CT218 - Weiche ohne Sinn?

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Tomacar
Inventar
#1 erstellt: 04. Dez 2006, 00:31
Hallo allerseits,

habe gerade die Weiche für meinen TB W4-6554SA ferig gelötet,
vorher hatte ich schon mit den EQ-Einstellungen von foobar 2000 herumgespielt, denn auch da habe ich die hässliche Spitze um die 7kHz ganz gut in den Griff bekommen, sagt zumindest mein Ohr (Wow, das konnte ich glatt raushören, gar nicht so schlecht...) und mein Mikro...

Messaufbau: ca 10cm vor der Membranmitte gemessen am orignal-Aufstellungsort auf dem Schreibtisch, direkt neben dem Monitor, also keine Labor-Bedingungen...

Habe eine externe Datei mir rosa Rauschen laufen lassen, und das Mikro eingeschaltet, abgelesen auf dem Spektrometer

Nur was dabei rausgekommen ist, macht mich ein wenig stutzig, denn irgendwie bringt die Weiche so gut wie nix...

hier die Ergebnisse:

ohne Weiche, ohne EQ


mit Weiche, ohne EQ


mit Weiche, mit EQ


ohne Weiche, mit EQ


hier die EQ-Settings:


meine Box hat nicht identische Maße zum CT218, die Schallwand ist ca. 16 x 16 cm und zum Hörer angewinkelt, so dass der Schall auf Achse zum Ohr findet, obwohl die Boxen auf dem Schreibtisch stehen...

So sieht das "Konstukt" aus, was ich in die Plus-Leitung geschleift habe, es ist die empfohlene Weiche aus dem CT218 ohne den Hochpass-Kondensator



Ich kann mir kaum vorstellen, das der Fehler nicht auf meiner Seite liegt, nur wo genau???

Klar schwankt der Spektrometer etwas, aber die Punkte für die Peaks lassen sich noch gut ablesen...


[Beitrag von Tomacar am 04. Dez 2006, 00:52 bearbeitet]
detegg
Inventar
#2 erstellt: 04. Dez 2006, 01:11
Wer misst, misst Mist!

... ernsthaft, ich kenne den TB W4-6554SA nicht, foobar2k ebenfalls nicht - aber entspricht der gemessene FG "ohne Weiche, ohne EQ" Deinen Erwartungen?
Unterhalb ca. 600Hz misst Du den Raum, nicht die Box. Kannst Du ausblenden?
Und dann die vertikale Auflösung erhöhen?

Detlef
Tomacar
Inventar
#3 erstellt: 04. Dez 2006, 01:57
Hi Detlef,

Naja, der Tangband ist eigentlich ein recht bekanntes Chassis,
wurde im CT218/218 verbaut, der Uibel hats auch verbosselt -> http://www.audiocad.de/u/bauvor/ct218br/ct218br.html

Der F-Gang entspricht in etwa den Erwartungen, allerdings tut die Weiche keine Funktion erfüllen, was die Spitze bei 7kHz betrifft, der EQ funktioniert wie er soll...

unterhalb 600 Hz interessiert mich erstmal nicht...

Schaun mer morgen mal weiterm, jetzt is schon zu spät...
detegg
Inventar
#4 erstellt: 04. Dez 2006, 02:04

Tomacar schrieb:
Schaun mer morgen mal weiterm, jetzt is schon zu spät...

... neuer Tach, neuer Auflauf!

Detlef
doctormase
Inventar
#5 erstellt: 04. Dez 2006, 10:43
hallo tomacar!

die weiche ist nicht schuld. es liegt wohl eher an der serienstreuung des w4. bei der frequenz verhalten sich die bauteile bei winzigen werteänderungen sehr mimosenhaft. der empfohlene sperrkreis legt dir nur allzu oft eine fette senke genau neben den peak. der empfohlene sperrkreis funktioniert wohl nicht bei allen w4 655sa so, wie er soll.
dir bleiben 3 möglichkeiten:
-du arbeitest dich mit abwicklungen der spule und parallelschaltung von winzigen kondensatoren zum perfekten ergebnis vor (für jedes chassis einzeln). wenn ich deine diagramme betrachte, legt das den verdacht nahe, dass zumindest ein wert des sperrkreises grösser sein müsste.
-du filterst weiterhin aktiv
-oder du suchst die mechanische ursache des peaks und bekämft diese ebenso mechanisch. denn fakt ist: der w4 655a hat diesen peak weit weniger stark ausgeprägt. vielleicht bringt ein filzring am rand der schirmung schon deutliche linderung? das ist aber nur eine vermutung. probiert hab ich das nicht.

beste grüsse!
dr.m

edit: stark abweichende bauteilewerte können natürlich auch schuld sein.


[Beitrag von doctormase am 04. Dez 2006, 10:46 bearbeitet]
MBU
Inventar
#6 erstellt: 04. Dez 2006, 23:09
Hallo Tomacar,

löte einfach mal den grünen Widerstand auf einer Seite ab und messe dann nochmals. Eine kapitale Senke müßte das Ergebnis sein. Wenn dem nicht so ist, dann ist eventuell einer der Kondensatoren (auf der großen Spule) defekt und hat einen Kurzschluss. Dies würde die Weiche "egalisieren".

So ein Korrekturglied (das mit der großen Spule - der sogenannte Sperrkreis) funktioniert wie folgt:

- Korrigiert wird eine "plateauförmige" Schalldrucküberhöhung in einem definierten Frequenzbereich.
- Die Spule berechnet sich auf die "Startfrequenz" der Überhöhung und lässt alles unterhalb dieser Überhöhung durch.
- Der Kondensator setzt auf der "Endfrequenz" der Überhöhung an und lässt alle höheren Töne durch.
- Als Ergebnis haben wir jetzt unter- und überhalb der Überhöhung in etwa den gleichen Frequenzverlauf wie zuvor. Im Bereich der vorherigen Überhöhung haben wir eine kapitale Senke.
- Hier setzt jetzt der Widerstand ein. Er lässt alle Frequenzen abgeschwächt durch. Den Widerstand bemessen wir so, daß sich im Frequenzbereich der ehemaligen Überhöhung ein zum Tief- und Hochtonbereich passender Pegel ergibt und schon haben wir das Plateau "eingeebnet".

Du siehst - es kann gar nicht sein, daß eine solche "Weiche" keinen Effekt hinterlässt. Der CT218-Sperrkreis filtert im Bereich so um die 1200 Hz ca. 4 dB weg. Das müßte man sehen. Eventuell überprüfst Du auch mal Deine Messbedingungen.


[Beitrag von MBU am 04. Dez 2006, 23:14 bearbeitet]
Tomacar
Inventar
#7 erstellt: 05. Dez 2006, 00:30
Hallo,

so habe mal schnell aus dem Handgelenk gemessen:
Abstand zur Box 10cm, die Box steht nach wie vor auf dem Schreibtisch, direkt neben dem Monitor:



Absenkung im Bereich 500-1750 ist scheinbar vorhanden,
der Saugkreis der eigentlich bei 7kHz wirken sollte scheint bei 9kHz zu greifen...

Wenn ich etwas Zeit und Ruhe habe werde ich noch mal ordentlich messen, wo bei die Toleranzen durch den unterschiedlichen Messabstand ca. +/- 3cm gar nicht sooo gross waren...

Die Senke bei 2kHz hätte ich auch ganz gerne mal weg....


[Beitrag von Tomacar am 05. Dez 2006, 00:37 bearbeitet]
Buster_x
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 05. Dez 2006, 02:52
Auf dem Bild deiner Weiche erkenne ich, daß du 15+4,7mF parallel geschaltet hast.
Auf der Seite von Uibel, zu der du gelinkt hast, ist im Plan aber 15+3,3 angegeben und der 4,7er im zweiten Saugkreis.

Wenn der Plan stimmt und du ansonsten die gleichen Werte da hast (ich kann den Wert des anderen Kondis nicht sehen), dann hast du die zwei kleinen Kondensatoren vertauscht.

In dem Fall hast du für die Spitze bei 7khz eine Sperre aus 3,3mF und 0,1mH gebaut. Diese greift dann natürlich höher als ne Sperre mit 4,7mF und 0,1mH.
Tomacar
Inventar
#9 erstellt: 05. Dez 2006, 09:22
Ähem, tja naja....

gut aufgepasst!

Beim zusammenlöten ermahnte ich mich noch selbst zur Vorsicht die kleinen Kondensatoren nicht zu tauschen... und dann isses doch passiert...

Gut dass ich ein Bild von der Weiche gemacht habe - schlecht dass mir das nicht selbst aufgefallen ist...
Ich werde das gleich heute abend korrigieren...
Bonk
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 05. Dez 2006, 12:26
Haha, kann passieren.

Ich hatte für meine Coherence auch einen Fehler in der Weiche - die beiden Spulen vertauscht. Es interessant, wie lange man die klanglichen Schwächen auf irgendwelche Raumresos oder Einspielzeiten schieben kann ...

Lutz
Tomacar
Inventar
#11 erstellt: 05. Dez 2006, 23:51
So, das war ein kleiner Erfolg gerade:



Der dunklere Bereich ist die Version ohne Weiche, der hellere Bereich die Version mit Weiche...

es würde nicht schaden, wenn man den Saugkreis noch etwas tiefer ansetzen würde, reicht es dafür den Kondensator etwas zu erhöhen???

Oh jesses, in der K&T 5/05 ist die Weiche allerdings mit 3,3µF und 0,1mH angeben, also so, wie ich es zuerst hatte... Bei Uibel ist sie mit 4,7µF und 0,1mH angegeben.... - Ein Versehen seiten K&T oder wie jetzt? So wie es ausschaut wohl ein Fehler in der K&T, denn einen C5 gibt es gar nicht..., der C2 ist da wohl zu viel reingeraten...

Also mit welchem Wert kann ich den Sperrkreis etwas tiefer ansetzen?

-> Wenn ich das richtig verstanden habe, müsste ich noch einen Kondensator mit 1µF parallel dazu schalten, dann habe ich 5,7µF und es müsste passen um die Sperrkreis etwas tiefer zu setzen...


[Beitrag von Tomacar am 06. Dez 2006, 00:06 bearbeitet]
MBU
Inventar
#12 erstellt: 06. Dez 2006, 22:12
Hallo Thomas,

Du misst Mist! Steuere mal den Pegel bei der Messung richtig aus, d.h. so, das die Klirrspitze bei 7 KHz in der Nähe von 0 dB in Deinem Diagramm liegt, ansonsten handelst Du Dir zu große Ungenauigkeiten ein.

Nochmals die Erklärung eines Sperrkreises (siehe auch oben):

So ein Korrekturglied (das mit der großen Spule - der sogenannte Sperrkreis) funktioniert wie folgt:

- Korrigiert wird eine "plateauförmige" Schalldrucküberhöhung in einem definierten Frequenzbereich.
- Die Spule berechnet sich auf die "Startfrequenz" der Überhöhung und lässt alles unterhalb dieser Überhöhung durch.
- Der Kondensator setzt auf der "Endfrequenz" der Überhöhung an und lässt alle höheren Töne durch.
- Als Ergebnis haben wir jetzt unter- und überhalb der Überhöhung in etwa den gleichen Frequenzverlauf wie zuvor. Im Bereich der vorherigen Überhöhung haben wir eine kapitale Senke.
- Hier setzt jetzt der Widerstand ein. Er lässt alle Frequenzen abgeschwächt durch. Den Widerstand bemessen wir so, daß sich im Frequenzbereich der ehemaligen Überhöhung ein zum Tief- und Hochtonbereich passender Pegel ergibt und schon haben wir das Plateau "eingeebnet".


Was lernen wir daraus? Wenn der Sperrkreis tiefer wirken soll lässt man den Lötkolben vom Kondensator und vergrößert dafür den Wert der Spule, denn merke: Je größer eine Spule, desto tiefer trennt diese.

Sorry, daß ich so "direkt" schreibe, aber heute sind mir schon ein paar Leute auf den Nerv gegangen.

Ansonsten
doctormase
Inventar
#13 erstellt: 06. Dez 2006, 23:26
hallo michael!

du hast nichts falsches geschrieben, jedoch eine sache nicht einbezogen: ein sperrkreis besitzt komplexe wechselwirkungen. leicht erkennen lässt sich dies an der tatsache, dass zb der kondensator an einer anderen stelle ansetzt, wenn man die spule weglässt. eine vergrösserung des kondensators legt die "absenkfrequenz" in den meisten fällen auch tiefer - und das auch am unteren ansatzpunkt. probieren geht über studieren. aus eigener erfahrung dürfte die vergrösserung des kondensators hier sogar der zielführendere weg sein.

beste grüsse!
dr.m


[Beitrag von doctormase am 06. Dez 2006, 23:28 bearbeitet]
MBU
Inventar
#14 erstellt: 07. Dez 2006, 00:56
Hallo Dr.m.,

das kommt darauf an, wie man es sieht. Eine Vergrößerung des Cs bewirkt einen frühreren Einsatz der Absenkung, aber gleichzeitig auch ein früheres Ende, d.h. der Pegel bei höheren Frequenzen ist (evtl. ungewollt) höher bzw. die ganze Absenkung verschiebt sich zu tieferen Frequenzen hin, wobei die höheren dann "unabgesenkt" bleiben. Eine Vergrößerung der Spule bewirkt eine Absenkung "ab" niedrigeren Frequenzen, hat aber kaum einen Einfluß auf höhere Frequenzen.

Wenn das jemand jetzt nicht exakt genug ausgedrückt erscheint - zu dieser Nachtzeit habe ich einfach keine Lust mehr Screenshots von Simulationen zu posten.

Aber egal - mit solchen Messungen braucht es keine Diskussion über Bauteilewerte!


[Beitrag von MBU am 07. Dez 2006, 00:58 bearbeitet]
Tomacar
Inventar
#15 erstellt: 09. Dez 2006, 18:58
Hallo allerseits,

ich werde Weiche und Box mal mit zum Udo nehmen,
mal sehen, was draus wird...
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