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Hermes´ "Artemis"

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Meister_Gü
Stammgast
#51 erstellt: 28. Sep 2006, 22:15
Hatte ein ähnliches Problem, und habe den Pegel der gesamten Box, auf den Pegel in meinem "Loch" angepasst. Das hat sich dann zwar ziemlich gut gemessen, aber geklungen hat es dann nicht mehr so schön...
Kann leider nicht dagen woran das dann gelegen hat, und ich habe das ganze wieder verworfen.

Abgesehen davon sollte dort kein Loch sein. Ob das vielleicht am Gehäuse liegt??? Weil der Frequenzgang des Chassis und eine Simulation in AJHorn zeigen nichts dergleichen.


[Beitrag von Meister_Gü am 28. Sep 2006, 22:18 bearbeitet]
hermes
Inventar
#52 erstellt: 29. Sep 2006, 12:14
Hallo zusammen,

also, dass die Wärme verloren ging durch das Erweitern des Ausschnitts vom Tieftöner stimmt doch nicht. Ich vermute, dass dieses Empfinden von dem Sägekreischen kam, was ich vorher hatte... Ich hab gestern den ganzen Abend Musik gehört und da war die Box wie vorher :-)

Kennt ihr das, das is mir schon bei meinen alten Boxen aufgefallen, dass LS morgens heller klingen als abends, obwohl man sie morgens wie abends als neutral empfindet? Ist bei mir so...

@ Meister GÜ
Also da ist kein richtiges Loch, es ist eher so, dass es als solches erscheint, weil bei 100 Hz eine Übertreibung ist und der Frequenzgang von 200 bis 1000 Hz leicht ansteigt. Ich werde das jetzt erst mal so lassen und mich um ein Messsystem kümmern. Heute morgen hab ich noch mit verschiedenen Spannungsteiler-Netzwerken für den Hochton experimentiert und sie waren alle zu hell oder zu dunkel, ich denke, die Weiche ist erstaunlich gut getroffen.

Es hört sich genau so an, wie Boxsim es anzeigt:


Grüße
Hermes
elefant!no
Hat sich gelöscht
#53 erstellt: 29. Sep 2006, 12:19
Hallo Hermes,

nimms mir nicht übel, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß das rückseitige Anschrägen der TT-Öffnung einen so immensen Einfluß auf die Klangbalance hat. Ich vermute nach wie vor Raumakustikschweinereien. Gerade in kleineren Räumen ist es enorm schwierig im Grundton einen ausgeglichenen Frequenzgang hinzubekommen. Ich geh einfach mal davon aus, daß du bzw. dein Simuprogramm den Baffle-Step ausreichend berücksichtigt haben.

BR ist bei einem einzigen 13er als TMT eigentlich Pflicht, daß CB besser klingt, liegt nicht am Prinzip, sondern am Tiefgang bzw. der Modenanregung der BR-Box. Oder halt an den Bumsbaßparametern der auf unsinnigen Tiefgang hin konstruierten modernen kleinen TMTs.

Die Abstimmfrequenz deiner Boxen wird wahrscheinlich eh schon tiefer als berechnet liegen, falls du mit den üblichen Formeln gerechnet hast, die die Innengeometrie nicht berücksichtigen. Du könntest trotzdem mal den Kanal verlängern oder im Querschnitt reduzieren, um einen sanfteren Tieftonabfall zu erreichen. Wenn das nicht viel bringt, auch mal einen kürzeren Kanal ausprobieren, bei dem der cut off möglicherweise oberhalb böser Raummoden liegt. Ein paar Raummessungen wären hilfreich.


Was hältst du davon, die Spule vor dem Tieftöner durch eine 0,1 Ohm Spule mit Weichferriten zu ersetzen? Dann wäre der Antrieb ja etwas stärker und die Simu errechnet wenigstens 1 db mehr im Grundton.


Nicht viel, besonders unter Berücksichtigung des niedrigen Wirkungsgrads der Böxchen würde ich mit Verzerrungen rechnen. Die Spule macht ja auch nicht den Antrieb stärker. Einen etwas stärkeren Antrieb bekommst du mit einem nicht zu knapp dimensionierten "Kompensationsmagneten". Dadurch wird dann nebenbei auch etwas weniger elektrische Leistung in der Schwingspule verbraten und damit die thermische Kompression ein wenig geringer bzw. die Abstimmung geringfügig stabiler. Die Visatöner haben mMn gute Gründe, den AL130 (fast) immer im Doppelpack einzusetzen.

Gruß,
Peter
Christoph_Gebhard
Inventar
#54 erstellt: 29. Sep 2006, 13:23
Hallo Hermes,

Glückwunsch auch von meiner Seite, danke für die ausführliche Klangbeschreibung.
Ansonsten kann ich nicht viel ergänzen, Peter hat schon alles gesagt
Zum Doppelmagneten vielleicht noch: Wenn du wirklich was bewegen willst, nimm den "Dicksten" von IT. Der bringt nach meinen Erfahrungen an einem vergleichbaren Chassis eine Qes-Verringerung von 0,05 und einen Pegelgewinn von 1,5dB.

Das starke Magneten auch auf das restliche Klangspektrum einen (positiven) Einfluß haben (können), zeigen
- viele Auto-Hifi-Türeinbau-Chassis mit schwachen Antrieben und Free-Air-TSP, die im Mittelton klanglich abfallen
- viele "High-End-Boxen", wo Doppelmagneten bei (Tief-)Mitteltönern nachgerüstet werden (Speaker Heaven macht`s z.B. oft)
- die neuen Top-Hochtöner von Seas und Scan, die wohl nicht umsonst Q-Werte zwischen 0,3 und 0,6 haben
- die theoretische Abhandlung "Gute Güten, schlechte Güten" von Peter Kury aus der KT
Ich würd`s probieren!

Noch was: Auch ich habe mit flach abfallenden, impulssauberen und raumresoresistenteren BR-Abstimmungen gute Erfahrungen gemacht, die "neuen" TSP des DM-AL130 würde dieses Vorhaben auch stützen.

Gruß, Christoph
hermes
Inventar
#55 erstellt: 29. Sep 2006, 13:56
Hallo ihr beiden!

Ich hab das Problem! Da hätte ich mich früher drum kümmern können

Ich hab grade einen Sinus-Tiefbass-Test gemacht und festgestellt, dass die ohne Klebstoff reingesteckten BR-Rohre erhebliche Undichtigkeiten produzieren, wo es bei manchen Tönen pfeift und man spüren kann, wie die Luft zur seite raus bläßt.

Ich wollte sie halt nicht gleich reinkleben, weil ich noch mit der Abstimmung spielen wollte, aber jetzt haben sie einen Ring Dichtband spendiert bekommen und kleben fest. Ergebnis: Alle Probleme weg! Die 200 Hz senke ist weg, der Bass bumst praktisch nicht mehr, und es gibt sogar echten Tiefbass.

Du hast recht Peter, die Abstimmfrequenz scheint tiefer zu liegen als berechnet, aber seit das Gehäuse dicht ist gefällt sie mir gut. Beim Sinus-Test beginnt der Tieftöner erst unterhalb ca. 35 Hz wieder mehr Hub zu machen, d. h. die Abstimmfrequenz liegt wohl nicht über 40 Hz, obwohl die Simu 45 Hz ergibt. Die Boxen produzieren selbst bei 30 Hz einen schönen "flatterfreien" Ton, unter halb von 27 Hz ist dann plötzlich nichts mehr, für eine so winzige Box beachtlich, also ich nehme alles schlechte zurück, was ich über AL-130 in Zusammenhang mit Bass gesagt hab! Es bleibt eine leichte Überbetonung bei ca. 80-100 Hz die der Box aber so wies jetzt ist vielleicht sogar gut tut, wirkt halt bisl größer und macht n bisl mehr Punch auch wenns nicht ganz ehrlich ist. Euren Tipp mit dem zusatz Magneten werd ich trozdem mal noch angehen.

Zu den Resos: Ich kenn kaum einen Hörplatz, der so ausgeglichen Bass "wiedergibt" wie meine Couch hier. Ich hab hier im Zimmer 7 Ecken, plus Dachschräge, Giebel und co. Ich hab bei keiner Frequenz eine echte Stehwelle. Nur bei 40 Hz ist ein Loch im Bass, das komischer Weise erscheint, wenn beide Boxen laufen, im Einzelbetrieb hab ich schöne 40 Hz. Der Tiefbass der Fourier macht sich auch in kaum einem Raum so gut wie hier... Wo anders dröhnts immer irgendwo. Wenn ich das Messsystem hab gibts mal eine Hörplatzmessung, das müsste sich da ja dann niederschlagen...


elefantino schrieb:
nimms mir nicht übel, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß das rückseitige Anschrägen der TT-Öffnung einen so immensen Einfluß auf die Klangbalance hat.



Hast recht, ich habs ja oben geschrieben, ich denke es kam davon, dass meine Ohren etwas mit der Säge in dem kleinen Bastelraum zu kämpfen hatten, nächstes mal nehm ich wieder Ohrenschützer!


Thanner schrieb:
Glückwunsch auch von meiner Seite

Danke! Bin dir immernoch dankbar für deine Beschreibung des Noferro 600/G also wenn du ihn noch zu Hause hast, steck ihn mal mit einem 17er oder 13er TMT zusammen und trenn ihn tief. Ich bin immernoch davon begeistert.

Grüße
Hermes
Christoph_Gebhard
Inventar
#56 erstellt: 29. Sep 2006, 14:44

hermes schrieb:

Danke! Bin dir immernoch dankbar für deine Beschreibung des Noferro 600/G also wenn du ihn noch zu Hause hast, steck ihn mal mit einem 17er oder 13er TMT zusammen und trenn ihn tief. Ich bin immernoch davon begeistert.


...ich hatte ihn in der EOS-Relaoded ja auch bei 1600Hz oder so (weiß gar nicht mehr genau?) getrennt (wenn auch im Kurzhorn), eigentlich gab es keine Problem selbst mit den Pegelfähigkeiten eines 25er. Auch Günther erzählte mir im Vorfeld, dass die Sease gut "prügelbar" seien. Schade eigentlich, dass Timmi ihn in der aktuellen HH so uneuphorisch beschreibt, wo ihm doch sonst schon beim Mivoc-Hochtöner Superlative über die virtuellen Lippen gehen
Im Moment höre ich 3-Wege mit dem Veravox und Vifa-Ringstrahler und vermisse den Seas richtig

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Der ER4 und ein flexibles Waveguide (mit (theoretisch) über tausenden verschiedenen Verläufen) warten schon im Keller auf ihren Einsatz vor dem Messmikro und späterem Einsatz im Wohnzimmer um das Erbe des Seas anzutreten und ihn (hoffentlich) zu toppen...


Sorry für Off-Topic und nochmal Glückwunsch zu dem wohl klirrärmsten 13/25er-Hartmembrankombi!

Gruß, Christoph

P.S. Der Seas liegt im Keller und wird auf jeden Fall nochmal verbaut!
elefant!no
Hat sich gelöscht
#57 erstellt: 29. Sep 2006, 17:41
Für die SEAS-Fans, besonders den Christoph als Nachwuchs-Speakertweaker, hätte ich noch einen (IMO empfehlenswerten) Modifikationstip aus einem schwedischen Forum:

http://www.faktiskt....opic&p=250608#250608

Runterscrollen und Bildchen gucken!

Hier noch der messtechnische Vergleich ohne/mit "Diffusor"blättchen:
http://www.htguide.com/forum/attachment.php4?attachmentid=7526
http://www.htguide.com/forum/attachment.php4?attachmentid=7527

Achso:

Wo sind denn eigentlich die ganzen anderen Leute, die mal im Thread waren?

Wenn du mehr Kommentare willst, dann zeig Furnierbildchen!

Schön, daß sich die Tieftonproblematik jetzt so einfach aufgelöst hat.

Gruß,
Peter
Christoph_Gebhard
Inventar
#58 erstellt: 30. Sep 2006, 08:30

elefant!no schrieb:
Für die SEAS-Fans, besonders den Christoph als Nachwuchs-Speakertweaker, hätte ich noch einen (IMO empfehlenswerten) Modifikationstip aus einem schwedischen Forum


AH würde sagen: Du argumentierst nicht sachlich!
Tatsächlich habe ich auch schon von anderer, "unsachlicher" Stelle gehört, dass diese mechanischen Equalizer dem "Klang" nicht zuträglich sind. Meinem Vater gefallen seine Focals ohne Brücke auch besser (auch wenn der Einfluß auf die Amplitude dort wohl stärker als bei den Seasen ist). Ich werd`s auf jeden Fall probieren, danke!

Gruß, Christoph

P.S. Wie stösst du eigentlich auf solche Threads? Kannst du schwedisch oder guckst du nur Bilder ?
elefant!no
Hat sich gelöscht
#59 erstellt: 30. Sep 2006, 09:39
Hallo Christoph,

der Thread war im htguide-Forum verlinkt, sonst hätte ich den wahrscheinlich auch nicht gefunden. Aber ich guck schon gern, was anderswo gebastelt wird - jenseits des Tellerrands von den Timmis und AHs gibt's auch noch Interessantes zu entdecken. Oft reicht ja schon Bildchengucken. Die Nordländer sind schon seit einiger Zeit begeisterte WG-Bastler, irgendwann muß ich mal eine Linkliste zu solchen Projekten machen.

Gruß,
Peter
hermes
Inventar
#60 erstellt: 30. Sep 2006, 10:56
Hallöchen,

@ Thanner

Was bedeutet das Zitat?

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):



Thanner schrieb:
nochmal Glückwunsch zu dem wohl klirrärmsten 13/25er-Hartmembrankombi!


Da sagst du was, ich würde wirklich mal gerne eine Box aus 2x Al-130-M, ESS-AMT 1 und zwei kräftigen 10"ern bauen und damit meine Parties beschallen. 95 db/2,83V und niedrigster Klirr. Die unangestrengte, fast unbeteiligte Art dieser Chassis ist echt klasse.

@ Peter
Diesen Trick mit dem Diffusor kannte ich auch schon. Du hast aber einen Entscheidenden Punkt nicht gennant: Das Gitter ist ein exzellenter Schutz für den Hochtöner! Wenn man wie ich gebranntes Kind ist und schon mal einen traurig, wie eine Ameise zerdrückten Hochtöner hatte, der freut sich über das Gitter. Wenns denn klanglich keine großen Nachteile hat... Ich hab mich aber schon früher gefragt, warum diese Teile überhaupt gebaut werden, wenn sie als Klanglich negativ empfunden werden. Der Schutz scheint ja eher ein netter Nebeneffekt zu sein, sonst würden ja auch Gewebekalotten mit Gitter geliefert werden.

@ All
Ich hab mich jetzt nochmal um den Kompensatoinsmagneten gekümmert. Von Visaton gibt es einen passenden Magneten für den AL 130:
http://www.visaton.de/de/chassis_zubehoer/zubehoer/322.html

Was haltet ihr von dem?

Ich hab das jetzt auch mal simuliert, mit den von Christoph angegebenen -0,05 im Qes. Ist das richtig, dass ich dann eigentlich auch ein kleineres Gehäuse bräuchte?

Im selben Gehäuse sieht das bei mir so aus:


Diese Abstimmung lässt doch eher ein kühleres Klangbild erwarten oder?

Wie weit in den Mittelton zeigen sich eigentlich Auswirkungen im Pegel, wenn ich einen Kompensationsmagneten einbau?
Grüße
Hermes
elefant!no
Hat sich gelöscht
#61 erstellt: 30. Sep 2006, 12:07
Hai Hermes,


hermes schrieb:

Diesen Trick mit dem Diffusor kannte ich auch schon. Du hast aber einen Entscheidenden Punkt nicht gennant: Das Gitter ist ein exzellenter Schutz für den Hochtöner!

das hast du anscheinend falsch verstanden. Ich habe überhaupt nichts gegen Gitter, da ist der Herr Huygens vor. Wegen der Schutzwirkung finde ich ein Gitter durchaus empfehlenswert (auch wenn es nicht gegen umgefallene Kakteen schützt *kotz* ). Was mich stört, sind diese Plättchen, die wohl hauptsächlich dazu dienen, die ohnehin unhörbare Resonanzspitze im Ultrahochton zu schönen, dafür aber meistens schon im noch hörbaren Bereich Unfug anstellen (v.a. in Verbindung mit einem WG).

Linkwitz hat auch etwas dazu: "The 9800 tweeter exhibits increased decay times above 12 kHz due to the trapped air between dome apex and plastic cup forming a mechanical spring-mass system." und "The SS 9800 stores energy above 10 kHz, probably due to the Helmholtz resonator formed by the cup in front of the dome. This feature is needed to keep the frequency response up." (http://www.linkwitzlab.com/mid_dist.htm) Wenn der HT ohnehin runtergepegelt werden muß, fällt auch der in den oben verlinkten Diagrammen zu sehende leichte Hochtonabfall nicht mehr ins Gewicht, das gleicht man in der Weiche aus.

Der Visaton-Kompensationsmagnet ist nach meinem Gefühl zu klein, um eine wesentliche Wirkungsgraderhöhung zu bewirken. Ich würde mich da an die Empfehlung von Christoph halten. Über eine eventuelle Gehäuseveränderung würde ich erst nach Hören und Messen nachdenken, die tatsächliche Abstimmung wird sich mit der Simulation ohnehin nicht unbedingt decken (spätestens wenn mit unterschiedlichen Pegeln gefahren wird).


Wie weit in den Mittelton zeigen sich eigentlich Auswirkungen im Pegel, wenn ich einen Kompensationsmagneten einbau?

Gute Frage. Ohne zu überlegen hätte ich eine gleichmäßige Wirkungsgraderhöhung erwartet, aber die Simulation macht doch nachdenklich.

Gruß,
Peter


[Beitrag von elefant!no am 30. Sep 2006, 12:11 bearbeitet]
Christoph_Gebhard
Inventar
#62 erstellt: 01. Okt 2006, 11:11

hermes schrieb:


Was bedeutet das Zitat?

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):


Hallo Hermes,

kennst du den "Spoiler" nicht? Du musst den weißen Bereich mit der rechten Maustaste markieren, um zu sehen, was darin steht.

Zum Magneten: Um wirklich was zu bewegen, muss du schon richtig was auffahren. Ein Kompensationsmagnet in Größe des Originalmagneten hat auf das Magnetfeld im Luftspalt einen vernachlässigbaren Einfluß, kompensiert halt nur den Streufeld.
Der "neue" sollte den Originalen schon um einiges überragen!

Der Wirkungsgrad sollte über den kompletten Bereich gleichmäßig steigen, mit Ausnahme des Basses natürlich, der theoretisch(!) bei gleicher Gehäusegröße und angepasster Abstimmung sowohl von f3 als auch vom Wirkungsgrad unverändert bleibt.
Wenn du das Gehäuse an den veränderten Q-Wert anpasst (also das Volumen kleiner machst und linear abstimmst), verlierst du natürlich untere Grenzfrequenz, et gibt halt nix umsonst!

Gruß, Christoph
hermes
Inventar
#63 erstellt: 01. Okt 2006, 11:27
Hallöchen,

@ Peter
Mir war schon klar, dass du den Diffusor meinst, hatte mich schlecht ausgedrückt. Aber warum werden sie denn bei so vielen Metallkalotten verbaut, wenn sie doch "eh nix bringen"? Ich denke, diese Resonanz ist zwar außerhalb des Hörspektrums aber Nubert hat ja in seinem Forum auch mal sowas geschrieben, dass sie trotzdem über irgendwelche Mischprodukte, die ich nicht versteh hörbar wird.

@ Christoph
Ok, dann muss also was großes her...
Kann ich denn da irgendwie das Magnetfeld im Luftspalt verschlechtern, ich meine, dass es nicht mehr so "sauber" ist? Weil der neue große Magnet wird ja physisch nicht richtig auf den Treiber passen...

Ok, jetzt hab ich deinen geschützten Hinweis lesen können, aber warum macht man das? Is das n Gag oder hat es irgendeinen Sinn?
Jedenfalls ist der ER4 die konsequenteste Steigerung zur Seas-Kalotte. Ich denke es finden sich außer AMTs und vielleicht dem Neo3 keine Hochtöner mehr im gängigen DIY-Markt, die eine Seas-Kalotte nennenswert übertreffen. Scanspeak sagt man "besser sein" nach aber messtechnisch ist da nicht viel und es sind ja auch Kalotten...

Grüße
Hermes
elefant!no
Hat sich gelöscht
#64 erstellt: 01. Okt 2006, 14:04
Hallo Hermes,


hermes schrieb:

Mir war schon klar, dass du den Diffusor meinst, hatte mich schlecht ausgedrückt. Aber warum werden sie denn bei so vielen Metallkalotten verbaut, wenn sie doch "eh nix bringen"?

Ich dreh die Frage um: Warum werden sie bei vielen anerkannt guten Metallkalotten nicht verbaut, wenn sie denn benötigt würden? Audax' Ti-Kalotte hat keinen, Vifa macht für HighEnder wie Hales welche ohne, viele Engländer haben traditionell oder seit langem keine mehr (Celestion, B&W, Wharfedale, TDL ...) und SEAS macht neuerdings auch ohne:

http://img374.imageshack.us/img374/3617/seamm1.jpg
http://img307.imageshack.us/img307/7743/excvd4.jpg


Ich denke, diese Resonanz ist zwar außerhalb des Hörspektrums aber Nubert hat ja in seinem Forum auch mal sowas geschrieben, dass sie trotzdem über irgendwelche Mischprodukte, die ich nicht versteh hörbar wird.

Ich weiß auch nicht, was Nubert meint. Sein Problem ist, daß Peerless keine Hartkalotten im Angebot hat.


Kann ich denn da irgendwie das Magnetfeld im Luftspalt verschlechtern, ich meine, dass es nicht mehr so "sauber" ist? Weil der neue große Magnet wird ja physisch nicht richtig auf den Treiber passen...

Das sind die richtigen Fragen für capslock oder tiki.


Jedenfalls ist der ER4 die konsequenteste Steigerung zur Seas-Kalotte. Ich denke es finden sich außer AMTs und vielleicht dem Neo3 keine Hochtöner mehr im gängigen DIY-Markt, die eine Seas-Kalotte nennenswert übertreffen. Scanspeak sagt man "besser sein" nach aber messtechnisch ist da nicht viel und es sind ja auch Kalotten...

Wenn du nach den Messwerten gehst, sind die Exoten nach allem, was ich bisher gesehen habe, auch nicht besser, eher im Gegenteil. Vielleicht ist es wirklich das andere Abstrahlverhalten, was die subjektive Überlegenheit ausmacht.

Gruß,
Peter
hermes
Inventar
#65 erstellt: 01. Okt 2006, 14:29
Moin!


Peter schrieb:
Ich dreh die Frage um: Warum werden sie bei vielen anerkannt guten Metallkalotten nicht verbaut, wenn sie denn benötigt würden? Audax' Ti-Kalotte hat keinen, Vifa macht für HighEnder wie Hales welche ohne, viele Engländer haben traditionell oder seit langem keine mehr (Celestion, B&W, Wharfedale, TDL ...) und SEAS macht neuerdings auch ohne:


Ok du hast recht, notwendig sind die Dinger wohl nicht. Allerdings liegen die Resos bei mancher Britischen titankalotte erst oberhalb von 30 khz. Könnte Seas auch mal machen.


Peter schrieb:
Wenn du nach den Messwerten gehst, sind die Exoten nach allem, was ich bisher gesehen habe, auch nicht besser, eher im Gegenteil. Vielleicht ist es wirklich das andere Abstrahlverhalten, was die subjektive Überlegenheit ausmacht.


Der Klirr von einem AMT ist Kalotten aber deutlich überlegen. In Sachen Masse und Ausschwingen sind AMT und Neo 3 auch überlegen.

Gruß
Hermes
Meister_Gü
Stammgast
#66 erstellt: 01. Okt 2006, 14:37
Interessant wären auch die mechanischen Verluste der einzelnen Chassis.

Kennt da wer Werte?
Christoph_Gebhard
Inventar
#67 erstellt: 02. Okt 2006, 12:05

hermes schrieb:

Kann ich denn da irgendwie das Magnetfeld im Luftspalt verschlechtern, ich meine, dass es nicht mehr so "sauber" ist? Weil der neue große Magnet wird ja physisch nicht richtig auf den Treiber passen...


Ich weiß es selber nicht, würde aber tippen, dass es keinen negativen Einfluß hat. Ein Klirrmessung vorher-nachher sollte Aufschluß geben.


hermes schrieb:
Ok, jetzt hab ich deinen geschützten Hinweis lesen können, aber warum macht man das? Is das n Gag oder hat es irgendeinen Sinn?


Harry hat`s mir so erklärt: "Stell dir vor, du liest im Filmbereich weiter oben im Forum was und irgendwer verrät das Ende von einem Film, für den du erst nach nächtelangem Camping vor der Kasse eine Karte erwerben konntest... Darum Spoiler, niemand solls "ungewollt" lesen!"

Für "unsere" Art der Foren ist es wohl überflüssig und nur für Gags zu benutzen. Ich wollte damit einfach nur andeuten, dass ich eigentlich noch nicht verraten wollte, dass ich eine umfangreiche Messreihe zum Thema Waveguidekontur und deren Einfluß auf die Bündlung bzw. die Schalldruckverstärkung plane.


hermes schrieb:
Jedenfalls ist der ER4 die konsequenteste Steigerung zur Seas-Kalotte. Ich denke es finden sich außer AMTs und vielleicht dem Neo3 keine Hochtöner mehr im gängigen DIY-Markt, die eine Seas-Kalotte nennenswert übertreffen. Scanspeak sagt man "besser sein" nach aber messtechnisch ist da nicht viel und es sind ja auch Kalotten...


Hmmmhhh...messtechnisch ist der ER4 nicht unbedingt besser (auf jeden Fall bei den gängigen Messverfahren). Mir gefällt er auf jeden Fall klanglich. Ob man diese - vielleicht subjektiven - Vorzüge auch messtechnisch dokumentieren kann (IM-Verzerrungen, Kompressionsverhalten,...???) kann ich nicht beantworten. Ich kenne auf jeden Fall auch einige Personen, denen der ER4 nicht so gefällt.
Die Scans bedienen da wohl eher eine andere Zielgruppe, sie polarisieren genauso wie ein ER4, man sollte sie aber mal gehört haben.
Es hat wohl viel mit dem persönlichen Geschmack und dem restlichen Konzept zu tun, wer der "bessere" Hochtöner ist.

Gruß, Christoph
xlupex
Inventar
#68 erstellt: 02. Okt 2006, 12:14
Hallo!
NAch dem Lesen eröffnet sich mir noch nicht, ob du nun zufrieden bist mit dem Lautsprecher.
Du schriebst von Bassproblemen, Elefantino von Bummsbass-Parametern...
Was sind Bummsbass-Parameter??

Hattest du schon die Möglichkeit den LS zu messen?

Edit:
@Thanner: Der ViFa - RR gefällt dir nicht / im Vergleich zur Metallkalotte? Kannst du das beschreiben?
Mir gefiel damals der Scan RR nicht. Den ER4 wollte ich auch nicht haben. Am besten Klangen für mich noch immer die Metallkalotten in meinen MEGs.


[Beitrag von xlupex am 02. Okt 2006, 12:46 bearbeitet]
elefant!no
Hat sich gelöscht
#69 erstellt: 02. Okt 2006, 20:01
Hallöle,


Thanner schrieb:
Ich wollte damit einfach nur andeuten, dass ich eigentlich noch nicht verraten wollte, dass ich eine umfangreiche Messreihe zum Thema Waveguidekontur und deren Einfluß auf die Bündlung bzw. die Schalldruckverstärkung plane.

Jetzt hast du's aber verraten, und ich platze schier vor Neugier wegen der tausend möglichen Verläufe. Kannst du mir mal flüstern, was du vorhast?


xlupex schrieb:
Was sind Bummsbass-Parameter??

OK, da bin ich vielleicht eine Erläuterung schuldig. Der AL130 hat eine für Baßreflex-Verwendung relativ hohe Güte Qts von über 0,4 (Tiefpaßspulen-Widerstand einberechnet), während seine Freiluftresonanz fs für einen 13er mit etwas über 40 Hz sehr niedrig ist. Mit diesen Parametern lassen sich BR-Boxen bauen, die bei linearer Abstimmung sehr tief reichen, -3db-Frequenzen unter 40 Hz sind problemlos möglich.

Solche Parametersätze sind bei kleinen TMT aus mehreren Gründen kritisch:

- Die Tieftonverteilung bei normalem Musikmaterial erfordert für kleine TMT eine BR-Abstimmfrequenz von etwa 50 Hz als optimalen Kompromiss zwischen effizienter Hubentlastung und daraus resultierend Verzerrungsminderung einerseits und dem Schutz des Lautsprechers vor Zerstörung andererseits. (Wie ich auf die 50 Hz komme, werde ich hier nicht weiter diskutieren.) Bei der Abstimmfrequenz sollte die Kombination aus LS und Gehäuse keine Überhöhung produzieren, wie sie Chassis mit "Bumsbaßparametern" begünstigen (Stichworte Impulsverhalten oder Gruppenlaufzeit).

- Kleine TMT werden als Baßtreiber von vollwertigen Hifi-LS sinnvollerweise nur in kleinen Räumen eingesetzt. Ein Raum mit z.B. 4 Metern Tiefe hat eine starke Raummode bei 42 Hz. Eine Anregung dieser Mode verursacht Dröhn, weshalb in solchen Räumen zumindest für Musikwiedergabe ein linearer Tiefgang bis 40 Hz und darunter unerwünscht ist. Erschwerend kommt in kleinen Räumen der Druckkammereffekt hinzu, der bei linearer Baßausdehnung für einen Pegelanstieg unterhalb der tiefsten Raummoden sorgt.

- Kleine TMT werden oft in wandnah platzierte Regalboxen eingebaut. Wandnähe bedeutet optimale Modenanregung und eine Pegelanhebung bei niedrigen Frequenzen durch den Grenzflächeneffekt. Beide Mechanismen begünstigen wieder Dröhn bei linearer oder gar überschwingender Tiefbaßabstimmung.

- Die tiefbaßfreundlichen Parameter (hohes Qts und niedrige fs) sind mit einem unterdurchschnittlichen Wirkungsgrad verbunden. Wird nur ein TMT pro Box eingesetzt, muß für höhere Pegel überdurchschnittlich Verstärkerleistung reingepumpt werden, was die Schwingspule wiederum überdurchschnittlich stark erwärmt und über den höheren Widerstand der warmen Schwingspule (neben komprimierten Mitten) die Treibergüte weiter nach oben pusht. Höhere Treibergüte bedeutet wieder einen tendenziell bumsigeren Baß.

Soviel dazu. "Bumsbaß-Parameter" ist natürlich etwas polemisch. Irgendwo habe ich mal gelesen, es soll auch Leute geben, die anti-Bumsbaß-Treibern wie den alten HDS 134 nichts abgewinnen können sollen...

Grüße,
Peter


[Beitrag von elefant!no am 02. Okt 2006, 20:08 bearbeitet]
xlupex
Inventar
#70 erstellt: 02. Okt 2006, 20:18

Ein Raum mit z.B. 4 Metern Tiefe hat eine starke Raummode bei 42 Hz. Eine Anregung dieser Mode verursacht Dröhn, weshalb in solchen Räumen zumindest für Musikwiedergabe ein linearer Tiefgang bis 40 Hz und darunter unerwünscht ist.

???
Wegen dem Dröhn?
Dröhn = geil?
Ich kann Dröhn nicht haben.


[Beitrag von xlupex am 02. Okt 2006, 20:20 bearbeitet]
elefant!no
Hat sich gelöscht
#71 erstellt: 02. Okt 2006, 20:54
Dröhn = nix geil

Tut mir leid, ich versteh dein Problem mit dem Zitat nicht.

Gruß,
Peter
xlupex
Inventar
#72 erstellt: 02. Okt 2006, 21:10
Raumreso bei 42Hz.
Linearer Freq.gang bis 40Hz.
Ergo es dröhnt. Kann doch keiner wollen.
Du schreibst aber, "in solchen Räumen ... ein Tiefgang bis 40Hz gewünscht ist".
Perrier
Hat sich gelöscht
#73 erstellt: 02. Okt 2006, 21:21
nein, er schreibt:


linearer Tiefgang bis 40 Hz


was imho nichts mit dröhn zu tun hat.

mfg
xlupex
Inventar
#74 erstellt: 02. Okt 2006, 21:27
Linearer Freq.gang des Lautsprechers bis 40Hz in nem Raum mit Dröhn bei 42Hz?

Irgendwie stehe ich auf der Leitung.

Oder ist die Alternative den Dröhn so einzuberechnen, dass der Freq.gang im Raum (Hörplatz) linear ist?? Da muss dann aber schon ziemlicher Könner sein, oder?
elefant!no
Hat sich gelöscht
#75 erstellt: 02. Okt 2006, 21:33
Ralf, guck noch mal genau hin:


weshalb in solchen Räumen (...) ein linearer Tiefgang bis 40 Hz und darunter unerwünscht ist.


Gute Nacht!
xlupex
Inventar
#76 erstellt: 02. Okt 2006, 21:47
Ohh

Sabotoage!! Das stand da vorhin noch nicht so!!!*+´~~
Das sind bestimmt wieder die kleinen Männchen gewesen, die immer aus meinem Modem rutschen wenn das Licht aus ist.
Tut mir leid.
So machts Sinn.

Und gelernt habe ich auch was, mein Wohnzimmer ist nämlich 4m tief...


[Beitrag von xlupex am 02. Okt 2006, 21:48 bearbeitet]
Perrier
Hat sich gelöscht
#77 erstellt: 02. Okt 2006, 22:30

Das sind bestimmt wieder die kleinen Männchen gewesen


ein paar Mausefallen+ein AluBaseballschläger können da helfen

mfg
xlupex
Inventar
#78 erstellt: 03. Okt 2006, 00:37
Jetzt aber echt noch mal Danke an Elefantino!!
hermes
Inventar
#79 erstellt: 08. Okt 2006, 12:55

xlupex schrieb:
Hallo!
NAch dem Lesen eröffnet sich mir noch nicht, ob du nun zufrieden bist mit dem Lautsprecher.
Du schriebst von Bassproblemen, Elefantino von Bummsbass-Parametern...


Hallöchen, nach einer kleinen Internetabstinenz bin ich wieder on...

Also zu deiner Frage, ja ich bin sogar sehr zufrieden mit dem LS. Aber auch Artemis ist nicht der perfekte LS für mich, ich habe inzwischen aber ein paar für mich persönlich interessante Erkenntnisse sammeln können, die für das Hobby LS-Bau ansich aber eher frustrierend wirken. Artemis hat auf jeden Fall meine Ziele für dieses Projekt deutlich übertroffen, was vor allem an der von mir etwas unterschätzten Qualität der Chassis liegt. Ich denke, in Sachen Auflösung und High-End bin ich für mich persönlich im Mittelhochton am Limit, da sehe ich keinen Verbesserungsbedarf mehr. Ich bin jetzt aber auch bei dem gefürchteten Problem der Aufnahmen angekommen. Artemis ist für manches Material einfach etwas zu ehrlich. Ich bin immernoch von der absolut feinen Auflösung von dem Hochtöner begeistert. Z. B. hab ich eine SACD-Aufnahme von Magnifikat bei der der volle Chor inklusive Solisten-Sänger so dermaßen realistisch da stehen, dass es einen richtig fesselt, man kann vom Chor nicht nur die einzelnen Blöcke wie Sopran oder Thenor hören, sondern wirklich einzelne Stimmen klanglich und sogar in der Ortung klar unterscheiden. Das hatte ich nicht mal per Kopfhörer so.
Man könnte Artemis imho problemlos als Abhörmonitor einsetzen. Man hört sofort bei jeder Aufnahme die Abstimmung und unterschiedlichste Charakteristika der Aufnahmeräume. Das breite Abstrahlverhalten würde sie im echten Studiobetrieb natürlich unpraktisch machen...

Aber hier liegt auch das Problem: Artemis ist im Prinzip rein auf messtechnische Fehlerminimierung entwickelt. Sie hat niedrigsten Klirr, extrem schnelles Ausschwingen im Mittelton, ein bruchloses Rundstrahlverhalten usw.
Da ich aber nicht gewillt bin, meine CD-Sammlung meinem LS anzupassen habe ich jetzt das Problem, dass diverse Pop-Aufzeichnungen und Rock-CDs etwas zu flach klingen. Artemis fügt eben nirgends etwas hinzu, nichtmal im Klirr.
Aus dieser Erkenntnis hab ich jetzt meine Bauphilosophie auch etwas geändert, zu Gunsten von moderatem Sounding. Ich hab oben das Wort Frust im LS-Bau erwähnt, weil es einfach ärgerlich ist, wenn man sich einen Messtechnisch fast perfekten LS hinstellt und dann feststellt, dass die billige Phillips-Kompakt-Anlage von Bekannten mit ihrer Bassüberhöhung und ihrem Hörbaren Klirr zumindest bei schlechter Radiomusik einfach mehr Spass macht. Der Bass ist fetter, Stimmen "dicker", High-Hats fetzen mehr. Das ist zwar dafür bei allen Aufnahmen gleich, während Artemis je nach Aufnahme eben fetzt oder hauchzart spielt. Aber es gibt nicht wenige Aufnahmen, denen es gut tut, wenn der LS "mehr macht". Das ist wohl eine Traurige Hifi-Erkenntnis, dass besserer LS längst nicht bei allen Aufnahmen wirklich mehr MusikSPASS bedeutet. Von Artemis profitieren bei mir vor allem Jazz, Kirchen-Musik, Orgel, generell kleine Besetzungen mit viel Dynamik, Geigen, und ganz extrem Stimmen. CDs wie Moby oder Air sind so eindringlich, dass ich schon nach 1h mit diesen CDs mit einem Handfesten Stimmungstief aus meinem Zimmer gegangen bin und mit einem erstaunten Blick auf die LS festgestellt hab, dass ich erstmal wieder "glücklichere" Musik hören werde...

Aus diesem Grund werde ich bei meinem nächsten Projekt wahrscheinlich das Hauptaugenmerk auf einen Musikalischen Spassfaktor legen, ohne dabei echte LS-Tugenden zu vernachlässigen. Dann hätte ich eben Artemis für die zarten guten Aufnahmen und noch irgendwas anderes für Heavy, und flache Pop-Songs. Für Heavy z. B. ist der Grundton von Artemis viel zu präzise und schlank. Konkret stelle ich mir im Moment im Bass statt Alu Papier-Membranen vor, die fetten den Klang etwas an, sind Voluminöser, ohne, dass man sagen könnte, sie spielen flasch oder unpräzise. Im Mittelton würde ich vielleicht eine Glasfaser-Membran verwenden, die oft sehr lebendig und hell klingen. Im Hochton dann eben was besser passt, Seas Metall oder Seas Gewebe...

Der wohl extrem niedrig liegende Klirr von Artemis ist wohl bei allen Aufnahmen als positiv zu verzeichnen. Im Gegensatz zu dem, dass man doch manchmal hört, dass man mit sehr guten LS schlechte Aufnahmen nicht mehr anhören kann. Durch den niedrigen Klirr klingen schlechte Aufnahmen schlimmstenfalls etwas langweilig aber es nervt niemals etwas. Während ich zu Alcone-Zeiten viele Aufnahmen hatte, die schnell nervten gibt es mit Artemis keine Aufnahme mehr, die nervt. Dafür klingen einige wenige Aufnahmen nicht so feurig, aber das nehme ich gern in Kauf. Von daher also Fazit: Ein geringer Klirr ist immer eines der wichtigsten Konstrukionsziele und macht auch Heave-Aufnahmen nicht schlechter!

Das breite Abstrahlverhalten ist dann schon wieder eher Geschmackssache. Im Moment gefällt es mir sehr gut und es ist so schön bruchlos. Je nach Raum könnte man aber auch sagen, dass es Ziel ist, möglichst stark zu bündeln...

Hoffe die Frage von genügend Seiten beleuchtet zu haben.
Grüße
Hermes
xlupex
Inventar
#80 erstellt: 08. Okt 2006, 13:45
Hallo Hermes!
Ja das Hobby HiFi als Kompromissgeschäft... - ärgerlich in der Tat.
Aus eigener Erfahrung weiss ich aber, dass man sich mit der Zeit (Monate) an den Monitorklang gewöhnt, schließlich in erster Linie die Pluspunkte wahrnimmt, die Nachteile einem nicht mehr so auffallen.

Aber. Meine Erfahrung mit Monitoren ist eigentlich gar nicht so sehr, dass man manche Aufnahmen gar nicht mehr hören kann. Klar, The Smiths damit zu hören ist nicht wirklich schöm, weh tun tuts aber nicht.
mdh
Hat sich gelöscht
#81 erstellt: 08. Okt 2006, 15:17
Hallo Hermes,

sach ma, hab ick Tomaten uff die Augen, oder hast du die Messungen sonstwo versteckt? Hab jetzt 3 mal hin und hergescrollt und kann keine Messkurven finden...
hermes
Inventar
#82 erstellt: 08. Okt 2006, 17:33
Moin ihr beiden!

@ Xlupex
Ja wie ich schon schrieb, es klingt nichts unangenehm, sodass man es nicht anhören kann... Nur eben bei schlechten Mixes etwas flach, aber das sind auch nicht soo viele. Die Mehrzahl der Popsongs hört sich ziemlich gut an.

@ mdh
Neeee neee, du hast keeene Tomaten uffen Augen...
Leider hab ich immernoch kein Messystem, das ist zwar jetzt direkt als nächstes geplant, aber im Moment hab ich zu viel um die Ohren, als dass ich mich damit beschäftigen könnte. Um jetzt keine falschen Hoffnungen zu wecken sag ich mal: Bis Weihnachten kriegt ihr hier einen Haufen Messungen in allen Winkeln rauf und runter plus Klirr und co.

Grüße
Hermes
xlupex
Inventar
#83 erstellt: 08. Okt 2006, 17:36
Hi!
Hast du die LS ohne Messsystem aufgebaut?
hermes
Inventar
#84 erstellt: 08. Okt 2006, 19:27
ja klar, wie sonst.

edit: Deshalb ist die Weiche auf den Fotos auch nicht eingebaut, ich gehe davon aus, dass da noch n bisl Potential steckt, wenns mal mit den Messungen los geht. Allerdings ich hatte es ja schon mal geschrieben, ich denke die Gesamtabstimmung ist sehr gut gelungen, mit dem Pegel im Hochton und so. Allerdings kann sein, dass im Bereich derr Trennung noch n bisl Tuning sein muss... Der Thread ist also sozusagen erst am Anfang.

Gruß
Hermes


[Beitrag von hermes am 08. Okt 2006, 19:45 bearbeitet]
hermes
Inventar
#85 erstellt: 31. Okt 2006, 14:29
Hallöchen,

nochmal an die Zusatz-Magnet-Auskenner:

Ich wollte grade die großen Zusatzmagneten bestellen und musste feststellen, dass er gar nicht in mein Gehäuse passt!

Der einzige Magnet, der passt ist der KM 80 von Visaton:

http://www.visaton.de/de/chassis_zubehoer/zubehoer/322.html

Jetzt habt ihr geschrieben, dass der zu schwach ist. Könnte ich denn mehrere von diesen kleineren Magnetringen pro Chassis verwenden, sozusagen "in Reihe schalten"?

Grüße
Hermes
hermes
Inventar
#86 erstellt: 02. Nov 2006, 22:06
Weiß denn keiner, ob es sinnvoll ist zwei Magnetringe zu kombinieren?
Grüße
Hermes
Lotion
Inventar
#87 erstellt: 02. Nov 2006, 23:08
Bin zwar kein Magnetexperte, aber halte dies für ausgeschlossen. Wie soll das gehen? 2 Ringe hintereinander, je nachdem wie das Magnetfeld ausgerichetet ist, ziehen sich an oder stoßen sich ab. Was soll sich da verstärken?
jhohm
Hat sich gelöscht
#88 erstellt: 03. Nov 2006, 07:38

Lotion schrieb:
Bin zwar kein Magnetexperte, aber halte dies für ausgeschlossen. Wie soll das gehen? 2 Ringe hintereinander, je nachdem wie das Magnetfeld ausgerichetet ist, ziehen sich an oder stoßen sich ab. Was soll sich da verstärken?


Hallo Lotion,

wenn der 2te Magnetring in die eine Richtung montiert wird; kompensiert er das Magnetfeld; so daß z.B. das Chassis dichter an einen Röhren-TV rangestellt werden kann.
Wenn der 2te Magnet andersrum montiert wird; verstärkt er das feld innerhalb des Luftspaltes; dadurch ändern sich natürlich die TSP - Qes wird kleiner,, dadurch auch Qts...

Gruß Jörn
hermes
Inventar
#89 erstellt: 03. Nov 2006, 11:09
Hallo Jhohm,

hab ich dich dann richtig verstanden, dass du den Einsatz von zwei Zusatz-Ringen pro Chassis für Sinnvoll hälst? Ansich müssten die sich doch bei richtiger Polung wie eben ein größerer Zusatz-Einzelring verhalten oder?

Wie rum muss man eigentlich generell einen Zusatzmagneten anbringen, damit er das Feld im Luftspalt möglichst viel verstärkt? Abstoßend, oder anziehend? Abschirmung ist mir egal...Ich würde sagen abstoßend oder?

Grüße
Hermes


[Beitrag von hermes am 03. Nov 2006, 11:10 bearbeitet]
Granuba
Inventar
#90 erstellt: 03. Nov 2006, 11:17
Moin,

ich würde mir nicht zuviel von den den Zusatzmagneten erwarten, sinnvoller wäre vielleicht erstmal ein MESSUNG! Ich z.B. tue mich schwer, alleine die korrekte Polung des Hochtöners ohne Vergleich herauszuhören, desöfteren macht die simu das nämlich auch falsch...

Harry
hermes
Inventar
#91 erstellt: 03. Nov 2006, 13:33
Hallo Murray,

keine Angst, die Messung kommt schon noch

Ich hab allerdings in letzter Zeit einiges probiert, von verschiedenen Spannungsteilern bis zur 18 db Weiche und dabei ist mir aufgefallen, dass manchmal 0,5 db Unterschied durch einen anderen Spannungsteiler einen Unterschied im Langzeithören machen. Mal rastet der Klang ein, mit 0,5 db weniger nicht. Deshalb bin ich jetzt dazu übergegangen erst mal mit Unterstützung durch die Simu (um zu sehen, was ich mach) Varianten durchzuhören, weil ich sowieso nicht so gut messen kann, dass ich im 0,5 db-Bereich vertrauen kann und wer sagt denn dass das beste Messergebnis am besten klingt!?Bald kommt dann ein Bericht mit einer verbesserten Weiche...

Soviel schon vorneweg: Die Box profitiert deutlich von einer leichten Absenkung zwischen 2,5 und 6 khz...

Von den Zusatzmagneten versprech ich mir nicht soo viel, aber ich wills ausprobieren, am Ende entscheidet der Klang, nicht die Theorie. Ich hab inzwischen erfahren, dass man eine Box mit 13er Bass nicht brutal neutral nach Theorie abstimmen kann. Um die geringe Fläche auszugleichen brauchts dann doch etwas mehr Wandnähe, und eine etwas andere Abstimmung als man das beim Dreiweger mit 10"er machen würde.

Grüße
Hermes
jhohm
Hat sich gelöscht
#92 erstellt: 03. Nov 2006, 14:46

hermes schrieb:
Hallo Jhohm,

hab ich dich dann richtig verstanden, dass du den Einsatz von zwei Zusatz-Ringen pro Chassis für Sinnvoll hälst? Ansich müssten die sich doch bei richtiger Polung wie eben ein größerer Zusatz-Einzelring verhalten oder?

Wie rum muss man eigentlich generell einen Zusatzmagneten anbringen, damit er das Feld im Luftspalt möglichst viel verstärkt? Abstoßend, oder anziehend? Abschirmung ist mir egal...Ich würde sagen abstoßend oder?

Grüße
Hermes


Moin Hermes,

generell halte ich den Einsatz eines Doppelmagneten nicht für sinnvoll; es kommt schon auf das Chassis daruf an... IMHO je höher der Qts, desto mehr Sinn macht es.

Wierum nun der 2te magnet montiert wird? - Da muß ich passen!

Gruß Jörn
hermes
Inventar
#93 erstellt: 10. Dez 2006, 14:07
Moin zusammen!

Endlich gehts etwas weiter. Ich hab es jetzt geschafft mir ein Messystem zu kaufen und will euch nicht den ersten kläglichen Messversuch vorenthalten:



Die Messung fand im Abstand von 30 cm statt. Winkel sind 0-30-45-60-90°. Leider hab ich noch keinen Plan von Arta, hab bis jetzt noch nicht rausgefunden, wie man "gegated" misst. Deshalb entstand diese Messung mit "Pink Noise". Abstand zu Gegenständen/Wänden ist in alle Richtungen 1,5m, abgesehen vom Boden. Seltsam finde ich den extremen Einbruch oberhalb von 10 khz. Da dieser sowohl beim Notebookinternen Mikro als auch bei anderen Boxen genau so in der MEssung ist fürchte ich, dass meine Soundkarte hier einen High-cut im Mikrofoneingang hat. Kann das sein?

Ich denke ohne Gate kann man die Aussagekraft der Messung weitgehend in die Tonne haun, aber immerhin ist es eine Messung und die Messung der PC-Boxen mit dem selben Prinzip sieht deutlich schlechter aus!

Die gemessene Weiche ist die, die mir klanglich am besten gefällt:



Schöne Grüße
Hermes

PS Schreibt mir mal bitte wo ich ein Gate einstellen kann...
Perrier
Hat sich gelöscht
#94 erstellt: 10. Dez 2006, 14:27
Grundsätzlich sieht das doch ganz gut aus!? Ich würde den Abfall in den Höhen auch mal bei der Soundcard vermuten.
Was isses denn für ein Micro?

benutzt Du einen VV fürs Micro? Wahrscheinlich nicht, sonst könntest Du den Line-in ja benutzen...Die Microeingänge sollen oft recht schlechte Qualität liefern.

mfg
hermes
Inventar
#95 erstellt: 10. Dez 2006, 15:02
Asche auf mein Haupt! Ich hatte in der Soundkartensoftware das Kästchen "Voice Recording" statt "no filtering" markiert. Mit "no filtering" sieht das ganze schon realistischer aus:



Das Mikro ist eine Monacor mce-2000 Kapsel. Vorverstärker habe ich mir den SMD-Bausatz von ELV gelötet, war eine Heidenarbeit mit einem Lötkolben, der 5 mal so groß ist, wie die Bauteile. Leider hat er in der Praxis nur Geräusche wie ein Traktor von sich gegeben. ICh denke ich hab ein Paar teile zu sehr erhitzt. Jetzt hab ich das Mikro ohne VV angeschlossen und dafür die Versstärkerfunktion der Soundkarte Aktiviert.

Gibt es einen Unterschied zwischen Line-In und Mikrophoneingang? Ich hab sowieso nur einen Eingang und da ist ein Mikrophon-Zeichen dran.

Grüße
Hermes

PS Wo kann ich denn jetzt das Gate einstellen?
Perrier
Hat sich gelöscht
#96 erstellt: 10. Dez 2006, 15:10
AHA! Das sieht doch schon ganz anders aus. Sehr schön!


Gibt es einen Unterschied zwischen Line-In und Mikrophoneingang? Ich hab sowieso nur einen Eingang und da ist ein Mikrophon-Zeichen dran.


Ja, der mickerige Micro-Pegel wird dann Soundcardintern aufgepäppelt, und ich glaube, da liegt der Hase im Pfeffer.
Die interne Verstärkung ist oft minderwertig.

Hätte der SMD-VV eine Phantomversorgung geboten?

Mit den Gate-Einstellungen kann ich Dir nix helfen. Musse waten bis Murray kommt

mfg
mdh
Hat sich gelöscht
#97 erstellt: 10. Dez 2006, 15:37

hermes schrieb:
Ich hab es jetzt geschafft mir ein Messystem zu kaufen und will euch nicht den ersten kläglichen Messversuch vorenthalten


Haleluja


hermes schrieb:

PS Schreibt mir mal bitte wo ich ein Gate einstellen kann...


Im "Impulse Response" Fenster, mit der linken Maustaste mit etwas Abstand vor dem ersten Peak klicken, mit der rechten dann weiter hinten in der Zeitachse die Länge des Gates festlegen. Man sieht ja meist ganz gut wo die erste Refexion reinkommt, davor das Gate schliessen - klick rechts.


hermes schrieb:
Gibt es einen Unterschied zwischen Line-In und Mikrophoneingang? Ich hab sowieso nur einen Eingang und da ist ein Mikrophon-Zeichen dran.


Neue Soundkarte kaufen, gibt sehr brauchbare Nonames ab 25 Euro (PM wenn du mehr wissen willst). Der Microeingang der Soundkarte hat einen Microverstärker, der ist aber meistens Sch*** - nicht linear und recht verrauscht. Wenn du dir auf der Arta Seite das "Arta Kompedium" runterlädst kannst du nachlesen wie man die tauglichkeit der Soundkarte tested. Aber bei deinem Anspruch wirst du wohl um eine anständige Soundkarte nicht herumkommen - spätestens für Klirrmessungen brauchts was gescheites.

have fun,
martin

:


[Beitrag von mdh am 10. Dez 2006, 15:41 bearbeitet]
Lotion
Inventar
#98 erstellt: 10. Dez 2006, 16:49
Moin Hermes,

mit dem Notebook wird das nix mit dem eingebauten Kram. Habe mir eine externe Soundbox von emu gekauft. E-MU 0404|USB. Kann bis zu 192 kHz bei 48 Bit und hat einen Mikro-Eingang mit Phantomspeisung. Klappt mit Arta ganz hervorragend!

Gruß
Lotion
hermes
Inventar
#99 erstellt: 11. Dez 2006, 13:39
Hallöchen,

@ Perrier
Ja der SMD-VV hätte eine Phantomspeisung gehabt, deshalb hab ich ihn ja gebaut. Ich weiß nicht was da los ist, hab mir das Ding nochmal genauestens angeschaut, bestückung stimmt, keine Zinnbrücken drauf, Anschlussbelegung stimmt. Was solls...

@ mdh
Danke für den Gate-Tipp, funktioniert wunderbar! Da kann man sich ja super ansehen, welche Reflexion welche Störung in der Messung macht.

Meinst du mit den Soundkarten Test das Verbinden von Line-Out mit Mic-In und dann Messen von Crosstalk, THD usw? Werde mir mal son Kabel zurecht löten...

@ Lotion
Ich hab auch schon dran gedacht, so ne soundbox zu kaufen, aber 200 € sind schon sehr sehr viel!
Im Moment finde ich die Qualität der Notebook-Messung akzeptabel, aber so eine E-Mu hätte natürlich auch beim Abspielen Vorteile...

Ich hab jetzt zum einen den Messaufbau etwas verbessert, vorher war der Mikrofonständer ein Holzpflock und der hat Messfehler gemacht (jedenfalls waren bei versch. Boxen die selben Fehler zu sehen, musste also am System liegen). Jetzt sieht der Messaufbau so aus: Was haltet ihr davon, is das ok?



Hab jetzt mal eine Gegatete Messung gemacht, Glättung 1/24 Octave(!):



Der Übergangsbereich sieht eigentlich ok aus. Allerdings scheint der Hochton etwas unterrepräsentiert, obwohls mir im Hörtest nicht so vorkommt. Sind die Messungen denn jetzt verlässlich genug, dass man sowas sagen kann?

Hier noch ein Wasserfall mit 3,3 ms Gate:


Man kann schön die abgetrennte Flanke des Tieftöners sehen, der wohl deutlich schlechter ausschwingt als der Hochtöner.

Insgesamt finde ich die Wasserfallmessung in Arte sehr gut, ich hab auch bei meinen TangBands eine ziemlich brutale 10 khz-Resonanz gemessen, die so nicht in der Hobbyhifi-Messung drin ist.

Grüße
Hermes

PS Wo kann ich denn jetzt in Arta Klirrmessungen machen?
Christoph_Gebhard
Inventar
#100 erstellt: 11. Dez 2006, 14:10
Hallo Hermes,

du musst auf jeden Fall auch mal in größeren Abständen gegenprüfen, weil
a) es sein kann, dass du den Einfluß des Baffle-Step, Schallwandbeugung, etc. im Nahfeld nicht richtig erfasst und
b) die Mikrofonhöhe bei Nahfeldmessungen einen extremen Einfluß auf die Laufzeiten zwischen den beiden Treibern hat. Um für`s Fernfeld repräsentative Laufzeiten zu erhalten, muss das Mikro bei nahen Messungen meist zum Tieftöner hin verschoben werden (weil der Versatz des Konus im Verhältnis wesentlich stärker als in großen Abständen wirkt, und kompensiert werden muss), was dann aufgrund der Schallbündlung des Hochtöner wiederum zu Fehlern im Superhochtonbereich führt.

Mein Tip: Messe in verschiedenen Abständen, Winkeln und Höhen (arbeite ggf. mit Smoothing und Gates), um ein Gefühl für deren Einflüsse zu bekommen. Die Messungen sehen zwar meist nicht so "schön" aus, helfen dir aber in Zukunft bei der Interpretation deiner Messungen.

Edit: Noch was: Versuche die Box genau zwischen Decke und Boden zu bekommen (Ständer, Wasserkiste, etc.), so hast du bei gegateten Messungen eine längere störungsfreie Zeit und bessere Auflösung, weil die Bodenreflektion später kommt.
Ein Verkleiden des Mikronfonhalters mit Noppenschaumstoff lindert auch noch vereinzelte Reflektionen an eben diesem (speziell im Hochtonbereich an kleinen Welligkeiten/Zacken zu erkennen)

Gruß, Christoph


[Beitrag von Christoph_Gebhard am 11. Dez 2006, 14:18 bearbeitet]
mdh
Hat sich gelöscht
#101 erstellt: 11. Dez 2006, 14:18
Hallo,


hermes schrieb:

Danke für den Gate-Tipp, funktioniert wunderbar! Da kann man sich ja super ansehen, welche Reflexion welche Störung in der Messung macht.


gern geschehen!


hermes schrieb:

Meinst du mit den Soundkarten Test das Verbinden von Line-Out mit Mic-In und dann Messen von Crosstalk, THD usw? Werde mir mal son Kabel zurecht löten...


Ja genau, du erhälst dann einen Frequenzgang deiner Soundkarte, damit weißt du ungefähr wie weit deine Messungen verlässlich sind, das Mikro ist dann die letzte Unbekannte. Am Mikro-Eingang kann es gut sein daß im Bass und Hochton einiges fehlt.
Ein guter THD Wert ist vor allem wichtig für dieTHD-Messungen (Klirr).
Vieleicht hilft dir dieser Link ins Visaton Forum, ich hab mir dort mal von den "Profis" den Soundkartentest erklären lassen. Dort ist auch eine günstig&gute externe Soundkarte verlinkt.


hermes schrieb:

Der Übergangsbereich sieht eigentlich ok aus. Allerdings scheint der Hochton etwas unterrepräsentiert, obwohls mir im Hörtest nicht so vorkommt. Sind die Messungen denn jetzt verlässlich genug, dass man sowas sagen kann?


S.o. ich würde mich grade da auf den Mikroeingang nicht verlassen.


hermes schrieb:

PS Wo kann ich denn jetzt in Arta Klirrmessungen machen?



Die machst du mit Steps, Impedanzmessungen mit Limp, beide sind Teil des Arta-Pakets.


gruß, m


[Beitrag von mdh am 11. Dez 2006, 14:22 bearbeitet]
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