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"Tapedeck-Reparatur" Thread

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Beitrag
Manfred_K.
Inventar
#18963 erstellt: 29. Sep 2024, 21:09
Super Artikel, danke Stefan!

Im Bereich der Siebelkos, also unkritisch. Diese formieren sich ja beim Betrieb des Gerätes. Leckströme sind da ebenfalls unkritisch.

Anders könnte es bei den Koppelelkos aussehen. Je nachdem, wie hochohmig die Schaltung ausgelegt ist, könnten höhere Leckströme zum Problem werden.

Folgende Fragen stellen sich mir.

Formiert sich ein Koppelelko im Betrieb ebenfalls selber? Es liegt ja kaum Spannung an.


Wenn ich einen Koppelelko, vor dem Einbau 24 Stunden vorher formieren, verliert er dann nicht mit der Zeit wieder seine Formierung? Würde sich der Aufwand lohnen?

Hoch interessant!


[Beitrag von Manfred_K. am 29. Sep 2024, 21:14 bearbeitet]
ghaliläo
Inventar
#18964 erstellt: 30. Sep 2024, 08:18

Magic29 (Beitrag #18955) schrieb:


Im Prinzip geht es mir darum, aus sowas.................. sowas zu machen.

IMG_4816



Auch von mir herzlich willkommen hier im Forum.

Wie bitte hast Du das so schön hinbekommen?

Ich hätte da nämlich auch einen Kandidaten, ein sehr seltenes Deck von Sony, TC-FX 1010.

BILD2996

BILD3001

Das ist aber wohl vom Aufbau unterschiedlich. Beim Siemens scheint mir das eine Kunstoffolie über normalen Tastkontakten zu sein wie man das öfter findet. Beim FX-1010 funktioniert das anders, das sind keine mechanischen Taster sondern das geht irgendwie elektronisch.

@Manfred

Wie üblich eine perfekte Arbeit. Danke für die Einblicke ins Innenleben des Revox. Sowas würde mich echt auch mal jucken, wenn die Dinger nicht so unverschämt teuer wären.


[Beitrag von ghaliläo am 30. Sep 2024, 16:44 bearbeitet]
gst
Inventar
#18965 erstellt: 30. Sep 2024, 09:41
@Magic29:
Ich hatte glaub' ich so ein RS722 von einem Foristen aus München mal in der Reparatur, war das in Wirklichkeit nicht ein Sharp? Aber von den mechanichem Eigneschaften war ich auch überzeugt - das war ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Magic29
Neuling
#18966 erstellt: 30. Sep 2024, 12:50

ghaliläo (Beitrag #18964) schrieb:
Das ist aber wohl vom Aufbau unterschiedlich. Beim Siemens scheint mir das eine Kunstoffolie über normalen Tastkontakten zu sein wie man das öfter findet. Beim FX-1010 funktioniert das anders, das sind keine mechanischen Taster sondern das geht irgendwie elektronisch.


Ja, das sind einfache Tasten die mit einer Folie überzogen sind.

IMG_4827

IMG_4835

Bei deinem Gerät scheint da noch eine tastempfindliche Schicht dahinter zu sein. jedenfalls sind auf den Bildern die ich gefunden habe Flachbandkabel zu sehen.

Bildschirmfoto 2024-09-30 um 14.46.49

Es gibt aber auch Leute, die das hinbekommen haben. Es scheint also zumindest möglich zu sein.

https://youtu.be/EwGI3ZR9kj8?si=1rMt94NzuhOALXCZ
Magic29
Neuling
#18967 erstellt: 30. Sep 2024, 12:59

gst (Beitrag #18965) schrieb:
@Magic29:
Ich hatte glaub' ich so ein RS722 von einem Foristen aus München mal in der Reparatur, war das in Wirklichkeit nicht ein Sharp? Aber von den mechanichem Eigneschaften war ich auch überzeugt - das war ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.


Ich habe mehrere Geräte gefunden die, wenn auch nicht baugleich, doch zumindest sehr ähnlich aufgebaut waren. Ich schätze für einen einzelnen Hersteller hätte sich das nicht gerechnet. Denn die Geräte sind aus einem guten Grund so selten – fast niemand wollte sie kaufen

Aber von so einem Gerät kann man eigentlich nur positiv überrascht werden, weil die Erwartungshalten dementsprechend niedrig ist. Es ist was es ist. Da macht man auch mit dem größten Wohlwollen kein "High-End" Gerät draus. Aber es ist absolut zuverlässig. Ich vertraue ihm ohne Zögern auch für mich wertvolle Kassetten an. Das ist beileibe nicht bei allen (Autoreverse) Decks der Fall, die ich besitze, selbst wenn sie mal ein vielfaches davon gekostet haben.

Und es hat Charme. Eigentlich wäre es ein ideales All-In-One für die Küche. Aber dafür ist es dann doch zu wuchtig, schwer und platzraubend. Da würde die Dame des Hauses protestieren
ghaliläo
Inventar
#18968 erstellt: 30. Sep 2024, 16:39

Magic29 (Beitrag #18966) schrieb:


Bei deinem Gerät scheint da noch eine tastempfindliche Schicht dahinter zu sein. jedenfalls sind auf den Bildern die ich gefunden habe Flachbandkabel zu sehen.

Bildschirmfoto 2024-09-30 um 14.46.49


So weit hatte ich mein FX-1010 noch nie zerlegt. Es funktioniert ja tadellos nachdem ich das Laufwerk überholt hatte, sieht halt leider nicht so toll aus. Aber das Gerät aus dem Youtube-Video sieht ja wirklich gut aus. Wie der das wohl so schön hinbekommen hat. Danke für den Link.

Wie hast Du diese neue Folie für Dein Siemens-Deck hergestellt?


[Beitrag von ghaliläo am 30. Sep 2024, 16:46 bearbeitet]
Magic29
Neuling
#18969 erstellt: 30. Sep 2024, 17:58
Ich habe das Layout als Vektorgrafik nachgezeichnet...

Bildschirmfoto 1

Bildschirmfoto 2

...ausgedruckt, auf Folie kaschiert und dann ausgeschnitten.
ghaliläo
Inventar
#18970 erstellt: 30. Sep 2024, 18:15
Echt interessant, die neue Folie für Dein Siemens sieht jedenfalls sehr gut aus.

Ob man so etwas auch für das FX-1010 machen könnte?

Hab grad mal etwas im Netz geschmökert und auf tapeheads.net was Interessantes gefunden.

Da hat wohl jemand eine Firma gefunden um diese Folien für das Sony TC FX-1010 nachbauen zu lassen, die sind da schon einige Jahre dran und haben das nun geschafft und es haben sich einige zusammengetan, die solche Geräte haben. Da werd ich mich vielleicht mal einklinken denn die neu gefertigten Folien sehen genauso aus wie das Original.


[Beitrag von ghaliläo am 30. Sep 2024, 18:16 bearbeitet]
Magic29
Neuling
#18971 erstellt: 30. Sep 2024, 18:25

ghaliläo (Beitrag #18970) schrieb:
Ob man so etwas auch für das FX-1010 machen könnte?


Natürlich kann man das machen. Ist halt ein wenig Fleißarbeit, wenn man es perfekt machen möchte.

Aber wenn das Gerät so beliebt und weiterverbreitet ist, dass es professionell neu hergestellt wird, dann ist dies sicherlich einer 'Eigenproduktion' vorzuziehen.

Ich habe glücklicherweise beruflich Zugang zu Proof-Druckern. Das ist vor allem für den Farbabgleich wichtig. Und für ein Einzelstück war es ausreichend.
Valenzband
Inventar
#18972 erstellt: 01. Okt 2024, 09:28

Manfred_K. (Beitrag #18963) schrieb:
Formiert sich ein Koppelelko im Betrieb ebenfalls selber? Es liegt ja kaum Spannung an.
Wenn ich einen Koppelelko, vor dem Einbau 24 Stunden vorher formieren, verliert er dann nicht mit der Zeit wieder seine Formierung? Würde sich der Aufwand lohnen?

Das hängt maßgeblich von der angelegten Spannung im Betrieb ab. Oft sind es nur wenige Volt, oder sogar weniger als 1 Volt. Bei solchen Spannungen wird die Anodenschicht fast jedes Elkos leiden, egal wie gut er im Neuzustand ist.
Allerdings ist der Verlust der Formierung stärker ausgeprägt wenn die Anodenschicht für höhere Spannungen ausgelegt wurde. Deswegen ist es durchaus sinnvoll eine nur mäßig hohe Spannungsfestigkeit auszuwählen, die zudem einen vergleichsweise geringeren Reststrom im Neuzustand hat.
In kritischen Fällen (kleine Signalströme) lohnt sich die Verwendung so gen. low-leakage Typen, deren wesentliches Merkmal bereits im Namen steckt. ESR und anderes sind in deren Anwendungsbereich sekundär bzw. unwesentlich. Macht also gar keinen Sinn einen low-leakage im Schaltnetzteil zu verwenden. Da solche Typen eher in kleineren Serien hergestellt werden könnte man aber deren Zuverlässigkeit über längere Betriebsdauer tendenziell infrage stellen.

In einigen Fällen ist die "Betriebsspannung" am Koppelkondensator so klein, dass man auf einen Kondensator beinahe verzichten könnte. Dessen Funktion kann allein darin bestehen, dass er "Poti-Kratzen" verhindert. Bei etwas hochohmigerem Design lassen sich Folienkondensatoren verwenden, deren Nachteil aber leider die begrenzte Kapazität/Bauvolumen ist.
Viele modernere Designs setzen auf DC Kopplung (und meist einen Servo), so dass gar keine Elkos mehr im Signalweg gebraucht werden.
Manfred_K.
Inventar
#18973 erstellt: 01. Okt 2024, 18:57
Super, vielen Dank für Deine Erklärung, die bringen mir einen sehr großen Mehrwert als Hobbyelektroniker

Für mich als Praktiker heißt das auf jeden Fall, dass ich mich von meinen 1 uF, 100 Volt Koppelelkos verabschieden werde und bei der nächsten Bestellung die Spannungsfestigkeit mäßigen werde, zumindest für die entsprechenden Anwendungszwecke.

Low-leakage Typen wären eine gangbare Alternative im Audiobereich, Folie eigentlich optimal, aufgrund der großen Bauform und Kosten eher keine Alternative.

Jetzt gibt es einige "Hifi-Tuner", die parallel zum Koppelelko einen zusätzlichen, kleineren, Folienkondensator verbauen, quasi einen "Bypass-Kondensator" Das müsste sich dann ja in einer besseren Hochtonwiedergabe bemerkbar machen.

Ich möchte die Kosten bei meinen Revisionen "bezahlbar" halten. Wenn ich nun in einem Tapdeck z.B. einen 30-40 Jahre alten 10 uF Koppelkondensator durch einen neuen (gute Markenware, nicht zu hohe Nennspannung) ersetze, bin ich eigentlich so gut, wenn nicht besser, als neu.

Was meinst Du, Valenzband? So ein Folien-Bypass? Voodoo oder ein Tuning, das sich lohnen könnte?
Valenzband
Inventar
#18974 erstellt: 01. Okt 2024, 21:14

Manfred_K. (Beitrag #18973) schrieb:
So ein Folien-Bypass? Voodoo oder ein Tuning, das sich lohnen könnte?

Das lässt sich bei genauer Betrachtung nicht verallgemeinern.
Im einzelnen kommt es darauf an, an welcher Stelle der Elko sitzt, bzw. welche Funktion(en) er übernehmen soll.

Wenn es ein reiner Koppelelko zwischen aufeinander folgenden, unabhängigen Stufen ist, z.Bsp. Lautstärke, Klangregler, Phono-Pre, Line-out etc."darf" man einen Zusatz-C einbauen, der allerdings bei vernünftiger Auswahl des primären Elkos ebenso überflüssig ist. Der Grund ist einfach der, dass eine geringere HF Impedanz, die moderne Folien-Cs praktisch immer mit sich bringen, keinen erkennbaren Einfluss auf die übertragene Amplitude und Phase des Signals hat, weil die Systemimpedanz hinter dem Elko in aller Regel wesentlich höher ist als dessen Eigenimpedanz. Das gilt auch dann noch, wenn die Kapazität des Elkos, wie üblich (!), bei höheren Frequenzen stark abnimmt, weil dann ja schon eine kleinere Kapazität als die Nennkapazität (oft definiert bei 50 Hz) ausreicht.
Kurz gesagt, wenn die Kapazität des Elkos bei 10 Hz ausreicht, wird sie auch noch bei 100 kHz ausreichend sein.

Wenn man nun Elkos in der Gegenkopplung eines Verstärkerzweigs betrachtet, besonders am Fußpunkt, kann es schlimmstenfalls zu unerwarteten Veränderungen der HF-Stabilität kommen. Das kommt daher, dass die HF Impedanz dieses Zweiges dann im Wesentlichen durch den Folien-C bestimmt wird.
Je nach Schaltungsdesign (Kompensation) kann die Verstärkungsreserve im MHz Bereich noch groß genug sein, dass im Zusammenspiel mit unvermeidbarer Phasendrehung eine Selbsterregung möglich ist (HF Schwingungen typ. bis einige MHz).
Das "Unerwartete" kann darin bestehen, dass die HF-Schwingung entweder mit, oder ohne den Folien-C auftritt, was wiederum vom Verhalten der Phasendrehung im HF-Bereich abhängt: Ein Folien C, der den Fußpunktim HF Bereich "besser" an Masse legt, bewirkt in den allermeisten Fällen (keine Induktivitäten im GK Zweig!) eine geringere Gegenkopplung, was hinsichtlich Stabilität eher günstig ist (geringerer gain margin bei gleicher Phase). Allerdings sind dieser einfachen Betrachtung auch Grenzen gesetzt, im HF Bereich besonders von parasitären Kapazitäten, die nicht einfach zu bestimmen sind. Zudem ist das Layout der Schaltungen praktisch nie hinsichtlich HF optimiert worden, was es aber eigentlich sein müsste, wenn man reproduzierbare Resultate bis in den HF Bereich erreichen wollte. Man bewegt sich daher in einer Grauzone zwischen NF und HF.
Unter dem Strich würde ich an den betreffenden Stellen keine Änderungen ohne Analyse und/oder messtechnische Kontrolle vornehmen.


[Beitrag von Valenzband am 02. Okt 2024, 11:43 bearbeitet]
ghaliläo
Inventar
#18975 erstellt: 02. Okt 2024, 09:44

Magic29 (Beitrag #18971) schrieb:

ghaliläo (Beitrag #18970) schrieb:
Ob man so etwas auch für das FX-1010 machen könnte?


Natürlich kann man das machen. Ist halt ein wenig Fleißarbeit, wenn man es perfekt machen möchte.

Aber wenn das Gerät so beliebt und weiterverbreitet ist, dass es professionell neu hergestellt wird, dann ist dies sicherlich einer 'Eigenproduktion' vorzuziehen.

Ich habe glücklicherweise beruflich Zugang zu Proof-Druckern. Das ist vor allem für den Farbabgleich wichtig. Und für ein Einzelstück war es ausreichend.



Ich dachte schon, Du hast solches Profiequipment zu Hause.
Wenn ich so eine Möglichkeit wie Du hätte, würde ich das auch mal probieren mit einem Selbstbau der Folie. Denke mal, das ist ein recht großer Aufwand.

Ich weiß noch nicht, ob ich an das FX-1010 eine neue Folie ranmache, denn das Demontieren der alten Folie ist nicht so einfach und da ich das Deck kaum nütze werd ich es eventuell so belassen. Es funktioniert ja tadellos, mit der mäßigen Optik kann ich eigentlich leben.
rupi99
Stammgast
#18976 erstellt: 02. Okt 2024, 11:30

ghaliläo (Beitrag #18975) schrieb:


Ich dachte schon, Du hast solches Profiequipment zu Hause.
Wenn ich so eine Möglichkeit wie Du hätte, würde ich das auch mal probieren mit einem Selbstbau der Folie. Denke mal, das ist ein recht großer Aufwand.

Ich weiß noch nicht, ob ich an das FX-1010 eine neue Folie ranmache, denn das Demontieren der alten Folie ist nicht so einfach und da ich das Deck kaum nütze werd ich es eventuell so belassen. Es funktioniert ja tadellos, mit der mäßigen Optik kann ich eigentlich leben.


Je nach Beschädigung der Originalfolie kann man so etwas auch recht einfach selbst machen. Die Fernbedienung meines JVC DD-VR9 hatte eine beschädigte Folientastatur. Ich habe mir dann mit Tintenstrahldrucker bedruckbare selbstklebende Folie gekauft und das Tastatur-Layout mit Word nachgestellt. Die Folie habe ich einfach über die beschädigte Tastatur geklebt. Die Folie ist abriebfest und es funktioniert.
Anbei ein paar Bilder:
Vorher

Neue Folie

Nachher
Sunlion
Inventar
#18977 erstellt: 02. Okt 2024, 13:46
Glückwunsch, dass Dir das mit Word gelungen ist! Das Programm ist für derartige Grafikanforderungen eigentlich vollkommen ungeeignet. Mehr noch – eigentlich ist es für alles ungeeignet, denn gerade beim Drucken weiß man immer erst hinterher, was man bekommt.
ghaliläo
Inventar
#18978 erstellt: 02. Okt 2024, 17:03
@rupi99


Das ist wirklich schön geworden. Und das mit word, Hut ab.

Vielleicht versuch ich das auch mal aber ich bezweifle, ob ich das so schön hinbekomme.
p.seller
Stammgast
#18979 erstellt: 02. Okt 2024, 20:33
Hallo

Heute traf ein "Tape-Panzer" ein.
Den ganzen Nachmittag gebraucht um ihm sein Gehäuse weg zu nehmen.
So sieht es jetzt aus :

20241002_222850

Mechanisch i.O.

Potis - kratzen

Mal sehen oder hören was sonst noch kommt.

MfG
Rabia_sorda
Inventar
#18980 erstellt: 02. Okt 2024, 21:10
Alt...vmtl. 80er-Jahre.
Ein Bando-Trafo wurde damals oft in Sony-Geräten verbaut.
Manfred_K.
Inventar
#18981 erstellt: 02. Okt 2024, 21:33
Valenzband, Deine Ausführungen bestärken mich darin, in Zukunft so weiter vorzugehen, wie in der Vergangenheit. Möglichst eine Revision so vorzunehmen, dass diese dem Originalzustand möglichst nahe kommt. Wenn ich mit meiner laufenden B215 Revision durch bin, werde ich mal mit einer Gleichspannung die Leckströme verschiedener Kondensatoren testen, welche ich als Koppelkondensatoren verwende, so wie in unserem verlinkten Beitrag. Wenn ich da auf eine sehr gute Qualität setze, erübrigt sich sämtliches Kondensator Tuning, worauf ich eigentlich auch gar keine Lust habe

PS.:
Einen verbastelten NF Verstärker in der unteren Preisklasse hatte ich mal auf dem Tisch, der hat teilweise als Langwellensender geschwungen. So etwas braucht kein Mensch. Da wurden offensichtlich Kondensatoren und die Endstufen Transistoren gewechselt. Da ich das Teil vom Sperrmüll hatte, wurde es letztendlich geschlachtet
SR2245
Inventar
#18982 erstellt: 02. Okt 2024, 21:48

Ein Bando-Trafo wurde damals oft in Sony-Geräten verbaut.


und in Pioneer, Yamaha, Onkyo, Denon und allen anderen Japanaern... ich tippe auf ein JVC von etwa 1981!


[Beitrag von SR2245 am 02. Okt 2024, 21:49 bearbeitet]
p.seller
Stammgast
#18983 erstellt: 02. Okt 2024, 21:53
Es ist Anfang der 80er

Eine "Made in Germany"

MfG
SR2245
Inventar
#18984 erstellt: 02. Okt 2024, 23:25
Auf keinen Fall made in Germany, ganz klar made in Japan.... falls deutsch dann OEM für evtl. Saba, Nordmende oder Telefunken.
Uher und Dual sahen innen anders aus, Grundig baute selbst.... sonst fällt mir gerade keine deutsche Firma ein die japanische Massenware gelabelt hat.


[Beitrag von SR2245 am 03. Okt 2024, 00:20 bearbeitet]
Sunlion
Inventar
#18985 erstellt: 03. Okt 2024, 07:31
Also Onkyo wird's wohl nicht sein, die hatten überall ihren eigenen Namen drauf, sowohl auf den Platinen als auch auf dem Netzteil.
p.seller
Stammgast
#18986 erstellt: 03. Okt 2024, 08:40
Hallo

Es ist ein Saba CD 262 aus den Jahren 1980 - 1982 ( laut Wiki )

MfG
gst
Inventar
#18987 erstellt: 03. Okt 2024, 12:51
Der dicke Magnet hinten rechts entriegelte die Laufwerksfunktion bei Band-Ende (fullstop), aber noch kein elektronisches Laufwerk?
p.seller
Stammgast
#18988 erstellt: 03. Okt 2024, 16:42
So sieht der Saba jetzt aus :

20241003_181018

20241003_181033

20241003_181237

Er spielt wieder Wunderbar.

MfG
SR2245
Inventar
#18989 erstellt: 03. Okt 2024, 17:24
Saba gehörte wie Nordmende zu dieser Zeit zu Thomson, Thomson DK-700T und Nordmende CD 1400 sind vielen Teilen identisch.
Und alle diese Decks kamen wohl tatsächlich von JVC. (Sen Alloy Heads ist ein Markenname der JVC)


[Beitrag von SR2245 am 03. Okt 2024, 17:37 bearbeitet]
Manfred_K.
Inventar
#18990 erstellt: 03. Okt 2024, 18:00

gst (Beitrag #18987) schrieb:
Der dicke Magnet hinten rechts entriegelte die Laufwerksfunktion bei Band-Ende (fullstop), aber noch kein elektronisches Laufwerk?


Doch, das Tapedeck verfügt schon über eine elektronische Laufwerkssteuerung mit Tipptasten. Das waren so die ersten, damals...

Vielleicht hat p.seller ein paar Fotos von der Laufwerksüberholung gemacht?
Manfred_K.
Inventar
#18991 erstellt: 03. Okt 2024, 19:19

p.seller (Beitrag #18983) schrieb:
Eine "Made in Germany"


Input/Output im Recap:

34

Während ich mir Gedanken zum optimalen Kondensator mache, muss ich so etwas sehen...

100 uF....Hmmmm..O.L....

35

Der hat garantiert den längsten.....ähmmm, höchsten Leckstrom. 7 Ohm Gleichstromwiderstand

36


der andere 100 uF sieht nicht viel besser aus

37

Fazit: Bei den blauen Philips-Elkos, braucht man kein spezielles Messequipment. Die sind einfach nur am Ende!
SR2245
Inventar
#18992 erstellt: 03. Okt 2024, 19:48
Jetzt habe ich das Deck gefunden auf dem das SABA CD 262 basiert, es ist das JVC KD-A5.
Man hat hier aber recht viel Aufwand getrieben und das JVC von damals für die Marke typischen "Rechtsverkehr" auf "Linksverkehr" umgestrickt.
Front und Bedienungselemente sind auch anders, aber ein Blick ins innere sagt alles....

http://audiobaza.blo...o-cassette-deck.html
Sunlion
Inventar
#18993 erstellt: 03. Okt 2024, 19:51
Schon ulkig, dass JVC als einziger Hersteller das Kassettenfach rechts platziert hatte. Bei späteren Modellen haben sie es dann auch geändert.
p.seller
Stammgast
#18994 erstellt: 03. Okt 2024, 20:15
Danke SR2245 für Deine Mühe

MfG
Rabia_sorda
Inventar
#18995 erstellt: 04. Okt 2024, 09:02

Sunlion (Beitrag #18993) schrieb:
Schon ulkig, dass JVC als einziger Hersteller das Kassettenfach rechts platziert hatte. Bei späteren Modellen haben sie es dann auch geändert.


Wie meinst du das?
Es gab auch andere Hersteller mit dem Fach rechts, wenngleich auch rar gesäht.
Grundig MCF-100, Grundig CNF-300, Philips N-5846 (und weitere von Philips) fallen mir spontan ein. Es gibt sicherlich noch andere.

Aber fast jedes Doppeldeck hat ein Kassettenfach auf der rechten Seite
Sunlion
Inventar
#18996 erstellt: 04. Okt 2024, 09:07

Rabia_sorda (Beitrag #18995) schrieb:
Es gab auch andere Hersteller mit dem Fach rechts, wenngleich auch rar gesäht.

Das mag sein. Die europäischen Marken hatte ich mangels Interesse nicht so auf dem Schirm.


Rabia_sorda (Beitrag #18995) schrieb:
Aber fast jedes Doppeldeck hat ein Kassettenfach auf der rechten Seite.

Und auf der linken.


Rabia_sorda schrieb:
Und auf der rechten.

Und auf der linken.


Rabia_sorda schrieb:
Und auf der rechten.

Und auf der linken.


Rabia_sorda schrieb:
Und auf der rechten.

Und auf der linken.

Wird fortgesetzt …
Rabia_sorda
Inventar
#18997 erstellt: 04. Okt 2024, 09:51


Und auf der rechten.


Und auf der linken.


Wo schrieb ich bitte das Wort "Und" im Text?
Das ist ja eine Urheberrechtsverletzung!


Und auf der linken.


Und auf der rechten
Manfred_K.
Inventar
#18998 erstellt: 04. Okt 2024, 17:51
Auch die Record-Control ist, man hat ja schließlich mittlerweile Übung, schnell gemacht.

Kleiner Tipp: Ich markiere immer den Minus-Pol des Elkos mit einem Punkt, dann werden z.B. alle 10 uF parallel ausgelötet und nach Reinigung der Flächen unterhalb der Elkos mit Iso, parallel wieder eingelötet. So geht der Elko-Tausch schnell von der Hand und man verpolt ganz sicher keinen Elko...

38

Mit Iso und Wattestäbchen sind die Punkte auch ganz schnell wieder weg... Optik ist wichtig ... sieht aus wie neu

39
Manfred_K.
Inventar
#18999 erstellt: 04. Okt 2024, 18:27

Manfred_K. (Beitrag #18828) schrieb:
Wiedergabe auf einem Kanal total verzerrt, Einmessung läuft mit den Testtönen ab, aber "Align" blinkt danach


Nach dem Recap, erst mal Ernüchterung... Die Wiedergabe ist immer noch verzerrt, zwar nicht mehr so stark, aber immer noch. Der fast kurzgeschlossene 100 uF hatte die Versorgungsspannung stark abgesenkt, jetzt sind die Spannungen in Ordnung, aber es gibt in der Wiedergabe immer noch Verzerrungen.

Monitor ist in Ordnung, auch die Aufnahmen klingen auf einem Fremddeck sehr gut, Align schlägt immer noch fehl....

Also, Fehlersuche im Wiedergabeverstärker. Dolbykarte gezogen, das Signal kommt schon verzerrt am Dolbybaustein an.

Schon geil dieser modulare Aufbau von Revox!!!

Linker Kanal 1 kHz Sinus:

40-Linker-Kanal

Rechter Kanal 1 kHz Sinus:

41-Rechter-Kanal

Die Fets Q6/Q5 und die PNPTransistoren Q7/Q4 sind in Ordnung...

Es bleibt nur der OPAMP - wäre nicht das erste mal. Die verrecken gerne öfter mal bei den Revoxen...

42

Deshalb hat der Manni solche in der Bastelkiste

43

Lötkolben an, raus damit:

44

LÄUFT!!! Der Sinus ist auf beiden Kanälen einwandfrei, Die Einmessung funktioniert perfekt!

45

"Brothers in Arms" schmilzt nur so dahin im DT 990 ... Vor- wie Hinterband auf einer TDK-D

Der Wiedergabeverstärker war total am Ende. 2 x 100 uF und ein OPAMP!

C_OPAMP_Defekt
Rabia_sorda
Inventar
#19000 erstellt: 04. Okt 2024, 18:33
Hi Manfred,

Da bist du ja wieder fleißig


Mit Iso und Wattestäbchen sind die Punkte auch ganz schnell wieder weg... Optik ist wichtig


Tipp von mir:
Mache demnächst Striche, dann brauchst du keine Punkte abwaschen - Schlau von mir, oder?!


Es bleibt nur der OPAMP


Gut gemacht!
Wenn sie dir ausgehen sollten....hier liegen noch etwa 50 Stk. herum. Dann einfach PM an mich.


[Beitrag von Rabia_sorda am 04. Okt 2024, 18:35 bearbeitet]
Manfred_K.
Inventar
#19001 erstellt: 04. Okt 2024, 19:47
Danke, Karsten, für Dein Angebot. Ich habe von den 4559 OPAMPs ebenfalls eine "Hand voll" und von den Schaltern 4066 ebenso. Das sind wohl, neben den Elkos, die Halbleiter, die beim B 215 am häufigsten den Geist aufgeben. Zum Glück sehr billig und in Massen zu haben...
gst
Inventar
#19002 erstellt: 05. Okt 2024, 07:04
Wie ich das so lese - gibt es denn von 4066ern pinkompatible HCTs, muss ja nicht AHTC sein? Muss ich nachher mal nachschauen.
ghaliläo
Inventar
#19003 erstellt: 05. Okt 2024, 07:59

Manfred_K. (Beitrag #18991) schrieb:

Fazit: Bei den blauen Philips-Elkos, braucht man kein spezielles Messequipment. Die sind einfach nur am Ende! :)



Diese Erfahrung mußte ich bei den Philips-CD-Playern auch machen. Mann muss alle Philips-Elkos immer erneuern, die sind immer hinüber. Eigenartigerweise laufen die Geräte aber meist noch einwandfrei mit diesen ollen blauen Dingern, was mich überrascht.
Manfred_K.
Inventar
#19004 erstellt: 05. Okt 2024, 08:20
Die 4066 stehen immer wieder in der Kritik. Es gibt auch schon Freaks die ersetzen diese durch "micro relay module".


[Beitrag von Manfred_K. am 05. Okt 2024, 08:21 bearbeitet]
gst
Inventar
#19005 erstellt: 05. Okt 2024, 08:49
Es gibt HCT4066, sind sicher etwas teurer, aber gegen Überspannung wesentlich besser abgesichert. An deiner Stelle, würde ich den nächsten CD4066 gegen einen HCT4066 tauschen, ggf mit Sockel. Dann sollte man eigentlich für den Rest des Lebens an der Stelle gewappnet sein.
Manfred_K.
Inventar
#19006 erstellt: 05. Okt 2024, 09:22

gst (Beitrag #19005) schrieb:
Es gibt HCT4066, sind sicher etwas teurer, aber gegen Überspannung wesentlich besser abgesichert.


Wenn ich das richtig interpretiere, besitzt der HCT 4066 einen On-Widerstand von Max. 80 Ohm, die normale Version Max. 240 Ohm.

Damit hätten wir auch einen besseren Übergangswiderstand. Macht sich eventuell in einem besseren Klang bemerkbar, je nachdem, wie die gesamte Schaltung Impedanzmäßig ausgelegt ist. Im "schlimmsten" Fall müsste man die Audiopegel neu einmessen.
Rabia_sorda
Inventar
#19007 erstellt: 05. Okt 2024, 10:58
Hier gibt es zum CD4066 etwas Lesestoff:

Klick!
Manfred_K.
Inventar
#19008 erstellt: 05. Okt 2024, 12:27
Danke, Karsten!

Ahh,Ha: "while the resistance in CD4066 is 5Ω. For that reason, CD4066 mostly suits weak signal applications like audio signals".

5 Ohm klingt gut
gst
Inventar
#19009 erstellt: 05. Okt 2024, 12:54
bei den Schaltungen vom Revox hast du ja meist einen Quellwiderstand vom einstelligen KOhm-Bereich und Eingangswiderstände von mehr als 50kOhm, so dass Widerstände von Schaltern < 100 Ohm sicher zu vernachlässigen sind. Im Zweifel ist das eher ohne Bedeutung und wäre sicher auch leicht nachzumessen. Ich dachte bei den HCT4066 eher an die Betriebssicherheit und die Langzeitstabilität gegenüber den CD4066.
pragmatiker
Administrator
#19010 erstellt: 05. Okt 2024, 13:29
Servus Manfred,


Manfred_K. (Beitrag #19008) schrieb:
Ahh,Ha: "while the resistance in CD4066 is 5Ω. For that reason, CD4066 mostly suits weak signal applications like audio signals".

5 Ohm klingt gut :prost


das stimmt so nicht:

https://www.ti.com/lit/ds/symlink/cd4066b.pdf

Die Übereinstimmung - also das "matching" von Schalter zu Schalter - des CD4066 ist 5[Ohm]. Der absolute Bahnwiderstand (also der "ON"-Widerstand) liegt je nach Betriebs- und Signalspannung bei 125[Ohm] oder mehr.

Wenn man es sehr viel besser haben möchte:

https://www.tapehead...-replacement.103635/

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 05. Okt 2024, 13:36 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#19011 erstellt: 05. Okt 2024, 13:35
Nach Daten des original Herstellers RCA ist der Durchgangswiderstand typ. 80 Ohm, nur die Abweichung zwischen zwei Schaltern im gleichen IC ist kleiner als 5 Ohm. Das kann in einigen Fällen vergleichbar wichtig oder wichtiger sein als der absolute Widerstandswert.
Allerdings kann der CD4066 etwas Klirr hinzufügen, wenn er ausgesteuert wird 0.4% @ 1kHz und 10kR Last.
In allen Punkten deutlich besser schneidet der modernere MAX4066 ab.

Den 74HC4066 oder 74HCT4066 kann man nicht überall als Ersatz verwenden, denn deren maximale Versorgungsspannungen sind kleiner (max. 10.5V bzw. max. 7V) als die des original CD4066 (max. 15V).
Auch hier ist der MAX4066 mit 17V angesagt.

Beim MAX4066 gibt es zwei Gehäusevarianten, von denen die DIP14 hier passt.


[Beitrag von Valenzband am 05. Okt 2024, 13:54 bearbeitet]
Michi71MM
Ist häufiger hier
#19012 erstellt: 05. Okt 2024, 15:43
Ich habe jetzt mein Revox B215 auch komplett recapped. Entlötet habe ich mit der Pumpe und alle Lötaugen blieben ganz. Mit der Litze komme ich einfach nicht so gut zu recht wie mit der Pumpe. Früher hatte ich mit der Litze immer wieder defekte Lötaugen. Mit der Pumpe geht das gegen null. Aber wahrscheinlich stelle ich mich mit der Litze einfach zu blöd an.

Das Revox läuft jetzt auch einwandfrei. Der Gleichlauf war zuerst mit den billigen Aliexpress Andruckrollen bei 0,02%. Aktuell hat sich der Gleichlauf auf 0,05% normalisiert. Das Laufwerk scheint auch Bandabrieb magisch anzuziehen. Nach jeder Kassette muß ich die Capstan und die Andruckrollen reinigen.

Bei vielen Technics Decks lassen sich die 4066 Schalter einfach gegen Relais tauschen. Klanglich bringt das bei den Technics mehr als ein Recapping oder der Tausch von OP-Amps.

Beim Revox ist nur ein 4066 Schalter im PB-Amp verbaut. Die anderen CMOS-Schalter sind 4051, 4052 und 4053 Chips. Für diese Typen habe ich keine Ersatztypen da. Darum habe ich heute nur den originalen 4066 gegen einen MAX4066 ersetzt. Leider hat mir der Klang mit dem MAX4066 nicht gefallen und ich habe wieder den orignalen 4066 eingebaut.

Zu den Tausch von CMOS-Schaltern beim Revox gibt es bei den Tapeheads einen Thread:
https://www.tapeheads.net/threads/revox-b215-modifications.5289/
Manfred_K.
Inventar
#19013 erstellt: 05. Okt 2024, 15:44
Danke Euch für die Infos. Also, nicht alles glauben, was im Netz steht...

Als bessere Alternative habe ich mir mal den MAX4066 auf die Einkaufsliste gesetzt.

... und sehr viel besser brauche ich es nicht...sonst ist das B 215 womöglich noch besser als ein "Dragon"...Scherz

...24 Seiten bei den Tapeheads...RESPEKT
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