Gehe zu Seite: |vorherige| Erste .. 30 . 40 . 50 . 60 . 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 . 90 . 100 . Letzte |nächste|

Röhrenverstärker- Selbstbau- Thread

+A -A
Autor
Beitrag
D1675
Inventar
#3653 erstellt: 04. Jun 2012, 18:09
Hi Tiggy93,

warum schaust du nicht was die Röhren einzeln im Internet kosten und vergleichst mit dem Preis von Ritter?
Ich würde mich über einen (bebilderten) Bericht freuen. Wäre toll wenn du uns auf dem laufenden haltest.

Gruss,
Michael
GorgTech
Hat sich gelöscht
#3654 erstellt: 04. Jun 2012, 18:19
Hallo,

ich würde mir lieber Röhren von EH kaufen statt JJ. Ich habe mit EH Röhren ( EL84, 5U4GB, EL34 ) sehr gute Erfahrungen gemacht.

Gruß,

Georg
Tiggy93
Ist häufiger hier
#3655 erstellt: 04. Jun 2012, 18:31
da hab ich natürlich als armer schüler schon ne menge rumgeechnet.....wenn ich den bausatz mit röhren bestellen würde, wäre das im endeffekt günstiger, klar. mit den JJ röhren war ich bis jetzt auch recht zufrieden( wohl bisher erst 2 ecc83....) die frage ist, ob el34 in der endstufe oder ggf. e34l, kt66, 6l6gc oder 5881....hersteller ist dann ja nochmal ne ganz andere diskussion.

@ d1675:
bebilderter baubericht wird natürlich volgen, kann aber noch ca. 1 monat dauern da ich im klausurenstress stecke :-(
Richardroehrich
Ist häufiger hier
#3656 erstellt: 10. Jun 2012, 14:38
Hallo Tiggy93

Ich habe auf Seite 70 meine beiden Selbstbaugeräte vorgestellt.
Die Platinen und Ausgangstrafos von Ritter sind sehr sauber gearbeitet, ich kann sie nur weiter empfehlen.

Ich rate dir allerdings die V40GT2 mit Fixed-Bias zu bestellen, da man so die Endstufenröhren besser einstellen kann.

Die V40GT2 Auto-Bias variante hat pro Endstufenröhre einen 470 Ohm 5W Widerstand, sollte also ein Widerstand 465 Ohm haben und der andere 475 Ohm, hast du keine symmetrische PP Endstufe.

Die Röhren würde ich gleich mitbestellen, ist sicher günstiger als nochmal Porto zu zahlen.

Ach ja, am Netztrafo solltest du auch nicht zu sehr sparen....
Lese dir mal bei Jogis Röhrenbude, den Artikel mit den Netztrafos durch.
Ich habe zwei verschiedene Netztrafos und damit folgende Erfahrung gemacht:
Netztrafo mit EI-Kern........ der wird ordentlich heiß, nach einer halben Stunde. (gefühlte 65°C)
Netztrafo mit MD-Kern...... der wird nach zwei Stunden gefühlte 38°C warm.

Bitte auch Bilder machen....... dass ist hier ein bisschen unter gegangen
ad2006
Inventar
#3657 erstellt: 10. Jun 2012, 16:40
Eben fertig geworden:
EL 84 SE / EF 86
Ritter EI 120 Studio Übertrager und Saupe Netztrafo verbaut.
LCLC Netzteil.
26kg Kampfgewicht für 3 Watt ;-)


EL84DEMKII11

EL84DEMKII14

EL84DEMKII18


Gruß Andreas


[Beitrag von ad2006 am 10. Jun 2012, 18:09 bearbeitet]
Tiggy93
Ist häufiger hier
#3658 erstellt: 10. Jun 2012, 17:47
@ richardroehrich

vielen dank für den Tipp mit dem fixeed bias.....deinen artikel zu dem RITTER bausatz hab ich natürlich berreits gelesen und wenn du da gute erfahrungen mit gemacht hast wüsste ich nicht, warum ich die nicht auch mal machen sollte
....die netztrafos sind beim Bausatz dabei, ich denke die werden schon ausreichend dimensioniert sein um den verstärker zu versorgen, werd ich aber bei gelegenheit mal nmachrechnen

Lg. TiGGy
SGibbi
Gesperrt
#3659 erstellt: 11. Jun 2012, 05:05

ad2006 schrieb:
Eben fertig geworden:
EL 84 SE / EF 86


Wow, chic, hastu etwa die Mullard Schaltung aufgebaut ? Was taucht's ?
ad2006
Inventar
#3660 erstellt: 11. Jun 2012, 05:32
Hallo,
nein ist nicht die Mullard Schaltung sondern diese:
http://www.adausf.de/EL-84-SE-MK-II.htm

Klingen tut es gut. Vielleicht lege ich die Spannung noch 20V höher. Mal sehen wenn ich die Tage Zeit habe.

Der Klang ist typisch EL 84. Linear, und weich. Im Vergleich zu meiner ersten EL 84 mit 6N3P und weniger Aufwand der Bauteile hört man mehr Bühnenabbildung, klingt etwas größer.
Im Vergleich zu meiner 6CA7 SE kann sie aber nicht so "reinhauen". Ansonsten ziemlich gleich.
Die Übertrager sind auch vom gleichen Hersteller, das NT ähnlich aufgebaut.
Bemerkenswert bei der EL 84 ist das sie absolut Null brummt und rauscht. Auch press am 95dB Lautsprecher mit geöffnetem Poti.

Sagen kann ich auch das die EF 86 von Siemens der Svetlana EF 86 ( 6J32P) überlegen ist. Offener und Luftiger, noch Linearer im Klang.
Die Endröhren sind momentan Mullard New Sensor, werde ich auch mal tauschen, es liegen diverse hier rum. Ich habe mit diesen jedoch gute Erfahrung gemacht was neue Röhren betrifft.

vg Andreas
richi44
Hat sich gelöscht
#3661 erstellt: 11. Jun 2012, 06:14
Richardroehrich schrieb:

Ich rate dir allerdings die V40GT2 mit Fixed-Bias zu bestellen, da man so die Endstufenröhren besser einstellen kann.

Die Schaltung ist Klasse AB und das ist nur sinnvoll machbar mit Katodenwiderständen. Am deutlichsten zeigt sich dies bei einer EL84-Schaltung. Bei Klasse B hast Du eine Gittervorspannung von 14.7V und einen Ruhestrom Ia von 7.5mA. Das ergibt bei kleinen Leristungen schon einen deutlichen Klirr.
Bei AB hast Du eine Ruhe-Gittervorspannung von 10.4V, bei voller Aussteuerung aber eine von 14.82V. Damit hast Du bei kleinen Leistungen einen deutlich kleineren Klirr aber Du kommst auf die gleiche Ausgangsleistung wie bei Klasse B.
Bei der EL34 ist die Sache etwas anders, es gibt allerdings keine vergleichbaren Angaben. Tatsache ist, dass sich der Klirr deutlich anders verhält als bei fixed Bias.

Und was die Einstellung des Ruhestroms angeht: Wenn man auf gleichen Ruhestrom einstellt ist durch die Röhrentoleranz die Gittervorspannung unterschiedlich. Damit ist die Kennlinienlänge unterschiedlich und somit die Belastung der Röhren im ausgesteuerten Fall.
Verwendet man Katodenwiderstände für jede Röhre einzeln, so stellt sich automatisch ein Gleichgewicht zwischen symmetrischem Ruhestrom und symmetrischer Kennlinienlänge ein.

Dass bei der Gittervorspannung durch Rk die Ausgangsleistung kleiner ist als bei der festen Vorspannung ist bei der EL34 eine Tatsache.
Möglich wäre die Verwendung eines kleinen Katodenwiderstandes von etwa 220 Ohm sowie eine feste Gittervorspannung. Damit sollten sich die Vorteile beider Betriebsarten für diesen Röhrentyp optimal kombinieren lassen.
SGibbi
Gesperrt
#3662 erstellt: 11. Jun 2012, 20:54
@ad2006

Na, wenigstens kennst Du die Mullard Schaltung
Ich sachma lieber galvanisch koppeln als galvanisch gegenkoppeln.
Ja, bei der EF 86 gibt es große Unterschiede. Ich mag alte Valvo's.
Hast Du schonmal die EF 94 für NF probiert ?
Anodenspannung nicht erhöhen, eher senken.
Vielleicht mal eine direkt geheizte Gleichrichterröhre probieren ?
Eine Aktion wie nach Beitrag 3536 muß jetzt aber nicht kommen.

Ist in jedem Fall 'ne schöne Arbeit

Was ist eigentlich aus dem Jens geworden ?
Schwebt er im Triodenhimmel, oder ist er am Fluchen ?

Wenn ich meine Holzradios durchhabe, löte ich mir auch mal wieder was Neues zusammen, und stelle es ein.
DUKE_OF_TUBES
Inventar
#3663 erstellt: 11. Jun 2012, 21:08

Vielleicht mal eine direkt geheizte Gleichrichterröhre probieren ?

ich gebe röhrengleichrichtung immer den vorzug.
pelowski
Hat sich gelöscht
#3664 erstellt: 11. Jun 2012, 23:29

DUKE_OF_TUBES schrieb:
ich gebe röhrengleichrichtung immer den vorzug. :prost

AHA!

Vielleicht irgendeine schlüssige Begründung dafür?

Grüße - Manfred
DUKE_OF_TUBES
Inventar
#3665 erstellt: 12. Jun 2012, 12:16
natürlich!
erstens optisch schöner.....
ich habe einen automatischen soft-start, ich habe dem "warm" empfundenen sättigungscharakter der röhre.

und ja! ich weiß auch die nachteile.
weniger leistung,im gegensatz zu dioden.mehr röhren,mehr stromverbrauch,...von der globalen erwärmung mal ganz abgesehen.
gruß
bo
pelowski
Hat sich gelöscht
#3666 erstellt: 12. Jun 2012, 15:53

DUKE_OF_TUBES schrieb:
...erstens optisch schöner...

Das verstehe ich.

...ich habe einen automatischen soft-start,...

Einen "soft-start" hat prinzipiell jedes Röhrengerät. Aber wenn du meinst, es nützt irgendetwas...

...ich habe dem "warm" empfundenen sättigungscharakter der röhre...

Dieser allerdings, stellt sich bei mir erst nach einer guten Mahlzeit ein...

Grüße - Manfred
Franz-Otto
Gesperrt
#3667 erstellt: 12. Jun 2012, 16:54

DUKE_OF_TUBES schrieb:
ich habe dem "warm" empfundenen sättigungscharakter der röhre.


Servus!

Mit welchen Röhren baust Du denn? Ich denke, das Thema Sättigung hat sich seit Anfang der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts erledigt, als man stromlieferfähige Oxidkathoden einführte?

Viele Grüße
Franz
rorenoren
Hat sich gelöscht
#3668 erstellt: 12. Jun 2012, 16:56
Moin Stefan, (und alle anderen!),

ich bin noch da und lese mit.
"Triodenhimmel" gibt´s mit 2A3, 6AS7, 5998, 6C19, 6C33 und natürlich AD1. (wobei die meisten Geräte eher Provisorien darstellen)
Ich mag aber manche Pentoden ebensogern.

Meine Favoriten bisher sind:

2A3 (Rema AÜ mit 6,4kOhm), EL84 (Rema AÜ mit 5,2kOhm?), 5998 (Rema AÜ mit 6,4kOhm) und für weniger Abwärme an heissen Sommertagen die ELL80SE mit klitzekleinen Grundig AÜ.
(Reihenfolge wechselnd)

Die von mir weniger geliebten sind:

PCL805/85 an Imperial Übertragerchen (zu wenig Bass), EL95 an Imperial Übertragern (etwas leblos, die sons baugleiche Endstufe mit ELL80 klingt besser!),

Etwas speziell klingen meine PL82 (Triodenschaltung) Verstärker. (2x Grundig, 1x Blaupunkt, 1x Graetz AÜ)
Sie sind äusserst warm und weich, so richtig zum Träumen, aber so gar nichts für "Krawall".
(klar, Anpassung stimmt nicht!)
Auch EL803S und EL/PL83 klingen als Triode warm, aber doch "knackiger" und lebendiger.

So richtig schlecht klingt aber keiner der Verstärker für mich, sowas habe ich gleich wieder zerlegt.
(PCL84, ECL82, EL81)
Das lag aber nicht unbedingt an den Röhren, sondern an meinem Aufbau, den Übertragern und deren Eignung oder wasweissich.
Wenn ich einfach kein gutes Gefühl dabei habe, wird´s wieder zerpflückt.

Unterschiede zwischen Röhrengleichrichtern und Siliziumdioden höre ich nicht.
(alles Eintakt!)
Die beiden EL84 mit gleicher Schaltung und gleichen Rema AÜ klingen trotz unterschiedlicher Gleichrichtung und Drossel beim Röhrengleichrichter nicht anders.

Auch in einer Vorstufe nach Raphael werkelt eine EZ80 in Einwegschaltung.
Das Ergebnis ist dasselbe wie mit Silizium. (zumindest für meine Ohren)
Daher bemühe ich mich nicht gross darum, auch im Netzteil Röhren zu verwenden, aber zumindest habe ich es ausprobiert.


@ ad2006 (Andreas): wow, und ich finde die Rema Übertrager für EL84 schon riesig!
Toll, auch wenn die Röhrchen zwischen den Transformatorhäuschen etwas verloren dreinblicken.
Aber so passiert ihnen auch beim Kopfstand des Verstärkers nichts.

Der AD1 Verstärker läuft übrigens immer noch ohne Probleme.

Gruss, Jens
DUKE_OF_TUBES
Inventar
#3669 erstellt: 12. Jun 2012, 18:58

Einen "soft-start" hat prinzipiell jedes Röhrengerät.

beim gleichrichter hast du direkt die volle betriebsspannung an der der kalten röhre.

Mit welchen Röhren baust Du denn?

einige hier im tread vorgestellt.....


Thema Sättigung .....

im übersteuerten bereich klingt es komprimierter.die röhre hat einen relativ hohen innenwiderstand und gibt unter last nach,das heißt bei vollaussteuerung der endstufe ein anderes klangbild. dieses kann man auch mit einen widerstand in einen dioden-netzteil simulieren.
gruß
bo
richi44
Hat sich gelöscht
#3670 erstellt: 13. Jun 2012, 08:52

Unterschiede zwischen Röhrengleichrichtern und Siliziumdioden höre ich nicht.
(alles Eintakt!)

Das ist logisch, weil es bei Klasse A (Voraussetzung für Eintakt) keine mittlere Stromänderung gibt. Und damit ist der Spannungsabfall an der Gleichrichterröhre "konstant".
Bei alten, kräftigeren Verstärkern wurde entweder (Ausnahmen bestätigen die Regel!) Klasse A angewendet
A PP
oder es wurden gasgefüllte Gleichrichter eingesetzt.
PHI TFK
(die Bilder stammen von http://wegavision.pytalhost.com/)
selbstbauen
Inventar
#3671 erstellt: 13. Jun 2012, 10:46
Der Vorteil einer Röhrengleichrichtung ist der Softstart in Bezug auf die zu verwendende Sicherung in der Netzzuleitung. Es gibt keine so ausgeprägte Stromspitze bei dem Einschalten und die Sicherung kann dichter am Betriebszustand ausgerichtet werden.

Das merkt man dann, wenn zum Beispiel die negative Gittervorspannung ausfällt und die Endröhren einen maximalen Strom ziehen. Bei Silizium und hoher Ladekapazität (plus Kaltstart der Heizung) muss die Sicherung so hoch gewählt werden, dass sie wohl erst durchbrennt, wenn Übertrager und Endröhren auch zu glühen anfangen.

Beim Netzteil muss man dann aber einen höheren Aufwand treiben. Netztrafo mit Mittenanzapfung, da man nach Datenblatt der Röhre nur eine gringe Ladekapazität vorsehen darf, ist eine Drossel eigentlich Pflicht und eine Gleichrichterröhre braucht viel Heizstrom und manche auch noch eine eigene Heizspannung.
WeisserRabe
Inventar
#3672 erstellt: 14. Jun 2012, 15:28
könnt ihr mir eine Monoendstufe mit ein oder zwei KT88 als Endröhre empfehlen?
Q_Big
Stammgast
#3673 erstellt: 14. Jun 2012, 16:02
Leider hab ich in meiner Bastelkiste nicht sämtliche Widerstandswerte, daher nochmal nachgefragt:

Laut Schaltplan wird empfohlen den Ausgangsübertrager mit 1kOhm zu brücken. In meiner Bastelkiste hätte ich noch 470Ohm, gehts damit oder ists zuwenig, bzw verbiegt die Frequenz?

Das Hochlegen der Heizung: 2x100 Ohm zwingend oder kann man da auch 150 Ohm oder so nehmen?
Franz-Otto
Gesperrt
#3674 erstellt: 14. Jun 2012, 17:28

selbstbauen schrieb:
Der Vorteil einer Röhrengleichrichtung ist der Softstart in Bezug auf die zu verwendende Sicherung in der Netzzuleitung. Es gibt keine so ausgeprägte Stromspitze bei dem Einschalten und die Sicherung kann dichter am Betriebszustand ausgerichtet werden.


Servus!

Die Stromspitze beim Einschalten wird vorrangig von den kalten Heizfäden verursacht, und vom Trafo selbst, dessen Netzwicklung recht niederohmig ist, und dementsprechend eine großen Einschaltstrom zieht, wenn man zufällig im Nulldurchgang der netzspannung oder in dessen Nähe einschaltet.

Viele Grüße
Franz
richi44
Hat sich gelöscht
#3675 erstellt: 15. Jun 2012, 05:49

Die Stromspitze beim Einschalten wird vorrangig von den kalten Heizfäden verursacht, und vom Trafo selbst, dessen Netzwicklung recht niederohmig ist, und dementsprechend eine großen Einschaltstrom zieht, wenn man zufällig im Nulldurchgang der netzspannung oder in dessen Nähe einschaltet.

Null-Durchgang bedeutet dass momentan keine Spannung vorhanden ist und damit kein Strom fliessen kann.
Das Problem stellt sich, wenn ein kräftiger Gleichrichter vorhanden ist, zusammen mit einer nennenswerten Elko-Kapazität UND einem niederohmige Trafo (Ringkern). Im Grunde muss der Elko beim ersten Ladezyklus auf die volle Betriebsspannung geladen werden, also innerhalb von 50mS. Angenommen, die Spannung müsste 500V sein (Spannung beim Spitzenwert des Trafos) und die Kapazität wäre 500 Mikrofarad, so könnte eine Stromspitze von theoretisch 5A entstehen. Das ergäbe auf der Primärseite (230V) eine Stromspitze von rund 7.7A, ohne die Röhrenheizung zu berücksichtigen.
Franz-Otto
Gesperrt
#3676 erstellt: 15. Jun 2012, 06:49

richi44 schrieb:

Null-Durchgang bedeutet dass momentan keine Spannung vorhanden ist und damit kein Strom fliessen kann.


Servus!

Genau das ist das Problem. Kein Strom, kein Magnetfeld und keine Induktion. Beim Spannungsanstieg wirkt zunächst nur der ohmsche Wicklungswiderstand von wenigen Ohm, was zu einigen zehn Ampere Einschaltstrom führt.
Deshalb ist es bei Trafos am günstigen, im Spannungsmaximum einzuschalten.



Das Problem stellt sich, wenn ein kräftiger Gleichrichter vorhanden ist, zusammen mit einer nennenswerten Elko-Kapazität UND einem niederohmige Trafo (Ringkern). Im Grunde muss der Elko beim ersten Ladezyklus auf die volle Betriebsspannung geladen werden, also innerhalb von 50mS. Angenommen, die Spannung müsste 500V sein (Spannung beim Spitzenwert des Trafos) und die Kapazität wäre 500 Mikrofarad, so könnte eine Stromspitze von theoretisch 5A entstehen. Das ergäbe auf der Primärseite (230V) eine Stromspitze von rund 7.7A, ohne die Röhrenheizung zu berücksichtigen.


Eine halbe Periode ist nur 10ms lang, und reicht nicht aus, einen Elko komplett zu laden. Im Betrieb ist der Stromflußwinkel noch viel geringer, das Nachladen erfolgt jeweils nur wenige ms lang, bei entsprechendem Strom. Bei niederohmigen Trafos und Halbleitergleichrichtern treten im normalen Betrieb bereits Stromspitzen im Ampere-Bereich auf.

Wie du 5A aus 500V und 500µF errechnest ist mir ein Rätsel. Der Strom errechnet sich aus Spannung und Widerstand. Letzterer setzt sich zusammen aus dem Trafo-Innenwiderstand und dem Innenwiderstand des Gleichrichters. Den Elko-Innenwiderstand kann man wie den Widerstand der verdrahtung vernachlässigen. Wenn der trafo beispielsweise 30 Ohm Innenwiderstand hat, so fließen bei 500V 15A Spitzenstrom.

Viele Grüße
Franz
SGibbi
Gesperrt
#3677 erstellt: 15. Jun 2012, 09:23
Boah eY, hier geht's ja wieder rund, was habe ich nur angestellt ?

Den "Vorzug" von Röhrengleichrichtung führe ich gerne an meinem EL 84 PP vor. Auswahl: Halbleiterdioden im Oktalstecker, GZ 34, 5U4. Die Halbleiterdioden klingen dünn und komprimiert, mit der GZ kommt etwas Anschlagsynamik dazu (ohnehin keine Stärke der EL 84 PP), mit dem direkt geheizten Gleichrichter kommen dann auch noch die Höhen schön und transparent, der Raum öffnet sich nochmal.

Physik ? Habe keine Erklärung, nie eine haltbare Theorie gefunden, sorry.

Softstart durch Röhrengleichrichtung ? In Sachen Strom, Nein. Es kommt ja vor, daß der Benutzer nur kurz ausschaltet, und sofort wieder ein. Dann ist die Röhre noch warm, es kommt sofort der volle Strom. In Sachen Spannung: Ja, die Spannungsspitze an den Netzteilelkos entfällt.

@ Jens:

PCL 805 läuft bei mir sehr gut, allerdings PP-B an ELL 80 Übertragern. War mal eine gewerbliche Ausarbeitung als Ersatz (ECC + ELL = 2 Sockel, ersetzen durch 2 mal ECL = 2 Sockel).

Die Impulsröhren haben Impulskathoden, geben (bei Bedarf) sehr hohe Stromspitzen, barauchen aber auch Regenerationszeit. Als A-Verstärker schon nach einigen 10 bis 100 Stunden grottenschlecht, als B-Verstärker nach einigen Stunden des Einspielens ein echtes Erlebnis. Bilder und Hörerlebnisberichte aus meinen Vorführungen von meinem alten "Vorführaufbau" schwirren bereits seit Jahren durch's Netz. Oder hastu probiert, genau die zu clonen, ohne zu wissen, was es eigentlich ist ?

PL 82 habe ich noch nie probiert, interessanter Tip


@ Weisser Rabe:

Wie schon im PN, Beam-Power Röhren sind m.E. eher was für PP Betrieb, mit Eintakt A macht sowas nicht wirklich Spaß. wenn es KT 88 oder 6550 sein soll, baue Dir 'nen alt-amerikanischen Klassiker nach. Ich denke z.B. an die große Dynaco, ihr 7199 Treiber war eine Katastrophe, daher gibt's noch Heute in jedem US Elektronikshop Replacement - Printboards, mit denen sich x-verschiedene Treiber realisieren lassen, jeder gut sortierte Laden hat mindestens 5 verschiedene davon auf Lager. Ersatzübertrager / Tuningübertrager für die Dynaco kriegst Du in den Staaten beinahe im Supermarkt. Printboard - Trafo - noch 'n Hammond Chassis und ein Wochenede Arbeit. Habe Leistung, Habe Klang, Habe Freude.

@ Q Big

???


[Beitrag von SGibbi am 15. Jun 2012, 09:25 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#3678 erstellt: 15. Jun 2012, 09:37
Moin,

der "Softstart" war wohl eher darauf bezogen, dass die Röhren erst Anodenspannung bekommen, wenn auch sie schon aufgeheizt sind.
Beim Siliziumgleichrichter ist die Spannung gleich nach dem Einschalten da.
Dass das den üblichen Radioröhren Röhren eher nicht schadet, beweisen die Röhrenradios mit Selengleichrichtern.

Mag sein, dass es da Ausnahmen bei einigen Röhren, bzw. in bestimmten Schaltungen gibt.
Der Einschaltstrom ist natürlich bei Halbleitergleichrichtern höher.
Da die verwendeten Sicherungen "TRÄGE" sind, gibt es eigentlich kaum ein Problem. es sei denn, der Trafo/die Siebung wären weit überdimensioniert oder ungünstig konstruiert.
(notfalls Einschaltverzögerung Netzseitig vorsehen)
Dass bei zu hohem Anodenstrom eine Netzsicherung durchbrennen soll, halte ich für nicht nötig.
Eine Sicherung dafür sollte besser in der gemeinsamen Leitung für Anoden- und Gitterspannung liegen.
(nur in der Anodenleitung brennt im Fehlerfall das Gitter2 der Röhre ab)
Die kann dann entsprechend knapp dimensioniert werden.

@SGibbi: Die PL82 war lange wegen des Buches und der darin enthaltenen Schaltung von Götz Wilimzig und Rüdy Gysemberg (oder so ähnlich) bekannt.
Heute scheint das nicht mehr so aktuell.
Meine Schaltungen sind allerdings nicht an die Erwähnte angelehnt, sondern "freestyle" und mit zu hochohmigen Radioübertragern aufgebaut.

PP mag ich eh nicht.
(aber schon Gute gehört!)

Bei Dioden anstelle der Röhre fehlt der Innenwiderstand der Röhre, was die Betriebsspannung erhöhen kann, sowie den Innenwiderstand des Netzteils herabsetzt.
Das kann man dann vielleicht schon hören.
Im Eintaktbetrieb muss man, um auf die selbe Spannung zu kommen, entsprechend mehr oder andere Siebwiderstände einsetzen.
(gleicher Trafo vorausgesetzt)
Dabei erhöht sich der Innenwiderstand des Netzteils auch wieder.
Bei passender Spannung, niederohmiger Drosselsiebung und Siliziumdioden, kann man aber ein relativ "hartes" Netzteil hinbekommen.
Im Eintakt spielt das aber keine grosse Rolle.
Bei PP kann das sinnvoll sein.
(aus ökonomischen Gründe sowieso, man verbrät weniger Leistung)

Gruss, Jens
WeisserRabe
Inventar
#3679 erstellt: 15. Jun 2012, 12:42
die KT88 will ich nur deshalb verbauen, weil seit ner Weile 4 Stück bei mir rumliegen, die ich mal günstig aus der Bucht gefischt habe


@SGibbi:
meinst du den hier: http://triodeelectronics.com/trmk3tuampki.html
der gefällt mir schon ganz gut

Danke für deine Tipps


[Beitrag von WeisserRabe am 15. Jun 2012, 12:59 bearbeitet]
GorgTech
Hat sich gelöscht
#3680 erstellt: 15. Jun 2012, 13:02
Hallo,

also ich persönlich habe mit Beampower Röhren doch viel Spaß gehabt ( als Triode beschaltet ). Allerdings benötigen diese Röhren auch einen entsprechend kräftigen Treiber, will man zusätzlich auch eine straffe über alles Gegenkopplung, erweist sich der Beschaltungsaufwand als sehr hoch für ein paar W im guten, einstelligen Bereich.

Gruß,

Georg
richi44
Hat sich gelöscht
#3681 erstellt: 15. Jun 2012, 13:44
Hallo Franz,

Genau das ist das Problem. Kein Strom, kein Magnetfeld und keine Induktion. Beim Spannungsanstieg wirkt zunächst nur der ohmsche Wicklungswiderstand von wenigen Ohm, was zu einigen zehn Ampere Einschaltstrom führt.
Deshalb ist es bei Trafos am günstigen, im Spannungsmaximum einzuschalten.

Darüber könnte man streiten, denn solange keine Spannung da ist gibt es auch keinen Strom. Steigt die Spannung an (mit definierter Steilheit infolge des Sinus) beginnt ein Strom zu fliessen, was ein Magnetfeld und damit eine Gegeninduktion zur Folge hat. Haben wir aber eine Einschaltung auf die höchst mögliche Spannung, dann haben wir auch den höchst möglichen Strom. Natürlich ergäbe dies die höchst mögliche Magnetfeld-Änderung und damit die höchste Gegeninduktion, wenn wir nicht die Hysteresisverluste hätten, welche mit steigender Frequenz zunehmen. Und ein Einschalten bei der höchsten Spannung ergibt eine unendlich hohe Frequenz. Die Nullduchgangsschalter sind nicht für die Katz erfunden worden.


Eine halbe Periode ist nur 10ms lang, und reicht nicht aus, einen Elko komplett zu laden

Da hast Du zunächst recht, das mit den 100mS (und es ist ja nur ein Viertel einer Periode, welche für die erste Ladung zuständig ist) ist ein Schreibfehler und daraus haben sich dann die 50mS abgeleitet, die eindeutig falsch sind. Eine volle Periode ist 20mS, eine halbe also 10mS und da die (erste) Ladung NUR während der ansteigenden Phase der Spannung erfolgen kann ist die tatsächlich maximale Ladezeit 5mS.

In welcher Zeit ein Elko tatsächlich voll geladen wird hängt oan den Impedanzverhältnissen, also R und L des Trafos (im praktischen Betrieb) und der Zuleitung ab. Es hängt aber auch von der Kapazität des Elkos ab, zumindest wenn wir die Spannung im Nulldurchgang einschalten und so den Strom "sanft" ansteigen lassen. Bei Einschaltung zum Spannungs-Spitzenwert bekommen wir (zumindest theoretisch) einen viel höheren Strom, weil die Frequenz nahezu unendlich ist und damit die Kapazität einen unendlich kleinen Widerstand darstellt (vereinfacht gesagt). Dass wir auch hier die ganzen Impedanzverhältnisse haben, welche einen Widerstand Null verhindern und damit keinen unendlichen Strom bekommen ist als Glücksfall zu werten.


Wie du 5A aus 500V und 500µF errechnest ist mir ein Rätsel. Der Strom errechnet sich aus Spannung und Widerstand. Letzterer setzt sich zusammen aus dem Trafo-Innenwiderstand und dem Innenwiderstand des Gleichrichters. Den Elko-Innenwiderstand kann man wie den Widerstand der verdrahtung vernachlässigen. Wenn der trafo beispielsweise 30 Ohm Innenwiderstand hat, so fließen bei 500V 15A Spitzenstrom.

Du hast natürlich recht, der Schreibfehler setzt sich hier wieder fort und hat entsprechende Konsequenzen. Wenn wir aber davon ausgehen, dass der Strom nicht unendlich schnell ansteigt (weil wir nicht beim Spitzenwert schalten wollen!) dann haben wir eine Ladezeit, welche an den 500µF einen begrenzten Strom ergeben und das hat nun nichts mit irgendwelchen Widerständen zu tun, sondern ist in der Definition der Kapazität als solches begründet.

Wenn wir von einer Spannung von 500V ausgehen, von einer Kapazität von 500µF und einer Ladezeit (im Fall des erstmaligen Einschaltens) von 5mS dann resultiert daraus (1F = 1V delta Uc bei I Lade von 1A während 1 S) ein Maximalstrom von theoretischen 50A. Jetzt kommen die diversen Widerstände ins Spiel wie der Drahtwiderstand des Trafos (inkl. Primärdraht), die Schaltungsinduktivitäten und was dergleichen mehr sind. In der Praxis wird somit der Maximalstrom nicht erreicht.
Wenn ich ohne die Widerstände rechnen würde, müsste der Elko beim Einschalten zum Scheitelpunkt in 0.0 Mikrosekunden geladen werden, was (gegenüber einer Einschaltung im Nulldurchgang) die Ladungsträgermenge gleich bleiben lässt, die Ladezeit aber drastisch verkürzt und damit den Ladestrom eben so drastisch ansteigen lässt.
Damit das nicht passiert setzt man erstens Nulldurchgansschalter ein, um den Stromstoss berechenbar zu machen (zumindest bei grösseren professionellen Anlagen) und zweitens verwendet man entsprechende Induktivitäten, um den Stromstoss zu verringern. Ohmsche Widerstände sind in diesem Zusammenhang etwas unglücklich, weil sie einen Leistungsverlust bedeuten.
Franz-Otto
Gesperrt
#3682 erstellt: 15. Jun 2012, 17:07
Servus!

Nein, darüber zu streiten lohnt die Mühe nicht. Schon deshalb, weil Du in diesem Fall falsch liegst, und Dir Dinge zusammenreimst, die so nicht stimmen.


Haben wir aber eine Einschaltung auf die höchst mögliche Spannung, dann haben wir auch den höchst möglichen Strom.


Genau da liegt Dein Denkfehler. Einen Transformator schaltet man günstigerweise im Spannungsmaximum ein. Der Stromfluß ist in diesem Moment am geringsten, nicht wie von Dir vermutet am höchsten.
Vielleicht bringt dich ja eine grenzwertbetrachtung auf den richtigen Weg. Möglicherweise auch die Erinnerung an ein entsprechendes Schulexperiment.
Legt man eine hohe Spannung an eine Induktivität, beginnt ein Strom zu fließen. Allerdings zunächst recht langsam, da die Spannung eine Gegeninduktion verursacht, welche der Ursache entgegenwirkt. Eine Induktivität ist immer bestrebt, den fließenden Strom aufrecht zu erhalten. Im Einschaltmoment ist der Strom Null. Es beginnt also erst langsam ein Strom zu fließen, die Spannung als treibende Kraft geht gleichzeitig aber zurück, was den Stromanstieg zusätzlich verlangsamt.

Wenn man wie von Dir empfohlen, im Spannungsnullpunkt einschaltet, dann wirkt zunächst nur der ohmsche Widerstand der Trafowicklung begrenzend. Spannung, welche für einen raschen Aufbau eines gegenfeldes sorgen könnte, ist ja nicht vorhanden. der Strom ist ebenfalls im Einschaltmoment Null, aber durch den gleichzeitigen Einfluß der stromtreibenden Kraft der ansteigenden Spannung erfolgt eine rasche übergroße Stromerhöhung, welche letztendlich in der Überlastung der Sicherung mündet.


Natürlich ergäbe dies die höchst mögliche Magnetfeld-Änderung und damit die höchste Gegeninduktion, wenn wir nicht die Hysteresisverluste hätten, welche mit steigender Frequenz zunehmen.


Die Hystereseverluste spielen für diese betrachtungen gar keine Rolle, da sie immer vorhanden sind. Zudem sind sie recht gering. Und zunehmende Frequenz? Die Netzwechselspannung hält die 50Hz recht genau ein, also nur ein Scheinargument?


Und ein Einschalten bei der höchsten Spannung ergibt eine unendlich hohe Frequenz. Die Nullduchgangsschalter sind nicht für die Katz erfunden worden.


Nochmal, du konstruierst hier wilde Theorien, die überhaupt nichts mit dem Thema zu tun haben!
Und Nulspannungsschalter sind für alle möglichen Zwecke erfunden worden. Was eindeutig nicht dazu gehört, ist das Schalten von Transfpormatoren und induktiven Lasten.


In welcher Zeit ein Elko tatsächlich voll geladen wird hängt oan den Impedanzverhältnissen, also R und L des Trafos (im praktischen Betrieb) und der Zuleitung ab.


Die Induktivität des Trafos hat damit nichts zu tun, lediglich die Streuinduktivität hat darauf Einfluß.
Bestimmend ist der Trafowiderstand. Und dieser ist bei größeren Leistungen recht gering. Bei einem 200VA-Trafo irgendwo um die 10-30 Ohm.


Es hängt aber auch von der Kapazität des Elkos ab, zumindest wenn wir die Spannung im Nulldurchgang einschalten und so den Strom "sanft" ansteigen lassen.


Auch das ist ein von Dir konstruierter Zusammenhang, den es in Wirklichkeit gar nicht gibt.

Deine Vorstellung, daß die Ladekondensatoren einer Gleichrichterschaltung innerhalb einer netzperiode geladen werden, kannst Du getrost beerdigen. Das gelingt weder in 10 noch in tausend Perioden (hier wieder der Hinweis auf eine Grenzwertbetrachtung).
Die Spannung eines Kondensators steigt exponentiell. Rein Theoretisch erfolgt die Angleichung an die Spannung asymptotisch. In der Praxis und der damit verbundenen stets vorhandenen Verluste, welche sich in Form eines virtuellen Spannungsteilers bemerkbar machen, kann man von einer endlichen Zeit ausgehen, welche die Schaltung benötigt, "stabil zu laufen". Aber das ist eigentlich nur das resultat der nie gänzlich zu vermeidenden Verluste.


Bei Einschaltung zum Spannungs-Spitzenwert bekommen wir (zumindest theoretisch) einen viel höheren Strom, weil die Frequenz nahezu unendlich ist und damit die Kapazität einen unendlich kleinen Widerstand darstellt (vereinfacht gesagt).


Das ist nicht "vereinfacht gesagt", sondern schlicht falsch! Beim Einschalten im Spannungsmaximum bekommen wir den kleinsten Strom! s.O.


Du hast natürlich recht, der Schreibfehler setzt sich hier wieder fort und hat entsprechende Konsequenzen.


Kein Schreibfehler, sondern ein Denkfehler!


Wenn wir von einer Spannung von 500V ausgehen, von einer Kapazität von 500µF und einer Ladezeit (im Fall des erstmaligen Einschaltens) von 5mS dann resultiert daraus (1F = 1V delta Uc bei I Lade von 1A während 1 S) ein Maximalstrom von theoretischen 50A. Jetzt kommen die diversen Widerstände ins Spiel wie der Drahtwiderstand des Trafos (inkl. Primärdraht), die Schaltungsinduktivitäten und was dergleichen mehr sind. In der Praxis wird somit der Maximalstrom nicht erreicht.


Wie gesagt, ein Denkfehler!
Einzig Strombegrenzend wirkt der Widerstand der Quelle, also Netz-Innenwiderstand ( kann man mit 2 Ohm ansetzen), Trafowiderstand (kann man ausrechnen) und Innenwiderstand des Gleichrichters (ermittelbar aus den Datenblättern).
Die Drahtwiderstände sind dabei das kleinste Problem, da ist der ESR des Elkos schon weit drüber und entsprechend wichtiger.


Wenn ich ohne die Widerstände rechnen würde, müsste der Elko beim Einschalten zum Scheitelpunkt in 0.0 Mikrosekunden geladen werden, was (gegenüber einer Einschaltung im Nulldurchgang) die Ladungsträgermenge gleich bleiben lässt, die Ladezeit aber drastisch verkürzt und damit den Ladestrom eben so drastisch ansteigen lässt.


Meine Rede: Grenzwertbetrachtung.


Damit das nicht passiert setzt man erstens Nulldurchgansschalter ein, um den Stromstoss berechenbar zu machen


Nein! Bei Trafos eben gerade nicht!

Der Nuldurchgang ist der ungünstigste Zeitpunkt, einen Trafo ans Netz zu schalten!
Wer dennoch einen Nullspannungsschalter für ein Trafonetzteil empfiehlt, ist ein Saboteur!
Vor allem dann, wenn man in den Bereich mehrerer hundert Watt kommt.

Viele Grüße
Franz

edit: versucht, das quoting zu reparieren, Zierfischzucht entfernt


[Beitrag von Franz-Otto am 16. Jun 2012, 09:21 bearbeitet]
ad2006
Inventar
#3683 erstellt: 15. Jun 2012, 19:37
Hallo,
bei meinem EL 84 habe ich nun die Anodenspannung angehoben.
Das war auch notwendig. Ich habe sie ein paar Stunden nach dem Aufbau spielen lassen zum Check.
Aber Sie klang müde und nicht wie erhofft.
Nun ist das kleine große Ding nicht wieder zu erkennen.

Röhrengleichrichter war nicht geplant und nicht gewollt.
Macht mir das NT zu weich.

Im Moment liegen 247 VDC an. Vielleicht versuche ich noch ne Nummer höher. Komme dann rechnerisch auf 265 VDC. Da die Spannung direkt am Gitter der EL 84 anliegt ist es aber fraglich ob ich das tue. Ein paar Datenblätter der EL 84 geben einen max Wert von 250VDC im SE Betrieb an. Was denkt Ihr?

Vor allem wäre dazu ein Trafo Tausch notwendig.

Klanglich ist der Verstärker aber nun hervorragend.
Etwas zahmer als meine 6CA7 SE aber homogener.
Bin zufrieden. Liegt klanglich doch nun sehr deutlich über meinem ersten EL 84 SE und erfreulicherweise auch über meinen Einschätzungen.

vg Andreas


[Beitrag von ad2006 am 15. Jun 2012, 19:48 bearbeitet]
GorgTech
Hat sich gelöscht
#3684 erstellt: 15. Jun 2012, 19:47
Hallo,

ein paar V mehr oder weniger jucken die Röhre nicht, deine Spannung passt. Kannst du den Ruhestrom feiner einstellen z.B. durch einen einstellbaren Katodenwiderstand? Willst du wirklich auf Nummer sicher gehen, dass der Arbeitspunkt beider Röhren bei Vollast ziemlich genau ist, kannst du an Lastwiderstände den Ruhestrom bei 1kHz Sinus einstellen ( so, dass dieser auf beiden Kanälen, kurz vor der Übersteuerung möglichst symmetrisch ist ).

Gruß,

Georg


[Beitrag von GorgTech am 15. Jun 2012, 20:00 bearbeitet]
ad2006
Inventar
#3685 erstellt: 15. Jun 2012, 19:51
Hallo Georg,
An der Katode der EL 84 sind 130R (5W Kiwame) Festwiderstände.
vg Andreas
GorgTech
Hat sich gelöscht
#3686 erstellt: 15. Jun 2012, 19:55
Ich habe auch gerne, übertrieben dimensionierte Widerstände verbaut ( die grünen 2W Widerlinge von Reichelt ), 5W dagegen erscheint mir schon etwas heftig

Wenn du den Verstärker eh nicht maximal aussteuern musst, kann es dir egal sein ob ein Kanal etwas stärker verzerrt oder nicht, dann kann man sich die Mühe sparen.

Edit: http://www.diyaudio....iwame-resistors.html

Ich hätte bei den Preisen wahrscheinlich doch meine beliebten 2W Widerlinge von Reichelt verbaut ( mehr bestellt und nach Toleranz selektiert ) oder gleich Präzisionswiderstände gekauft


[Beitrag von GorgTech am 15. Jun 2012, 20:03 bearbeitet]
ad2006
Inventar
#3687 erstellt: 15. Jun 2012, 20:26
2W Kiwame sind ja auch noch drin.. wo 0,25W gereicht hätten.

An dieser EL 84 ist eben alles etwas oversized

Nee im Ernst, 0,6W Metallfilm reichen auch (außer an der Katode), aber sind so klein das man sie fast nicht anfassen kann. Die Kiwame habe ich zum ersten Mal verbaut. Sind schon recht teuer. Aber Mills wären noch teurer gekommen.


vg Andreas


[Beitrag von ad2006 am 15. Jun 2012, 20:38 bearbeitet]
SGibbi
Gesperrt
#3688 erstellt: 16. Jun 2012, 04:32
@ Weisser Rabe

Jau, das ist so einer, sogar ein recht feiner mit "Cloth Wire" (Stoffdraht) 1:1 geclonten 60er Jahre "Originalübertragern" 240 Volt Netztrafo für Export und mit einem obligatorischen "Upgrade Printboard", hier mit einem Treiber in Cascodenschaltung Es gibt in den Staaten zig Anbieter für Komplett oder Teile.

@ad 2006

Habe mich wohl in Deinem Schaltplan verlesen ? Da stand doch 270 Volt, oder ? Bei Penthode gibt es ein ausgeprägtes (und m.E. auch hörbares) Klirrminimum beim propagierten Datenblattwert. Für einen Übertrager mit 5,2 K sind das 250 Volt Anopdenspannung. "Anopdenspannung" ist dabei die Spannung zwischen Kathode und Anode, d.h. die Spannung über dem Kathodenwiderstand (etwa 8 Volt) wird im Datenblatt nicht erfaßt, auch nicht der Verlust in der ohmischen Komponente der Übertrager. In "realer Welt" wird man knapp 260 Volt Versorgungsspannung einstellen und einen kleinen Widerstand (Richtwert 150 Ohm) vor's G2.

Man kann die EL 84 ohne größere Probleme bis zu Anodenspannungen von 300 Volt verwenden, muß dann aber den Ruhestrom 'und ggfs. auch die Schirmgitterspannung runterfahren (12 Watt auf der Anode, keinesfalls mehr !) Allerdings stimmt dann der Übertrager nicht mehr. Beispiel: Im Holzradio Loewe Opta Meteor lief die EL 84 an einer Anodenspannung von 297 Volt, die Übertrageranpassung betrifft 7 Kiloohm, der Ruhestrom knapp 40 Milliampere. Das Holzradio klingt sehr gut (ich habe 2 Stück davon und kann sie als "Greencone Aktivbox" für Stereo einsetzen), aufgrund des geringeren Ruhestromes halten die Endröhren deutlich länger, 7 Kiloohm Übertrager waren seit AL 4 mal ein Standart im Deutschen Radiobau, da konnte man einfach auf bewährt gute Übertrager "aus dem Regal" zurückgreifen. usw. usf.

Loewe Meteor 3781 aus 1958

Loewe Meteor 2781 Schaltplan


[Beitrag von SGibbi am 16. Jun 2012, 04:54 bearbeitet]
WeisserRabe
Inventar
#3689 erstellt: 16. Jun 2012, 11:23
Stoffummantelte Kabel kommen mir nicht ins Haus, die werd ich gegen normale austauschen (oder gleich die Teflon Variante bestellen) auch werde ich selbst löten und ich bin noch nicht sicher ob ich das Gehäuse dazu bestellen soll, oder mir selbst eins baue

aber bis ich das Geld dafür auf die Seite gespart habe vergeht noch genug Zeit (weil meine Frau und ich nebenher noch Geld für ein eigenes Haus auf die Seite sparen und das hat eindeutig Vorrang)
richi44
Hat sich gelöscht
#3690 erstellt: 16. Jun 2012, 12:52
Franz Otto schrieb:

Nein, darüber zu streiten lohnt die Mühe nicht....

Richtig, denn Du hast nicht begriffen, was die Kapazität eines Kondensators aussagt. Und auch nicht die Ladezeit und die Lade-Spannung, also alle Parameter, mit denen eine Kapazität umschrieben ist. Solange das nicht klar ist kann man Dir nicht klar machen, dass eine Einschaltung einer Momentanspannung einen Spannungssprung mit der Zeit Null zur Folge hat. Und ein derartiger Spannungssprung bedeutet bei der Fourier-Analyse eine unendliche Frequenz. Das hat nichts mit den 50Hz Netz zu tun.

Mein Vorschlag: Wir lassen das Thema, denn Du bist offensichtlich nicht zu überzeugen und kennst weder die Auswirkungen eines Spannungssprungs auf den Strom in einer Kapazität noch deren Grundlagen oder die Grundlagen, auf denen eine Kapazität basiert.
Franz-Otto
Gesperrt
#3691 erstellt: 16. Jun 2012, 16:58

richi44 schrieb:

Richtig, denn Du hast nicht begriffen, was die Kapazität eines Kondensators aussagt. Und auch nicht die Ladezeit und die Lade-Spannung, also alle Parameter, mit denen eine Kapazität umschrieben


Servus!

Wenn du denkst, daß Ladezeit und Ladespannung alle Parameter der Kapazität sind, dann werde damit glücklich.


. Solange das nicht klar ist kann man Dir nicht klar machen, dass eine Einschaltung einer Momentanspannung einen Spannungssprung mit der Zeit Null zur Folge hat. Und ein derartiger Spannungssprung bedeutet bei der Fourier-Analyse eine unendliche Frequenz. Das hat nichts mit den 50Hz Netz zu tun.


Der Spannungssprung allein hat eine unendlich hohe Frequenz, aber das tut hier nichts zur Sache. Beim Anschalten einer Induktivität an eine Spannung entsteht ja kein unendlicher Stromanstieg wie bei einem Widerstand, sondern der Strom beginnt von Null ansteigend. Also nix mit unendlicher Frequenz, die Sprungantwort erfolgt relativ niederfrequent.

Beispiel: Schalte eine Induktivität von 1H an 320V. Die Sprungantwort ist ein Stromanstieg mit der Geschwindigkeit 0,32A/ms. Nach 10ms fließen also erst 3,2A (ideale Spannungsquelle und Spule).


denn Du bist offensichtlich nicht zu überzeugen


Überzeugungen sind schlimmere Feinde der Wahrheit als Lügen.
Friedrich Nietzsche


[Beitrag von Franz-Otto am 16. Jun 2012, 17:09 bearbeitet]
SGibbi
Gesperrt
#3692 erstellt: 16. Jun 2012, 20:58

WeisserRabe schrieb:

Stoffummantelte Kabel kommen mir nicht ins Haus,


Ich wußte, daß jemand darauf antwortet. Aber eigentlich versuche ich doch nur, Otto-Franz und Ritschie auf ein neues Thema zu bringen ... Ich lasse es wohl besser, sonst kriege ich's noch ab.

Ich verwende Cloth Wire sehr gerne, am liebsten in Reinsilber, und habe keine Reklamationen. Der hohe Luftanteil in der Isolation bringt geringste Streukapazität, die passivierte Leiteroberfläche dunklen, warmen Klang. Typischer US Sound, etwas dunkel, aber mit feinzeichnenden, sehr weitreichenden Höhen. Nur naß darf es nicht werden, aber im "warmen" Röhrengerät ist es meistens ziemlich trocken.

Ein "original" wirkendes Chassis erhöht den Wiederverkaufswert. Ob es, wie hier, polierter Edelstahl sein muß, oder eine (billigere) schwarzlackierte Blechkiste genügt, ist eine ganz andere Frage.

Wenn Du Zeit hast, durchforste das Netz nach der "Williamson Upgrade Platine", das ist zwar etwas "unamerikanisch" (DTN Williamson war Engländer) und ist daher nicht so alltäglich, ist aber für meine Ohren die bisher bestklingende Variante vom Mark III, die ich kenne.

Ich weiß halt nicht, wie gut Du bist, der gute alte Mark III wird seit Generationen von DIY'ern nachgebaut und gilt als ausgesprochen bewährt. Man kriegt ihn hin, als Bastler, mit einem Minimum an Erfahrung, freilich, er klingt sehr gut, besonders mit der KT 88, und mit 150 Röhrenwatt (Stereo) kommt auch an etwas leiseren Lautsprechern garantiert niemals ein Eindruck von Schwäche auf. "Freestyle", freilich, ist es nicht, wenn man sich an eine klassische Vorlage hält.

Die "Dynaco History" habe ich eingescannt als Leseprobe aus dem "Vacuum Tube Valley" auf Festplatte und kann sie per PN kostenlos weitergeben. Irgendwo habe ich noch einen (allerdings auffallend arg hochlobenden) Testbericht aus einer Schweizerischen HiFi Zeitschrift (+ - 1976) in Deutscher Sprache, kann ich suchen. In Deutschland, freilich, ist der große Dynaco eher selten.

Hier noch 2 eingescannte Graubilder, wie das Ding einst und im Original mal ausgesehen hat:

Uralter "Dynakit" Mark III "early" Bausatzverstärker:



Letzte Originalversion von Dynaco:

WeisserRabe
Inventar
#3693 erstellt: 16. Jun 2012, 22:20

SGibbi schrieb:

Die "Dynaco History" habe ich eingescannt als Leseprobe aus dem "Vacuum Tube Valley" auf Festplatte und kann sie per PN kostenlos weitergeben.



kannst du mir die Lektüre bitte zusenden, ich finde das ganze sehr interessant

die Überlegung das Gehäuse selbst zu machen stammt daher, dass ich ganz gut mit Metall umgehen kann

am liebsten wäre es mir ja wenn ich nicht aus dem Amiland importieren müsste, aber die Schaltpläne die ich bisher gefunden habe beinhalten allesamt noch die originale Treiberstufe mit nur einer Vorröhre, aber mal sehen, vielleicht finde ich noch mehr

schönes Wochenende
SGibbi
Gesperrt
#3694 erstellt: 17. Jun 2012, 19:23
Du hast PN. Schaltpläne zu den jeweiligen Upgrade Boards sind doch dabei, sogar bei Deinem Anbieter (hat für den MK III mindestens 2 Stück auf Lager, habe weiter nicht gesucht, hat sogar eine in rotem FR-4) einfach die Websiten durchsuchen. Ansonsten - frag' mal bei der Army einen Soldaten an, ob er für Dich importieren kann. Viel mehr kann ich im Moment nicht tun.
WeisserRabe
Inventar
#3695 erstellt: 18. Jun 2012, 08:19
Bei uns in Österreich gibts keine Besatzer mehr
Im Grunde ist das aber kein Problem, die meisten Teile werde ich sicher auch bei den Händlern hierzulande finden
Ich schick halt nur ungern ~1500€ zu einem Händler ins Ausland mit dem ich vorher nie was zu tun hatte

Ich werd mich einfach mal schlau machen und dann sollte dem Ganzen nichts im Wege stehen

Lg
SGibbi
Gesperrt
#3696 erstellt: 18. Jun 2012, 12:47

WeisserRabe schrieb:

Bei uns in Österreich gibts keine Besatzer mehr


Ouch !


WeisserRabe schrieb:

Ich schick halt nur ungern ~1500€ zu einem Händler ins Ausland mit dem ich vorher nie was zu tun hatte


Kann sicherlich jeder hier verstehen. Du müßtest also auch für Deutsche Produkte Zoll bezahlen ? !

Wenn es konkret wird, gib nochmal Bescheid, vielleicht ergeben sich Anlaß und Gelegenheit. Für den Moment hätte ich keine Möglichkeit, so einen Verstärker sinnig einzusetzen, mag ihn aber auch sehr.

Ich habe gelernt, Geduld zu haben. Manchmal schwimmt's einem völlig unerwartet zu, ich meine, wenn man weiß, wonach man sucht. Alte Dynaco's sind in den Staaten keine Rarität. Und mit einem Quartett guter KT 88's nebst Lieferantenliste für sonstwas bist Du schonmal ganz gut gerüstet. Was wir hier diskutieren, ist ungefähjr so unvernünftig, wie der Gedanke, Heute allein aus Tuning Teilen einen Opel A-Manta zu replicieren.

Es muß aber auch nicht immer alles so Vernünftig sein ...
WeisserRabe
Inventar
#3697 erstellt: 18. Jun 2012, 18:20
nein, innerhalb der EU herrscht freier Warenverkehr, aus Drittstaaten wie der Schweiz oder Übersee müsste ich Zoll zahlen

tja mit dem Hobby HiFi habe ich gelernt geduldig zu sein, mal wartet man auf ein Schnäppchen aus der Bucht, mal spart man auf etwas neues und mal dauert es eben länger sich zu informieren...
vor allem beim Sparen kommt leider sehr oft was dazwischen (z.B. muss bei meinem Auto jetzt der Zahnriemen gemacht werden und ein paar weitere Kleinigkeiten brauchts auch noch um durch den TÜV zu kommen...)

die KT88 Monoblöcke schwirren mir schon seit über einem Jahr durch den Kopf

durch das selbst bauen hat man einerseits eine ganz andere Beziehung zu den Sachen (mit Herzblut klingt es einfach besser), man beschäftigt sich intensiver mit der Materie und baut Know-How auf (das ein von der Stange Käufer nicht hat) und man spart sich durch die investierte Zeit einen Batzen Geld
SGibbi
Gesperrt
#3698 erstellt: 19. Jun 2012, 02:27
Nochmals viel Erfolg, und laß von Dir hören, wenn es konkret wird.

Es gab auch ein paar alt-Englische Verstärker mit KT 88, wenn wir in Europa bleiben wollen, spontan fallen mir aber nur Gitarrenverstärker wie z.B. der Sound City 200 von Dallas Arbiter ein (200 Watt Sinus aus 4 mal KT 88, 70er Jahre). Vielleicht haben die Mitleser ja noch eine Idee ...
richi44
Hat sich gelöscht
#3699 erstellt: 19. Jun 2012, 11:08

WeisserRabe schrieb:
nein, innerhalb der EU herrscht freier Warenverkehr, aus Drittstaaten wie der Schweiz oder Übersee müsste ich Zoll zahlen....

....die KT88 Monoblöcke schwirren mir schon seit über einem Jahr durch den Kopf

Das mit der Schweiz stimmt nur bedingt!
Aber hier etwas ganz anderes:
KT88 W.Rabe2
Mit sowas sollte 100W bei einem Klirr von etwa 0.3% möglich sein. Wenn es Dich interessiert kann ich die noch fehlenden Unterlagen nachliefern (Stückliste).

Eintakt sehe ich problematisch, denn bei dem doch recht hohen Röhrenstrom wird der Trafo kräftig vormagnetisiert. Da wird der Trafo mindestens genau so teuer wie bei Gegentakt und der Klirr eher deutlich höher.


[Beitrag von richi44 am 19. Jun 2012, 11:10 bearbeitet]
WeisserRabe
Inventar
#3700 erstellt: 19. Jun 2012, 11:32
@Richi: Ja Bitte :prost: können ruhig auch weniger Watt sein, wenn es klangliche Vorteile bringt
richi44
Hat sich gelöscht
#3701 erstellt: 19. Jun 2012, 12:20
Weniger Watt hat bei Röhren immer Vorteile, denn Klirr und Ausgangsleitung verhalten sich einigermassen "parallel". Aber es kann auch Sinn machen, eine Endstufe mit zwei KT88 auf hohe mögliche Leistung auszulegen, dann hat man sie, wenn man sie braucht. Und wenn man das Ding weniger quält klirrt es auch weniger. Wenn man aber die Speisespannung tiefer ansetzt und damit Leistung verhindert reduziert sich der Klirr nur unwesentlich.

Eine Alternative ist die Wahl anderer Röhren. Die KT88 (üblicherweise in Ultralinear) verlangt eine hohe Steuerspannung und damit eine hohe Ausgangsspannung der Treiberstufe. Dafür ist aber die Röhre nicht sonderlich schwing-gefährdet. Würde man die gleiche Leistung mit zwei EL3010 produzieren, so bräuchte es statt 150VSS an den Gittern nur etwa 23VSS. Damit sinkt der Klirr deutlich in der Treiberstufe.
Diese Röhre hätte aber zwei wesentliche Nachteile: Erstens ist sie von Hause aus nicht linear, also ist Klirr unvermeidlich und zweitens ist diese wenn überhaupt für Preise um 150€ pro Stück zu bekommen.

Also, ich werde mich mal hinter die weiteren Details klemmen. Nur musst Du noch etwas Geduld haben...
WeisserRabe
Inventar
#3702 erstellt: 19. Jun 2012, 12:51
Machst du einen eigenen Thread zu der Endstufe in dem man alle Infos findet?
Bei welcher Leistung wäre der Übergangsbereich zwischen A und B?
SGibbi
Gesperrt
#3703 erstellt: 19. Jun 2012, 14:28

richi44 schrieb:

Aber es kann auch Sinn machen, eine Endstufe (...) auf hohe mögliche Leistung auszulegen, dann hat man sie, wenn man sie braucht. Und wenn man das Ding weniger quält klirrt es auch weniger. Wenn man aber die Speisespannung tiefer ansetzt und damit Leistung verhindert reduziert sich der Klirr nur unwesentlich.


Stimmt, aber so nur bei Röhren ! Und die Schaltung sieht auf den ersten Blick nach einem sauber durchkonstruierten Williamson aus. Beachte bei Ultralinear, daß die Schirmgitter nicht überlastet werden (liegen voll auf Anodenspannung, daher nur gute 60 Watt im Dynaco) !

Wenn der Fred kommt, laßt mich's wissen.
Suche:
Gehe zu Seite: |vorherige| Erste .. 30 . 40 . 50 . 60 . 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 . 90 . 100 . Letzte |nächste|
Das könnte Dich auch interessieren:
Röhrenverstärker Selbstbau
rak-zero am 06.06.2005  –  Letzte Antwort am 25.10.2005  –  97 Beiträge
Röhrenverstärker selbstbau von Wojobe
tsaG1337 am 19.05.2012  –  Letzte Antwort am 26.12.2013  –  14 Beiträge
Röhrenverstärker Selbstbau?
Kenny_77 am 22.08.2006  –  Letzte Antwort am 11.01.2016  –  44 Beiträge
Röhrenverstärker Selbstbau Anfängerfragen
BabaDerBrate am 16.06.2014  –  Letzte Antwort am 16.06.2014  –  3 Beiträge
Röhrenverstärker selbstbau (Anfänger)
master24680 am 28.08.2006  –  Letzte Antwort am 02.09.2006  –  17 Beiträge
Was für ein Verstärker (Selbstbau)
PeHaJoPe am 04.09.2012  –  Letzte Antwort am 05.09.2012  –  6 Beiträge
Messgeräte beim Röhrenverstärker-Selbstbau.
Sehrlauthörer am 12.08.2006  –  Letzte Antwort am 08.09.2006  –  40 Beiträge
Röhrenverstärker Selbstbau für meine Duettas
keif76 am 12.08.2008  –  Letzte Antwort am 18.08.2008  –  15 Beiträge
Gitarren Röhrenverstärker Selbstbau
Melvin am 05.02.2006  –  Letzte Antwort am 08.02.2006  –  9 Beiträge
günstige Röhrenverstärker: Wie geht das ?
8bitRisc am 06.01.2011  –  Letzte Antwort am 11.01.2011  –  8 Beiträge

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder927.961 ( Heute: 13 )
  • Neuestes Mitgliedcckevlar_
  • Gesamtzahl an Themen1.557.037
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.671.200

Hersteller in diesem Thread Widget schließen