schlechteren Schwarzwert hat, heißt das nicht, dass er in der Praxis nicht doch eine bessere Schwarz-Performance abliefert.

Das heißt es gibt Szenen, wo das LCD-Bild den besseren Schwarzwert hat, weil das Local Dimming greifen kann. Und es gibt Szenen, wo das Plasma-Bild den besseren Schwarzwert hat, weil das Local Dimming nicht eingesetzt werden kann. Umsteiger von Plasma zu LCD mit Local Dimming bescheinigen im Schnitt heute dem LCD den besseren Schwarzwert! Trotzdem will ich hier mal unentschieden sagen und keinen Punkt vergeben.



6. Kontrast

So wie Lichtausbeute und Schwarzwert bei Plasma besser wurden, stieg in der Folge natürlich auch der Kontrast.

Auch beim LCD stieg der Kontrast durch den Einsatz von Local Dimming. Somit ist nun auch beim LCD der mögliche Kontrast abhängig vom Bildinhalt.

Insofern gewinnen beide TVs beim Kontrast hinzu. Was man nun als besser wertet, hängt von der Art der Messung ab. Wie schon gesagt verhindert der übliche ANSI-Test mit einem Schachbrettmuster das Local Dimming des LCDs. Damit wird der Kontrast also im schlechtest möglichen Fall des LCDs gemessen. Fairerweise müsste man den Kontrast dann auch beim Plasma im schlechtest möglichen Fall messen, also dann wenn seine Strombegrenzung greift, also bei einem überweigend weißen Bild mit nur wenigen schwarzen Stellen. Das wird aber nicht gemacht.

Insofern kommen in dieser ANSI-Messung auch heute noch bessere Werte für Plasma heraus. Würde man jedoch das Messverfahren ändern und die Weiß-Schwäche des Plasmas berücksichtigen, oder umgekehrt einem LCD das Local Dimming erlauben, sähe es ganz anders aus und der LCD hätte vermutlich die Nase vorne.

Ich sehe hier somit eigentlich in der Praxis den LCD vorne, werde aber trotzdem ein Unentschieden geben und keinen Punkt verteilen.

Diese Sichtweise des Kontrastes wird sicher einiges an Diskussion auslösen, ich bin gespannt.



7. Energieverbrauch

Der Stromverbrauch von Plasmas konnte in den letzten Jahren deutlich gesenkt werden. Kurzzeitig näherten sich Plasma und LCD da auch tatsächlich an, wobei der LCD aber nie erreicht wurde.

Als dann aber bei LCD immer mehr CCFL-Backlights durch LED-Backlights abgelöst wurden, sank deren Energieverbrauch auf einmal sprunghaft. Local Dimming führte zudem dazu, dass nun auch LCDs in dunkleren Filmszenen weniger Strom verbrauchten.

Im Zuge der Einführung des Energie-Effizienzlabels bemühten sich alle Hersteller noch einmal, den Verbrauch zu senken. Dadurch wurde nun die Verbrauchsmessung genormt, so dass man die Werte zwischen LCD und Plasma nun besser vergleichen kann.

Letztendlich liegt LCD hier immer noch deutlich niedriger, das Verhältnis hat sich wieder auf einen Faktor zwei bis drei eingependelt.

Auch das wollen viele nicht glauben. Darum mal die Zahlen von zwei gängigen aktuellen Top-Geräten in gleicher Bildgröße (55 Zoll) von deren Webseiten.

Plasma: Panasonic TX-P55VTW60:
Durchschnitt: 238W, Max: 460W, jährlicher Energieverbrauch: 330kWh

LCD: Sony KDL-55W905A:
Durchschnitt: 78W, Max: 163W, jährlicher Energieverbrauch: 108kWh

Differenz 222kWh, Kostenersparnis bei LCD (gerechnet bei 25 ct/kWh) ca. 55 EUR pro Jahr.

Der Punkt geht also wieder eindeutig an LCD.



8. Einbrennen

Die Alterung des Phosphors konnte in den letzten Jahren stark verlangsamt werden. So ist zwar das Problem des Einbrennens grundsätzlich noch da, aber in der Praxis wird es nicht mehr sehr oft passieren. Auf jeden Fall reicht es nicht mehr, ein paar Stunden ein Standbild anzuzeigen, um es einzubrennen. Das muss schon eine verdammt lange Anzeigedauer sein, um einen sichtbaren Effekt zu bekommen.

Man könnte sich noch vorstellen, dass sich bei Cinemascope-Balken, 4:3-Balken oder Menüs, die in der Summe über die Nutzungszeit wirklich sehr sehr lange zu sehen sind, im Verlauf der Monate und Jahre doch ein gewisser Helligkeitsunterschied ergibt. Auch bei langer Computerarbeit wäre ich nach wie vor etwas vorsichtig.

Somit muss man sagen, dass sich die Situation für Plasma-Besitzer sehr stark verbessert hat. Da das Problem aber prinzipbedingt einfach nie so ganz verschwinden wird, während bei der LCD-Technik solche Phänomene in der Zwischenzeit gänzlich unbekannt sind, bekommt die LCD-Technik trotzdem diesen Punkt.



9. Flimmern

Dadurch, dass bei Plasmas die Zündfrequenz auf 600Hz und mehr erhöht wurde, ist nicht nur die Lichtausbeute gestiegen, sondern es wurde auch die Flimmerfrequenz angehoben. Heute ist die Zündfrequenz schon bei 3000Hz angekommen. Somit sollte Flimmern auch bei einem Plasma-Gerät nicht mehr wahrnehmbar sein.

Bei LCDs wird zunehmend versucht, durch Blinking Backlight oder Scanning Backlight, also das Einführen von künstlichen Dunkelphasen, das Verhalten von Röhren und Plasmas nachzuempfinden um die Bewegungsschärfe zu verbessern. In diesen Fällen tritt hier nun auch Flimmern auf. Allerdings gibt es auch Modi, in denen das Bild nicht flackert. Dann hat man nach wie vor völlige Flimmerfreiheit.

Insgesamt würde ich nun zu unentschieden tendieren, mit leichter Tendenz zugunsten von LCD. Aber gut, kein Punkt.



10. Bewegungsschärfe

Zuerst mal sollte man meinen, dass sich bei Plasma hier nichts geändert hat, bleibt doch die Technik mit hellen Blitzen und dunklen Phasen erhalten. Aber damit liegt man komplett falsch. Die ständige Erhöhung der Zündfrequenz hat dazu geführt, dass eben auch bei Plasmas die Bilder im Schnitt immer länger zu sehen sind. Zur Vermeidung des Flimmerns nähert sich die Plasma-Technik somit immer mehr einem Hold-Type-Display an. Und wie wir oben gesehen haben, führt dies unweigerlich zum Effekt der Bewegungsunschärfe. Das heißt seit etwa dem Jahr 2010, als die ersten Plasmas mit höherer Zündfrequenz aufkamen (VT20 von Panasonic), haben die Plasmas zunehmend mit dem gleichen Effekt der Bewegungsunschärfe zu kämpfen. Plasmas haben also hier einen deutlichen Schritt zurück gemacht!

Umgekehrt wurde bei LCD nach Wegen gesucht, die Bewegungsunschärfe zu bekämpfen. Dabei wurden zwei Ansätze gefunden. Die erste Möglichkeit ist, vom Holdtype-Display wegzugehen, also die Flimmerfreiheit aufzugeben. LED-Backlights bieten die Möglichkeit das Backlight (oder Teile davon) sehr schnell aus- und wieder einzuschalten, also mit dem Backlight zu flackern. Dadurch können künstliche Dunkelphasen eingefügt werden, die das Bildverhalten von LCDs der Technik von Röhren und Plasmas angleicht.

Die zweite Möglichkeit ist, jedes Bild für sich kürzer anzuzeigen, wofür man dann natürlich *mehr* Bilder braucht. Denn einfach nur die gleichen Bilder mehrmals kürzer anzuzeigen bringt bei einem LCD keinen Unterschied. Ob ich nun ein Bild zweimal für je 1/100s anzeige oder einmal für 1/50s ist bei LCD genau das Gleiche. Da das Bild ja zwischendurch nicht dunkel wird, ist in beiden Fällen für 1/50s der gleiche Bildinhalt zu sehen. Sprich das mit den gleichen Bildern machen zu wollen, bringt rein gar nichts, man braucht wirklich *neue* Bilder mit anderem Inhalt. Vorzugsweise Bilder, wo sich die Objekte sozusagen auf halber Strecke ihrer Bewegung befinden. Und da diese Bilder nicht vom Sender geliefert werden und auch auf einer BluRay nicht drauf sind, muss sie der TV selbst berechnen.

Diese Zwischenbildberechnung hat natürlich so ihre Tücken. Dabei gibt es Rechenfehler und da ein Fernseher ja dumm ist und nicht weiß, was er da anzeigt, kann er die tatsächlichen Objekte nicht wirklich erkennen, sondern nutzt Farb- oder Kontrastunterschiede zur Bestimmung der Objektgrenzen. Im Prinzip passiert hier etwas ähnliches wie bei der sog. Motion-Compensation beim Encodieren von Videos, wo auch versucht wird zu erkennen, wo sich gewisse Pixelgruppen von einem zum nächsten Bild hinbewegen, da das dann effizienter gespeichert werden kann.

Das führt dazu, dass mal ein paar Pixel im einen Bild dem Objekt und im nächsten Bild dem Hintergrund zugerechnet werden. Entsprechend ist die Silhouette bei den bewegten Objekten nicht immer ganz scharf, es entsteht eine Art Aura um bewegte Objekte und diese scheinen darum regelrecht losgelöst vom Hintergrund zu sein. Da man in frühen Entwicklungsstufen dieser Zwischenbildberechnung diesen Effekt gerade bei den Akteuren (Schauspielern) deutlich gesehen hat, die dadurch aussahen als ob sie *vor* dem nun sehr statisch wirkenden Hintergrund agierten, der dadurch wie eine künstliche Kulisse in einem Theaterstück oder einer billigen Fernsehproduktion (Soap-Opera) aussah, nannte man diesen Effekt "Soap-Opera Effekt" oder kurz Soap-Effekt.

Dazu wirkt diese Bildabfolge, die nun deutlich mehr Bilder hat, für viele Leute ungewohnt. Man hat sich einfach an die etwas ruckelige, ungleichförmige Darstellung von Bewegungen im Kino und (bisherigem) Fernsehen gewöhnt, auch wenn sie genau genommen dort eigentlich unrealistisch ist. Dadurch erscheint nun umgekehrt eine solch glatte und völlig ruckelfreie Bewegung für viele als unnatürlich, obwohl sie objektiv gesehen eigentlich viel realistischer ist. Dieser Effekt heißt Video-Look und wird fälschlicherweise von vielen für den Soap-Effekt gehalten, hier im Sinne von Soap = rutschiger glatter Seife.

Die Rechenfehler bei der Zwischenbildberechnung sind sicher immer unerwünscht. Aber über den Video-Look kann man sich streiten. Wenn in Zukunft immer mehr Filme auch mit höheren Bildraten produziert werden (wie beispielsweise kürzlich "Der Hobbit" mit 48 fps), wird man sich mit der Zeit automatisch an diese höhere Bildrate gewöhnen und in ein paar Jahren dann umgekehrt den ruckeligen 24-Bild-Kino-Look nicht mehr mögen. Bis dahin gibt es aber sehr viele Verfechter des Kino-Looks, die den Video-Look zutiefst verabscheuen.

Kuriose Tatsache ist, dass auch die Hersteller der Plasma-Technik durch ihre nun auch vorhandene Bewegungsunschärfe sich Gedanken machen müssen, wie sie diese bekämpfen. Von sich aus ist ein Plasma heutzutage *nicht* mehr schärfer als ein LCD-TV. Entsprechend haben heute auch Plasma-Fernseher eine solche Zwischenbildberechnung (MCFI = Motion Compensation Frame Interpolation) eingebaut. Letztendlich läuft es also auch hier auf Video-Look raus. Die Unterschiede zwischen Plasma und LCD werden immer minimaler.

Betrachtet man es ehrlich, muss man hier nun wirklich ein Unentschieden vergeben. Also keinen Punkt. In der Praxis sind heute sogar oft die LCDs bei Bewegungen schärfer, da sie schon länger mit diesen MCFI-Techniken arbeiten und die Algorithmen entsprechend ausgereifter sind.



11. Farbraum

Bei Plasma hat sich am grundsätzlichen Farbraum nicht viel getan. Durch die höhere Zündfolge von 600Hz und mehr kann man aber nun mehr oder weniger gesichert davon ausgehen, dass genügend PWM-Impulse für 256 verschiedene Helligkeitsabstufungen zur Verfügung stehen. Insofern könnte man von einer kleinen Verbesserung reden.

Bei LCD wurde durch den Einsatz von LED-Backlights der Farbraum sogar zuerst einmal wieder etwas eingeschränkt, da die verwendeten weißen LEDs (eigentlich blaue LEDs mit gelbem bzw. rotem und grünem Phosphor) kein so reines Weiß ergeben haben wie es mit CCFL-Röhren gegen Ende möglich war. Hier wurden aber in der Zwischenzeit entsprechend bessere LEDs entwickelt, so dass der volle REC709-Farbraum auch wieder uneingeschränkt erreicht wird.

Insofern zuerst mal unentschieden.

Allerdings gibt es bei LCDs schon eine Weile Bemühungen, den Farbraum zu erweitern. So hat Sharp schon seit geraumer Zeit Panels im Einsatz, die zusätzlich zu den Farben Rot, Grün und Blau noch jeweils ein viertes Subpixel in Gelb haben und so einen größeren Farbraum abdecken.

Ganz neue LCD-Entwicklungen wie die Triluminos-Fernseher von Sony (Stand 2013) nutzen sogenannte Quantum-Dots. Statt einem weißen Backlight wird hier ein Backlight mit blauen LEDs genutzt. Mit diesem blauen Licht werden dann rote und grüne Quanten-Punkte angeregt, die dann ihrerseits ganz reines rotes und grünes Licht abgeben. Dadurch ist das weiße Licht reiner als bei den bisherigen weißen LEDs und damit kann der Farbraum deutlich über REC709 hinaus vergrößert werden. Es geht sogar schon stark Richtung OLED.

Diese Entwicklungen zeigen, dass in der LCD-Technik noch Spielraum möglich ist, während die Plasma-Technik immer auf die Phosphore angewiesen sein wird, bei denen es gewisse Begrenzungen gibt und die auch schon ziemlich ausgereizt sind. Berücksichtigt man dies, geht der Punkt doch an die LCD-Technik.



12. Nachleuchten

Phosphor-Lag ist bei Plasma nach wie vor vorhanden, bei LCDs sind die Panels mit ihren heutigen Schaltgeschwindigkeiten eigentlich frei von Nachzieheffekten.

Der Punkt geht also an LCD.



13. Auflösung

Die Plasmas haben auf Full-HD aufgeschlossen. Damit scheint aber bei Plasma die Entwicklung am Ende zu sein. Panasonic hat angekündigt, in wenigen Jahren keine Plasmas mehr zu fertigen, Pioneer hat die Produktion schon vor Jahren aufgegeben. Insofern ist es fraglich, ob jemals Plasma-Fernseher mit 4K-Technik auf den Markt kommen werden, zumal die dann wieder deutlich mehr Strom verbrauchen würden.

Bei LCD hingegen sind die ersten 4K-Fernseher z.B. von Sony und LG in den Startlöchern. Hier kann speziell auch das passive 3D punkten, da nun kein Auflösungsverlust mehr auftritt. 2K-Filme können auf einem 4K-Fernseher mit voller Auflösung in 3D wiedergegeben werden.

Und so wie ein SD-Film heute auf einem Full-HD-Gerät besser aussehen kann als auf einem SD-Gerät, können Full-HD-Filme auf einem 4K-Gerät auch besser aussehen als auf einem Full-HD-Gerät, eine entsprechend gute Bildaufbereitung vorausgesetzt. Wenn dann in Zukunft auch echte 4K-Bildquellen verfügbar sind, haben die 4K-Fernseher endgültig die Nase vorne.

Dieser Punkt geht somit eindeutig an LCD.



14. Gleichmäßige Ausleuchtung

Als eines der größten Probleme hat sich bei LCDs in den letzten zwei, drei Jahren eine gleichmäßige Ausleuchtung herausgestellt. Mit dem Besserwerden des Schwarzwerts scheint es zunehmend schwieriger zu sein, diesen Schwarzwert gleichmäßig über das ganze Bild zu halten. Es ist halt doch ein sehr diffiziles Zusammenspiel von räumlich getrennten Komponenten (Polarisationsfolien, Pixel, Farbfilter). Verspannungen im Panel, ungleiche Wärmeverteilung, Druck beim Einspannen des Panels ins Gehäuse, ungleiche Lichtverteilung im Backlight durch die Lichtleiter und Diffusor-Folien, ungleichmäßige Alterung von Backlight LEDs, was auch immer, es scheint echt schwierig zu sein, ein völlig gleichmäßiges Bild zu erzeugen. So treten bisweilen Clouding-Effekte oder Flashlights in dunklen Bildern auf und Dirty Screen Effect (DSE) und Banding in hellen Bildern.

Es ist beim Kauf ein gewisses Lottospiel, ob das eigene Exemplar diese Störungen aufweist oder nicht. Aktuelle Geräte scheinen hier wieder etwas besser zu werden, aber ganz frei von solchen Dreckeffekten sind wohl zur Zeit leider kaum LCD-Geräte.

Insofern gebe ich diesen Punkt der Plasma-Technik, obwohl man auch bei Plasma immer mehr von vergleichbaren Ausleuchtungsproblemen hört.



15. 3D

Da die Plasma-Technik sowieso auf Hell-Dunkel basiert, bietet sich hierfür die Shutter-Technik an, bei der die Bilder für die beiden Augen nacheinander angezeigt werden. Die Brille, die mit LCD-Gläsern ausgestattet ist, schaltet vom Fernseher ferngesteuert synchron dazu immer das entsprechende Auge durch und das andere Auge dunkel. Plasmas können sehr schnell schalten, also sollte Übersprechen (Crosstalk) zwischen den Augen minimal sein. Allerdings ist dadurch, dass jeweils ein Auge eine Weile dunkel ist, häufig ein gewisses Flimmern sichtbar.

Durch die LCD-Technik der Brille geht in der Brille nochmal eine ganze Menge Licht verloren. Da die Plasma-Technik sowieso schon lichtschwach ist, ist das 3D-Bild bei Plasma immer sehr dunkel.

Bei LCD-Fernsehern werden zwei Techniken genutzt: die aktive Shutter-Technik und die passive Polarisationstechnik.

Die Shutter-Technik entspricht dabei komplett der Variante der Plasma-Technik. Allerdings ist es unabdingbar, mindestens ein echtes 200Hz-Panel zu haben. Nur die schalten schnell genug, so dass kein Übersprechen entsteht. Denn bei so hohen Bildwechselraten kommt nun doch wieder die Reaktionsgeschwindigkeit der Pixel ins Spiel. Auch bei LCD ist aus dem gleichen Grund häufig ein Flimmern zu sehen.

Bei der passiven 3D-Technik wird jede zweite Zeile des Bildes unterschiedlich polarisiert und man schaut durch eine Brille, deren Gläser unterschiedlich polarisiert sind. Dadurch können beide Bilder gleichzeitig angezeigt werden, und man sieht trotzdem mit jedem Auge nur das entsprechende eigene Bild. Da jedes Bild für sich aber nur jede zweite Zeile nutzen kann, halbiert sich effektiv die vertikale Auflösung bei 3D und man sieht auch immer jede zweite Zeile als dunklen Strich, zumindest wenn man nah an den Bildschirm rangeht.

Persönlich finde ich diese passive 3D-Technik am interessantesten. Denn wo bei der Aktiv-Technik teure und auch schwere, unbequeme Brillen genutzt werden müssen, die mit Batterien versorgt oder wo Akkus immer wieder aufgeladen werden müssen, wo der ständige Bildwechsel kritisch für Crosstalk ist und Flimmern verursacht, steht bei der Passiv-Technik nur eine verringerte Auflösung als Nachteil entgegen, der spätestens mit 4K-Geräten dann auch Vergangenheit ist.

Alle diese Lösungen können in jeder Technik sauber realisiert werden, auch wenn es in der Praxis deutliche Unterschiede gibt. Die sind aber dann dem konkreten Hersteller geschuldet und nicht prinzipbedingt. Rein theoretisch würde ich sagen, kann die Aktiv-3D-Technik auf Plasma wegen der höheren Schaltgeschwindigkeit tendenziell etwas besser als auf LCD funktionieren. Dafür ist sie bei LCD lichtstärker. Und man hat die Wahl zwischen Aktiv- und Passiv-3D.

Da das doch alles sehr stark Geschmackssache ist, enthalte ich mich hier und vergebe keinen Punkt, obwohl ich innerlich aufgrund der besseren Auswahl und höheren Lichtstärke zu LCD tendiere.



16. Preis

Die Technik der LCDs hat sich stark verbessert. Aber das hat auch alles seinen Preis. Ein wirklich guter aktueller LCD-Fernseher ist somit in der Anschaffung deutlich teurer als ein vergleichbarer Plasma.

Da preiswerter besser ist, geht der Punkt somit an Plasma.



17. Fazit

Fassen wir die Punkte der aktuellen Technologien zusammen.

                                  Plasma    LCD
                                 ----------------
Geräuschentwicklung, Lüfter         0        1
Strombegrenzung, Wärmelimit         0        1
Blickwinkel                         1        0
Lichtausbeute, Helligkeit           0        1
Schwarzwert                         0        0
Kontrast                            0        0
Energieverbrauch                    0        1
Einbrennen                          0        1
Flimmern                            0        0
Bewegungsschärfe                    0        0
Farbraum                            0        1
Nachleuchten                        0        1
Gleichmäßige Ausleuchtung           1        0
Auflösung                           0        1
3D                                  0        0
Preis                               1        0
                                 ----------------
                                    3        8


Beide Techniken haben zugelegt, aber mir scheint die LCD-Technik hat mehr zugelegt als die Plasma-Technik. Beim Blickwinkel wird der LCD dem Plasma *immer* unterlegen sein. Und auch wenn es preiswerte LCD-Fernseher gibt, sind die wirklich guten Geräte sehr teuer, so dass auch beim Preis der Plasma noch eine ganze Weile punkten wird.

Aber bei allen anderen Punkten, wo der Plasma früher vorne lag, wie Schwarzwert, Kontrast und Bewegungsschärfe sehe ich die Fernseher in der Zwischenzeit gleichauf, oder gar den LCD leicht vorne. Zumal bei der Bewegungsschärfe die Plasmas faktisch einen Schritt zurück gemacht haben.

Aus meiner Sicht schneidet der LCD heutzutage in fast allen Punkten besser ab, zumal ich im Zweifelsfall immmer zugunsten des Plasma oder für Unentschieden entschieden habe, selbst wenn ich persönlich den LCD eher leicht vorne sah.

Sicher wird hier nun Gegenrede kommen und wie gesagt wird jeder für sich andere Prioritäten setzen und darum einzelne Punkte anders gewichten.

Darum ist es jetzt so weit, Ring frei zur Diskussion. Was habe ich vergessen? Wo liege ich falsch? Wo seid ihr anderer Meinung?

Viele Grüße,

Hagge


[Beitrag von hagge am 24. Mai 2013, 23:25 bearbeitet]
StefanG
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 25. Mai 2013, 06:18
Eine sehr schöne und detailierte Zusammenfassung.
Vielen Dank hierfür.

Aber ein Denkfehler ist mir hier aufgefallen: Was die PWM bewirken soll.
Generell ist die Helligkeit eines Pixels ist nicht abhängig von der Frequenz der PWM, sondern vom Verhältnis Impulsdauer zu Impulspause.
Ein Subpixel, getrieben mit einem Ein-/Ausverhältnis von 1:20 (also 20% Impulsdauer und 80% Impulspause) hat sowohl bei 200Hz und auch bei 600Hz so ziemlich die gleiche Lichtemission. Die Nachleuchtzeit des Phosphors muss natürlich angepasst sein.

Die Helligkeitsabstufungen ergeben sich aus dem stufenlos verstellbaren Ein-/Ausverhältnis und nicht direkt aus der Frequenz. Auch ist die max. Helligkeit nicht von der Frequenz abhängig.
Mit hohen Frequenzen wird aber das Pixelrauschen (gerade in dunklen Passagen) besser beherrschbar, da durch die zwangsweise kürzere Nachleuchtzeit des Phosphors sich die Heliigkeit schneller ändern lässt.
Somit hat man dann schon mehr Helligkeitsabstufungen pro Zeiteinheit als bei niedrigeren Frequenzen.
Aber sind auch mit 200 Hz mehrere tausend Helligkeitsabstufungen möglich. ;-)


[Beitrag von StefanG am 25. Mai 2013, 06:26 bearbeitet]
Neo-The-One_
Inventar
#6 erstellt: 25. Mai 2013, 06:26
Halllo Hagge

Wie immer Super gemacht

Eine Frage zum Schwarzwert . Ja es stimmt schon das der Plasma denn bessern Schwarzwert hat aber wie ich finde auch
nur wenn nicht überwiegenden Bildanteile Schwarz sind .Ein Beispiel ich eine Universum 2D/3D Doku . Da war es bei denn Plasmas
die ich hatte GT30/50 immer so das wenn Weltraum Szenen gezeigt wurden das Bild nicht Schwarz war sonder man konnte doch die Plasmazellen leuchten sehen .Bei meinem W905 hingegen ist bei denn gleichen Szenen alles schön Schwarz . Also finden ich das es beim Schwarzwert 1:1 steht weil es drauf ankommt was man gerade sieht . Also ist das Bild überwiegend Schwarz finde ich denn LCD Besser ist das Bild nicht überwiegend Schwarz finde ich denn Plasma besser .
Ich Hoffentlich konnte es dir richtig vermitteln was ich meine .

LG
Andy
StefanG
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 25. Mai 2013, 06:38
Der W905 kann ja auch ein "schönes" Schwarz. ;-)
Aber der größte Teil der "für's Volk" bezahlbare LCDs hat Schwarzwerte schlechter als 0,2 cd/m2 (sichtbar weit weg von Schwarz), während gleich teure Plasmas um min. Faktor 10 besser liegen.
Neo-The-One_
Inventar
#8 erstellt: 25. Mai 2013, 07:23
Ja das bestreite ich ja nicht es geht ja mir ja nur darum das wenn vollfläches Schwarz mit wenig hellen Bildanteilen LED/LCD.s mit Dimm Technik eine tieferes Schwaz anzeigen als Plasmas .

LG
Andy
hagge
Inventar
#9 erstellt: 25. Mai 2013, 07:39

StefanG (Beitrag #5) schrieb:
EAber ein Denkfehler ist mir hier aufgefallen: Was die PWM bewirken soll.
Generell ist die Helligkeit eines Pixels ist nicht abhängig von der Frequenz der PWM, sondern vom Verhältnis Impulsdauer zu Impulspause.
Ein Subpixel, getrieben mit einem Ein-/Ausverhältnis von 1:20 (also 20% Impulsdauer und 80% Impulspause) hat sowohl bei 200Hz und auch bei 600Hz so ziemlich die gleiche Lichtemission. Die Nachleuchtzeit des Phosphors muss natürlich angepasst sein.

Das ist völlig korrekt. Aber normalerweise gibt man mit der PWM-Frequenz die Grundfrequenz an, mit der die PWM betrieben wird, also die maximale Frequenz, mit der Wechsel möglich sind. Genau auf die Frequenz muss also der Phosphor abgestimmt sein. Wenn wir das Beispiel mit 200Hz Grundfrequenz nehmen und haben 1/50s Zeit für einen Frame, gibt es eben genau die 4 Grundtakte pro Frame (ja stimmt, 4 Impulse zu sagen war falsch). Das heißt ich kann folgende Varianten durchführen:

aus-aus-aus-aus: 0% Hellikeit

aus-aus-aus-an: 25% Helligkeit. Das Gleiche kommt bei aus-aus-an-aus, aus-an-aus-aus und an-aus-aus-aus heraus.

aus-an-aus-an: 50% Helligkeit. Das Gleiche kommt bei an-aus-an-aus heraus.

aus-aus-an-an. Ebenfalls 50% Helligkeit, aber mit halber Frequenz. Das Gleiche kommt bei aus-an-an-aus, an-a-aus-aus und an-aus-aus-an heraus.

aus-an-an-an: 75% Helligkeit. Das Gleiche kommt bei an-aus-an-an, an-an-aus-an und an-an-an-aus heraus.

an-an-an-an 100% Helligkeit.

Obwohl es also zwar 16 verschiedene Kombinationen gibt, diese vier Grundtakte zu verteilen, gibt es trotzdem effektiv nur 5 verschieden Helligkeitsstufen der PWM-Schaltung: 0%, 25%, 50%, 75% und 100% Helligkeit. Das heißt falls ich eben nur wenige Grundtakte zur Verfügung habe, kann ich eben nicht alle Verhältnisse hinbekommen.


Die Helligkeitsabstufungen ergeben sich aus dem stufenlos verstellbaren Ein-/Ausverhältnis und nicht direkt aus der Frequenz.

Eben nicht. Das Ein-Aus-Verhältnis ist nicht stufenlos verstellbar, sondern nur auf Basis des Grundtakts.


Mit hohen Frequenzen wird aber das Pixelrauschen (gerade in dunklen Passagen) besser beherrschbar, da durch die zwangsweise kürzere Nachleuchtzeit des Phosphors sich die Heliigkeit schneller ändern lässt.
Somit hat man dann schon mehr Helligkeitsabstufungen pro Zeiteinheit als bei niedrigeren Frequenzen.

Korrekt, das habe ich in Teil 3 dann auch dem Plasma zugestanden.


Aber sind auch mit 200 Hz mehrere tausend Helligkeitsabstufungen möglich. ;-)

Auf eine Sekunde gesehen ja. Aber so darf der Phosphor ja nicht abgestimmt sein, das wäre zu langsam. Er muss ja auf einen Frame abgestimmt sein und dann hat man bei 50fps nur noch 4 Take zur Verfügung. Außerdem besteht bei manchen Kombinationen die Gefahr, dass die Frequenz zu gering wird und das Ergebnis flimmert. Nehmen wir mal an, wir hätten wirklich 200 Takte pro Sekunde zur Verfügung, dann sind zwar theoretisch sehr viele Helligkeitstufen möglich, aber z.B. Varianten, die nur einen Takt hell und den Rest dunkel wären, dürfen auch dann nicht genommen werden, da das ja mit 1Hz flackern würde. Insofern darf schon aus diesem Grund alleine eigentlich keine Kombination gewählt werden, die am Ende Frequenzen unter 50Hz erzeugt. Genau das ist ja der Grund, warum der Plasma flimmert.

Gruß,

Hagge


[Beitrag von hagge am 25. Mai 2013, 07:43 bearbeitet]
hagge
Inventar
#10 erstellt: 25. Mai 2013, 07:41

SONY-HD-BOY (Beitrag #6) schrieb:
Ein Beispiel ich eine Universum 2D/3D Doku . Da war es bei denn Plasmas
die ich hatte GT30/50 immer so das wenn Weltraum Szenen gezeigt wurden das Bild nicht Schwarz war sonder man konnte doch die Plasmazellen leuchten sehen .Bei meinem W905 hingegen ist bei denn gleichen Szenen alles schön Schwarz . Also finden ich das es beim Schwarzwert 1:1 steht weil es drauf ankommt was man gerade sieht .

Der gute Schwarzwert im W905 kommt aber vom Local Dimming. Das heißt es ist eine neue Technik, die in Teil 3 berücksichtigt ist. Und dort schneiden die Geräte im Schwarzwert bei mir tatsächlich unentschieden ab.


StefanG (Beitrag #7) schrieb:
Der W905 kann ja auch ein "schönes" Schwarz. ;-)
Aber der größte Teil der "für's Volk" bezahlbare LCDs hat Schwarzwerte schlechter als 0,2 cd/m2 (sichtbar weit weg von Schwarz), während gleich teure Plasmas um min. Faktor 10 besser liegen.

Dass der Plasma im Preis gewinnt, habe ich ja auch gesagt. Sprich wenn jemand nur ein gewisses Budget zur Verfügung hat, kann ein Plasma durchaus die bessere Wahl sein (wobei man dann die 55 EUR mehr Energieverbrauch pro Jahr auch nicht ganz vergessen darf!)

Der Vergleich in Teil 3 bewertet aber das, was technisch möglich ist, nicht das, was es für den gleichen Preis gibt. Darum muss sich ein Plasma schon mit einem Local-Dimming-LCD messen. Also Top-Gerät gegen Top-Gerät.

Gruß,

Hagge
StefanG
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 25. Mai 2013, 07:46
Gegen einen Panasonic-Plasma der aktuellen 60er Reihe wird es im Sichttest pari ausgehen.

Sind beim LCD die Dimming-Zonen riesig (weil nicht mal zwei Dutzend vorhanden) wie beim W905 oder noch schlimmer DTW60 und können nicht ganz abschalten, da ein kleines helles Objekt dargestellt werden muss, gewinnt z.B. Ein GT60.
Aber um den Unterschied zu sehen, muß schon eine ruhige, bewegungsarme und sehr dunkle Szene schon längere Zeit andauern. Und der Raum muss wirklich dunkel sein.
Neo-The-One_
Inventar
#12 erstellt: 25. Mai 2013, 08:01
StefanG

Erstens mal weiß keiner wie groß die LED Zone beim W905 sind ich halt mal nicht Aber das ist eigentlich egal weil es Sony geschafft hat dam man die LED Zonen nicht sehen kann . Aber da ich die neue 60er Serie von Panasonic nicht kenne will ich dir erstmal nicht widersprechen . Aber ich habe ja vor 2 Tagen auf dem W905 Fast and Furious 1 gesehen und da gibt es Doch viel Dunkle stellen und das Schwarz was der W905 da gezeigt hat hat mich echt beeindruckt Aber auch so nicht bei keinem andren LCD oder Plasma gesehen .Nur zu Info ich hatte ja denn GT30 und denn GT50.

LG
Andy
StefanG
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 25. Mai 2013, 08:26
@Hagge

Ich versuch's nochmal mit der PWM:
Bei 200Hz beträgt die Wellenlänge 5ms (beinhaltet Impuls-Ein und -Aus).
Bei einem 50% hellen Subpixel ist sowohl die Impulsdauer als auch die Impulspause bei 200Hz PWM jeweils 2.5ms lang.
Bei einem 80% hellem Subpixel beträgt die Impulsdauer 4ms und die Impulspause 1ms (immer noch eine Wällenlänge von 5ms und somit eine Frequenz von 200Hz). Deshalb der Begriff "PulseWidthModulation".

Das lässt sich fast stufenlos fortführen. Fast nur deswegen, weil die Impulsdauer nicht zu kurz werden darf, um das Plasma noch zu "entzünden".

Aber bei einem 50Hz Vollbild habe ich bei 200Hz PWM vier mal die Möglichkeit die Helligkeit eines Subpixels zu variieren, um in einem Frame bei sehr geringen Helligkeiten "unrund" zu zünden (Pixelrauschen durch z.B. einmal Nichtzünden, einmal für 0,2ms, einmal Nichtzünden und nochmal für 0,2ms um eine Helligkeit entsprechend einer viermaligen Zündung von 0,1ms zu erzeugen, wenn denn 0,1ms schon zu kurz für eine sichere Zündung wäre ).
Bei 600Hz PWM habe drei mal mehr die Möglichkeit in einem Frame zu Variieren (12 PWM-Durchläufe)..
StefanG
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 25. Mai 2013, 08:29
@SONY-HD-BOY

Nächsten oder spätestens übernächsten Monat habe ich auch einen W905. ;-)
eraser4400
Inventar
#15 erstellt: 25. Mai 2013, 09:06
Ich kann nur das wiedergeben, was ich eben so als quasi-Laie selber subjektiv sehen kann. Ich bin von meinem damaligen Pioneer KRP-500a umgestiegen auf LCD -genauer LED- weil es halt größer werden sollte und ich die Wärmeabstrahlung im Sommer nicht mehr ertragen habe, die den ohnehin schon warmen Raum zusätzlich erwärmt hat. Darüber hinaus war das Teil insges. einfach zu lichtschwach. Nat. wollte ich Nach wie Vor schön sattes Schwarz sehen.
Beim 55HX855 bin ich nach langem suchen -wobei ich auch einige nach Hause bestellt hatte (auch Pana-Plasmas) und sogar zeitweise 2 TVs zeitgleich daheim aufgebaut hatte hängen geblieben.
Fazit: Wenn LD möglich ist (und das ist es erstaunlich oft), ist der SW vom Sony klar besser als der des Pioneer (weil eben 0,000 cd).
Man sollte hier auch bedenken, das die LEDs bei LD-Einsatz nicht nur komplett abgeschaltet werden können, sondern auch stufenlos hinab gedimmt werden, weshalb StefanG's Einwurf in der Praxis einfach nicht greift, bzw. nicht auszumachen ist. Ein "Schuss" ins Weltall ist dennoch Schwarz mit hellen Sternen und nicht gräulich, wie oft von den Plasma-Jüngern prognostiziert. Denn so "Einfach" wie der Normalo glaubt, funktioniert die LD-Technik einfach nicht.
Wie gesagt: Ich hatte zuvor selber Plasma und zwar auf Referenz-Niveau.
aphro1
Stammgast
#16 erstellt: 25. Mai 2013, 09:11
Servus

@Hagge: Toll gemachter Vergleich und Übersicht. Danke für die viele Arbeit, die Du Dir hier gemacht hast.

Insgesamt meine ich, sollte man nicht so einen Glaubenskrieg aus der Sache machen.
Ich habe seit zwei Jahren einen Pana 65VT30 bei mir im Wohnzimmer hängen, mit dem ich überwiegend nur Abends im Dunkeln schaue und bin damit mehr als Glücklich. Dieser entspannte natürliche Bildeindruck fasziniert mich jedes mal aufs neue und ich habe keinen Grund das Gerät aus zu tauschen.
Nun will ich mir aber einen neuen Fernseher für einen "Sommeraußenbereich" (Vollverglaster Raum, schaue hier überwiegend bei Tageslicht) kaufen und hier wird es nun ein LCD Samsung 65F8090.

Es gibt einfach nicht den perfekten Fernseher, aber die heutigen Topgeräte sind alle schon sehr gut !!!

Liebe Grüße
Markus
StefanG
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 25. Mai 2013, 09:18

eraser4400 (Beitrag #15) schrieb:
... weshalb StefanG's Einwurf in der Praxis einfach nicht greift, bzw. nicht auszumachen ist. Ein "Schuss" ins Weltall ist dennoch Schwarz mit hellen Sternen und nicht gräulich, wie oft von den Plasma-Jüngern prognostiziert. ...


Ich habe doch gesagt, daß es im praktischen Sichttest (gesehen 50VTW60 vs. 47W905) pari ausgeht.
Welcher Einwurf von mir? Die LD-Regelung im praxisfremden "Nachweistest"?


[Beitrag von StefanG am 25. Mai 2013, 09:19 bearbeitet]
bassgott
Inventar
#18 erstellt: 25. Mai 2013, 09:20
Guten Morgen,

sehr gute Arbeit @ hagge, es ist alles Wichtige enthalten und neutral bewertet.

Bezüglich des Flimmerns bei Plasma kann ich aus eigener Erfahrung sagen, das speziell die Panasonic Geräte immer noch mit dem Phänomen zu kämpfen haben.
In meinem Fall hat es nach 1 Std. sogar leichte Kopfschmerzen ausgelöst.
Nach einigen Recherchen ist es allerdings so, das es von jedem anders wahrgenommen wird, ist also sehr subjektiv.
Supernovae
Stammgast
#19 erstellt: 25. Mai 2013, 10:07
Man muss zwischen subjektiven Eindruck und objektiven Bild unterscheiden können.

Es gibt Referenzen wie beispielsweise den Schwarzwert, Farbwiedergabe, Farbtrennung usw. Diese Referenzen sind ein Maßstab für ein gutes Bild. Und wenn ein Plasmafernseher in diesen Punkten überlegen ist, hat er im Sinne eines natürlichen Bildes das bessere Bild.

Warum beispielsweise ein STW60 für 1200€ so gut ist:

Wichtige für solch einen TV
-spitzen Bild
-gute Größe
-geringen Preis

Plasmas sind günstiger und innerhalb der Plasmaserien gibt es meist nur geringe Unterschiede. Deshalb werden bei günstigen bis mittleren TV-Klassen Plasmas empfohlen.

Plasma-TVs haben die natürlichere Farbwiedergabe (LCDs wirken durch die Filter blasser), sie haben auch ohne die ganzen Bildverbesserer natürlicheres-homogeneres Bild und sie haben den geringeren Anschaffungspreis.

Das könnte man recht einfach erklären:
Im LCD-Bereich gibt es große Unterschiede was die Bildqualität betrifft. Da reicht es nur wenn ich EDGE-LED und LOCAL-LED nenne. Bei Plasmas ist das im Normalfall nicht so, da jeder Plasma technisch identisch ist. Die Unterschiede gibt es oft nur bei den Eigenschaften (Design, Internet, 3D, Filter usw.) oder beim Phosphorgemisch. Genau aus diesem Grund ist ein STW fast so gut wie ein VT. Die Verbesserungen des VT sind in der Bildqualität recht gering was der normale Kunde nicht mehr sieht.

Und aus diesem Grund spielt der ST trotz Mittelklassepreis in der Plasma High-End Liga spielt mit und kann somit auch mit High-End LCD/LED Geräten verglichen werden.

Deshalb bekommt man bei Plasmas fast immer
- größere Diagonale bei günstigeren Preis
- bessere Bildqualität zu einen günstigeren Preis
- oft sogar beides

Man soll mir mal einen LCD der in allen Punkten an einen GT30 in 50Zoll für ca. 800€ heranreicht. Das schaffen nicht einmal Geräte für 2000€. Und diesen Preis hat der Panasonic nicht erst seit heute.


Der Stromverbrauch ist für mich irrelevant, weil der Output (Bild) gar nicht identisch ist. Man kann schließlich das Bild einer Plasmas höher gewichten als das Bild eines LCDs.

Beispiel:
Als Film-Fan vergebe ich dem Panasonic wegen des sehr natürlichen Bilds einen Output von 2,0, und der LCD bekommt dagegen weil des weniger natürlichen Bildes von mir eine 1,0.
Der Panasonic verbraucht 180W, der LCD/LED 90W.
So haben nun beide pro Output den gleichen Stromverbrauch, nämlich 90W für den Output.

Das ist natürlich nur ein theoretisches Beispiel, was aber zeigen soll, dass man deswegen auch nie einen Sportwagen mit einen Kleinwagen vergleichen sollte.

Der VT50 verbraucht in 55 Zoll durchschnittlich 220W, der WT50 (55 Zoll) ca. 90W. Bei 4 Stunden und 365 Tagen kommt man auf ungefähr 340kWh beim VT50 und 130 kWh beim WT50.
Bei einem Preis von 0,25€ pro kWh kostet der VT50 85€ Strom und der WT50 33€ im Jahr. Die Ersparnis beträgt 50€.
Dafür kostet der WT50 kostet 3000€ und der VT50 2600€. Die Differenz von 400€ ergibt demnach eine Amortisationszeit von 8 Jahren.

Wenn man jetzt den ST50 mit einer besseren Bildqualität als den WT50 nimmt wird der Unterschied noch größer. Der Preis liegt bei 1800€ und somit 1200€ weniger. Bei 50€ Mehrkosten durch den Strom fahre ich mit dem LCD/LED bei Strompreisen von 0,25€ erst nach 22 Jahren in die Gewinnzone.


Die Input Lag-Angabe fehlt. Und die ist bei Plasma-TVs in der Regel besser als bei LCDs. Genau so wie die Reaktionszeit, welche so klein ist, dass sie nicht ein mal angegeben wird (-> weniger Ghosting). Das wären schon einmal zwei Punkte mehr für den Plasma. Und wie steht es mit der Gleichmäßigkeit des Bildes? Da ist ein Plasma so gut wie immer besser. Clouding, Flashlights usw. gibt es da nicht. Also wenn man schon Nachleuchten und Einbrennen als zwei Punkte nimmt. Muss die ungleichmäßige Ausleuchtung eines LCDs zum Beispiel definitiv noch herein! Die Serienstreuung ist bei LCDs auch größer. Da hat man i.d.R. eine größere Standardabweichung in der Produktqualität.

Dieser Bericht wurde nicht neutral gefertigt! Ich sage nicht, dass ich da objektiv wäre. Aber der Vergleich dort oben ist es genau so wenig.


[Beitrag von Supernovae am 25. Mai 2013, 10:22 bearbeitet]
eraser4400
Inventar
#20 erstellt: 25. Mai 2013, 10:20
Zitat: Es gibt Referenzen wie beispielsweise den Schwarzwert, Farbwiedergabe, Farbtrennung usw. Diese Referenzen sind ein Maßstab für ein gutes Bild. Und wenn ein Plasmafernseher in diesen Punkten überlegen ist dann hat er im Sinne eines natürlichen Bildes das bessere Bild.


Ja. Aber nicht, wenn diese Referenzen auf Messverfahren basieren, die dem LDC grundsätzlich versagen, sein Potential harauszukehren ! Das ist es doch, was Hagge an diesen Messverfahren so bemängelt und diese daher völlig unbrauchbar sind !

Nehmen wir doch mal Material, welches dem Plasma unmöglich macht, seine Stärken auszuspielen, dann sieht die Sache bei deinen Werten genau andersrum aus..

Diese Referenzen stammen alle noch aus der Zeit der CCFL-LCDs.
Master468
Inventar
#21 erstellt: 25. Mai 2013, 10:28

Allerdings gibt es bei LCDs schon eine Weile Bemühungen, den Farbraum zu erweitern. So hat Sharp schon seit geraumer Zeit Panels im Einsatz, die zusätzlich zu den Farben Rot, Grün und Blau noch jeweils ein viertes Subpixel in Gelb haben und so einen größeren Farbraum abdecken.

Eine überbestimmte Primärfarbkonstellation ist problematisch und für Selbstleuchter zunächst wenig erstebenswert. Drei Primärfarben mit geeignter Farbvalenz lassen sehr hohe Farbumfänge erzielen. Entsprechende Techniken hast du ja schon teilweise angeführt. In dem Zusammengang ist noch anzumerken, dass:


Dadurch ist das weiße Licht reiner als bei den bisherigen weißen LEDs und damit kann der Farbraum deutlich über REC709 hinaus vergrößert werden. Es geht sogar schon stark Richtung OLED.


Quantum-Dot-Hintergrundbeleuchtungen eine gute Alternative zu aufwändigen und in der Umsetzung teuren RGB-LED- oder inzwischen wenig zeitgemäß erscheinenden WCG-CCFL-Implementierungen sind. Das Resultat ist aber ähnlich – wobei die wenigen Panels mit RGB-LED blu einen noch höheren Farbumfang erreichen bzw. erreichten.


Hier wurden aber in der Zwischenzeit entsprechend bessere LEDs entwickelt, so dass der volle REC709-Farbraum auch wieder uneingeschränkt erreicht wird.

Ja, mit optimierten Beschichtungen reicht der Farbumfang über sRGB/ Rec.709 hinaus (bei hinreichender Abdeckung). Wir sollten aber die neuen GB(-r)-LED-Implementierungen (Spektrum) nicht unterschlagen, die zumindest im Computerbildschirmbereich wohl die eigentliche Ablösung für WCG-CCFL-Röhren sein werden. LG hat entsprechende Panels bereits seit einiger Zeit im Portfolio, Samsung vermutlich auch.

Anbei der Farbraum in Lab (D50) für einige typische Verteter, aufsteigend sortiert nach absolutem Volumen:

IPS CCFL

IPS W-LED

IPS W-LED (optimiert)

IPS GB-LED

IPS WCG-CCFL

IPS RGB-LED


Plasma-TVs haben die natürlichere Farbwiedergabe (LCDs wirken durch die Filter blasser),

Mit der Nomenklatur habe ich meine Schwierigkeiten. Unbestritten ist der höhere Kontrastumfang, der im TV-Bereich natürlich wichtig ist. Wobei gerade mit modernen VA-Varianten auch hier im LC-Segment ansehnliche Fortschritte (allerdings nicht ohne Nebenwirkungen) erzielt wurden. Weitere Steigerungen durch dynamische Regelungen – z.B. local dimming – haben immer den Nachgeschmack, einer definierten und hochpräzisen Wiedergabecharakteristik zuwiderzulaufen, wobei Plasma-TVs mit ABL hier ähnliche Einschränkungen aufweisen.

Die Farbreproduktion ist mit einem vernünftigen LC-Display sehr akkurat. Dank entsprechend hoher Farbumfänge ist beispielsweise brauchbares Softproofing überhaupt erst möglich geworden.

Gruß

Denis


[Beitrag von Master468 am 25. Mai 2013, 11:15 bearbeitet]
kalle1111
Inventar
#22 erstellt: 25. Mai 2013, 10:47

SONY-HD-BOY (Beitrag #8) schrieb:
Ja das bestreite ich ja nicht es geht ja mir ja nur darum das wenn vollfläches Schwarz mit wenig hellen Bildanteilen LED/LCD.s mit Dimm Technik eine tieferes Schwaz anzeigen als Plasmas .

LG
Andy


Soweit richtig. Aber diese kleinen hellen Bildanteile werden bei einem Plasma (ich hatte mal einen Kuro) sehr hell angezeigt und diese sog. Spritzlichter erscheinen extrem plastisch auf einem guten Plasma. Das ist also nicht unbedingt ein Nachteil für den Plasma.
Ich werde nie vergessen, wie mich die Szene in Sunshine, wo das Raumschiff am Anfang von Außen gezeigt wurde, auf dem Kuro geflasht hat.

Ich sehe eher Nachteile, wenn der Plasma ein großflächig helles Bild zeigt. Hier greift dann die Strombegrenzung und weiß wird zu grau.


@ Hagge
Es gibt noch einen weiteren Nachteil beim Plasma, den zugegebenermaßen aber nicht viele Leute sehen:

Regenbogeneffekt

http://www.hifi-foru...2738&back=&sort=&z=1

Ich war selbst betroffen und habe aus diesem Grund die Technik wieder gewechselt.
Bart1893
Inventar
#23 erstellt: 25. Mai 2013, 10:47
ne sehr sehr subjektive auflistung und wahrnehmung. na ja, sehr amüsant. auch die gewichtungen sind sehr interessant.

wer es nicht glauben will, kann ja mal die besten plasma und lcd nebeneinander in einem dunklen raum stellen und identisches hochwertiges material darauf abspielen. dann können unabhängig von messwerten, die natürlich aussagekräftig sind, ein vergleich gezogen werden.
Bart1893
Inventar
#24 erstellt: 25. Mai 2013, 10:48
gerade mal geschaut - und hups, das gibt es ja schon. nennt sich shootout und da hängen alle an der wand und es folgt sogar eine wissenschafltiche auswertung. sieht nach nem mehrklassenunterschiedn zwischen plasma und lcd aus.
eraser4400
Inventar
#25 erstellt: 25. Mai 2013, 10:52

Bart1893 (Beitrag #23) schrieb:
ne sehr sehr subjektive auflistung und wahrnehmung. na ja, sehr amüsant. auch die gewichtungen sind sehr interessant.

wer es nicht glauben will, kann ja mal die besten plasma und lcd nebeneinander in einem dunklen raum stellen und identisches hochwertiges material darauf abspielen. dann können unabhängig von messwerten, die natürlich aussagekräftig sind, ein vergleich gezogen werden.


Wenn du meinen Post gelesen hast, hast du festgestellt, das ich das bereits hinter mir habe und der LCD als Sieger vom Platz ging. Ok, hat zwar über 2k gekostet, aber das war ja jetzt nicht direkt das Thema.
Supernovae
Stammgast
#26 erstellt: 25. Mai 2013, 11:02
Sehr interessant:

Value Electronics HDTV Shootout: And Then There Were Three...

Ein Auszug:
"Plasma Rising
Let me get one thing out of the way first. We have been tracking the development of LCDs at Home Theater for years now, and have been excited by the promise we’ve seen for the category. In particular, the models with full-array local-dimming LED backlights, notably the hyper-expensive Sharp Elites (now rumored to be on hold pending possible release of new 4K models), and last year’s top-of-the-line Sony HX950 XBR, seemed to suggest that it is possible to get state-of-the-art, Kuro plasma-like picture quality from an LCD. But this year’s LCDs at the Shootout paled by comparison to the plasmas. It wasn’t even close, a fact reflected in the rankings. Granted, neither LG nor Sharp participated this time, and neither the $25,000 84-inch Sony 4K set we recently reviewed favorably, nor Samsung’s statement 85-inch 4K Ultra HD model (the full-array-backlit, $40,000 model S9), were present. But among the LCDs that were there, none, including the new Sony 65-inch 4K XBR model, could hold a candle to the plasmas."


Link: http://www.hometheat...hen-there-were-three

@eraser4400
Solche Messverfahren sind sinnvoll. Was nützt einen beispielsweise unzureichendes EDGE LED Local Dimming, wenn viele Details verloren gehen? Wenn die Durchzeichung in dunklen Szenen einfach nicht gut ist?

Zumal die meisten LCDs wirklich um Klassen schlechter sind. Vergleich mal einen gängigen LCD von LG, Philips, Toshiba oder Panasonic mit einen Panasonic Plasma. Nur bei den höchsten Preisklassen können LCDs noch normal dastehen. Ein W805 hat neben einen STW60 absolut keine Chance mehr. Bei den unteren und mittleren Preisklassen sind LCDs im Vergleich zu Plasmas absolut chancenlos. Wer einen LCD für 800€ bis 1000€ kauft, wär mit einen Plasma für 1000€ bildtechnisch deutlich besser dran.

Bei den LCDs können gerade einmal die teuersten Geräte einen relativ guten Eindruck machen. Und trotzdem kamen selbst die Referenz-LCDs der Top-Hersteller beim diesjährigen HDTV Shootout nicht einmal in die Nähe der Plasmas.


[Beitrag von Supernovae am 25. Mai 2013, 11:09 bearbeitet]
Bruce2019
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 25. Mai 2013, 11:04

eraser4400 (Beitrag #25) schrieb:

Bart1893 (Beitrag #23) schrieb:
ne sehr sehr subjektive auflistung und wahrnehmung. na ja, sehr amüsant. auch die gewichtungen sind sehr interessant.

wer es nicht glauben will, kann ja mal die besten plasma und lcd nebeneinander in einem dunklen raum stellen und identisches hochwertiges material darauf abspielen. dann können unabhängig von messwerten, die natürlich aussagekräftig sind, ein vergleich gezogen werden.


Wenn du meinen Post gelesen hast, hast du festgestellt, das ich das bereits hinter mir habe und der LCD als Sieger vom Platz ging. Ok, hat zwar über 2k gekostet, aber das war ja jetzt nicht direkt das Thema.


Was hast du hinter dir? Welcher LCD ging als Sieger vom Platz gegen welchen TV?

Wir kennen deine persönliche Vorgeschichte nicht. Ist doch gut wenn für dich der LCD das passendere Gerät ist.

Und was sind deine Bild Referenzen, wenn nicht Schwarzwert, Farbwiedergabe... Die Aussage versteh ich nicht.

Im hellen Wohnzimmer ist ein LCD mit Sicherheit geeigneter, falls du das meinst.
eraser4400
Inventar
#28 erstellt: 25. Mai 2013, 11:06
Zitat: @eraser4400
Solche Messverfahren sind sinnvoll. Was nützt einen beispielsweise unzureichendes EDGE LED Local Dimming, wenn viele Details verloren gehen? Wenn die Durchzeichung in dunklen Szenen einfach nicht gut ist?

Tun sie doch gar nicht.


Zitat: Zumal die meisten LCDs wirklich um Klassen schlechter sind. Vergleich mal einen gängigen LCD von LG, Philips, Toshiba oder Panasonic mit einen Panasonic Plasma. Nur bei den höchsten Preisklassen können LCDs noch normal dastehen. Ein W805 hat neben einen STW60 absolut keine Chance mehr. Bei den unteren und mittleren Preisklassen sind LCDs im Vergleich zu Plasmas absolut chancenlos. Wer einen LCD für 800€ bis 1000€ kauft, wär mit einen Plasma für 1000€ bildtechnisch deutlich besser dran.

Bei den LCDs können gerade einmal die teuersten Geräte einen relativ guten Eindruck machen. Und trotzdem kamen selbst die Referenz-LCDs der Top-Hersteller beim HDTV Shootout nicht einmal in die Nähe der Plasmas.


Wäre das wirklich so, stünde jetzt LCD vor dem Aus und nicht Plasma. Bedenke das Viele vorher einen Plasma HATTEN, bevor sie zu LCD wechselten, denn um 2008 'rum war Plasma die führende u. gängige Technik, dennoch konnte sie nicht bestehen.


[Beitrag von eraser4400 am 25. Mai 2013, 11:08 bearbeitet]
Nudgiator
Inventar
#29 erstellt: 25. Mai 2013, 11:06

eraser4400 (Beitrag #25) schrieb:

Wenn du meinen Post gelesen hast, hast du festgestellt, das ich das bereits hinter mir habe und der LCD als Sieger vom Platz ging. Ok, hat zwar über 2k gekostet, aber das war ja jetzt nicht direkt das Thema.


Welcher LCD gegen welchen Plasma TV ?
Bruce2019
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 25. Mai 2013, 11:09

eraser4400 (Beitrag #28) schrieb:
@eraser4400
Solche Messverfahren sind sinnvoll. Was nützt einen beispielsweise unzureichendes EDGE LED Local Dimming, wenn viele Details verloren gehen? Wenn die Durchzeichung in dunklen Szenen einfach nicht gut ist?

Tun sie doch gar nicht.


Also da lehnst du dich jetzt aber schon sehr weit aus dem Fenster!

Ein Panel welches jeden Pixel einzeln ansteuern kann, kann durch keinen Hintergrundbeleuchteten TV in dieser Disziplin übertroffen werden.
eraser4400
Inventar
#32 erstellt: 25. Mai 2013, 11:09
Zitat: Was denn ? So ernst nehmen wie euch ?



Welcher LCD gegen welchen Plasma TV ?


>Lies' mein Posting. (#15)


[Beitrag von eraser4400 am 25. Mai 2013, 11:11 bearbeitet]
Bruce2019
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 25. Mai 2013, 11:11
Immer nett zueinander sein.

Das die Diskussion eigentlich nichts bringt ist klar.

Aber entweder man beteiligt Sachlich oder lässt es bleiben.

Bruce2019
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 25. Mai 2013, 11:14

eraser4400 (Beitrag #32) schrieb:
Zitat: Was denn ? So ernst nehmen wie euch ?



Welcher LCD gegen welchen Plasma TV ?


>Lies' mein Posting. (#15)


Wie bitte? Du hast einen Pioneer Kuro KRP-500a gegen einen LCD TV hergegeben, und bewertest den Schwarzwert des LCD als den Besseren??

Ok, da bin ich jetzt wirklich sprachlos, und ich glaube weitere Diskussionen bringen hier nichts mehr.

Nui
Inventar
#37 erstellt: 25. Mai 2013, 11:19
Ich bin der Meinung die Geräte sollten für bestimmte Disziplinen getrennt betrachtet werden.
Mich interessiert zB nur die Bildqualität im Dunkeln. Für mich ist daher zB die höhere Lichtausbeute der LCDs völlig schnuppe, weil ich sie nicht nutzen würde

Btw, die subfield frequenz der älteren plasma betrug, nach allem was ich gelesen hatte, 480Hz.


hagge (Beitrag #4) schrieb:
4. Lichtausbeute, Helligkeit

Heutige Plamas haben eine bessere Lichtausbeute, weil die Zündfrequenz des Plasmas deutlich erhöht wurde.

Die Lichtausbeute der plasma ist über die Jahr nur gefallen. Bei panasonic ist lediglich die letzten 2 jahre eine unnötige software bremse am werk gewesen, die dieses jahr wieder aufgehoben wurde.


hagge (Beitrag #4) schrieb:
5. Schwarzwert

Außerdem wird heute mit einem Trick gearbeitet. Kommen über eine längere Zeit sehr dunkle Szenen, wird die Grundspannung der Pixel abgesenkt, so dass die Grundhelligkeit sinkt. Dadurch kann z.B. eine längere Schwarzblende nochmal deutlich dunkler ausfallen.

Bei der LCD-Technik hat sich hier sehr viel getan.

Panasonic plasma werden bei dunklen Bildern nicht dunkler, sondern sogar heller. Misst man schwarzes auf Dauer, steigt die Helligkeit. Scheinbar wohl weil manche Spannungen nicht abgetragen werden oder so? Aber auch die sonstigen plasma sind da trickfrei.

Dann hat sich beim nativen Schwarzwert der LCDs, also dem der ohne Tricks erreicht wird, leider überhaupt nichts gebessert. Im gegenteil, die 0.05cd/m² vom sony sind schlechter als von LCDs von 2009, die mal 0.03cd/m² erreichten (irgendein samsung lcd).

Dies bedeutet auch, dass der schwarzwert vom LCD im Bild dynamisch schwankt. Ein plasma bleibt stabil. Dynamiken sind, was sowas angeht, nie gut.

Natürlich gebe ich zu, dass solange der schwarzwert von plasma nicht perfekt ist und die 0.0045cd/m² vom panasonic VT/ZT sind das leider noch lange nicht, sehe ich hier keinen Grund eine Technologie als objektiv besser zu bezeichnen.


hagge (Beitrag #4) schrieb:
9. Flimmern
Dadurch, dass bei Plasmas die Zündfrequenz auf 600Hz und mehr erhöht wurde, ist nicht nur die Lichtausbeute gestiegen, sondern es wurde auch die Flimmerfrequenz angehoben. Heute ist die Zündfrequenz schon bei 3000Hz angekommen. Somit sollte Flimmern auch bei einem Plasma-Gerät nicht mehr wahrnehmbar sein.

Das stimmt leider nicht. Panasonic plasma flimmern für mich wesentlich deutlicher als 100Hz röhren. Samsung plasma flimmern für mich normalerweise garnicht. Die 3000Hz sind übrigens überhaupt nicht mit den 600Hz zu vergleichen.



hagge (Beitrag #4) schrieb:
10. Bewegungsschärfe
Plasmas haben also hier einen deutlichen Schritt zurück gemacht!

Die aktuellen 3000Hz FFD von panasonic besagen, dass ein Bild bei 60Hz Zuspielung gerade mal für 1/3000 s = 0.3333 ms angezeigt wird. Ob dies der vollständigen Wahrheit entspricht lässt sich natürlich bezweifeln. Allerdings kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass sich die bewegungsschärfe der panasonic plasma von 2009 zu 2012 deutlich gebessert hat. Wenn man kurz mal von den Problemen der PWM-Ansteuerung der panasonic plasma absieht, sind die Geräte sogar fast auf Röhrenniveau.

Auch habe ich einen Vergleich zwischen Samsung plasma PS51E6500 und Panaonisc 50STW50 durchgeführt, der ist unheimlich offensichtlich machte, dass plasma bezüglich bewegungsschärfe deutliche unterschiede aufweisen kann. (stark zugunsten panasonic btw :P). Und für mich ist noch nicht geklärt wie das kommt. Den hold-type-effect kann man denke ich ausschließen, da man den nämlich mit schnellem blinzeln ausschalten kann

Allerdings muss auch gesagt sein, dass eine hohe native Bewegungsschärfe nicht nur Vorteile bietet, da diese geringe Bildraten deutlicher hervorheben. Ich sehe zB bei panasonic die 4-fache wiederholung von 24p Quellen (die heutzutage jeder TV tätigt?)



hagge (Beitrag #4) schrieb:
11. Farbraum

Panasonic hat den Farbraum dieses Jahr auf 98% DCI standards angehoben. Nun aber eine Gegenfrage, was spielt das für eine Rolle? Es gibt aktuell kein Material bei dem dies bei korrekter Wiedergabe wünschenswert wäre. Oder geht es dir hier um die Zukunft?
Hier interessiert mich aktuell nur welche Geräte rec 709 korrekt darstellen können. Prinzipiell können das sicherlich beide technologien, aber Panasonic und Samsung plasma scheinen darin die Top kandidaten zu sein, es sei denn der HDTV shootout hatte nicht die besten LCDs vorgeführt.


hagge (Beitrag #4) schrieb:
12. Nachleuchten

Der Phosphor-Lag hat sich massiv gebessert. Ich sah den Effekt selbst zB noch nie, aber die die es sehen, sprechen von deutlichen Verbesserungen. Der ebenfalls Regenbogeneffekt bei Panasonic wurde auch deutlich verringert, dies kann auch selbst bestätigen. Und bei Samsung sind die Effekte noch mal geringer. Bei Samsung sehe ich in der Praxis für mich kein Problem mehr. Ist allerdings sehr subjektiv.
Neo-The-One_
Inventar
#38 erstellt: 25. Mai 2013, 11:22
Ja es ist doch so das beide Techniken ihre Vorteile und Nachteile habe .
Nur ist es halt so das die Vorteile der LCD immer grösser werden sprich es werden früher Fehler mehr und mehr ausgemerzt .Und was mann nicht vergessen das das die Subpixel auch Dimmen kann bzw verhindern kann das die HBL durch
schein, Gut das hat bis vor kurzem noch nicht so gut funktioniert aber es wird immer besser . Das beste beispiel ist der neune W905 der trotz ausgeschaltener Dimmung nahe zu kein Lich mehr durch lässt .

LG
Andy
Master468
Inventar
#39 erstellt: 25. Mai 2013, 11:33

Dann hat sich beim nativen Schwarzwert der LCDs, also dem der ohne Tricks erreicht wird, leider überhaupt nichts gebessert. Im gegenteil, die 0.05cd/m² vom sony sind schlechter als von LCDs von 2009, die mal 0.03cd/m² erreichten (irgendein samsung lcd).

Anno 2009 kann ich mich da an kein Samsung-Panel mit stark gesteigertem Kontrastumfang erinnern. Wie auch immer: Es gibt eine diesbezüglich positive Entwicklung im VA-Bereich, die allerdings nicht ohne Nebenwirkungen geblieben ist. Ein gutes Beispiel sind die C-PVA Varianten von Samsung (~3000:1), die im Vergleich zu S-PVA Panels eine deutlich schlechtere Bewegtbilddarstellung aufweisen. Andere VA-Varianten mit ähnlich hohem oder höherem Kontrastumfang zeigen dagegen eine Verschlechterung der ohnehin nicht ganz idealen Blickwinkelstabilität.

Gruß

Denis
Bruce2019
Hat sich gelöscht
#40 erstellt: 25. Mai 2013, 11:41
Ich weiss das die Verwendung von Fotos umstritten sind.

Im AVS Forum sind Fotos vom Sony W905 von Batman The Dark Knight veröffentlicht worden. Darunter sind meine Vergleichsfotos des STW60, der übrigens auch nur die Hälfte kostet.

Ja ich weiss, Fotos geben den realen Eindruck nicht wieder, aber sie können zumindest ein Indiz sein.

Insbesondere die letzte Szene ist interessant. Die Szene ist nämlich gar nicht dunkel, sondern wird durch grelle Neonleuchten beleuchtet. Beim Sony Bild sitzt Joker aber doch förmlich im Dunkeln.

IMG_0465_zps64857f92
IMG_2318
IMG_0435_zps0cdd966a
IMG_2304
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IMG_2305


[Beitrag von Bruce2019 am 25. Mai 2013, 11:47 bearbeitet]
Bruce2019
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 25. Mai 2013, 11:45

SONY-HD-BOY (Beitrag #38) schrieb:
Das beste beispiel ist der neune W905 der trotz ausgeschaltener Dimmung nahe zu kein Lich mehr durch lässt .

LG
Andy


Warum soll der W905 kein Licht mehr durchlassen.

http://www.hdtvtest....htm?page=Performance
http://www.hdtvtest....htm?page=Performance

First, let’s talk ANSI measurements with a 4×4 checkerboard pattern. With [LED Dynamic Control] disabled, black level came in at 0.049 cd/m2. Both the “Low” and “Standard” settings returned the same figure of 0.042 cd/m2. Mein STW60 hat zwischen 0,005 und 0,007 cd/m2 Schwarzwert.

Das ist ein Himmelweiter Unterschied!

Trotzdem gebe ich dir Recht: Die LCD haben sich stark verbessert. Das gilt für die Plasmas heuer aber auch.

Nudgiator
Inventar
#42 erstellt: 25. Mai 2013, 11:46

eraser4400 (Beitrag #32) schrieb:

>Lies' mein Posting. (#15)


Hm, ich kann hier nur wenige Vorteile des 55HX855 erkennen:

1. Hellraumkontrast
2. Bewegungsschärfe

Das war's. In allen anderen Punkten liegt z.B. ein VT50 in Front.

Für mich kommt daher nur ein Plasma TV in Frage, da:

1. ich seitlich auf den TV schaue (der HX855 hat leider eine starke Blickwinkelabhängigkeit)
2. mein Raum stets abgedunkelt ist
3. da ich sehr viel Wert auf Schwarzwert und Kontrast lege

In einem sonnendurchfluteten Raum würde ich jederzeit zu einem LCD/LED-TV greifen.
Nui
Inventar
#43 erstellt: 25. Mai 2013, 11:50

Master468 (Beitrag #39) schrieb:
Anno 2009 kann ich mich da an kein Samsung-Panel mit stark gesteigertem Kontrastumfang erinnern. Wie auch immer:

Gut möglich, dass ich mich hier vertue. Ich weiß zwar dass es aus einem hdtvtest review war, aber deren seite ist leider immer noch kaputt und ich kann auf kaum ältere tests zurückgreifen.
Wie dem auch sei, sind die 0.05cd/m² keinesfalls berauschend
eraser4400
Inventar
#44 erstellt: 25. Mai 2013, 11:53
Bei aktiviertem LD welches auch dann zum Einsatz kommt, ist der Sony der bessere. Logisch: Mehr Schwarz wie komplett Licht aus, geht halt nicht. Der Kuro war definitiv heller. Darüber hinaus kann der LCD halt richtiges Weiß und wird nicht abgeriegelt. Er hat auch kein Grieseln in dunklen Bereichen usw..usw...
Neo-The-One_
Inventar
#45 erstellt: 25. Mai 2013, 12:02

Bruce2019 (Beitrag #41) schrieb:

SONY-HD-BOY (Beitrag #38) schrieb:
Das beste beispiel ist der neune W905 der trotz ausgeschaltener Dimmung nahe zu kein Lich mehr durch lässt .

LG
Andy


Warum soll der W905 kein Licht mehr durchlassen.


Das ist ein Himmelweiter Unterschied!

Trotzdem gebe ich dir Recht: Die LCD haben sich stark verbessert. Das gilt für die Plasmas heuer aber auch.

:prost


Hallo

Ich habe ja geschrieben nahezu kein Licht:)

Und zu denn Plasmas wenn das Problem mit dem Einbrenne und der Phosphor Lag nicht wäre hätte ich auch einen Plasma .
Ich bin hat ein Gamer und das ist leider eine Plasma nix für mich . Und der W905 ist zum Gamen eine Traum .

LG
Andy


[Beitrag von Neo-The-One_ am 25. Mai 2013, 12:08 bearbeitet]
Ing_Imperator
Stammgast
#46 erstellt: 25. Mai 2013, 12:15
Also ich würde sagen, ob Plasma oder LCD ist am Ende nur abhängig vom persönlichen Geschmack.

LCDs haben wirklich stark aufgeholt in den letzten Jahren, beim täglichen Fernsehen sind sie Plasmas überlegen wie ich finde, da sie in hellen Räumen einfach das bessere Bild liefern.

Besser ist keine Technologie. Ich bin eher ein Plasma Anhänger, da ich schon das Bild von Röhrenfernseheren einfach genial fand. Mir ist weniger die Auflösung wichtig als der pure Kontrast und auch etwas der Schwarzwert. Flimmern stört mich kein Stück, es lässt das Bild sogar etwas lebendiger wirken in meinen Augen. Ganz anders sieht das ein Kumpel, der mag das Bild meines Plasmas gar nicht, zu hoch sei der Kontrast und vorallem das Geflimmere stört ihn.

Aufjedenfall habe ich das Gefühl, dass ältere Plasmas von ca 2005 ein natürlicheres und vorallem helleres Bild liefern. Das, was der VT50 im Mediamarkt abliefert (ja, ich weiss, der Raum ist viel zu hell), war wirklich nicht besser als das was mein Aldi-Plasma zuhause liefert. Der VT50 ist ausserdem doch etwas dunkler, was für den Preis nicht sein darf. Er sollte meinen 7 Jahre alten Plasma doch übertreffen zu dem Preis.
Nudgiator
Inventar
#47 erstellt: 25. Mai 2013, 12:18

eraser4400 (Beitrag #44) schrieb:
Bei aktiviertem LD welches auch dann zum Einsatz kommt, ist der Sony der bessere.


Statt LD, adaptive Blenden etc. bevorzuge ich NATIVE Schwarzwerte / Kontraste auf sehr hohem Niveau. Ich kenne kein einziges System, bei dem man das LD etc. nicht erkennen kann. Zusätzlich fällt das Spitzenweiss bei sehr dunklen Bildinhalten komplett in den Keller. Sieht man ja sehr schön auf den hier geposteten Bildern.
Nui
Inventar
#48 erstellt: 25. Mai 2013, 13:06

hagge (Beitrag #9) schrieb:
Wenn wir das Beispiel mit 200Hz Grundfrequenz nehmen und haben 1/50s Zeit für einen Frame, gibt es eben genau die 4 Grundtakte pro Frame (ja stimmt, 4 Impulse zu sagen war falsch). Das heißt ich kann folgende Varianten durchführen:

aus-aus-aus-aus: 0% Hellikeit
aus-aus-aus-an: 25% Helligkeit. Das Gleiche kommt bei aus-aus-an-aus, aus-an-aus-aus und an-aus-aus-aus heraus.
aus-an-aus-an: 50% Helligkeit. Das Gleiche kommt bei an-aus-an-aus heraus.
aus-aus-an-an. Ebenfalls 50% Helligkeit, aber mit halber Frequenz. Das Gleiche kommt bei aus-an-an-aus, an-a-aus-aus und an-aus-aus-an heraus.
aus-an-an-an: 75% Helligkeit. Das Gleiche kommt bei an-aus-an-an, an-an-aus-an und an-an-an-aus heraus.
an-an-an-an 100% Helligkeit.

Ich ersetze mal an und aus durch 0 und 1, weil ich faul bin. Passt sowieso, da die PWM Ansteuerung zB wie die binärkodierung funktionieren kann. Tun wir außerdem mal so als hätten wir nur 3 Phasen, sind weniger kombinationen
000 - 0%
001 - 14%
010 - 28%
011 - 43%
100 - 57%
101 - 71%
110 - 86%
111 - 100%
Dies wird ermöglicht, in dem die einzelnen phasen unterschiedlich lang sind. Deshalb heißt es Puls-Weiten-Modulation.


[Beitrag von Nui am 25. Mai 2013, 13:07 bearbeitet]
Bruce2019
Hat sich gelöscht
#49 erstellt: 25. Mai 2013, 13:08
Der Sony W905 hat übrigens auch keine einzelnen LED Zonen, sondern ist ein ganz normaler Edge Lit LED TV mit dynamischer Beleuchtung. Also Lampen am Rahmen des Gehäuses. Das erklären auch die helleren Leuchtzonen die du gesehen hast.

In der starken Einstellung, wird z.b. dann nur der unterste Teil beleuchtet, wenn sich dort ein Bildinhalt befindet. Z.b. ein Pause Symbol.

Dafür wird in den Tests auch der Dirty Screen Effekt, unregelmässige Panelausleuchtung bei einem hellen Bild und eben bei aktiviertem Dynamischen Schwarzwert. Interessant ist, das in Sachen Panelaussleuchtung die alten Leuchtröhren, also nicht LED, besser waren. Es gibt heuer einen einzigen Sony TV mit Direct LED, also LED Lampen hinter dem Panel, nicht auf der Seite. Und das ist das Einstiegsgerät Sony R450.

Einbrennen hatte ich noch nie, Phosphorlag sehe ich gar nicht mehr, das hatte mein PX80 noch etwas. Aber ich bin vermutlich auch das Plasma Bild gewohnt, ein LCD Bild ist sicher anders.

Ich zocke seit über 5 Jahren mit Plasmas, der Sony soll aber in der Tat ein Rennpferd sein.
Bruce2019
Hat sich gelöscht
#50 erstellt: 25. Mai 2013, 13:14
Das waren übrigens noch Zeiten als Sony selbst für Plasma Fernseher geworben hat.

Das waren übrigens die Referenz Geräte im Sortiment. Vor den LCD TV und natürlich den Röhren Monstern.

Neo-The-One_
Inventar
#51 erstellt: 25. Mai 2013, 13:21

Nudgiator (Beitrag #47) schrieb:
Statt LD, adaptive Blenden etc. bevorzuge ich NATIVE Schwarzwerte / Kontraste auf sehr hohem Niveau. Ich kenne kein einziges System, bei dem man das LD etc. nicht erkennen kann. Zusätzlich fällt das Spitzenweiss bei sehr dunklen Bildinhalten komplett in den Keller. Sieht man ja sehr schön auf den hier geposteten Bildern.

Die aber nicht stimmen hier nochmal Bilder vom W905 das schaut das ganz anders aus die Bilder sind von me_vs_the_world

the-dark-knight-55w905-5_309414
the-dark-knight-55w905_309405
the-dark-knight-55w905-4_309410


Und die von BigBlue007 auf von einem W905

img-0119_309389
img-0120_309391
img-0121_309392

LG
Andy

Edit hgdo: Zitat repariert


[Beitrag von hgdo am 25. Mai 2013, 13:52 bearbeitet]
Bruce2019
Hat sich gelöscht
#52 erstellt: 25. Mai 2013, 13:26
Knizzle
Stammgast
#53 erstellt: 25. Mai 2013, 14:03
@SonyHD:

Danke dir...jetzt weiß ich nach wie vor nicht, welchen TV ich nehme.
Gestern war die Entscheidung, dank den Bilder aus dem AVForum klar
Neo-The-One_
Inventar
#54 erstellt: 25. Mai 2013, 14:10
Nur noch zu Info die Blauen stellen bei denn Bildern kommen von der Kamera in Real ist da alles schön Schwarz .
Ich sags nur falls jetzt die Gegenpartei Einspruch erhebt

LG
Andy


[Beitrag von Neo-The-One_ am 25. Mai 2013, 14:13 bearbeitet]
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