Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

arnaoutchot (Beitrag #26883) schrieb:

Dann auch noch meinen Senf dazu: Für mich hat sich bei Prokofiev Litton auf BIS an die Spitze gesetzt, wie schon hier erwähnt. Ozawa hatte ich, hab ich aber weggegeben, war mir zu blutleer. Kitajenko kenne ich nur mit den Klavierkonzerten, die waren sehr gut. Rostropovich und Rozhdestvensky hab ich noch mit den Symphonien, mehr brauche ich nicht.

Neeme Järvi/ScottishNO



wäre noch empfehlenswert. Aber auch eher "coole" Interpretationen.

klutzkopp (Beitrag #26885) schrieb:

Neeme Järvi/Scottish NO wäre noch empfehlenswert. Aber auch eher "coole" Interpretationen. :prost

Danke für den Hinweis ! Ja, die habe ich auszugsweise auch gehört, das kam mir damals auch eher "cool" vor. Deswegen mag ich ja den Litton, der hat offensichtlich ein hohes Verständnis für den hintergründigen Witz von Prokofiev, ohne die emotionale Schiene zu verlassen. Järvi habe ich mit den Klavierkonzerten, da habe ich ein paar mehr Zyklen/Aufnahmen als bei den Symphonien ...

Hier gerade nochmals die ersten drei Symphonien mit Litton, die CD oben links ...

Ich denke, jeder Prokofiev-Sinfonien-Zyklus hat seine Stärken und Schwächen. Und es gibt ja auch noch zahlreiche Einzelaufnahmen.
Mit den Sinfonien Nr. 2 und 4 konnte ich noch nie viel anfangen.
Von den Nr. 1 und 5 gibt es zu viele Aufnahmen.
Von den Nr. 3 und 6 zu wenige.

Ein Wort zum Litton-Zyklus: Von den Nr. 4 und besonders 7 war ich sehr begeistert, von der CD mit den Nr. 1, 2, 3 war ich überhaupt nicht begeistert. Ich weiß nicht, ob es an mir liegt, aber mir kommt das sehr routiniert vor. Und auch der Klang gefällt mir nicht. Kein Vergleich zu Nr. 1 mit Ansermet und Nr. 3 mit Muti.

Hier gibts Nielsen: ## 1 und 6 mit Schonwandt/DNSO

Sehr gute Aufnahmen mit Michael Schönwandt!

Hier:

Sergei Prokofiev:

Sinfonie Nr. 7 cis-moll op. 131

Tschechische Philharmonie,

Zdenek Kosler, Ltg.

(Supraphon, 1977)

Serge Prokofieff (1891-1953)
Sonaten für Violine & Klavier Nr. 1 & 2
+ 5 Melodien op. 35
Gidon Kremer, Martha Argerich
DGG, DDD, 1991

Da ich zuletzt überwiegend Sinfonien gehört habe, muss es nun mal wieder Kammermusik sein. Die Prokofieff-Sinfonien können noch ein wenig warten.
Und allein der 1. Satz der 1. Sonate ist derart Reich an Stimmungen, Empfindungen und Ideen, dass man ganz beglückt sein kann. Kremer und Argerich - zu jener Zeit damals in einer künstlerischen Hochphase befindlich? - werden einen erheblichen Anteil daran haben.
Ulrich Schreiber urteilte in der seinerzeit (10/92) in Sachen "Klassik" noch ernstzunehmenden Stereoplay:

"Die Perfekte.​ So vielschichtig sind die beiden Werke kaum je auf Konserve vermittelt worden: Frischkost von der hochkulturellen Ebene.​"

Viele Grüße
Frank

Prokofiev-Sinfonien muss man sich wirklich Stück für Stück erarbeiten. Sie sind keine leichte Kost. Ich habe da Jahre für gebraucht. Und hadere immer noch mit einigen (s.o.).

Nun mal hören, wie mir diese Aufnahme gefällt:

W. A. Mozart:

Maurerische Trauermusik c-moll KV 477

Klavierkonzert Nr. 22 Es-Dur KV 482

Leif Ove Andsnes, Klavier und Leitung

Mahler Chamber Orchestra

(Sony, 2020)

Gustav Mahler (1860-1911)
Symphonie Nr. 4
Chen Reiss (Sopran), Czech Philharmonic Orchestra, Semyon Bychkov
Pentatone, DDD, 2020

Klar, licht und deutlich, dabei getragen schön, scheint mir der Auftakt zu einer neuen Mahler-Totalen - der ersten der Tschechen seit Vaclav Neumann? - wirklich sehr gelungen. Ich wundere mich bloß, warum Pentatone diesen Zyklus nicht mehrkanalig/ als SACD produziert bzw. nach welchen Kriterien dies entschieden wird. Gerade Mahlers Sinfonien drängen sich diesbezüglich ja auf. Zumal die Aufnahme bei Amazon Music HD mit 24/96 vorliegt. Wirklich wichtig ist das natürlich nicht, zumindest mir. Man darf auf den Rest gespannt sein.

Viele Grüße
Frank

Agon (Beitrag #26889) schrieb:

Sehr gute Aufnahmen mit Michael Schönwandt!

Allerdings. Habe gestern noch die Ole Schmidt-GA bestellt. Das sind dann mit Blomstedt I 3 GAs. Reicht.

klutzkopp (Beitrag #26893) schrieb:

3 GAs. Reicht.

Sag' doch nicht sowas!

Stimmt, sollte ich nicht

W. A. Mozart:

Sinfonie Nr. 39 Es-Dur KV 543

Kammerakademie Potsdam,

Antonello Manacorda, Ltg.

(Sony, 11/2020)

So habe ich Bach noch nie erlebt - und bin überwältigt.
Das Pianospiel von Irma Issakadze erinnert mich entfernt an Bachsche Jazzeinspielungen des Jacques Loussier Trio, hier ist es jedoch nur das Piano und sonst nichts, was am Werk ist. Und alles ist behender, vielgestaltiger. Die Goldberg-Variationen sind enorm, virtuos-spritzig, vielseitig, poetisch vorgetragen und die Einspielungsqualität ist Referenz.

Mir gefällt das außerordentlich. Aber Achtung, es ist kein "im positiven Sinne abgespielter" Bach, hier werden eigene Pausen und Nuancen eingewoben und erzählen völlig neue Geschichten. Ich erwähne dies nur, weil ein Rezensent bei hraudio einen Verriss als Review eingestellt hat. Einen Stern für die Performance gibt es sonst fast nie, was den geritten hat bleibt sein Rätsel. Für offene Ohren meine Empfehlung.

Jean Sibelius (1865-1957)
Sinfonie Nr. 4 a-Moll op. 63
Philharmonia Orchestra - Dirigent: Herbert von Karajan
Aufnahme: Juli 1953, Kingsway Hall, London

Trotz des Monoklangs ist dies eine, wie ich finde, sehr überzeugende Einspielung der Sinfonie. Mit ihrer eher düsteren Stimmung passt diese Musik auch gut in die heutige Zeit.

Nun ist mir aber nach etwas Musik optimistischerer Stimmung:

Darius Milhaud (1892-1974)
La Création du monde op. 81a
Orchestre national de France - Dirigent: Leonard Bernstein
Aufnahme (La création du monde, Saudades do Brasil, Le bœuf sur le toit): 12. - 13. November 1976, Salle Wagram, Paris

Diese Einspielung kenne ich noch nicht, die ersten paar Minuten klingen aber schon einmal sehr vielversprechend.

Mit freundlichem Gruß
Fabian

Sergei Prokofiev:

Klavierkonzerte Nr. 2 und 3

Vladimir Krainev, Klavier

RSO Frankfurt,

Dmitri Kitaenko, Ltg.

(Teldec, 1991/92)



Nach wie vor sehr gute Aufnahmen!
Diese CD lässt mich doch wieder an den guten Zweitausendeins-Laden zurückdenken, den es nun schon länger nicht mehr gibt.

Die Aufnahme besitze ich auch. Als Teil der "uralten" grünen Teldec-Sammelbox. Dort leider ohne Coverfaksimile. Du hast nicht zufällig einen besseren Scan, Philipp?

Gehört habe ich das 2. Klavierkonzert. Dabei habe ich weder Peter noch den Wolf gehört . Es gab dennoch so einige Stellen, die mich haben aufhorchen lassen. Ich werde also noch einmal reinhören.

Die 2001-Läden vermisse ich auch.

Grüße
Franco

In einem 2001-Laden war ich glaube ich nie. In der Kleinstadt, in der ich wohne, gab es meiner Erinnerung nach nie ein Geschäft mit größerer Auswahl an klassischer Musik. Allerdings war ich früher öfter mal im Saturn beim Hamburger Hauptbahnhof. Die hatten mal einen großen Bereich mit klassischer Musik, richtig als räumlich abgetrennter Bereich in der Musikabteilung. Wenn ich mal in Hamburg war, bin ich da öfter mal vorbeigegangen und habe meist auch die eine oder andere CD erworben.

Im Laufe der Jahre wurde der Klassikbereich aber immer kleiner und die Auswahl immer uninteressanter, sodass ich in den letzten paar Jahren nicht mehr dort war.

Gerade angehört:

Havergal Brian (1876-1972)
Sinfonie Nr. 8 h-Moll
Royal Liverpool Philharmonic Orchestra - Dirigent: Sir Charles Groves
Aufnahme (Sinfonie Nr. 8 & Nr. 9): 25. - 26. Juli 1977, No. 1 Studio, Abbey Road, London

Das erste bewusste Anhören einer Sinfonie von Havergal Brian. Das mag sich bei besserer Kenntnis des Werks ändern, aber im Moment kam es mir eher wie eine Aneinanderreihung eindrücklicher Momente als wie ein geschlossenes Ganzes vor. Hat mir jedoch gefallen.

Apropos gut gefallen, Bernsteins Milhaud hat mir gestern auch sehr zugesagt.

Mit freundlichem Gruß
Fabian

frankbln (Beitrag #26900) schrieb:

Die Aufnahme besitze ich auch. Als Teil der "uralten" grünen Teldec-Sammelbox. Dort leider ohne Coverfaksimile. Du hast nicht zufällig einen besseren Scan, Philipp? Grüße Franco

Hallo Franco,

nein, einen besseren Scan als den habe ich leider nicht. Er ist von discogs. Der auf amazon ist noch schlechter. die cd gibt es ja eigentlich gar nicht mehr offiziell, was angesichts der Qualität eine Schande ist. Das zweite Klavierkonzert ist mein Favorit.

Gruß,

Philipp

Es gibt aber diese Wiederauflage in größerem Kontext

... und von mir noch zum Thema aus einem Beitrag hier aus 2018:

Nun es gibt viele gute, instinktiv ist einer meiner favorisierten Zyklen die klanglich eher grobkörnige Melodiya-Aufnahme von Wladimir Krainjew/Dmitroi Kitaenko/Moskauer Philharmoniker aus den späten 1970er/frühen 1980ern (nicht zu verwechseln mit der für mich deutlich blutleereren Aufnahme des gleichen Dirigenten und Pianisten für Teldec und dem RSO Frankfurt). Die russische Aufnahme hat immer noch eine unübertroffene Wildheit und Rohheit.

Ich würde keinen der beiden Zyklen über den anderen stellen. Der Melodiya-Zyklus hat eine stellenweise seltsame Mikrofonierung und Klangtechnik. Dafür ist er halt roh und brutal und wenig feinsinnig.

Deshalb ist mir der Frankfurter Zyklus wohl schon lieber - er ist überlegter und abgeklärter, aber keineswegs langweilig oder blutleer.

Mir ist nicht nach Prokofieff. Ohnehin ist der Reigen der ungehörten Werke auf Vorrat bei mir gerade recht klein.

Aktuell im Player: Chorale Lobpreisungen Mariä, angelsächsische KomponistInnen, "Spotless Rose" vom Phoenix Chorale/Charles Duffy, Chandos 2005.


Review

Prokofieff im allgemeinen Thread und auf die Schnelle - da ja gerade en vogue. Ganz aktuell ist mir wie Meister Hörstoff nicht so sehr danach.

Aber noch eine Sinfonien-Integrale will ich nennen, die meines Wissens zuletzt noch nicht genannt wurde. Einmal habe ich sie durchgehört, vielleicht zweimal zum Teil. Auch absolut keine schwachen Einspielungen, weder klanglich noch interpretatorisch. Wiederum nicht nur meine Privatsicht.

Ein paar andere Orchesterwerke sind mit enthalten.



Wolfgang

Die Weller-GA habe ich auch, und zwar in der (vergriffenen) Brilliant-Ausgabe.

Stimme deiner Bewertung zu.

Meinem Eindruck nach herrscht kein Mangel an sehr guten (Gesamt-)Aufnahmen der Prokofieff-Sinfonien. Der Weller-Zyklus (bei mir auch die Brilliant-Lizenzausgabe) gehört sicher dazu.

Bezüglich der beiden Kitaenko-Einspielungen der Klavierkonzerte: ich habe den Eindruck, dass das Raue, Imperfekte vieler Melodia-Produktionen nicht unerheblich zu deren Beurteilung beiträgt. Meiner Ansicht nach ist das jedoch eher ein Mangel der Aufnahmequalität, denn etwas, was man im positiven Sinne der Deutung zurechnen sollte. Die Russen konnten es einfach nicht besser und/ oder ihr Equipment war zu schlecht (Ausnahmen bestätigen die Regel...).

Frank dürfte Recht haben.

Noch eine Prokofieff-Ausgabe der Sinfonien will ich mir eigentlich nicht zulegen. Und Kitajenko mit dem Gürzenich-Orchester gefällt mir von den dreien am besten. Dies gilt insbesondere für die brutalen Nummern zwei und drei - die ich schon gerne höre, nur nicht jeden Tag ...

Einzelaufnahmen von der berühmtesten, der Fünften, findet man ja zuhauf, auch bei mir ist das noch einige Male der Fall.

Und von allen Sinfonien ist mir, ehrlich gesagt, die milde, beinahe operettenhafte oder eben sehr filmgerechte Siebte die liebste. Wenn ich denn gefragt werden würde. Prokofieff mag ein Radikaler gewesen sein, aber er war vor allem ein blendender, süffiger Melodiker. Doktor Schiwago schaut kurz vorbei. Mancherorts wird die Variante mit dem etwas aufgesetzten Kraftfinalschluss bevorzugt - nichts dagegen, aber ich lasse es lieber sanft verklingen.

Wolfgang

klutzkopp (Beitrag #26908) schrieb:

:prost

Da müsste auch die Suite enthalten sein, von der sich ein Satz auf der folgenden, etwas beliebigen und bis auf den Isländer nicht ganz so entsetzlich lauten Anthologie befindet:



Wolfgang

Einen hau ich noch raus:

1.

Stimmt. Es ist die Skythische Suite, auch Ala und Lolli genannt. Wahrscheinlich irgend was Richtung Shaun das Schaf ... [Ich mag diese antiken Gewaltorgien nicht, sollte es eine sein, was leicht möglich ist, so wie's klingt.]

2. Da ich mich wegen des (von mir selbst einkopierten) Covers hinterher gewundert habe, habe ich nachgesehen. Bei mir ist es noch eine andere Ausgabe:



Wolfgang

Ich habe die Brilliant-Ausgabe des Weller Prokofievs:



Die habe ich noch nie richtig gehört.

Hüb' (Beitrag #26909) schrieb:

Meinem Eindruck nach herrscht kein Mangel an sehr guten (Gesamt-)Aufnahmen der Prokofieff-Sinfonien. Der Weller-Zyklus (bei mir auch die Brilliant-Lizenzausgabe) gehört sicher dazu. dass das Raue, Imperfekte vieler Melodia-Produktionen nicht unerheblich zu deren Beurteilung beiträgt. Meiner Ansicht nach ist das jedoch eher ein Mangel der Aufnahmequalität, denn etwas, was man im positiven Sinne der Deutung zurechnen sollte. Die Russen konnten es einfach nicht besser und/ oder ihr Equipment war zu schlecht (Ausnahmen bestätigen die Regel...). :prost

Was hälst du in dem Zusammenhang von der Roshdestwenskij-GA?



Die besitze ich auch und glaube kaum dass es noch "brutalere" Aufnahmen gibt. Muss und kann ich nicht immer hören, aber irgendwie haben die auch (das gewisse et) was...

klutzkopp (Beitrag #26914) schrieb:

[...] glaube kaum dass es noch "brutalere" Aufnahmen gibt. [...]

Da wäre ich mir auch sicher. Es wird allerdings keine Integrale mehr bestellt ... ... oder? ...

EDIT: Ich finde nichts diesbezüglich Integrales mehr von ihm bei den Partnern. Auf die Schnelle zumindest. Klutzkopps Link führt ja auch zu keinem Ziel. Das macht die Sache leichter.

Gibts im Marktplatz am großen Fluss für schlappe 379,80

klutzkopp (Beitrag #26916) schrieb:

Gibts im Marktplatz am großen Fluss für schlappe 379,80 :X

Da war meine Suche nicht gründlich genug ..................................

Carl Maria von Weber:

Klavierquartett B-Dur op. 8

I. Faust, A. Melnikov, B. Faust, W. E. Schmidt

(HM, 6/2011, Teldex Studio, Berlin)



Wunderbar.

Die Rozhdestvensky-Box oben aus 2014 (Veröffentlichungsdatum) ist hier in Discogs erfasst. Allerdings z Zt keine Angebote. In der Vergangenheit lagen die Verkaufe aber im mittleren zweistelligen Euro-Bereich.

Ich habe eine originale russische Ausgabe (Melodiya Venezia 2006), vermute aber, dass das noch frühere Aufnahmen sind, das Booklet sagt 1962-68. Ausserdem ist als Orchester das USSR TV and Radio Large Symphony Orchestra angegeben. Ich nehme an, das sind nicht die gleichen Aufnahmen. Und ja: Grob, laut, brutal ...

Danke auch Dir, Michael!

Da schaue ich doch gerne mal bei yt und vielleicht manipuliere ich ein wenig herum ...

Wolfgang

arnaoutchot (Beitrag #26919) schrieb:

Die Rozhdestvensky-Box oben aus 2014 (Veröffentlichungsdatum) ist hier in Discogs erfasst. Allerdings z Zt keine Angebote. In der Vergangenheit lagen die Verkaufe aber im mittleren zweistelligen Euro-Bereich. Ich habe eine originale russische Ausgabe (Melodiya Venezia 2006), vermute aber, dass das noch frühere Aufnahmen sind, das Booklet sagt 1962-68. Ausserdem ist als Orchester das USSR TV and Radio Large Symphony Orchestra angegeben. Ich nehme an, das sind nicht die gleichen Aufnahmen. Und ja: Grob, laut, brutal ...

Die Aufnahmen in der 2014er Box sind laut Booklet von 1965 - 1967, also ungefähr gleich alt.

Hier gibts jetzt Klavier solo vom leeven Ludwisch: Sonaten ## 9, 17 und 30 aus der höchst empfehlenswerten GA mit Claude Frank

Ich springe mal wieder mit meinem Tagesgeschmack dazwischen: exquisit und ein "bedächtiger Vivaldi" neapolitanischer Schule, gefällt mir die Barockoper Adriano in Siria von Giovanni Battista Pergolesi, wiedergegeben von der Accademia Bizantina/Ottavio Dantone, opus arte, live 2010 außerordentlich. Die Handlung spielt mit und in Kaiser Hadrians Zeiten (der in Nordengland die Hadrianswall als Grenzbefestigung hat anlegen lassen).

So stelle ich mir Barockoper vor, so muss das.

Wenn Barock auch mal rocken darf zum Feierabend:

Antonio Vivaldi - Nigel Kennedy, Berliner Philharmoniker (2003)



Durchaus erfrischend und spannend, wenn der Interpret mal nicht versucht, es nur ein "Spürchen" anders zu machen, als die gefühlt 1111 anderen Interpreten vor ihm.
Etwa so, wie wenn Mozart etwas von Salieri "interpretiert" hätte!

J. S. Bach:

Klavierkonzerte Nr. 3, 5, 6

Murray Perahia, Klavier und Leitung

Academy of St. Martin in the Fields

(Sony, 2000/01)



Ich habe mich jetzt lange genug mit Prokofiev beschäftigt, mittlerweile löst er eher Langeweile in mir aus.

Deshalb jetzt Bach Klavierkonzerte.

net-explorer (Beitrag #26923) schrieb:

Wenn Barock auch mal rocken darf zum Feierabend: Antonio Vivaldi - Nigel Kennedy, Berliner Philharmoniker (2003) (...) Etwa so, wie wenn Mozart etwas von Salieri "interpretiert" hätte!

Der gute Nigel - live ein Erlebnis.

Und dann noch mit den BPH - bestimmt echt fetzig.

Hier Mozart - Klarinettenkonzert / Konzert für Flöte und Harfe - Böhm/VPO/Prinz/Zabaleta/Scholz - DGG 1974. Eine meiner ersten gekauften CDs aus dem Jahr 1984. 38 Jahre alt. Und immer wieder schön.

Paul Wranitzky:

Ouvertüre "Oberon, König der Elfen"

Sinfonie c-moll op. 31 "Grande Sinfonie caractéristique pour la paix avec la République francaise"

Akademie für Alte Musik Berlin,

Bernhard Forck, Konzertmeister

(DHM, 2021)



Erstaunlich gute Musik.

W. A. Mozart:

Klavierkonzerte Nr. 6 und 13

Murray Perahia, Klavier und Leitung

English Chamber Orchestra

(Sony, 1979; London)



Klangtechnisch lösen diese Aufnahmen leider keine Begeisterung in mir aus: flach, hallig, dünn.
Aber trotzdem sind sie Klassiker geworden. Und das absolut zu Recht.
Außerdem ist diese Box sehr hochwertig aufgemacht: dicke und wertige Pappe mit Magnetverschluss; Miniatur-LP-Hüllen, aus der sich die CD leicht holen lässt; sehr gutes und detailliertes Booklet.

Agon

Hier einmal etwas Aufheiterndes.

In The High Horse - Best of Worst Vol. 1 nehmen die Mezzosopranistin Stephanie Szanto und der Pianist Simon Bucher "schlimmste" Meisterwerke der Populärmusik aufs Korn.

Gelungen, die Parodien sind auch für Klassikhörer geeignet.
Spannungsbögen werden sehr schön transkribiert.



Auch in Stereo gut hörbar

Johann Evangelist Brandl:

Ouvertüre op. 50 "Nanthild, das Mädchen von Valbella"

Sinfonie D-Dur

Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz,

Kevin Griffiths, Ltg.

(cpo, 2018)

Beethoven - Streichquartette - Julliard Quartett

Hier ein recht unbekannter Komponist: Iwan Müller, der sich auch um die Weiterentwicklung der Klarinette verdient gemacht hat.
Friederike Roth und das Philharmonische Orchester des Staatstheaters Cottbus/Evan Christ spielen die Klarinettenkonzerte 3-6. Nett und absolut klassisch-orchestral.

Highlights aus ungarischen Roma-Gefilden, deren gelegentliche Kaffeehausanklänge eher überleitenden Charakter innehaben und immer wieder von hochvirtuosen (allegrissimo!) oder aber ausmalenden und damit Aufmerksamkeit einfordernden Satzteilen abgelöst werden. Die Schnelligkeit ungarischer Tänze ist bekannt-berüchtigt und dieses Esemble wird diesem Anspruch scheinbar mühelos gerecht. Ebenso finde ich die jazzig-klezmer-orientalischen und Balkan-Einlagen super. Was zum entdecken.

Roby Lakatos & Ensemble spielen Fire Dance und andere Werke, Avanti 2004 (gehört als SACD).