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Entwickeln mit DSP - Fluch der Neuzeit oder Segen für Jedermann ?

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MackyMesser
Ist häufiger hier
#58 erstellt: 22. Apr 2018, 15:02
@MBU

Natürlich sind Erfahrungswerte nicht zu ersetzen. Aber wie lange mußte man sich denn früher nur mit Spule oder Kondensator beschäftigen um allein das Verhalten dieses einen Bauteils zu verstehen?

Zu allen Einzelpunkten ja.

Aber das ändert doch nichts daran, daß heute ein interessierter Schüler mit einem PC, einem Messmikro und entsprechender Filtersoftware auf PC oder DSP durch Freude, Tüfteln und natürlich auch Wissenserwerb durch Experimentieren, bessere Ergebnisse erzielen kann, als die besten Ingenieure vor 30 oder 40 Jahren.

Wenn das so ist, dann ist das doch ein Riesenfortschritt. All die Punkte zu Wissen, die hier gegen die Digitaltechnik angeführt wurden, muß man doch in der Analogtechnik ebenfalls wissen. Und noch viel viel mehr.

Das eigentlich Problem ist, daß sich viele einfach nicht mit der veränderten Realität abfinden können. Sie wollen einfach nicht akzeptieren, daß ein Chip für 4,75 € aus Hong Kong bessere Ergebnisse liefert, als das was sie für teuer Geld gewohnt sind zu kaufen.

Welcher Ingenieur wertet denn eine technische Lösung ab oder macht sich gar darüber lustig, nur weil sie günstig ist?
Keiner. So etwas machen nur Leute, die nichts davon verstehen oder halbseidene Kaufleute.
MBU
Inventar
#59 erstellt: 22. Apr 2018, 15:17

MackyMesser (Beitrag #58) schrieb:
Aber wie lange mußte man sich denn früher nur mit Spule oder Kondensator beschäftigen um allein das Verhalten dieses einen Bauteils zu verstehen?


Stimmt - früher war vieles schwieriger. In Prä-Internet-Zeiten mußte man sich mühsam teuere Fachliteratur besorgen und auch noch durcharbeiten. Simulationssoftware gab es kaum, schon gar nicht in deutscher Sprache mit deutschem Handbuch. Ich mußte 30 Jahre alt werden, bis das erste erschien. Foren gab es natürlich auch nicht - man konnte einen Leserbrief an K&T schreiben und erhielt so es gut lief im folgenden oder übernächsten Heft Antwort. Einen Linkwitz-Entzerrer zum Aufpolieren des Basses mußte man löten, usw.

Heute ist das viel einfacher und im Endeffekt auch preiswerter geworden. Ob jemand seine Boxen weiterhin mit passiven Weichen ausstattet, so daß diese mit jeder beliebigen Anlage kompatibel sind (Vorteil passiv!) oder in Richtung DSP und Speziallösung geht bleibt jedem selbst überlassen. Die jeweils andere Lösung als antiquiert oder klangverschlechternd zu verunglimpfen finde ich dagegen nicht gut.

Mir hat der DSP die Möglichkeit eröffnet am schlimmsten denkbaren Hörplatz, dem Schreibtisch, trotzdem sehr annehmbaren Klang in vertretbarer Gehäusegröße zu realisieren, aber deshalb ist analog nicht schlecht, nur für meinen Anwendungsfall nicht passend.


[Beitrag von MBU am 22. Apr 2018, 15:29 bearbeitet]
MackyMesser
Ist häufiger hier
#60 erstellt: 22. Apr 2018, 16:11
Na ja, was ist der Kerngedanke von Do It Yourself?
Meines Erachtens Spaß am Selbermachen und niedrige Kosten.

1980 konnte ich mir als Jugendlicher nicht mal das leisten, was im Selbstbau bewährt und erprobt, weil vielfach nachgebaut war.
Also hat man bei Bühler, Völkner, Conrad & co Industrieüberhänge gekauft, die billig zu bekommen waren. T/S Parameter gab es eher nicht. Gekauft wurde nach Taschengeld und Augenmaß. Zusammengebastelt klang es dann wie vom Zufall bestimmt.

Und dann hat man auf dem aufgebaut, was man gerade in Physik durchgenommen wurde. Das reichte aber nicht. Also kamen Bücher über Filter, Frequenzgenerator und ein Multimeter dazu. Mehr war nicht drin. Ich habe Impedanzkurven auf Papier gemalt, im Bewußtsein der Unzulänglichkeit meiner Möglichkeiten, aber eben so gut es ging. Und dann wurde mit Krokoklemmen verdrahtet, gehört, getauscht, gehört, getauscht ... und am Ende, so unzulänglich es auch war, klang das, was ich zusammengebastelt hatte, immer noch besser als das Fertige im Laden, was ich sowieso nicht bezahlen hätte können. Und manchmal sogar besser als das, was ich um ein Vielfaches nicht bezahlen hätte können.

Im Vergleich dazu ist die Ausgangslage heute paradiesisch. Ein Hobby wird doch nicht schlechter oder weniger wert, nur weil sich die Möglichkeiten verbessern und vieles gravierend einfacher wird.

Diese Möglichkeiten sind für mich noch wichtiger als die Ergebnisse. Der Zugang zum Hobby aus dem vielleicht später eine Passion oder Profession werden kann, ist viel einfacher.
Zur Analogtechnik kommt man bei weitergehendem Interesse automatisch, Dann, wenn man sich näher mit der Physik der Chassis beschäftigt.
Und wenn nicht, dann hat man eben nur mit Spaß einen gute klingenden Lautsprecher für kleines Geld gebaut.

Was ist daran schlecht?
MackyMesser
Ist häufiger hier
#61 erstellt: 22. Apr 2018, 16:20

_ES_ (Beitrag #56) schrieb:


Eine Laufzeit korrigieren? Analog fast unmöglich.


Das halte ich für ein Gerücht, aber da kommt das vorher geschriebene wieder zum Tragen.

Ok, Audio ist nicht HF. Aber auch im Bereich NF sind Laufzeit und Phase in komplexen Schaltungen nicht trivial.
Big_Määääc
Inventar
#64 erstellt: 22. Apr 2018, 17:14
wer vollständige Messungen interpretieren kann,
weiß was subjektiv dabei rumgekommen ist .

und ich würde ne ganze Kiste beim suchen vorschlagen
tomtiger
Administrator
#65 erstellt: 22. Apr 2018, 21:48
Herrschaften,

bitte beim Thema bleiben, keine Nebenschauplätze, keine Privatfehden.

Danke.

LG Tom

Administration Hifi-Forum
MackyMesser
Ist häufiger hier
#67 erstellt: 22. Apr 2018, 23:17

Big_Määääc (Beitrag #64) schrieb:
wer vollständige Messungen interpretieren kann,
weiß was subjektiv dabei rumgekommen ist.

Na ja ganz so einfach ist es auch wieder nicht. Wie heißt es so schön: Wer viel mißt, mißt auch mal Mist.

Der eigentliche Punkt ist aber imho ein anderer. Digitale Signalverarbeitung wird in der Diskussion in einem eingeschränkten Kontext verwendet. Tatsächlich hat sie die LS-Entwicklung auf einem bestimmten Niveau erst für eine breitere Masse ermöglicht. Vor dem Einsatz rechnergestützter Meßsysteme gab es Frequenzgangschreiber und wenn man keinen hatte, dann blieb höchstens noch Punkte messen und in einem Diagramm verbinden.
Praktisch lief es aber wohl eher so, daß man die Bücher von Klinger & Co gelesen hat, gemessen und gerechnet hat was man konnte und ein Großteil Pi mal Daumen war. Der Rest war dann die Trial and Error Selektion.

Erst durch den Einzug der Rechner in die Haushalte ist Entwickeln anhand ausreichend verläßlicher Messungen mit immer geringeren Zusatzkosten möglich. Zu den Möglichkeiten des Messens kamen dann noch die diversen Programme, die den Entwurf so weit vereinfachen, daß er auch gelingen kann, wenn man nicht per Hand einen Spannungsteiler oder einen Schwingkreis berechnen kann.

Das alles hat in der Vergangenheit nur für wenig Ablehnung gesorgt, eher im Gegenteil. Und jetzt, da die Technik auch im Bereich DIY den nächsten Schritt macht, entsteht plötzlich die Frage nach Fluch oder Segen, während DSP in allen anderen Bereichen der ET bereits seit Jahren Standard ist. Es gibt kaum noch Meßtechnik ohne digitale Filter und Prozessoren, obwohl in dort eine ungleich höhere Genauigkeit vonnöten ist.

Nüchtern stellt sich in der Konstruktion an erster Stelle stets die Frage nach Aufwand und Ergebnis. Während in allen anderen Bereichen längst der Schritt von diskreten zu spezialisierten integrierten Schaltkreisen und von diesen zu universell einsetzbaren Mikroprozessoren vollzogen wurde; ganz einfach aus dem Grund weil es weniger kosten- und zeitintensiv ist und darüber hinaus auch noch einfacher, soll die LS-Entwicklung in grauer Vorzeit verharren.

Aus welchem Grund frage ich mich nur.
Da doch alles was für den Einsatz von Prozessoren in anderen Bereichen der ET gilt, prinzipiell auch für die Entwicklung und Konstruktion von LS gilt.
Fosti
Inventar
#74 erstellt: 23. Apr 2018, 06:35
....tja auch im HiFi-Bereich gibt es die ewig Gestrigen....die lassen sich von dem HighEnd-Laden ihrer Wahl auch Silberkabel für 3-stellige und Netzstecker für 4-stellige Eurobeträge verkaufen
Um es mit Harald Lesch zu sagen: "...ein großer Teil der Bevölkerung unseres Landes, dessen Wohlstand auf Technik beruht, kann nicht mehr 1 und 1 zusammenzählen."

Kabelklang, Verstärkerklang? Natürlich gibt es den, der hat aber in einer Wiedergabekette nichts zu suchen! Solche Geräte gehören dem Künstler, z.B. Gitarrenkabel und Gitarrenverstärker! Die sollen einen Eigenklang haben!

Ich bin auch nicht für einen überbordenden Einsatz von DSP oder dass es "ohne" gar nicht gehen könnte, aber es gibt handfeste Gründe, die aus einem guten Konzept (notwendige Bedingung!) ein exzellentes machen können: http://www.grimmaudio.com/site/assets/files/1088/speakers.pdf

EDIT: Bei schlechten Konzepten kann auch ein DSP nix mehr richten (siehe o.g. Link).


[Beitrag von Fosti am 23. Apr 2018, 06:38 bearbeitet]
MackyMesser
Ist häufiger hier
#75 erstellt: 24. Apr 2018, 18:02
Ewig gestrig würde ich gar nicht mal sagen. Innovationen benötigen stets eine gewisse Zeit um sich durchzusetzen. Und in dieser Phase sind wir im Moment noch. Auch wenn es entsprechende DSP schon seit Jahren gibt, konturieren viele immer noch so wie sie es gewohnt sind.
Man kann den eher konservativen Audio-Bereich nicht mit der IT vergleichen. Das sind verschiedene Welten.

Wenn ich einen günstigen Fertig-LS als Beispiel nehme wie die nuBox 383 und auf die positiven Bewertungen vertraue, dann ist es vielleicht nicht ganz einfach einen ähnlich gut klingenden LS, der auch mal eine Fete beschallen kann, für dasselbe Geld zu bauen. Bastler vergessen ja gern schon mal die Kosten für Gehäuse und Finish.
In diesem Rahmen sehe ich auch für die Zukunft einen sinnvollen Einsatz von Passivweichen. Eine bereits vorhandene Endstufe kombiniert mit einem moderaten Aufwand.

Wenn ich aber sehe, daß Nubert zusätzlich zu seinen LS für 200 € eine Aktivweiche anbietet, dann muß man mittlerweile nach dem Sinn fragen. 2 gute Potis sind wahrscheinlich schon teurer als ein geeigneter DSP. Zusätzlich ist jede Weiche auch noch auf den jeweiligen LS ausgelegt. Anstatt eine Lösung für alle. So etwas macht heute keinen Sinn mehr. Im Vergleich zu teuer, unflexibel und bietet nur einen geringen Teil von dem, was heute möglich ist.

Auch bei höherpreisigen Projekten mit aufwendigen Filternetzwerken stellt sich immer mehr die Frage, ob so etwas passiv noch Sinn macht. Da es zusätzlich zu den DSP auch mittlerweile sehr effiziente Endstufen gibt.

Zusätzlich wird sich zukünftig die Entwicklung zunehmend vom traditionellen Audiogerätepark weg bewegen. Schon jetzt haben große und kleinere Anbieter LS im Angebot, die diesem Trend entsprechen. Mit 2 Aktiv-LS und einem Smartphone oder Tablet kann man schon jetzt auf einem hohen Qualitätsniveau Musik hören. Nur sind das meistens proprietäre Lösungen, die nicht miteinander kompatibel sind.

DIY hingegen bietet alle Freiheiten.
MBU
Inventar
#76 erstellt: 24. Apr 2018, 18:29

MackyMesser (Beitrag #75) schrieb:
Wenn ich aber sehe, daß Nubert zusätzlich zu seinen LS für 200 € eine Aktivweiche anbietet, dann muß man mittlerweile nach dem Sinn fragen. ... Zusätzlich ist jede Weiche auch noch auf den jeweiligen LS ausgelegt. Anstatt eine Lösung für alle.


Mich würde interessieren, was in den ATM-Modulen drinsteckt. So etwas wäre einfach z.b. über einen SURE-DSP lösbar und dann (für den Hersteller) flexibel einsetzbar.
MackyMesser
Ist häufiger hier
#77 erstellt: 24. Apr 2018, 19:38
Ich rate mal:

Netzteil, Anschlüsse, Potis, Knöpfe und Gehäuse machen den Löwenanteil an den Kosten.

Drin stecken wird wahrscheinlich immer dieselbe Platine, die für den jeweiligen LS passend bestückt wird. Darauf sitzen entsprechend zur Filter-Ordnung entsprechend viele Operationsverstärker. Als Quasistandard NE5532 oder eventuell eine etwas teurere Alternative. Dazu ein paar Widerstände und Kondensatoren.

Mehr braucht man nicht für eine AW. Und was sollten die Module anderes sein?
Im Selbstbau kostet eine AW ein paar Euro und ließe sich wohl noch auf Lochraster halbwegs ordentlich bauen.

Na ja was heißt "Sure"-DSP? Der DSP auf dem Board ist der ADAU1701 von Analog Devices.
http://www.analog.co...-sheets/ADAU1701.pdf
Den bekommt man auf Ebay für 4,75 bei Abnahme von 1 Stück. Im miniDSP 2x4 sitzt der auch.
Das Board macht nicht mehr als die Ausgänge zur Verfügung zu stellen. Standardbeschaltung. Im Prinzip benötigt man das Board nur um sich mit dem SMD Rastermaß nicht zu quälen. Dazu dann der Programmer als preiswerte USBi Alternative. Oder noch preiswerter eben mit Arduino.

Deswegen ist es auch umso unverständlicher, daß Nubert nicht schon längst umgestiegen ist. Dem Auftragsfertiger ist es gleich, was er verbaut.
Vielleicht ist er nur noch nicht umgestigen, weil dann der Abstand zu Aktivserie schrumpft, bzw. letztere sogar unterlegen sein könnte.
Technisch sehe ich keinen Grund
Kay*
Inventar
#78 erstellt: 25. Apr 2018, 00:59

MackyMesser (Beitrag #77) schrieb:

Na ja was heißt "Sure"-DSP? Der DSP auf dem Board ist der ADAU1701 von Analog Devices.
http://www.analog.co...-sheets/ADAU1701.pdf
Den bekommt man auf Ebay für 4,75 bei Abnahme von 1 Stück. Im miniDSP 2x4 sitzt der auch.
Das Board macht nicht mehr als die Ausgänge zur Verfügung zu stellen. Standardbeschaltung. Im Prinzip benötigt man das Board nur um sich mit dem SMD Rastermaß nicht zu quälen. Dazu dann der Programmer als preiswerte USBi Alternative. Oder noch preiswerter eben mit Arduino.

MackyMesser, ich fand deine Beiträge bisher nicht schlecht,
aber
Sure-DSP = Standardbeschaltung stimmt nicht
(du findest hier im Forum eine nicht ganz fertig gezeichnete Schaltung von mir)
und das im MiniDSP der Adau steckt, glaube ich nicht (die verbauen doch Motorola!?)


Technisch sehe ich keinen Grund

- die Verbindung Adau - USBi-Programmer ist nicht unproblemtisch
- der Adau ist hardwareseitig beschämend, muss ich doch einen mech. Schalter zum Programmieren umlegen
- die geringen Kosten für das Modul bedeuten keineswegs, dass man seriöse HW für das Geld herstellen kann.
Zum Spielen reicht's! Das freeDSP-Board sieht da erheblich besser aus.
Irgendwelche OP-basierenden Produkte kann man ohne aufwändige EMV-Test/Massnahmen in Verkehr bringen,
bei DSP's sieht es da anders aus!
Zudem, nicht jeder Kunde kann/möchte sich mit den Interna von DSP's auseinandersetzen.
Kay*
Inventar
#79 erstellt: 25. Apr 2018, 01:26

Fosti (Beitrag #74) schrieb:
.
Um es mit Harald Lesch zu sagen: "...ein großer Teil der Bevölkerung unseres Landes, dessen Wohlstand auf Technik beruht, kann nicht mehr 1 und 1 zusammenzählen."

... und du baust LS ökologisch und nachhaltig?
in Bezug zu
Richard David Precht im Gespräch mit Prof. Harald Lesch
(wird am Sa, 28. Apr | 22:45 | 3sat wiederholt)
Fosti
Inventar
#80 erstellt: 25. Apr 2018, 05:41
Der Ökologie-Aspekt stand doch hier (bisher! noch gar nicht zur Diskussion! Aber wenn Du so willst ist seit dem ich nur noch DSPs verwende man Bedarf an Kupfer extrem zurück gegangen

P.S.; Mal so mit "der werfe den ersten Stand" machst Du ganzheitlich ökologisch alles richtig? Ich denke wenn jeder erstmal die richtige Richtung einschlägt, ist schon viel gewonnen. Ich fahre mit dem Rad zur Arbeit.....
Big_Määääc
Inventar
#81 erstellt: 25. Apr 2018, 05:54
Langzeitnutzen ist ökologischer,
oft auch ökonomischer ( von allen Subventionierten ala E-Auto mal ab ) ,
wenn man die Restkette dahinter bedenkt
captain_carot
Inventar
#82 erstellt: 25. Apr 2018, 08:48
Das Thema direkte vs. indirekte Subventionen mal bei Seite, beim Auto sieht man vor allem, wie sich Stückzahlen bemerkbar machen. Brennstoffzelle und E-Auto sind eigentlich nur so viel teurer, weil die Stückzahlen nach wie vor extrem viel niedriger sind. Komplexe Technik wie ein Vollhybrid ist dagegen längst bezahlbar.

Lautsprecher bauen als Hobby ist natürlich nicht wirklich ökologisch. Man vllt Familie und Verwandte 'beliefern', aber ökologisch wäre natürlich, ein Mal bauen und dann lange behalten und nutzen.
Big_Määääc
Inventar
#83 erstellt: 25. Apr 2018, 10:05
durch den DSP könnt ich mir schon grob vorstellen,
das man durch die vielen Spielmöglichkeiten,
und dann im Zusammenhang mit vielwegigen Lautsprechern garnicht mehr sooo das Verlangen hat dauernd neubauen zu müssen um mal was "anderes" zu haben ?!

das hilft dem ökologischen Schweinehund
Pollton
Inventar
#84 erstellt: 25. Apr 2018, 10:50
Ich verstehe noch nicht so ganz, warum ein DSP ökologischer sein soll?
MBU
Inventar
#85 erstellt: 25. Apr 2018, 10:52

Big_Määääc (Beitrag #83) schrieb:
durch den DSP könnt ich mir schon grob vorstellen,
das man ... garnicht mehr sooo das Verlangen hat dauernd neubauen zu müssen um mal was "anderes" zu haben ?!


Das dachte ich ursprünglich auch und dann sind es in den letzten Jahren 8 Boxen geworden. Mein ökologischer Fußabdruck ist dank meiner "Bonsai-Boxen" aber trotzdem recht klein, denn das was ich in 8 Boxen an MDF verbaut habe verbauen andere in einem einzigen Paar Hörnchen.

Ich habe vor, für meinen Sohn ein Paar eiBox-en zu bauen, denn er ist so ein "höriger Frutarier", der sogar angebissenes Obst kauft. Da Equalizer APO nicht auf angebissenen Äpfeln läuft hatte ich an den SURE/WONDOM-DSP gedacht. Taugt der nichts?
ennokin
Stammgast
#86 erstellt: 25. Apr 2018, 10:58

Ich habe vor, für meinen Sohn ein Paar eiBox-en zu bauen, denn er ist so ein "höriger Frutarier", der sogar angebissenes Obst kauft. Da Equalizer APO nicht auf angebissenen Äpfeln läuft hatte ich an den SURE/WONDOM-DSP gedacht. Taugt der nichts?

Och, wir hätten auch nichts gegen eine passive Version der Box
MK_Sounds
Stammgast
#87 erstellt: 25. Apr 2018, 11:01
Habe mich nun doch durchgerungen hier meinen Senf dazu zu geben (weil solche Threads gerne in Esoterik und Unsachlichkeit abdriften):


Fosti (Beitrag #74) schrieb:

EDIT: Bei schlechten Konzepten kann auch ein DSP nix mehr richten (siehe o.g. Link).

Exakt so ist es. Ein ehemaliger Professor von mir (wenn man so will mein Audio-Mentor) pflegte zu sagen:
Man kann mit einem DSP nicht aus einem schlechten Lautsprecher einen guten machen. Aber man kann aus einem guten, einen hervorragenden machen! (die Gründe hierfür sind vielfältig)


Grundsätzlich verhält es sich in der Thematik wie mit jedem anderen neuen Umstand eben auch:
Der Mensch ist auf den ersten Blick befremdet von jeglichem Neuen. Schlicht und ergreifend, weil er Angst hat, seine hart erlangten Kenntnisse über den bisherigen Lösungsweg könnten unbrauchbar (/nicht mehr Notwendig) werden. In der Folge versucht man sich an womöglich noch so haltlosen Argumenten gegen das Neue festzuklammern und diese auch zu propagieren, auch wenn die Nachteile in keiner objektiv sinnvollen Relation zu den Vorteilen stehen.
(Psychologie ist die einzige Pseudowissenschaft die ich als Ingenieur halbwegs spannend finde )


Kay* (Beitrag #78) schrieb:

und das im MiniDSP der Adau steckt, glaube ich nicht (die verbauen doch Motorola!?)

Im miniDSP 2x4 (ohne HD) steckt in der Tat der ADAU1701. Allgemein verbaut miniDSP fast ausschließlich DSPs von Analog Devices (in den teureren Geräten entsprechend größere Kaliber - Sharc etc.).



- die Verbindung Adau - USBi-Programmer ist nicht unproblemtisch

Bei Verwendung an USB2.0 ist die Verbindung selbst mit dem China-Programmer recht unproblematisch. Ich will nicht bestreiten, dass das ein Ärgernis ist, allerdings muss man auch im Hinterkopf behalten, dass der DSP-Markt seit jeher sehr träge ist. Heute noch werden in Geräten DSPs die 6,8 oder 10 Jahre alt sind, eingesetzt.


- der Adau(1701) ist hardwareseitig beschämend, muss ich doch einen mech. Schalter zum Programmieren umlegen

Bei größeren Kalibern (z.B. 145x) ist das bereits behoben.
Was ich sagen will: der ADAU1701 ist durchaus im unteren Performance-Bereich angesiedelt und lediglich durch seine integrierten AD- und DA-Wandler vergleichsweise teuer. Geht man eine Stufe höher, wächst Performance, Ausstattung, und Usability.


Das grundsätzliche Problem der DSPs ist folgendes:
Wir haben heute schätzungsweise 98% digitale Zuspieler in der Wiedergabekette (vom CD-Player, über lokale MP3s bis zum Streaming). Es grenzt aus meiner Sicht schon an Wahnsinn, diese digitalen Daten dann in die analoge Domäne zu wandeln, um sie zu übertragen. Freilich schreien dann alle Audiophilen auf, wenn bei der Verwendung eines DSPs dann eine AD- und eine abermalige DA-Wandlung nötig werden. Ein Qualitätsverlust, sei er bei guten Wandlern auch noch so gering, ist nicht wegzudiskutieren.
Der Einsatz von DSPs wird dann recht problemfrei auch vor Audiophilen vertretbar, wenn man eine sinnvolle, volldigitale Systemlösung anbieten kann. Sprich die Daten kommen digital vom Zuspieler, gehen in den DSP und verursachen somit keine Wandlungsverluste mehr (lediglich unvermeidbare Rundungsfehler im digitalen Filter), da nur digitale Rohdaten (PCM über I2S) verwendet werden.
Im besten Falle wird der Audio-Output vom DSP auch digital weitergereicht und speist dann eine digital angesteuerte Class-D Endstufe. Die analoge Modulation entfällt dann ebenfalls. Die Technik wird heute in TVs und Handy Docking-Stations schon eingesetzt.


Ich wage einen Blick in die Zukunft des Lautsprecherbaus:
Die analoge Weiche wird im kleineren Leistungsbereich (Schreibtisch, Kompaktgeräte, evtl. bis zum Home-Hifi) verschwinden. Schlicht deswegen, weil viele digital angesteuerte Endstufen bereits heute rudimentäre Filtermöglichkeiten integriert haben. Ca. 8-10 BiQuads pro Kanal reichen für ein normales Crossover mit evtl. Korrekturen von Resonanzen, Baffle-Stepp etc. bereits aus.

Das heißt im Klartext:
Die Lautsprecherhersteller haben eine zentrale, modulare Entstufenhardware pro Lautsprecherbox, die sie für das jeweilige Modell nur noch mit dem richtigen Parametersatz versorgen müssen. Eine dedizierte DSP-Hardware wird garnicht mehr notwendig sein. Nicht zuletzt weil alle Chips immer leistungsfähiger und günstiger werden.

Zumindest in der DIY-Szene könnte ich mir das Konzept vorstellen:
1. Kunde sucht sich einen Lautsprecher Bausatz aus
2. Er erhält die Chassis und je nach Anzahl der Wege eine entsprechende Anzahl Endstufen
3. Er bekommt ein Konfigurations-File zum Download und läd dieses z.B. über eine einfache Software mit USB-Anbindung auf seine Endstufen-Hardware.
4. Die Endstufen können dann in einem bestimmten Leistungsrahmen für zahlreiche Lautsprecher-Konfigurationen eingesetzt werden. Sprich, will der Kunde ein qualitativeres Setup, kann er die Endstufen behalten, eine neue Chassis-Kombination erwerben, den neuen Paramtersatz einspielen und los gehts.


(Nicht zuletzt vermute ich das, weil ich momentan daran arbeite/entwickle )
quecksel
Inventar
#88 erstellt: 25. Apr 2018, 11:16

durch den DSP könnt ich mir schon grob vorstellen,
das man durch die vielen Spielmöglichkeiten,
und dann im Zusammenhang mit vielwegigen Lautsprechern garnicht mehr sooo das Verlangen hat dauernd neubauen zu müssen um mal was "anderes" zu haben ?!


Definitv. Sogar wenn man nur passive Lautsprecher nutzt ist das Einstellen der Korrekturkurve fast eine Wissenschaft für sich. Zusammen mit der Raumakustik ergibt sich da ein recht komplexes Feld. Wer soweit geht sich einen frei einstellbaren Mehrweger zu bauen hat sogar noch mehr zu tun. Ich hab Spaß
captain_carot
Inventar
#89 erstellt: 25. Apr 2018, 11:29

Big_Määääc (Beitrag #83) schrieb:
durch den DSP könnt ich mir schon grob vorstellen,
das man durch die vielen Spielmöglichkeiten,
und dann im Zusammenhang mit vielwegigen Lautsprechern garnicht mehr sooo das Verlangen hat dauernd neubauen zu müssen um mal was "anderes" zu haben ?!

das hilft dem ökologischen Schweinehund :D


Naja, dem DIY'ler geht es halt wenn es Hobby ist auch oft ums Bauen. Das versuche ich momentan in nen anderen Bereich (Möbel) zu verschieben, wo ich tatsächlich was für lange will, aber nicht das finde was ich haben möchte.

Generelle Probleme, je nach Lösung:
1. Ist passiv nicht zwingend ohne DSP. Was AVR leisten oder am PC machbar ist ist auch hier eine Menge.
2. Ist das 'kompliziert', die digitale Welt auch für viele nicht so greifbar. Die Vorteile kommen halt auch nicht einfach mit Zusammenbauen und feddich, was es für die reinen Nachbauer komplexer macht.
3. Ganz pragmatische Dinge wie etwa die Menge an Anschlüssen oder wie man die Endstufenfrage angeht. Die günstige Lösung mit altem AVR und massig Kabeln find ich z.B. aktiv und DSP-geregelt nicht sehr ansprechend.
4. Fehlen von 'One click' Lösungen für alle, die einfach bauen wollen. Gibt es zwar bei AV-Receivern, aber selbst da darf gerne fleißig nachkalibriert werden, wo man sich teils auch erstmal einarbeiten muss.

Für Eigenentwicklungen entfallen so einige Punkte. Ich muss mich mit Messen, Filtern etc. zwar immer noch genauso beschäftigen, von allem was nicht direkt die Weiche betrifft mal ganz abgesehen. Dafür kann man bei der Chassisansteuerung im Einzelnen sehr viel mehr und auch feiner machen.

Für alle anderen wird es erstmal komplizierter, zumindest aktuell. Ob die Ergebnisse dann wirklich so viel besser sind als passiv und eingemessen ist halt auch eine gute Frage.
MBU
Inventar
#90 erstellt: 25. Apr 2018, 11:58
Ich gehe auch gerne bei Passivboxen nochmals mit dem DSP "drüber". In jedem Fall kann man den Bass hörbar aufpäppeln - guckst du. Das ist die gleiche Vorgehensweise, wie man einen Breitbänder entzerrt. Im Mittel-Hochtonbereich ist bei einer gut entwickelten Passivbox aber meist nicht viel zu holen.
captain_carot
Inventar
#91 erstellt: 25. Apr 2018, 13:36
Stimmt schon. Wenn ich mir z.B. angucke, was Slaughthammer (per Softwarelösung übrigens) im Nachbarforum bei seinen Knallfröschen gemacht hat, das passiv bei den A&D Koaxen nicht geht, dann ist das echt nicht von schlechten Eltern.

Genau solche Sachen verlangen aber reichlich Einarbeitungszeit in die Materie, auch zum Thema Messtechnik. Das ist wie gesagt beim ambitionierten Hobbyentwickler eher kein Problem, aber bei allen, die 'einfach nur' nachbauen wollen verlieren die aktuellen DSP-Lösungen so ganz schnell sehr viel an Potenzial.
MackyMesser
Ist häufiger hier
#92 erstellt: 25. Apr 2018, 14:02
Zunächst mal noch zu den ATM von Nubert. Da stecken natürlich keine Aktivweichen drin wie ich schrieb, aber letztlich dieselben aktiven Filterschaltungen. Also eine Bassanhebung wie in dieser DIY-Lösung aus diesem Forum: http://www.hifi-forum.de/bild/afw_47969.html
Hier mal ein Foto von Nubert vom Inneren eines ATM https://www.nubert.d.../atm-modul-offen.jpg
Die 8-beinigen Chips sind wahrscheinlich OPV, in jedem Chip 1 oder 2. Ein OPV plus 2 Widerstände und 2 Kapazitäten ergeben z.B. ein Filter 2. Ordnung.
Vgl:: https://elektroniktutor.de/analogverstaerker/aktivflt.html


[quote="Kay* (Beitrag #78)"][quote="MackyMesser (Beitrag #77)"]
MackyMesser, ich fand deine Beiträge bisher nicht schlecht,
aber
Sure-DSP = Standardbeschaltung stimmt nicht
(du findest hier im Forum eine nicht ganz fertig gezeichnete Schaltung von mir)
und das im MiniDSP der Adau steckt, glaube ich nicht (die verbauen doch Motorola!?)[/QUOTE]

Es ist lange her, daß ich mich mit diesen Dingen intensiver beschäftigt habe, deswegen also alles etwas mit Vorbehalt. Es gibt sicher Leute in diesem Forum, die das besser und genauer wissen als ich. Aber da momentan sonst niemand einen Überblick bietet, versuche ich es mal so gut es geht ;-)

Standardbeschaltung darf man eigentlich nicht schreiben, wenn man den Schaltplan vom Sure-DSP-Board nicht kennt. Aber letztlich werden solche Bausteine fast immer nach den Vorgaben des Herstellers beschaltet und viel ist auf der Platine von Sure nicht drauf. Das PDF vom Hersteller sollte eigentlich reichen, damit jeder, der sich mit Dingen wie I2C, SPI, I2S auskennt, den DSP in Betrieb nehmen kann.


[QUOTE]- die Verbindung Adau - USBi-Programmer ist nicht unproblemtisch[/QUOTE]
Der USBi ist für die EVAL Boards von Analog Devices gedacht. Ich gehe mal davon aus, daß er dort auch läuft wie gedacht. Lohnt aber für DIY nicht, weil USBi und EVAL-Boards teuer sind. Ich meine mich zu erinnern letztere > 200 € und der USBi war auch nicht gerade günstig, wenn ich mich recht erinnere.

[QUOTE]- der Adau ist hardwareseitig beschämend, muss ich doch einen mech. Schalter zum Programmieren umlegen[/QUOTE]
Schau mal hier auf Seite 49, 50 und 51:
http://www.analog.co...-sheets/ADAU1701.pdf
Das sollte eigentlich alles sein, was ein Elektroniker zum Betrieb benötigt.
Da die jeweiligen Filter irgendwie in den DSP geschrieben werden müssen, wäre es nicht dumm den DSP für den flexiblen Einsatz zusammen mit einem Mikrocontroller auf eine Platine zu löten. Dann müßte man auch keinen Schalter mehr umlegen. Das könnte dann der Mikrocontroller über einen seiner I/O Pins miterledigen. So oder so ähnlich ist das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit beim miniDSP 2x4.

Beim miniDSP 2x4 finde ich auf die schnelle keine Angabe über den DSP, aber die Firma setzt auf allen oder fast allen Platinen Chips von Analog Devices ein. Beim miniDSP 2x4 HD steht explizit ADSP21489. Die teuren mit integriertem ARM Core sind z.B. SHARC.
Der DSP auf dem miniDSP 2x4 ist mit ziemlicher Sicherheit derselbe wie beim Sure-Board. Beim miniDSP 2x8 und 8x8 ist es wahrscheinlich der ADAU1452.
Das Produktportfolio von miniDSP spiegelt genau die DSP Familien von Analog Devices wider.

Daß ich geschrieben habe, daß man solche Chips selbst als Bastler ab 4,75 € bekommt, soll nicht pauschal den Endpreis fertiger Lösungen in Frage stellen. Hersteller müssen auf ihre Kosten kommen oder sie gehen pleite. Der Zwischenhandel will auch leben.

Aber die diversen DSP-Chips sind nicht so kompliziert, als daß sich nicht in einem Forum wie diesem jemand finden könnte, der genug Wissen hat um z.B. eine Schaltung/Platine wie beim freeDSP-Projekt zu entwerfen. Da bin ich ziemlich sicher.

[QUTE]- die geringen Kosten für das Modul bedeuten keineswegs, dass man seriöse HW für das Geld herstellen kann.[/QUOTE]
Na ja irgendwie schon oder? Denn bei 25 € Endpreis für die Platine von Sure fällt anscheinend noch genug ab, damit Hersteller und Zwischenhandel davon leben können.
Das Sure-Board ist allerdings im Vergleich zum miniDSP 2x4 nicht out of the Box in Betrieb zu nehmen. Kein Gehäuse, kein Netzteil, wenn man die Chinch-Platine nicht benutzt oder 4 Ausgänge will, muß man selbst Kabel konfektionieren. Und man benötigt einen zusätzlichen Mikrocontroller wie den von Sure oder einen zu Arduino kompatiblen. Dafür kann man dann aber auch SigmaStudio einsetzen und kann mit dem kostenlosen SigmaStudio alle Funktionen nutzen und muß nicht wie bei miniDSP ein PlugIn für den jeweiligen Anwendungsfall kaufen.


[QUOTE]Zum Spielen reicht's! Das freeDSP-Board sieht da erheblich besser aus.
Irgendwelche OP-basierenden Produkte kann man ohne aufwändige EMV-Test/Massnahmen in Verkehr bringen, bei DSP's sieht es da anders aus![/QUOTE]

Na ja das Sure-Board reicht zu mehr als testen. Man kann damit schon diverse Projekte realisieren. Es bietet Zugriff auf alle benötigten Ein- und Ausgänge des Chips und somit die volle Funktionalität des ADAU1701.

EMV sollte kein großes Problem sein. Die Frequenzen sind geringer als die bei einem PC und welcher Bastler hätte noch nie einen offen betrieben?
Ansonsten halt ein Metallgehäuse kaufen und gut ist. Ob aber jeder DSP der auf einem fertig zu kaufenden Plate Amp sitzt auch stets geschirmt ist?

[QUOTE]Zudem, nicht jeder Kunde kann/möchte sich mit den Interna von DSP's auseinandersetzen.[/QUOTE]
Absolut richtig!
Aber wenn man das tut, dann kann man auch alle Möglichkeiten des jeweiligen DSP-Chips nutzen und nicht nur die, die jemand der den Chip in eigenen Fertiglösungen verbaut vorsieht.
Und schließlich sind wir hier im DIY Forum.

Wenn man als Händler sein Geld mit DIY verdient, dann besteht natürlich das Problem, daß Kunden alles komplett selbst machen. Aber so isses nun mal. Es gibt Leute, die auch SMD Rastermaß löten und auch solche Chips wie den ADAU1701. Mit meinen Augen tu ich mir das nicht mehr an ;-)
MackyMesser
Ist häufiger hier
#93 erstellt: 25. Apr 2018, 15:39
[QUOTE="MK_Sounds (Beitrag #87)"]Man kann mit einem DSP nicht aus einem schlechten Lautsprecher einen guten machen. Aber man kann aus einem guten, einen hervorragenden machen! (die Gründe hierfür sind vielfältig)[/QUOTE]

Hätte ich deinen Beitrag eher gelesen, dann hätte ich mir meinen vorherigen sparen können.

Natürlich kann man nicht aus einem schlechten LS per DSP keinen guten machen, aber vielleicht einen besseren. Zumindest, wenn nicht Konzept/Chassis völlig untauglich sind.

Beispiel:
https://www.mivoc.com/gs/product_info.php?info=p75_mivoc-hype-10-g2-10----25-cm-aktiv-subwoofer.html
Ich kenne den Sub nicht, aber wenn das Gehäuse halbwegs stabil und das Chassis einigermaßen mechanisch belastbar ist, dann könnte ein Einbau von Sure-DSP und Programmer eine Low Budget Lösung zu einer passablen machen.
TP plus Bassanhebung für den Sub und HP für die Anschlüsse der Satelliten inkl. Raumkorrektur. Bei Kosten von 50-60 € bei Festeinbau, kann man so etwas dann zumindest antesten.
Und wenn der Sub nicht taugt, dann eben komplett selbst bauen.

[QUOTE][b]Das grundsätzliche Problem der DSPs ist folgendes:[/b]
Wir haben heute schätzungsweise 98% digitale Zuspieler in der Wiedergabekette (vom CD-Player, über lokale MP3s bis zum Streaming). Es grenzt aus meiner Sicht schon an Wahnsinn, diese digitalen Daten dann in die analoge Domäne zu wandeln, um sie zu übertragen. Freilich schreien dann alle Audiophilen auf, wenn bei der Verwendung eines DSPs dann eine AD- und eine abermalige DA-Wandlung nötig werden. Ein Qualitätsverlust, sei er bei guten Wandlern auch noch so gering, ist nicht wegzudiskutieren.
Der Einsatz von DSPs wird dann recht problemfrei auch vor Audiophilen vertretbar, wenn man eine sinnvolle, volldigitale Systemlösung anbieten kann. Sprich die Daten kommen digital vom Zuspieler, gehen in den DSP und verursachen somit keine Wandlungsverluste mehr (lediglich unvermeidbare Rundungsfehler im digitalen Filter), da nur digitale Rohdaten (PCM über I2S) verwendet werden.
Im besten Falle wird der Audio-Output vom DSP auch digital weitergereicht und speist dann eine digital angesteuerte Class-D Endstufe. Die analoge Modulation entfällt dann ebenfalls.[/QUOTE]

So wie bei dem Konzept von HiFi-Akademie? Voll digital bis hin zur digitalen Ansteuerung der Endstufe?
https://hifiakademie.de/?id=12.1.8.7&si=MTUyNDY2OTU4Mi45NzEyfDgyLjE0MC40OC4xNzV8IA
So richtig verstanden habe ich das nie.

Zum Rest; im Moment scheint es drei Konzepte zu geben, mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen.

[b]1. klassisch Passiv
2. klassisch Aktiv
3. aktiv per DSP
[/b]
firefuckyou
Ist häufiger hier
#94 erstellt: 25. Apr 2018, 16:08

MackyMesser (Beitrag #34) schrieb:

Es gibt auch schon Open Hardware Entwicklungen zum Thema: http://www.freedsp.cc/
Ich persönlich fände besonders den PiDSP interessant. Das wäre ein ADAU1452 in Verbindung mit einem Pi oder Pi kompatiblen SoC. Wobei ich eigentlich immer dachte es ginge mit dem Pi nicht, aufgrund einer Einschränkung bzgl I2C. Hoffentlich schläft das Projekt nicht ein. Das wäre die eierlegende Wollmilchsau. Multimediaanlage, Raumentzerrung, Frequenzweiche und was man will in einem.

Zusammen mit einem 2- oder 3-Kanal ClASS-D in den Lautsprecher, Messmikro einstecken, Schalter drücken der an die GPIO Ports angeschlossen ist oder per LAN/WLAN steuern und der Pi mißt die Boxen automatisch auf den Raum ein.
Oder anderes Knöpfchen drücken und der Pi misst die einzelnen Chassis und errechnet die FW.
Ok etwas gesponnen, aber nicht völlig abwegig.



HiFiBerry - Beocreate

- The DSP board works as a standalone (digital in/4 channel out) or also as a digital audio player when paired with the Raspberry Pi
- It supplies you with a powerful digital signal processor that can be directly programmed by the user from any PC using Analog Devices SigmaStudio
- It also offers a 4-channel 24bit/192kHz DAC and a 4-channel amplifier (2x30W + 2x60W). Power is supplied by a single external 12-24V source
- When used with the Raspberry Pi, the user can utilise any software of their given choice.
Fosti
Inventar
#95 erstellt: 25. Apr 2018, 16:29
Den HiFi Berry in Kombi mit einem Raspberry Pi habe ich gerade hier....und das wird der zu aktivierende LS:
https://www.diy-hifi...iewfull=1#post186483

OK, wer keinen Account hat:
foto-03_693982cad-01_693977foto-01_693980


[Beitrag von Fosti am 25. Apr 2018, 16:31 bearbeitet]
MackyMesser
Ist häufiger hier
#96 erstellt: 25. Apr 2018, 17:15
Sehr schön. Danke für den Link!

Hifi Berry war mir zwar bekannt, aber das Board kannte ich noch nicht.
Erfahrungsberichte habe ich auf die Schnelle nicht gefunden.
Auf dem Produktfoto erkenne ich nur einen PCM4104 4-Kanal-DAC. Ich frage mich welcher DSP verbaut ist. Zugriff per SigmaStudio klingt schon mal prima und besser als bei miniDSP.
Entweder ist das ein DSP ohne D/A-Wandler oder vielleicht waren den Entwicklern die integrierten nicht gut genug. Warum müssen die interessantesten Infos immer so versteckt sein...

Mir persönlich würden die analogen Ein- und Ausgänge eines ADAU1701 schon reichen. Ohne Extras und dafür günstiger, kombinierbar mit beliebigen Endstufenmodulen.
Digitale Ein- und Ausgänge wären ein nettes Feature, aber bei einem SoC mit LAN/WLAN auf dem Linux läuft, für mich persönlich nicht mehr zwingend.

Auf jeden Fall Danke für den Link
Werde ich im Auge behalten.
firefuckyou
Ist häufiger hier
#97 erstellt: 25. Apr 2018, 18:06
- ADAU1451
- TPA3128D2

Und hier ein großes Bild der Platine: [url=https://www.heise.de/select/make/2018/2/1524522243761408/contentimages/beocreate.slr_PR.jpg]Bild[/url]

Mehr finde ich auch nicht.


[Beitrag von firefuckyou am 25. Apr 2018, 18:09 bearbeitet]
MK_Sounds
Stammgast
#98 erstellt: 25. Apr 2018, 18:14

So wie bei dem Konzept von HiFi-Akademie? Voll digital bis hin zur digitalen Ansteuerung der Endstufe?

Habs mir grade mal kurz angeschaut, das könnte in die Richtung gehen.


MackyMesser (Beitrag #96) schrieb:

Hifi Berry war mir zwar bekannt, aber das Board kannte ich noch nicht.
Erfahrungsberichte habe ich auf die Schnelle nicht gefunden.


Das ist kein Wunder. Das Beocreate Projekt ist ziemlich neu und nicht viele haben es derweil schon auf dem Schirm.


Auf dem Produktfoto erkenne ich nur einen PCM4104 4-Kanal-DAC. Ich frage mich welcher DSP verbaut ist. Zugriff per SigmaStudio klingt schon mal prima und besser als bei miniDSP.
Entweder ist das ein DSP ohne D/A-Wandler oder vielleicht waren den Entwicklern die integrierten nicht gut genug. Warum müssen die interessantesten Infos immer so versteckt sein...

Es handelt sich um einen ADAU1451. Die 3 Endstufen sind vom Typ TPA3128D2.
Was in der Tat schlicht und ergreifend unintuitiv und nicht ganz bis zu Ende durchdacht ist. Die Jungs setzen da einen DAC ein, obwohl man genauso eine digital angesteuerte Stufe mit internem DAC (z.B. TAS5756M von Texas Instruments) hätte verwenden können.
Die Endstufen haben einen internen DAC und sogar noch einen abgespeckten miniDSP Core davor. Wie bereits erwähnt, die Performance solcher Endstufen wird einen dedizierten DSP hinfällig machen.

Die Programmierung des DSP kann über einen TCP/IP Client erfolgen, der den I2C Port des Raspberry nutzt. Somit ist für das Einspielen einer Software in den DSP (Sigma Studio) kein extra Programmer notwendig.
Alternativ kann man auch direkt die Software von Beocreate auf dem RPi nutzen.
MackyMesser
Ist häufiger hier
#99 erstellt: 25. Apr 2018, 22:19
Du kennst du wirklich gut aus. Meine Basis, die offen gestanden nie die fundierteste war, ist eher >30 Jahre alt. Der Rest ist ein gelegentlicher Blick auf das, was sich so tut. Und dementsprechend auch nur auf das, was mir auffällt.
In den Thread geschrieben habe ich nicht zuletzt, weil mich das pauschale "Billig taugt nichts!" immer etwas fuchst.

Zum Thema DSP am Pi habe ich schon länger nicht mehr recherchiert. Viel gab es dazu sowieso nicht. Zumindest nicht zu ADAUXXXX. Was ich gefunden hatte, war http://www.crazy-audio.com/2013/09/raspberry-pi-auda1701-dsp/ und das war eingeschlafen.
Dann noch:
https://ez.analog.co...vice-for-rasperry-pi
Aber nie eine funktionierende Lösung. Schade, umso mehr weil das preiswerte Sure-Board ja eigentlich alle notwendigen Anschlüsse über die Pfostenleisten ausführt.

Aber danke nochmal für die Infos zum Beocreate.

Auf die Gefahr hin dich zu nerven; ich habe das Datenblatt zum TAS5756M mal überflogen:

-----
Nachtrag: Mit ausgeschlafenen Augen und erneutem Blick ins Datenblatt habe ich das meiste selbst gefunden. Wie "excellent operation in the elevated ambient temperatures", Kühlpad und Diagramme zu Leistung/Last. Bei 24 V bis zu 40 W an 8 Ohm, gebrückt bis zu 80 W an 4 Ohm und wenn ich "Cont Power" richtig interpretiere quasi Sinus. Unglaublich... und das zu dem Preis.
Die drei I2S Leitungen/Bezeichnungen habe ich auch gefunden. Fast reizt es mich die Ätzküvette auszumotten um mich an dem Rastermaß zu versuchen. Die Beschaltung erscheint auf den ersten Blick nicht viel aufwendiger als bei den alten TDAXXXX Hybridendstufen. Bleibt die Frage wie einfach die Softwareansteuerung ist.
----

- I2S bis 32 Bit/192 kHz
- Steuerung per I2C
- bis zu 2 x 40 W, 1 x 75 W gebrückt (Last habe ich nicht gefunden oder übersehen)

Das heißt, man könnte 2 davon so wie in den Standardbeschaltungen an einen Mikrocontroller oder SoC wie den Pi anschließen für ein 2.1 Setup, zwei 2-Wege-LS oder einen 3-Weg-LS?
Zum Testen reichte erstmal ein Notebook--Netzteil
Wenn der Pi die Filter rechnet, käme man damit bereits aus und wäre digital bis zur letztmöglichen Instanz.
Mehr wäre dann nicht notwendig?

Sind die Leistungsangaben wirklich realistisch? Kühlung?


[Beitrag von MackyMesser am 26. Apr 2018, 05:39 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#100 erstellt: 26. Apr 2018, 00:59

Big_Määääc (Beitrag #83) schrieb:
durch den DSP könnt ich mir schon grob vorstellen,
das man durch die vielen Spielmöglichkeiten,
und dann im Zusammenhang mit vielwegigen Lautsprechern garnicht mehr sooo das Verlangen hat dauernd neubauen zu müssen um mal was "anderes" zu haben ?!

das hilft dem ökologischen Schweinehund :D

soauch mein Gedanke,
und MBU hatte sowas auch schon thematisiert.
(das er wohl zuviel Geld ("Verschmutzungsrechte") hat und ständig neu baut, gut,
...
in der Diskussion David-Richard Precht mit Harald Lesch findet sich die Aussage,
wir wissen heute, das es so nicht weitergeht (Klimawandel, Rohstoffe, Kunststoffe, usw.),
blenden es aber fast vollständig aus.)

Wenn man nicht grob unsinnige Chassis/Konstruktionen im Auge hat,
so macht es eher Sinn sich mit DSP's zubeschäftigen, als immer wieder neue LS zukaufen.
Zur "sinnvollen" Auswahl braucht es allerdinge mehr als 1+1

p.s.
Danke MK_Sounds für deinen Beitrag,
mir fehlt auch immer mal wieder der Überblick.
Was ich im Zusammenhang mit miniDSP nicht verstehe,
wie können die SW-Module verkaufen?
Müsste man doch mit Sigma-Studio selbst machen können,
oder haben die etwa ein µC als "Filter" drauf,
...
und da wäre ich bei dem Punkt mit dem Sure-Dsp.
Es wäre keine grosses Problem gewesen,
mit auf dem DSP-Board gleich den Programmer zuintegrieren
(der derzeitige Sure-Programmer für etwa 20€ ist eine Frechheit).
Ich bin allerdings der Meinung, dass AD irgendeinen Mist gebaut hat,
denn in Sigma finde ich keinen Schalter für den PIN zur EEprom-Programmierung,
da fehlt n.m.V. was ...

edit:

Was in der Tat schlicht und ergreifend unintuitiv und nicht ganz bis zu Ende durchdacht ist.

man stelle sich mal vor,
man könnte Produkte als Kunde mitbestimmen ...

(ich ärgere mich seit Tagen wieder über das 3sat-Programm zum 1.Mai..
Gibt es soviele RollingStones-Fans, dass man bei jeder Gelegenheit ein derartiges Konzert senden muss?
Warum bekomme ich als Konsument immer irgendwas vorgesetzt,
immer nur die Wahl zwischen Pest und Cholera, kein Mitbestimmung)


[Beitrag von Kay* am 26. Apr 2018, 01:32 bearbeitet]
MBU
Inventar
#101 erstellt: 26. Apr 2018, 01:31

ennokin (Beitrag #86) schrieb:

Och, wir hätten auch nichts gegen eine passive Version der Box ;)


Eine passive Version wäre nicht annähernd so gut wie die DSP-Variante, dafür ordentlich teuerer - überhaupt keine Lust darauf!



Kay* (Beitrag #100) schrieb:

und MBU hatte sowas auch schon thematisiert.
(das er wohl zuviel Geld hat und ständig neu baut, gut, ...


Für das ganze Geraffel habe ich in den letzten drei Jahren keine 1000 Euro ausgegeben, also durchschnittlich 333 im Jahr. Es soll Leute geben, die für ihr Hobby mehr ausgeben - ist halt meine Leidenschaft, neue Boxen zu konstruieren.

Zum Sure-DSP: Der fehlende Programmer ist mit 20 Euro ja wohlfeil. Falls man das Endprodukt weitergibt macht es sogar Sinn, den Programmer nicht zu integrieren. Da kann der Kunde/Beschenkte wenigstens nichts vermurksen. Was mich viel mehr stört ist, daß man für Cinch-Buchsen eine eigene Platine braucht und die auch nur drei Ausgänge hat. Wenn ich mal zuviel Zeit habe bestelle ich mir trotzdem so ein Teil zum Testen.


[Beitrag von MBU am 26. Apr 2018, 01:36 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#102 erstellt: 26. Apr 2018, 01:37

Sure-DSP ...
Was mich viel mehr stört ist, daß man für Cinch-Buchsen eine eigene Platine braucht und die auch nur drei Ausgänge hat

Mich stört eher, dass keine Ausgangsfilter entsprechend dem Datenblatt vorhanden sind.
deshalb auch der Hinweis auf die bessere HW von freeDSP.
Dieses Extension-Board ist grober Unfug (wenn man denn Bastler ist und es anders lösen kann)


Der fehlende Programmer ist mit 20 Euro ja wohlfeil

da wird die Dummheit/Faulheit des Produzenten an den Verbraucher weitergegeben.
Ich verwende einen Programmer für etwa 4€,
und selbst der ist eigentlich zuteuer!
(es bleibt der Umstand mit dem mech. Schalter für das EEProm)


ist halt meine Leidenschaft, neue Boxen zu konstruieren.

dagegen sage ich nix,
aber,
...
was wäre wenn denn die Resource 'Umwelt' mit eingepreist wäre?
Du könntest deine Leidenschaft nicht mehr ausleben


[Beitrag von Kay* am 26. Apr 2018, 01:47 bearbeitet]
MackyMesser
Ist häufiger hier
#103 erstellt: 26. Apr 2018, 06:07
@Kay

Das kann man aber auch anders sehen. Ein Original Arduino ist auch nicht viel billiger als der Sure Programmer.

Bei Festeinbau muß der Programmer nicht mit eingebaut werden. I2C und Schreibschutz raus führen reicht. Ein Hardware-Schreibschutz schützt am effektivsten vor versehentlichem Überschreiben.

Wenn man den Programmer doch fest verbauen möchte, bestellt man eben 4-5 aus China über Ebay.
Die Chinch-Platine sehe ich mit 11 € auch nicht als so exorbitant teuer an. Zudem ist da neben den RCA noch einiges an Hühnerfutter drauf. Filter?
Wenn jemand keine gut sortierte Bastelkiste hat, muß er entsprechende Kabel und Buchsen kaufen. Bei Bestellung fällt zusätzlich Porto an...

So hat man für 56 € alles zusammen und kann sofort anfangen zu experimentieren.

Und nicht uninteressant finde ich auch die Endstufen mit integriertem DSP:
https://www.hobbyhifiladen.de/aktivmodule-dsp/wondom/dsp-onboard/

43 € zzgl. NT um einen 2-Weg-LS zu aktivieren. Ging das jemals billiger?


[Beitrag von MackyMesser am 26. Apr 2018, 06:19 bearbeitet]
Fosti
Inventar
#104 erstellt: 26. Apr 2018, 06:08

Kay* (Beitrag #102) schrieb:
.........
was wäre wenn denn die Resource 'Umwelt' mit eingepreist wäre?
Du könntest deine Leidenschaft nicht mehr ausleben ;)


Kay mit Sternchen,
gibst Du jetzt hier den Umweltmoralapostel gegen Boxenbauer? Ein Don Quijote Feldzug? Die Dimensionen der Umweltverschmutzung der Industrie, des privaten Nahverkehrs und der der Belastung der Meere/Gewässer mit Mikrokunststoffen stehen zum Boxenbau in einem Verhältnis, welches um einige(!) 10er-Potenzen höher liegt (schon etwas mehr als 1+1, gelle!). Um effektiv (Du kennst den Unterschied zwischen effizient und effektiv?) in Deinem Anliegen zu handeln, such' Dir eine andere Zielgruppe und Plattform!


[Beitrag von Fosti am 26. Apr 2018, 06:10 bearbeitet]
captain_carot
Inventar
#105 erstellt: 26. Apr 2018, 08:34
Naja. Irgendwo hat jeder seine Umweltsünden. Es wird aber auch viel verallgemeinert. Da kann man an vielen Punkten ansetzen, Konsumgüter sind halt auch einer.
Individualverkehr aber z.B. auch. Das gehört hier aber wirklich nicht unbedingt rein.

HiFi-Berry samt DSP usw. wäre auch ne interessante Möglichkeit um direkt eine All in One Lösung aufzubauen. Aus der Ecke ergeben sich gerade vollaktiv neue Möglichkeiten. Da überleg ich auch tatsächlich ob sich eine zufriedenstellende Streaminglösung umsetzen ließe. In Zukunft aufrüst- und reparierbar.
MK_Sounds
Stammgast
#106 erstellt: 26. Apr 2018, 08:42

MackyMesser (Beitrag #99) schrieb:
Zum Thema DSP am Pi habe ich schon länger nicht mehr recherchiert. Viel gab es dazu sowieso nicht. Zumindest nicht zu ADAUXXXX. Was ich gefunden hatte, war http://www.crazy-audio.com/2013/09/raspberry-pi-auda1701-dsp/ und das war eingeschlafen.
Dann noch:
https://ez.analog.co...vice-for-rasperry-pi
Aber nie eine funktionierende Lösung.

Ja das stimmt, das PiDSP Projekt von crazy-audio (der Betreiber ist übrigens der Gründer von HifiBerry) wurde wohl eingestellt.
Was eigentlich verwunderlich ist, da es für den RPi einen aus meiner Sicht vollwertigen Treiber für den Adau1701 gibt (kann man sich in den Linux Repos auf Github anschauen). Dieser ist sogar von Analog Devices programmiert. Es fehlt hier lediglich die Anwendersoftware für den RPI, sprich eine Portierung von Sigma Studio auf den Pi.
An einem einfachen I2S Treiber für den Betrieb des DSP am Pi doktere ich momentan herum.




Auf die Gefahr hin dich zu nerven; ich habe das Datenblatt zum TAS5756M mal überflogen:
-----
Nachtrag: Mit ausgeschlafenen Augen und erneutem Blick ins Datenblatt habe ich das meiste selbst gefunden. Wie "excellent operation in the elevated ambient temperatures", Kühlpad und Diagramme zu Leistung/Last. Bei 24 V bis zu 40 W an 8 Ohm, gebrückt bis zu 80 W an 4 Ohm und wenn ich "Cont Power" richtig interpretiere quasi Sinus. Unglaublich... und das zu dem Preis.
Die drei I2S Leitungen/Bezeichnungen habe ich auch gefunden. Fast reizt es mich die Ätzküvette auszumotten um mich an dem Rastermaß zu versuchen. Die Beschaltung erscheint auf den ersten Blick nicht viel aufwendiger als bei den alten TDAXXXX Hybridendstufen. Bleibt die Frage wie einfach die Softwareansteuerung ist.
----

Absolut korrekt gedeutet. Die Chips benötigen keinen dedizierten Kühlkörper, da sie die Wärme über die Groundplane auf der Unterseite abführen. Diese wird an die Massefläche der Platine gelötet (thermaler Kontakt). Für die Groundplane empfiehlt sich absolut das Reflow-Löten im Ofen (so mache ich das zumindest).
Ich habe bereits einen funktionierenden Prototyp mit einem Chip einer vergleichbaren Familie von TI am laufen, der ein rein digitales Konzept beinhaltet. Dieser ist auf 48 kHz/24 bit beschränkt, die Gründe hierfür liegen in der direkten Generierung des PWM-Signals aus den digitalen PCM Daten. Infos dazu sind in deinem Link zu hifiakademie rudimentär enthalten.
Die Chips lassen sich extrem hoch integrieren: Meine gesamte Endstufenplatine mit Schraubklemmen für LS und Versorgung hat ein Maß von 5 x 2,5 cm (nahezu alles in 0603 SMDs ausgeführt, weil man die mit normalem Lötkolben noch bequem von Hand löten kann, sprich es ginge durchaus noch kleiner) !



Das heißt, man könnte 2 davon so wie in den Standardbeschaltungen an einen Mikrocontroller oder SoC wie den Pi anschließen für ein 2.1 Setup, zwei 2-Wege-LS oder einen 3-Weg-LS?

Exakt. So baue ich das momentan auch auf. Man kann eben max. 2 Endstufenchips an einem I2S-Port nutzen, indem man einem Chip eben den linken Kanal gibt und einem den rechten. Dann intern das benötigte Crossover, EQing etc.



Zum Testen reichte erstmal ein Notebook--Netzteil
Wenn der Pi die Filter rechnet, käme man damit bereits aus und wäre digital bis zur letztmöglichen Instanz.
Mehr wäre dann nicht notwendig?

Softwaremäßig wird es bei den sehr leistungsfähigen (im Sinne der internen Rechenpower) Chips schon interessanter. Aber absolut machbar.
Es wird in der Tat nicht mehr benötigt, als ein I2C Interface, da die Chips allesamt keine Möglichkeit des Selfboots (z.B. aus E2PROM) haben.


Kay* (Beitrag #100) schrieb:

p.s.
Danke MK_Sounds für deinen Beitrag,
mir fehlt auch immer mal wieder der Überblick.
Was ich im Zusammenhang mit miniDSP nicht verstehe,
wie können die SW-Module verkaufen?
Müsste man doch mit Sigma-Studio selbst machen können,
oder haben die etwa ein µC als "Filter" drauf,

Das ist eine gute Frage. Ich vermute im Endstufenchip ist ein µC integriert, der die Berechnung der Filter macht. Das Ganze ist aber auch nicht voll frei programmierbar, es gibt eher verschiedene Presets, die angepasst werden können. Siehe hierzu: Hybrid Flow Processor - User Guide



edit:

Was in der Tat schlicht und ergreifend unintuitiv und nicht ganz bis zu Ende durchdacht ist.

man stelle sich mal vor,
man könnte Produkte als Kunde mitbestimmen ...

Bin ja froh darüber, dass am Markt immer mal wieder quatsch gemacht wird, sonst würde mich das meiner Entwicklungs-Spielwiese berauben
Kay*
Inventar
#107 erstellt: 26. Apr 2018, 11:45

gibst Du jetzt hier den Umweltmoralapostel gegen Boxenbauer?

nein,

die Aussage ist, mit DSP kann man, wenn man kann, sich den Neukauf von Chassis und FW-Material sparen
...
und hat dann auch noch den Vorteil LS auf Raumakustik und pers. Vorlieben hin entwickeln zukönnen.

(Kupfer wird eh für Handy's und diese dummen Individual-Verkehr-Elektro-Fahrzeuge verballert)

p.s.
man kann doch mal darüber nachdenken, was man besser machen könnte.
Die Vorstellung, dass ich mit jedem Fischstäbchen,
irgendeine zu Mikro-Plastik gewordene PP-Cone mit esse ...

edit:
Markus, "sonst würde mich das meiner Entwicklungs-Spielwiese berauben"
Klaro,
konnte ich doch mit dem Sure-DSP einigen Elektoschrott recyceln

http://www.hifi-forum.de/bild/dsptestaufbau3_797882.html
Testaufbau, also nicht fertig!


[Beitrag von Kay* am 26. Apr 2018, 11:54 bearbeitet]
captain_carot
Inventar
#108 erstellt: 26. Apr 2018, 14:58

Kay* (Beitrag #107) schrieb:
(Kupfer wird eh für Handy's und diese dummen Individual-Verkehr-Elektro-Fahrzeuge verballert)

Gilt das 'dumm' allgemein oder nur bei Elektro Individualverkehr?

Davon ab wäre es z.B. super, wenn man z.B. bei Zahnpasta von Mikroplastik als Schleifpartikel wieder zu anderen Stoffen wechseln würde.

Generell ist DIY HiFi halt ein Hobby, das in der ein oder anderen Form Ressourcen frisst. Ist halt auch die Frage, was man mit dem Gebauten macht, wie lange man Sachen nutzt und zwangsläufig auch, ob man so vllt. an anderer Stelle wieder ressourcenschonender unterwegs ist.
MackyMesser
Ist häufiger hier
#109 erstellt: 26. Apr 2018, 22:59

MK_Sounds (Beitrag #106) schrieb:

Ja das stimmt, das PiDSP Projekt von crazy-audio (der Betreiber ist übrigens der Gründer von HifiBerry) wurde wohl eingestellt.
Was eigentlich verwunderlich ist, da es für den RPi einen aus meiner Sicht vollwertigen Treiber für den Adau1701 gibt (kann man sich in den Linux Repos auf Github anschauen). Dieser ist sogar von Analog Devices programmiert. Es fehlt hier lediglich die Anwendersoftware für den RPI, sprich eine Portierung von Sigma Studio auf den Pi.


Interessante Info zu Hifi Berry. Noch ein Grund mehr, daß da nichts mehr kam. Es ist schließlich nichts Schlechtes Geld zu verdienen und ich würde es vielleicht ebenso handhaben.

Aber es verwundet doch, daß derselbe Entwickler dann beim Beocreate den ADAU1452 einsetzt. Eigentlich überdimensioniert, denn der ADAU1701 sollte von der Leistung locker reichen und I2S Ein- und Ausgänge hat er auch. Der Anschluß von Wandlern wie dem PCM4104 sollte also eigentlich auch hier möglich sein.

(https://suredsp.ratz...-_und_-Ausg%C3%A4nge
Übrigens verständlich gehaltene Wiki. So etwas kann man gar nicht genug loben. Entwickler entwickeln ja lieber als zu dokumentieren^^)

Vielleicht geht es mit dem ADAU1701 doch nicht oder nicht so einfach. Forum von Analog Devices: I2C steht im Betrieb nicht zur Verfügung. Das interpretiere mal als: es sollte eigentlich gehen, aber so lange der DSP arbeitet, kann man ihn nicht steuern. Damit wäre dann eine Regelung der Lautstärke nicht mehr möglich, was den DSP für einige Anwendungen uninteressant macht.

Zumindest wäre es schon, wenn es überhaupt ginge.
Das Sure Board ist eine wunderbare Alternative für alle Bastler, die nicht SMD löten können oder wollen.
Nur das absolut Notwendige und für den Rest gibt es Steckbrett, Lochraster, komplette Endstufen oder andere Miniplatinen.

Vielleicht eine Unterschriftenaktion um Sure zu bitten auch den 1452 anzubieten? *lach*
Dürfte preislich keinen zu großen Unterschied machen. Bei Mouser ist der 1701 bei Abnahme von 1 Stk mit 8,35 € gelistet und der 1452 mit 10,91 €. Beim Auftragsfertiger in Fernost dürfte das noch weniger ausmachen.


An einem einfachen I2S Treiber für den Betrieb des DSP am Pi doktere ich momentan herum.

Bisher habe ich mich nicht näher mit den Details der diversen Class-D Amps beschäftigt, aber nach deinem Link habe ich bei Hifi Berry denselben TASM5756M auf dem anscheinend ebenfalls einigermaßen neuen Amp2 gefunden: https://www.hifiberr...9/amp2-4000x4000.jpg

Reichte es nicht ALSA passend zu konfigurieren? Irgendwo las ich der Amp2 soll denselben Treiber wie der DAC+ benutzen.


Diese wird an die Massefläche der Platine gelötet (thermaler Kontakt). Für die Groundplane empfiehlt sich absolut das Reflow-Löten im Ofen (so mache ich das zumindest).

Erscheint nochmal komplizierter. Was ich mir auf yt zu Reflow-Techniken mit großer Lötkolbenspitze angesehen habe, schien schon einiges an Übung zu erfordern.


Dieser ist auf 48 kHz/24 bit beschränkt, die Gründe hierfür liegen in der direkten Generierung des PWM-Signals aus den digitalen PCM Daten. Infos dazu sind in deinem Link zu hifiakademie rudimentär enthalten.

Das ahne ich bisher mehr als es wirklich zu verstehen. Die Trägerfrequenz geht quasi als "digitaler" Pulse in die Leistungsstufe und die macht direkt aus dem digitalen das analoge Signal. Irgendwie so oder auch ganz anders *lach*
Auf jeden Fall nicht trivial, wenn man Auflösung/Bandbreite wirklich verstehen will.

Btw: Die großen L und C werden dann so dimensioniert, daß sie zur Trägerfrequenz passen? Daher keine Angabe der Werte in der Standardbeschaltung vom Datenblatt, weil frequenzabhängig?


Exakt. So baue ich das momentan auch auf. Man kann eben max. 2 Endstufenchips an einem I2S-Port nutzen, indem man einem Chip eben den linken Kanal gibt und einem den rechten. Dann intern das benötigte Crossover, EQing etc.

Grundsätzlich aber 4? Oder beziehen sich die beiden Adresspins auf I2C?


Das ist eine gute Frage. Ich vermute im Endstufenchip ist ein µC integriert, der die Berechnung der Filter macht. Das Ganze ist aber auch nicht voll frei programmierbar, es gibt eher verschiedene Presets, die angepasst werden können. Siehe hierzu: Hybrid Flow Processor - User Guide

Ich glaube, das läuft anders. Grundsätzlich so wie bei Chipkarten oder auch einer Spielkonsole.
Zunächst mal verhindert die Inkompatibilität des Programmer µC schon mal die Verwendung von SigStu. Das wäre aber per Software lösbar.

Wird ein Prozessor eingeschaltet erwartet er an einer Adresse oder an einem Pin Anweisungen und dann kann man ihn nach den Herstellervorgaben benutzen. Will man das verhindern, dann muß man in diesen Bootvorgang eingreifen. Man benötigt dazu einen Speicher, der nicht so einfach ausgelesen werden kann. So schränkt man die Kommunikation ein oder sorgt dafür, daß nur ein bestimmtes OS geladen wird. Z.B. nur das Original OS von der Playstation und nicht Linux. Die Software muß sich dann gegenüber einem µC autorisieren. Vgl. Verschlüsselung.
Verschlüsselungssysteme bei PAY-TV treiben den Aufwand so weit, daß zu den µC in den Chipkarten noch CI Module mit ebenfalls eigenen µC kommen. Die komplette Entschlüsselung läuft nur innerhalb des Moduls und das mit wechselnden Schlüsseln, die mit dem TV-Signal gesendet werden. Sehr schwierig zu knacken.
Spielkonsolen wurden gehackt, indem mittels Frequenzspielreien der Bootvorgang an einer bestimmten Stelle ins Stottern kommt und man ihn auf einen eigenen Bootloader umleiten kann.
Grob könnte/sollte das so passen.

Im miniDSP Forum hat mal jemand danach gefragt. Auch explizit nach bestimmten Abgreifpunkten auf der Platine. Er bekam eine freundliche, aber abschlägige Antwort.
Tonlage ungefähr: "Hacking the miniDSP? lol, sorry not possible."
Grundsätzlich sollte das aber gehen. Macht nur keinen Sinn. Bei dem Aufwand kann man dann auch gleich selbst basteln oder das preiswerte Sure Board kaufen. Einfacher und billiger.

Die andere Frage wäre: "Könnte man die Plugins von miniDSP auf dem Sure laufen lassen?"
Vielleicht. Vielleicht wäre die Umsetzung aber so aufwendig, daß man sich auch gleich ansehen könnte was SigStu in den DSP schreibt und selbst entsprechende Software mit einer einfachen Oberfläche schreiben.
Ich habe bisher noch nicht geschaut. Aber ich gehe davon aus, daß der Output von SigStu ebenso dokumentiert ist wie die diversen DSP. Damit Hersteller eigene Software bieten können, bzw. den DSP auch ohne SigStu einstellen können. So wie in einem AVR per µC.

PS Sorry für so viel Text. Ich hatte wohl Laberwasser getrunken


[Beitrag von MackyMesser am 26. Apr 2018, 23:36 bearbeitet]
MK_Sounds
Stammgast
#110 erstellt: 27. Apr 2018, 10:38

Kay* (Beitrag #107) schrieb:

http://www.hifi-forum.de/bild/dsptestaufbau3_797882.html
Testaufbau, also nicht fertig!

Sieht für einen Testaufbau aber schon sehr handfest aus


MackyMesser (Beitrag #109) schrieb:

Aber es verwundet doch, dass derselbe Entwickler dann beim Beocreate den ADAU1452 einsetzt. Eigentlich überdimensioniert, denn der ADAU1701 sollte von der Leistung locker reichen und I2S Ein- und Ausgänge hat er auch. Der Anschluß von Wandlern wie dem PCM4104 sollte also eigentlich auch hier möglich sein.

Der DSP an sich mag freilich überdimensioniert sein, allerdings bringt der mehrere S/PDIF Interfaces direkt mit. Sprich die Hardware dafür entfällt.
Zudem Usability Gründe, da der EEPROM praktisch vom DSP aus programmiert wird. Demnach keine Hardware zum Umschalten des Schreibschutzes notwendig.


Vielleicht geht es mit dem ADAU1701 doch nicht oder nicht so einfach. Forum von Analog Devices: I2C steht im Betrieb nicht zur Verfügung. Das interpretiere mal als: es sollte eigentlich gehen, aber so lange der DSP arbeitet, kann man ihn nicht steuern. Damit wäre dann eine Regelung der Lautstärke nicht mehr möglich, was den DSP für einige Anwendungen uninteressant macht.

I2C ist und muss während dem Betrieb verfügbar sein. Sonst wäre keine Real-Time-Programmierung möglich.
Erweiterung über I2S ist beim ADAU1701 natürlich kein Problem.


Bisher habe ich mich nicht näher mit den Details der diversen Class-D Amps beschäftigt, aber nach deinem Link habe ich bei Hifi Berry denselben TASM5756M auf dem anscheinend ebenfalls einigermaßen neuen Amp2 gefunden

Korrekt. Im Vorgänger steckt der rein digital angesteuerte TAS5713.


Reichte es nicht ALSA passend zu konfigurieren? Irgendwo las ich der Amp2 soll denselben Treiber wie der DAC+ benutzen.

Nein. Das Linux Subsystem braucht genauso wie Windows eine Soundkarte in Software (sprich Treiber für Codec, DAI-Link, Hardwareschnittstelle). Auch wenn diese nur rudimentär ist. ALSA muss ein Software-Device haben, um das interne Audio-Routing zu machen.
Wenn man einen vorhandenen Treiber findet, der die benötigten Settings was Clocks, Sample-Rate und Bittiefe anbelangt hat, der zudem keine Konfiguration über I2C macht (hier liegt das Hauptproblem), kann man den natürlich einfach verwenden. Nur mir ist für den Use-Case ADAU1701 noch keiner bekannt.


Erscheint nochmal komplizierter. Was ich mir auf yt zu Reflow-Techniken mit großer Lötkolbenspitze angesehen habe, schien schon einiges an Übung zu erfordern.

Kompliziert ist das in keinster Weise. Man braucht nur den benötigten Ofen dazu. Dann ist es wie Tiefkühlpizza backen
Will man das allerdings von Hand machen, gibt es 2 Möglichkeiten:
1. Handlötkolben: Man setzt in der Mitte der Groundplane einen großen Via und kommt somit von unten an die Chipunterseite.
2. Heißluftlötkolben: Die Vias von unten gleichmäßig erwärmen.
Habe beides schon ausprobiert. Funktioniert aber mehr schlecht als recht. Ist demnach eher eine Notlösung.


Btw: Die großen L und C werden dann so dimensioniert, daß sie zur Trägerfrequenz passen? Daher keine Angabe der Werte in der Standardbeschaltung vom Datenblatt, weil frequenzabhängig?

Die Trägerfrequenz ist sowieso immer so hoch (normalerweise min 8x Oversampling), dass sie nicht das entscheidende Kriterium ist. Ausschlaggebend für die Dimensionierung des Rekonstruktionsfilters ist in erster Linie die angeschlossene Impedanz und die Sample-Rate.


Grundsätzlich aber 4? Oder beziehen sich die beiden Adresspins auf I2C?

Ein Adresspin muss sich auf I2C beziehen, da I2S ein serieller, unidirektionaler Datenbus ist und somit keiner Adresse bedarf (harte Verdrahtung, praktisch Peer-to-Peer).
Die Endstufen haben meist 1-2 von außen beschaltbare Adresspins und ermöglichen somit wie du sagst bis zu 4 Chips auf dem gleichen I2C Bus.


Ich glaube, das läuft anders. Grundsätzlich so wie bei Chipkarten oder auch einer Spielkonsole.
Zunächst mal verhindert die Inkompatibilität des Programmer µC schon mal die Verwendung von SigStu. Das wäre aber per Software lösbar.

Die Hardware in den Chips hat vermutlich nichts mit dem miniDSP (und alles was damit zu tun hat, Sigma Studio, Programmer etc.) zu tun. Von miniDSP kommen meines Erachtens nach nur die Softwaremodule, die TI von der miniDSP Software in ihre PurePath Console übernommen hat (Vgl. der Oberflächen lässt dies vermuten).
blue_planet
Inventar
#111 erstellt: 27. Apr 2018, 11:48
Hi...
Das geht doch am Thema vorbei....
Vermutlich hat der "normale" Leser schon lange aufgehört mitzulesen...
Wer glaubt dass dies in die Diskussion gehört, bitte. Dann ist DSP Technik aber ein Fluch...

Denn: Was hat denn das mit:

Entwickeln mit DSP - Fluch der Neuzeit oder Segen für Jedermann ?

zu tun???

Mal ganz ehrlich, was interessiert den welcher Chip verbaut ist wenn es um Musikhören geht???
Als Dipl. Ing. hat mich das damals schon in Aachen gelangweilt weil eben nicht der Weg das Ziel ist...

Hier mal ein schöner Beitrag zum Thema Analog/ Digital:
Analog Digital
https://www.music-knowhow.de/analog-oder-digital-was-klingt-besser/

Das Buch:
David Sax - Die Rache des Analogen

... denn am Anfang steht das Studio. Und die sind (meist) Digital mit DSP ausgerüstet... Ausser bei Jack White

Gruss,

Nick

PS: Ich halte die BEDIENUNG des DSP für wesentlich wichtiger als die Features. Die meisten Kunden benutzen z.B. keine FIR Filter...
Und Sigma Studio ist ungeeignet für die Masse.
MK_Sounds
Stammgast
#112 erstellt: 27. Apr 2018, 12:46
Ja das stimmt, wir sind doch arg vom Thema abgekommen


Der verlinkte Artikel ist nicht schlecht. Wenn nun die Eingangsfrage,

Entwickeln mit DSP - Fluch der Neuzeit oder Segen für Jedermann ?

beantwortet werden soll, ist das recht zügig erledigt:

Die Digitaltechnik bietet bessere Editier-Möglichkeiten, ist billiger, platzsparend, weniger reparaturanfällig. Mit der richtigen Software lässt sich auch „satter“ Sound produzieren, der qualitativ nicht den Vergleich scheuen muss. Ich möchte nicht zurück zum Tonband.


Das deckt sich mit meiner Sicht der Dinge. Wenn die (qualitativen) DSPs heute nicht noch komplett überteuert wären, gäbe es keinerlei Grund irgendwas analog zu machen. Lediglich das zusätzlich erforderliche Amping, würde ich als einzigen belastbaren Nachteil sehen.
Man braucht das, was ich eingangs schon angesprochen habe: ein volldigitales Konzept. Das erübrigt dann alle Qualitätsbetrachtungen von Wandlern.


Ich halte die BEDIENUNG des DSP für wesentlich wichtiger als die Features

Gehe ich absolut d'accord damit. In Hinblick auf die Eingangsfrage würde ich sagen:
Fluch der Neuzeit: sicherlich nicht
Segen für Jedermann: Jein. Nur für den halbwegs versierten Anwender, der versteht was er da tut. Sonst geht der Schuss flott nach Hinten los.


Und Sigma Studio ist ungeeignet für die Masse

Einfacher in der Bedienung als Sigma Studio geht eigentlich fast nicht. Alles was man braucht grafisch zusammenpuzzlen und los geht's. Ein halbwegs brauchbares Tutorial auf Youtube wird wohl innerhalb einer viertel Stunde jeden dazu bevollmächtigen, ein einfaches Basis-Setup zum laufen zu bekommen. Sowas steht und fällt allerdings mit guter Dokumentation/Manuals/Startup Guides.


[Beitrag von MK_Sounds am 27. Apr 2018, 12:52 bearbeitet]
Simon
Inventar
#113 erstellt: 27. Apr 2018, 12:49
Vielen Dank, Nick.

Für mich waren die letzten Beiträge leider vollig uninteressant.
Der 0815 Selbstbauer wird sich einen DSP genauso wenig selbst aufbauen, wie er die Chassis selbst baut.
Ein paar grundlegende Spezifikationen sind schon interessant. Aber wie Nicht geschrieben hat, interessiert z.B. eine gute Benutzeroberfläche deutlich mehr als alle technischen Details.

Ich habe das Thema gleich zu Beginn abonniert, weil ich es unheimlich spannend finde.
Einen 3- oder gar 4-Wege passiv abzustimmen ist ein Graus. Ein DSP ist da schon eine große Hilfe.

Ich habe mich lange Zeit fast ausschließlich mit Car-HiFi befasst.
Dort kommt man schon seit vielen Jahren nicht um den DSP herum.

Zu Hause habe ich mit dem Behringer Ultra Drive Pro und dem Alto Maxi Drive PC gearbeitet.
Beide haben ihre Vorzüge, aber auch ihre Grenzen.

Und freundlich grüßt
der Simon
MackyMesser
Ist häufiger hier
#114 erstellt: 27. Apr 2018, 13:19

blue_planet (Beitrag #111) schrieb:
Hi...
Das geht doch am Thema vorbei....
Vermutlich hat der "normale" Leser schon lange aufgehört mitzulesen...
Wer glaubt dass dies in die Diskussion gehört, bitte. Dann ist DSP Technik aber ein Fluch...

Denn: Was hat denn das mit:

Entwickeln mit DSP - Fluch der Neuzeit oder Segen für Jedermann ?

zu tun???


Ob eine Entwicklungsumgebung open oder closed ist, hat sehr viel mit dem Thema zu tun.

Klassisch kann der Bastler Bauelemente nach Gusto kombinieren, also Chassis, Weichenbauteile und den ganzen Rest. Unabhängig von einzelnen Herstellern/Anbietern.

Mit dem DSP zieht die IT in den Boxenbaubereich: Hard- und Software.
Und es gibt sehr gute Gründe darüber zu diskutieren ob eine Entwicklungsumgebung frei oder zumindest so offen sein sollte, daß sie auch mit Alternativsoftware genutzt werden kann.

Zwischen Hard- und Software besteht funktional kein Unterschied. Embedded Systems, zu deutsch Eingebette Systeme, stecken heute in fast jedem komplexeren Gerät. Dieser Trend wird eher noch zunehmen. Und das eben auch im Bereich LS-Konstruktion und -Bau.

Ob ein Mikrocontroller, ein SoC wie der Pi, eine Software auf dem PC oder ein spezialisierter DSP-Chip die Filter berechnet, macht funktional keinen Unterschied.

Ob eine frei zugängliche Software zu kompliziert ist oder nicht, können Anwender selbst entscheiden. Ob eine Hardware nur mit der Software des Anbieters läuft, können sie nicht selbst entscheiden. Und das ist ein wesentlicher Unterschied.


[Beitrag von MackyMesser am 27. Apr 2018, 13:40 bearbeitet]
blue_planet
Inventar
#115 erstellt: 27. Apr 2018, 13:53
Hi Messer,
nee nicht wirklich. Dieser open--- closed Krieg hat nichts damit zu tun.
Linux versus Windows...
Das ist ein Glaubenskrieg...

Die Qualität/Funktionalität plus Preis/Leistung setzt sich durch... open source ordnet sich dem unter.

Gruss,
Nick

PS: Windows Desktop. Linux für Shop, Exchange für Email... Firewall/VPN Linux....
MackyMesser
Ist häufiger hier
#116 erstellt: 27. Apr 2018, 14:08

blue_planet (Beitrag #115) schrieb:
Hi Messer,
Das ist ein Glaubenskrieg...


Wenn das ein Krieg wäre, dann wäre er längst entschieden. Der Großteil der Eingebetteten Systeme läuft unter Linux. Es geht hier nicht um den Desktop.

Zudem läuft SigmaStudio ja ebenfalls unter Windows. Es geht um proprietäre Lösungen vs. offene.
Wir diskutieren hier nicht über "Windows ist doof und Linux toll", sondern über Industriestandards.

Ich kann dich verstehen. Jede technische Revolution sorgt für Umwälzungen. Die müssen nicht für alle Beteiligten zwingend von Vorteil sein. Gerade den Handel kann sie vor Probleme stellen.

Aber mal ehrlich, hier die Diskussion als uninteressant und am Thema vorbei zu deklarieren, während sich auf der anderen Seite der Handel nicht scheut Details zu Spulen, Kondensatoren oder auch Digitaltechnik zu publizieren, die so kompliziert sind, daß Ingenieure Diplomarbeiten dazu verfassen, paßt nicht zusammen.
captain_carot
Inventar
#117 erstellt: 27. Apr 2018, 14:09

blue_planet (Beitrag #111) schrieb:

Vermutlich hat der "normale" Leser schon lange aufgehört mitzulesen...

Mal ganz ehrlich, was interessiert den welcher Chip verbaut ist wenn es um Musikhören geht???
Als Dipl. Ing. hat mich das damals schon in Aachen gelangweilt weil eben nicht der Weg das Ziel ist...

PS: Ich halte die BEDIENUNG des DSP für wesentlich wichtiger als die Features. Die meisten Kunden benutzen z.B. keine FIR Filter...
Und Sigma Studio ist ungeeignet für die Masse.


Ja und nein. Im Prinzip hast du Recht, es muss erstmal funktionieren und dann am besten einfach versteh- und bedienbar sein, damit wirklich viele einen Nutzen daraus ziehen.

Es gibt aber auch Vorteile für offene und Bastellösungen. Nur, wenn es komplizierter ist, dann liegen die ganz klar in einer Nische. Im Prinzip passt hier IMO der Raspberry als Vergleich ganz gut. Obwohl ich viele spezielle OS-Versionen dafür bekomme, die üblicherweise sogar eine angepasste GUI haben sind viele davon zwar super von den Möglichkeiten, aber gleichzeitig wesentlich komplexer als entsprechende Fertiglösungen. Vorteil ist, dass ich meist deutlich mehr Freiheiten und Möglichkeiten an der Hand hab, bspw. bei Retropie oder den gesammelten Multimedia Varianten.

Trotzdem ist der Raspberry in den meisten Fällen eher eine Nischenlösung. Im Lautsprecher Selbstbau wird sowas halt schnell die Nische in der Nische, wenn es zu schwierig wird.


MackyMesser (Beitrag #114) schrieb:

Ob eine Entwicklungsumgebung open oder closed ist, hat sehr viel mit dem Thema zu tun.

Klassisch kann der Bastler Bauelemente nach Gusto kombinieren, also Chassis, Weichenbauteile und den ganzen Rest. Unabhängig von einzelnen Herstellern/Anbietern.

Mit dem DSP zieht die IT in den Boxenbaubereich: Hard- und Software.
Und es gibt sehr gute Gründe darüber zu diskutieren ob eine Entwicklungsumgebung frei oder zumindest so offen sein sollte, daß sie auch mit Alternativsoftware genutzt werden kann.

Ob eine frei zugängliche Software zu kompliziert ist oder nicht, können Anwender selbst entscheiden. Ob eine Hardware nur mit der Software des Anbieters läuft, können sie nicht selbst entscheiden. Und das ist ein wesentlicher Unterschied.


Im Prinzip ist mir das egal, solange ich nicht Gefahr laufe, dass ein Teil meiner Software irgendwann nicht mehr funktioniert. Genau das sehe ich beim DSP eher nicht.

Es mag Leute geben, die eigenen BEdarf für eine selbst zusammengestellte Lösung haben, aber die meisten, inkl. mir, sind erstmal ffroh, wenn ein System komplett sauber funktioniert und einfach nutzbar ist.

Geht man etwas weiter, eben z.B. zum streamingfähigen HiFiBerry Mediaplayer oder dergleichen, dann werden Systeme interessant, die man frei konfigurieren kann.

Natürlich nur meine Meinung. Aber ich seh da wirklich eher die Nische in der Nische beim Lautsprecher Selbstbau.
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