Cinch-XLR-Normpegel

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bukongahelas
Inventar
#1 erstellt: 21. Jul 2004, 23:05
Tag.
Mache öfter Messungen an AudioGeräten mit Oszilloskop.
Da die normalen Multimeter nicht True-RMS messen,
kann man sie für Pegel-Frequenzmessungen nur eingeschränkt
verwenden.
Dem Oszi ist das egal,er zeigt bei jeder Frequenz
immer den Spitzenwert (bzw.Spitzen-SpitzenWert) an.
Diesen Spitzenwert (abgelesen) teilt man (bei Sinus)
durch Wurzel2 und hat dann den Effektivwert.

Welcher Pegel nach Norm hat ein Consumer-Cinch-Ausgang
und ein Norm-XLR-Ausgang ?
Soweit ich weiß hat Consumer 0.775 Volt,also mal
Wurzel 2 = 1.1 Volt Spitze (Us)
bzw. 2.2 Volt Peak-Peak (Uss).
Ist das korrekt und wie sieht es bei den XLR-Studio-
Pegeln aus ?

bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#2 erstellt: 26. Jul 2004, 03:14
Ist die Frage zu einfach,zu kompliziert,oder
unverständlich ?

bukongahelas
0408SUSI
Gesperrt
#3 erstellt: 26. Jul 2004, 06:11
Tjaaa... Das Problem ist: Die Technikfraktion könnte dir die Frage beantworten, ist aber verunsichert, weil sie nicht überall schreiben darf. Ich weiß jetzt nicht, ob in diesem Unterforum schon Schreibverbot besteht, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellanundsoweiter.
Patrick
Stammgast
#4 erstellt: 26. Jul 2004, 11:23
bukongahelas
Inventar
#5 erstellt: 27. Jul 2004, 00:52
Dachte,Rubrik DIY sei ok.
Warum wirds dann nicht verschoben ?
Wenn man mal einen etwas bissigen
Kommentar abläßt,wirds doch auch von
den Betreibern sofort angemeckert
und gesperrt ?

Patrick: Danke für Linkverweis,es kommt aber
eine Fehlermeldung,"nicht interpretierbare Informationen".
Danach sehe ich nur ein weißes Blatt ohne Text.
Das ewige win-problem:Nix paßt zusammen.
Vermutlich ist mein Reader nicht der neueste,
keine Ahnung,auch keine Lust wieder stundenlang
zu installieren.Kenne leider niemand,der es mir
zeigt,außer Händler oder Problemlöser,und die
sind mir zu teuer.

Eine kurze Antwort wäre mir lieber.
Wie hoch ist der 0 dB Spitzenwert bei Cinch und XLR ?
Sind doch nur 2 Spannungsangaben.
Ich meine Spitzen- und nicht Spitzen-Spitzen-Wert!

bukongahelas
Patrick
Stammgast
#6 erstellt: 27. Jul 2004, 09:36
So feste Standards gibt es nicht:
http://www.sengpielaudio.com/Rechner-aussteuerungsanzeigen.htm (kein .pdf).

Für Deutschland üblich in Studios:
+ 6 dBu = 1,55 Volt Studio-Vollaussteuerungspegel (ARD)
± 0 dBu = 0,775 Volt = 775 mV Bezugswert
Das sind die Effektivwerte.

Cinch und XLR sollten sich nicht unterscheiden, außer dass man bei XLR einmal +Signal und einmal -Signal hat.
bukongahelas
Inventar
#7 erstellt: 28. Jul 2004, 03:19
Patrick: Oh je,mal wieder Normenwirrwarr.
(Konnte Seite jetzt lesen).Danke.

"Für Deutschland üblich in Studios:
+ 6 dBu = 1,55 Volt Studio-Vollaussteuerungspegel (ARD)
± 0 dBu = 0,775 Volt = 775 mV Bezugswert
Das sind die Effektivwerte."

Und nochmals meine Frage:
Kann ich die 0.775 Volt mal Wurzel 2 nehmen
und hab dann den Spitzenwert ?
Und wenn ich das verdoppele den SpitzenSpitzenWert ?

Also 0.775 Veff = 1.1 Vs = 2.2 Vss
bzw.
1.550 Veff = 2.2 Vs = 4.4 Vss ?

Zur Erinnerung:Ich messe mit Oszi und habe kein
True-RMS-Meter.

XLR scheint also doppelt so "laut" zu sein wie Cinch.
Oder viermal,weil es ja eine plus und eine minus
Phase gibt ?

bukongahelas
Patrick
Stammgast
#8 erstellt: 28. Jul 2004, 10:12
Wenn mal zwischen beiden Signalleitern misst hat XLR die doppelte Spannung, in jedem Messverfahren.

Wenn du mit Sinus misst ist Spitze=Wurzel2*Effektivwert richtig.
bukongahelas
Inventar
#9 erstellt: 28. Jul 2004, 23:49
Danke , das war eine Antwort nach meinem Geschmack!
Kurz und einfach.

Es fragt sich nur,warum es soviel verschiedene
Definitionen (Pegel) mit geringen Unterschieden gibt.

Typisch,jeder erfindet das Rad wieder neu,
dadurch wird das Erfassen des relativ einfachen
Grundzusammenhanges für Amateure erschwert.

So wie ein dB immer im Zusammenhang mit dem
Meßverfahren zu sehen ist.

Riecht nach selbstfrisierter Statistik.

bukongahelas
Anahilow
Neuling
#10 erstellt: 21. Apr 2014, 10:26
@ bukongahelas,

- Multimeter, die nicht den Effektivwert anzeigen, geben den Mittelwert einer Wechselgröße an. Beim reinen Sinus sind Efektiv- und Mittelwert vom Betrag her identisch. Das Problem bei einfachen Multimetern ist die starke Frequenzabhängigkeit der Anzeige. Zwischen 100Hz und 1kHz müssten aber die Herstellertoleranzen eingehalten werden und das MM brauchbare Werte anzeigen.

- Die Bezugs-Pegelangaben, die z.B. bei Wikipedia für Konsumertechnik (unsymetrisch, Cinch) gemacht werden, -10dBV (0,316V), kann ich in der Praxis nicht bestätigen. Bei allen digitalen Geräten mit Cinch-Ausgang, die mir gegenwätig begegnen, wie CD-Player, Soundkarten, DA-Wandler..., geben die Hersteller 2,0V~ für 0db (dBFS, max. Sinuspegel, mehr kann der DA-Wandler nicht ausgeben, Clippinggrenze) an. Der Bezugspegel ergibt sich dann bei Abzug des Headrooms vom dBFS-Wert. Dazu fand ich bisher unterschiedliche Werte: -9, -10, -12 dBFS. Je nach Studio und Norminterpretation wird wohl alles davon und darüner hinaus praktiziert. Und nicht selten gehört fettes Clipping zur "künstlerischen Freiheit". Ich selbst orientiere mich dabei an die Prof. Test-CD von Denon, -10 dBFS.

2,0V~ - 10dB = 0,632V~

Für exakte Messungen ist noch zu berücksichtigen, das jedes Gerät einen Ausgangswiderstand hat, und der Eingangs-R des angeschlossenen Gerätes belastet diesen (Spannungsteilerregel). In der Praxis liegen die 2,0V~ dBFS am unbelasteten Ausgang etwas höher und stellen sich erst mit Last-R ein.

Viel Spaß!!!
Apalone
Inventar
#11 erstellt: 21. Apr 2014, 10:41
Lieber Neuling,
du solltest beim Posten auf das Erstellungsdatum achten; ist zumindest fraglich, ob das nach 10 (!!) Jahren noch interessiert.
ehemals_Mwf
Inventar
#12 erstellt: 21. Apr 2014, 21:21
Hi,
Anahilow (Beitrag #10) schrieb:
... Beim reinen Sinus sind Efektiv- und Mittelwert vom Betrag her identisch...

Das trifft so nicht zu.
Der "Mittelwert" (= Gleichrichtwert, der echte Mittelwert bei symmetrischen Schwingungen wäre null)
liegt beim (reinen) Sinus um den Faktor 1.11 (~0.9 dB) unter dem Effektivwert (= "quadratischer Mittelwert").

Es ist nur so, dass der Unterschied in die Skalierung nicht eingeht
-- um User nicht zu sehr zu verwirren --,
sprich, die Netzspannung 230 V~ wird auch von Nicht-den-Effektivwert-messenden Geräten als 230 V~ angezeigt, obwohl das Messverfahren selbst nur 207 V ergibt.

Gruss,
Michael
Minihahn
Neuling
#13 erstellt: 28. Okt 2017, 10:03
"Lieber Neuling,
du solltest beim Posten auf das Erstellungsdatum achten; ist zumindest fraglich, ob das nach 10 (!!) Jahren noch interessiert."
Also ich lese das heute (2017) und es ist für mich noch interessant! Solange der Threat online ist wird er ja auch gefunden. Zu dem Thema habe ich gesucht, und hier im Forum auch endlich die gewünschten Fakten gefunden.
Als Meßtechniker traue ich auch keiner "Interpretation" eines Meßgerät's, sondern sehe mir lieber die Realität auf dem Oszi an, und interpretiere das selbst.

Also: Danke für die Antworten, auch wenn es Jahre dauerte...
Kay*
Inventar
#14 erstellt: 31. Okt 2017, 03:41

Zu dem Thema habe ich gesucht, und hier im Forum auch endlich die gewünschten Fakten gefunden.

Wirklich?
Welchen Bedeutung haben Spannungsangaben ohne Abschluss-/Lastwiderstand, bzw. Innenwiderstand der treibenden Quelle?
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