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"Tapedeck-Reparatur" Thread

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garlock
Stammgast
#2301 erstellt: 16. Jan 2019, 18:57
Hallo,

Ziehen an den Seiten mit einem kleinen Schraubnedreher die Laschen abheben und die stecker verkleidung etwas anheben
Und schon lassen sich die Kabel herausziehen.

mfg
Manfred_K.
Inventar
#2302 erstellt: 16. Jan 2019, 19:42

rifetaj (Beitrag #2299) schrieb:

Meine beste Chance ist wohl auf ein anderes Akai GX W45 zu warten und dann die ganze Einheit zu schlachten und bei mir einbauen?


Oder, wenn das andere (neue) funktioniert, das jetzige als Ersatzteillager aufheben. Wäre auch ne Möglichkeit
Manfred_K.
Inventar
#2303 erstellt: 16. Jan 2019, 20:17
Wie versprochen nun der Bericht über mein AKAI GX-75. Das Deck konnte ich von einem Privatmann aus 1. Hand günstig erwerben – als defekt. Es wurde im Wohnzimmerschrank ca. 20 Jahre lang gelagert, davor spielte es perfekt, so die Aussage des Verkäufers. So wurde mein Jugendtraum erfüllt. Noch nicht ganz, es wartete ein ganzes Stück Arbeit auf mich.

Die Diagnose war schnell gestellt. Tonkopfschlitten mit Andruckrollen wanderten im Zeitlupentempo auf und nur manchmal ab. Das Laufwerk war komplett verharzt. Außerdem besorgte ich mir Riemen, Andruckrollen und Idler. Schließlich soll das Tape so revidiert werden, dass es dem Neuzustand entsprechen nahe kommt. Optisch ist alles 1. Sahne, auch der GX Tonkopf ist fast jungfräulich. Bei privater Nutzung ist der anscheinend fast nicht kaputt zu kriegen. Das Service-Manual ist frei im Netz erhältlich und von sehr guter Qualität. Nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich.

Da hat noch niemand gebastelt, alles im Urzustand:

GX-75
GX-75

Auch die Frontblende muss runter:

GX-75

Um die Kassettenklappe zu entfernen, habe ich die seitlichen 3 Schrauben (auf dem Foto erkennt man nur 2) zur Hälfte gelöst, dann hat das schwarze Blech-Seitenteil mehr Spiel. Die Demontage geht dann einfacher.

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Es schadet nicht, sich den Mechanismus und das Service Manual genau anzuschauen. Ein gebrochenes Kunststoffteil wäre fatal! Erst rechts aushaken, dann links.

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Hier sieht man schon ein Teil vom „ranzigen Fett“ an den Führungsbuchsen

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Abdeckung erst oben rausklipsen, dann abnehmen. Unten ist diese nur eingesteckt. Beim Einbau umgekehrt vorgehen!

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Im Netz gibt es Berichte, dass man versuchen kann, die linke Andruckrolle gegen die Federkraft nach hinten zu drücken und in den entstandenen Spalt zwischen Schlitzmutter und Schwenkarm etwas Feuerzeugbenzin zu tropfen. Dieses Benzin soll durch die Kapillarwirkung das verharzte Fett anlösen. Danach mit harzfreiem Feinöl nachschmieren. Habe ich probiert, ebenso rechts, aber leider ohne Erfolg, die Schwenkarme blieben schwergängig.

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Das Laufwerk musste raus! Kabel für die Tonköpfe und für das Laufwerk abziehen, Schrauben lösen. Nun kann das Laufwerk von vorne entnommen werden.

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Rechte Andruckrolle mit Arm raus:

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Die linke Andruckrolle ist in der Höhe justierbar, da diese für die Bandführung zuständig ist. Vor dem Ausbau ist es wichtig, dass man sich irgendwie die Einstellung merkt (sofern diese natürlich noch in Ordnung ist). Ansonsten muss der Bandlauf nach dem Einbau mit einer Spiegelkassette wieder richtig eingestellt werden. Ich habe mir deshalb den Abstand zwischen Messingschlitzmutter und Gussarm gemerkt. Bei Herunterdrücken entsteht ein Spalt. Der Anschlag wird durch den Alu-Block definiert, an dem der Löschkopf befestigt ist.

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Ausbau des linken Arms:

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Achsen und Buchsen wurden mit Benzin gereinigt, mit Feinöl leicht benetzt. Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge. Mechanik läuft wieder leichtgängig.

Zerlegung des Laufwerkes nach Service-Manual:

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Laufflächen gereinigt, neuer Riemen drauf. Das Poti war sauber und das Laufwerk hatte diesbezüglich kein Problem, also habe ich am Poti nix gemacht –never touch a running system-

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Beim Zusammenbau bitte darauf achten, dass die Verbindung zur Kassettenauswurfmechanik passt.

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Andruckrollen gewechselt, erster Probelauf :

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Sehr gut ist der Bandlauf zu erkennen. Hebt man den linken Hebel der Andruckrolle ab und lässt diesen wieder langsam in Richtung Capstan zurück gleiten, taucht die Bandführung mittig auf das Band ein, ohne dass es an den Kanten zu Deformationen kommt.

Zum Schluss musste der Gummi Idler gewechselt werden. Die Oberfläche war extrem verhärtet. Eine Reinigung mit Benzin und Walzenreiniger brachte nur temporär Erfolg. Nach ein paar Stunden Probelauf rutschte der Idler wieder langsam durch. Von vorne erreicht man den Idler. Vorsichtig die Feder nach hinten wegdrücken. Mit einer Zange das ganze Teil entnehmen.

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Die Rutschkupplung hatte bei mir noch ausreichend Grip, sodass auf ein weiteres Zerlegen verzichtet wurde. Von Hand den Idler abgezogen, den neuen montiert. Mit Benzin und Walzenreiniger gesäubert. Auch die Flächen am Pully und den Wickeldornen nicht vergessen.

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Läuft!

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Rückenteil des Kassettenfachs erst unten einhängen, dann oben einklipsen.

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Größte Vorsicht ist beim Einbau der Kassettenklappe gefordert. Die 3 Schrauben am linken schwarzen Blech-Seitenteil sind immer noch locker. Damit bekommt man ein zusätzliches Spiel. Erst links, dann rechts, ein wenig Vaseline. Fertig ist die Laube. Nicht vergessen die 3 Schrauben wieder anzuziehen.

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Ein Abgleich von Azimiut und Pegeln ist bei diesem Deck nicht notwendig. Nach meinen Messkassetten stimmt alles so weit. Nur noch entmagnetisiert und ausgiebig mit verschiedenen Tapes getestet. Auf dem Bild mit einer Fuji GT-IIx. Einmessung fast auf „Null“. Shit, die Kassettenfachbeleuchtung tut nicht … nö, ist nur dem tollen Design der Kassette zuzuschreiben. Nach einer Viertelstunde Spielzeit lugt langsam das Licht von hinten hervor. Hörtest absolut brillant. Zwischen Vor-und Hinterband ist quasi kein Unterschied zu hören.

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Zur Sicherheit habe ich eine neue Maxell UR ca. 20 mal rauf und runter spielen lassen und mir danach das Band angeschaut. Es sind keine Deformationen sichtbar, somit sollte auch der Bandlauf stimmen. Das AKAI GX-75 ist nun mein wahr gewordener Jugendtraum
vectra_1
Inventar
#2304 erstellt: 16. Jan 2019, 20:47
Hallöle Manfred,

sehr guter Bericht zur Reparatur deines GX 75. Wird mir helfen, wenn ich mein GX 95 MKII machen muss.
klausES
Inventar
#2305 erstellt: 16. Jan 2019, 23:09
Sehr schöner Bericht.
Da bekomm ich direkt Lust mal wieder ein solches Deck zu zerlegen. Das letzte grössere Akai zur Rep ist auch schon wieder >15 Jahre her.

PS.
Könnte mich ja durchgoogeln aber ihr kennt euch gut mit den grösseren Akai's aus...
Was sind die wesentlichen (hauptsächlich technische, konstruktive) Unterschiede zwischen GX 75 und GX 95 (und den MK x) ?
Welches der Geräte wäre (jetzt ohne Unsummen eines evtl. gerade besonders Preis-gehypen bestimmten Akai zu erliegen)
rein aus interesse dieses zu reparieren/hören/haptik, einen Kauf wert ?


[Beitrag von klausES am 16. Jan 2019, 23:14 bearbeitet]
Manfred_K.
Inventar
#2306 erstellt: 17. Jan 2019, 06:11
Das SM ist für beide gleich. GX-75 MKII hat einen Kassettenstabilisator in der Klappe eingebaut, ebenso das GX-95. Dieses hat auch noch wunderschöne Holzwangen. Dadurch optisch um einiges edler.

Was mir noch einfällt. Bei der frühen Version des GX-75, war der Träger des Löschkopfs aus Kunstsoff. Ich habe schon die Version mit Alu Block. Auch gibt es Unterschiede beim Kopf. Bei mir ist der verklebt. D.h. Azimut für Wiedergabe und Aufnahme lassen sich nicht separat einstellen.

Schade ist nur, dass Akai bei allen Versionen einen Gummi-Idler verbaut hat. Ein fettes Zahnrad wäre eine klare Verbesserung gewesen. Dafür kann aber auch kein Zacken aus der Krone brechen...
SonyPioneer
Inventar
#2307 erstellt: 17. Jan 2019, 12:09
@Manfred

Herzlichen Glückwunsch zur verwirklichung und Reparatur deines Jugendtraums!!! Sehr schön dokumentiert und bebildert (nun hab ich eine Anleitung falls ich mein GX6 mal zerlegen muss da die Laufwerke identisch sind).
Du schreibst das du erst die Messbänder benutzt und dann Entmagnetisierst? Besser ist das umgekehrt (schreibt auch Heinz Bluthard) damit man nicht riskiert seine teuren Messbänder zu versauen (man weis nie was der Vorbesitzer mit dem Gerät gemacht hat). Also, erst putzen und entmagnetisieren dann Messkassette rein

@Klaus

Der Unterschied der Akais liegt in kleinen Details : die MKII Varianten hatten vergüteten Löschkopf (gegen anlöschen der Fe Bänder) Andruckplatte für Kassette sowie Fernbedienung. Und innerhalb der 75MkII und 95MkII sind es das verkupferte Chassis, symetrischer Verstärkerschaltung, keramische Dämpferfüsse und Holzseitenteile die der 95 dem kleinen Bruder vorraus hat. Laut Stereo sind die Akai´s von der Mechanik her immer Spitze gewesen, Eletronik soweit sehr gut bis auf mäßige Dynamikwerte die alle Akais hatten (da hatten Sony und Pioneer in den 90er die Nase vorn)

Und nun noch zur Philips Bandmaschine, die läuft perfekt:

IMG_20190116_215817_DRO

Zu den Pegelanzeigen, funktioniert alles. Tja so ist das wenn man sich nur mit em Kassettendecks befasst ....so eine Bandmaschine hat ja mehrere Spuren. Dementsprechend blendet er eine Anzeige aus, je nach Kanal. Bei Stereobetrieb laufen beide.


[Beitrag von SonyPioneer am 17. Jan 2019, 12:19 bearbeitet]
garlock
Stammgast
#2308 erstellt: 17. Jan 2019, 14:54
Hallo,

Soweit alles korekt nur zwei sachen einmal das Löschkopf Problem mal abgesehen das nach ca. 100 Betriebsstunden nachdem drr Löschkopf vom Band etwas geglättet war und keinerlei Höhen mehr angelöscht hat ist das bei gebrauchten Geräten vernachlässigbar, zu erkennen ist der andere Löschkopf an der weißen Keramikeinlage im Kopfspiegel.

Zu den Dynamikwerten muss mann sagen das vergleichbare Decks von Sony und Pioneer wenn sie auch noch direktgetrieben (bei Pioneer nur wenige Modelle) wahren gut doppelt so teuer wahren wie die Akai's und auf die Tests damals gebe ich jetzt nich so viel.

Hauptargument sind die Ferritköpfe mit Standzeiten jenseits von gut und böse, eine echt gute und saubere Verarbeitung ( Thema Schlangengrube ) für den Preis und was die wenigsten wissen eine sehr hohe Bias Frequenz ( 210 kHz ) was soweit ich weis kein anderer hatte.

Nich falsch verstehen auch ich hab ein CT-A9 und andere Pioneer finde es klasse die Reference Laufwerke liebe ich nur sollte mann auch sehen was die Decks damals gekostet haben.

mfg
SonyPioneer
Inventar
#2309 erstellt: 17. Jan 2019, 20:36
Okay, soweit korrekt ( ) Das die Köpfe mit der Zeit allgemein abgeschliffen werden ist natürlich ein Argument.
Und wer nutzt (außer fertig bespielte Kassetten) schon Fe Bänder.

Direktgetriebene Pioneer Decks gabs nur bis Mitte-Ende 88. Die anderen kamen alle miit dem Reference Master Laufwerk und die finde ich auch genial!
Hohe Vormagnetisierungsfrequenz von 210kHz hatte z.B. auch das Pioneer CT 93 und CT 979 gegen Modulationsrauschen.

Und was die Preise betrifft kam z.B. der Akai 95MkII 1300 DM, ein Pioneer CT 979 1200 DM

Was die Zeitschriften betrifft, ich hatte Früher am liebsten die Stereo und dann meist nur gekauft wenn Tapedecks getestet wurden. Ulrich Wienforth hat immer die Technik super erklärt. Was den Klang betraf wurde sich kaum darüber geäußert, das fand ich sympatischer als die anderen Hifi Zeitschriften die teilweise drüber sprachen als hätte man es mit einem Wein zu tun (so : vollmundig und weich im Abgang )


Übrigens Garlock was heist mfg (mit fantastischen Geräten)


[Beitrag von SonyPioneer am 17. Jan 2019, 20:43 bearbeitet]
Hille.13
Stammgast
#2310 erstellt: 17. Jan 2019, 20:53
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Habe meinen GX75 MKII auch vor 4 Wochen revidiert. Leider habe ich keine Bilder gemacht.
Danke für diesen tollen Bericht. Hätte mir damals sehr geholfen, habe es aber auch so hinbekommen.
garlock
Stammgast
#2311 erstellt: 17. Jan 2019, 21:44
@SonyPioneer
Touché ich dachte da eher an das Schlichte GX-75 letzte Serie
(mit fantastischen Geräten) gute Idee


klausES (Beitrag #2305) schrieb:

PS.
Könnte mich ja durchgoogeln aber ihr kennt euch gut mit den grösseren Akai's aus...
Was sind die wesentlichen (hauptsächlich technische, konstruktive) Unterschiede zwischen GX 75 und GX 95 (und den MK x) ?
Welches der Geräte wäre (jetzt ohne Unsummen eines evtl. gerade besonders Preis-gehypen bestimmten Akai zu erliegen)
rein aus interesse dieses zu reparieren/hören/haptik, einen Kauf wert ?


Schau das du ein GX-75 letzte Serie bekommst , zu erkennen an dem Löschkopfhalter und Löschkopfgehäuse aus Metall die Älteren Modelle hatten einen aus schwarzem Kunststoff und eine Metallklammer ich muss mal Bilder raussuchen.
Das GX-75 aus der letzen Serie hatte schon die Innereien des MKII und keine Kassettenandruckmechanik die eh überflüssig ist und nur die Klappenmechanik unnötig belastet.
Manche Leute in der Bucht verlangen aber auch Mondpreise.

mfg
Manfred_K.
Inventar
#2312 erstellt: 17. Jan 2019, 21:57

SonyPioneer (Beitrag #2307) schrieb:
@Manfred
Du schreibst das du erst die Messbänder benutzt und dann Entmagnetisierst? Besser ist das umgekehrt (schreibt auch Heinz Bluthard) damit man nicht riskiert seine teuren Messbänder zu versauen (man weis nie was der Vorbesitzer mit dem Gerät gemacht hat). Also, erst putzen und entmagnetisieren dann Messkassette rein


Da habe ich nicht aufmerksam Korrektur gelesen. Da hast natürlich Recht und in der Praxis mache ich das auch genau so. Bin halt kein Schriftsteller, sondern nur ein Hobbyelektroniker

Das Philips-Tonband sieht ja recht "Stattlich" aus. Da bekomme ich mal wieder richtig Lust, mein Revox B77 anzuschmeißen (mein 2. Jugendtraum )
Manfred_K.
Inventar
#2313 erstellt: 18. Jan 2019, 06:41
Ich habe gerade ein Marantz SD-45 MKII auf dem Tisch. Beim Sperrmüll gefunden und ist in einem wirklich sehr üblen Zustand. Ich weiß noch nicht, ob ich das Teil aufarbeiten werde.

Habe das Laufwerk zerlegt (Alps) und diese, für mich ungewohnte, Andruckrolle ausgebaut. Meine Frage: Ist die Welle nur eingepresst oder fest mit der Andruckrolle verbunden? Sprich, kann man die Welle austreiben? Schein irgendwie ein Kunststoffteil zu sein. Wird nur von oben in den Arm geklipst, sitzt dann locker drin. Beim Lauf dreht sich die Welle. Kenne ich so nicht. I.d.R. ist die Welle ja fest...

Pinchroller


Ein Blick in den Schacht (des Grauens):

Schacht

Auch der Kopf hat irgendwie Korrosion. Oder sind das gerostete Ferropartikel? Den Kopf werde ich versuchen mit "Lackreiniger" zu polieren. Habe mir auch mal eine Tube "Elsterglanz" bestellt. Bin mal gespannt... Wie heißt es so schön: Versuch macht kluch


[Beitrag von Manfred_K. am 18. Jan 2019, 06:42 bearbeitet]
vectra_1
Inventar
#2314 erstellt: 18. Jan 2019, 17:48
Hallo Manfred,

solche eine Andruckrolle kenne ich nicht. Da hilft nur probieren, ob sich sich längs verschieben läßt. Der Tonkopf sieht auch übel aus. Hoffentlich bekommste den wieder glatt poliert.

Mal ne andere Frage. Mein Feinmechanikfett ist alle. Leider kann ich nicht mehr erkennen, was auf der Tube stand. Die ist halt schon sehr alt und abgegriffen. Was nimmst du für das Fetten von Plastikteile de Laufwerke? Was hat sich da bewährt und wo bekomme ich es her? Danke schon einmal für deine Hilfe.
karl50
Stammgast
#2315 erstellt: 18. Jan 2019, 18:42
Solche Andruckrollen sind auch im Yamaha KX 360 (auch ALPS-Laufwerk).
Das ist alles ein Plaste-Teil, sprich die Welle und Andruckrolle sind ein Teil.
Suche dafür auch schon neue Andruckrollen, habe aber noch nichts gefunden.


[Beitrag von karl50 am 18. Jan 2019, 18:44 bearbeitet]
SR2245
Inventar
#2316 erstellt: 18. Jan 2019, 18:42

SonyPioneer (Beitrag #2309) schrieb:

Direktgetriebene Pioneer Decks gabs nur bis Mitte-Ende 88. Die anderen kamen alle miit dem Reference Master Laufwerk und die finde ich auch genial!
Hohe Vormagnetisierungsfrequenz von 210kHz hatte z.B. auch das Pioneer CT 93 und CT 979 gegen Modulationsrauschen.



Ja, das CT A9x wurde bis 87/88 abverkauft, hatte aber auch schon das Reference Masetr Laufwerk, nur halt mit Direktantrieb.
Reference Master war eher der "Katalogname" intern hieß das Laufwerk: Z-Mechanism.

Und nochmal Katalog... Das mit den 210kHz Bias ist wohl eine Katalogente, denn weder CT-959, CT-979 noch das CT-93 hatten den 210kHz Oszillator verbaut. Alle werden nach SM auf 106kHz eingestellt.

Nur CT-S 910, CT-S 920 und CT 95 hatten wirklich den 210kHz Oszillator and Bord.

Warum in das in allen Katalogen falsch beworben wurde, kann ich mir nicht recht erklären. Möglicherweise hatten die japanischen Pendants diesen High Bias Bias-Oszi. Und man hat es fälschlicherweise übertragen.


[Beitrag von SR2245 am 18. Jan 2019, 18:43 bearbeitet]
klausES
Inventar
#2317 erstellt: 18. Jan 2019, 18:59

Manfred_K. (Beitrag #2313) schrieb:
...Meine Frage: Ist die Welle nur eingepresst oder fest mit der Andruckrolle verbunden? Sprich, kann man die Welle austreiben? Schein irgendwie ein Kunststoffteil zu sein. Wird nur von oben in den Arm geklipst, sitzt dann locker drin. Beim Lauf dreht sich die Welle...

Wenn die Wellenstümpfe mitdrehen ist es auch höchstwahrscheinlich (wahrscheint's Nylon) aus einem Stück.
Wenn da kein Ersatz zu kriegen ist müsste da aber was gehen:
Entweder eine "andere normale" Rolle (Aussendurchmesser und Tiefe in etwa passend) und dessen Stahlwelle
(wenn der Durchmesser dem der Nylon Stummel entspricht) dann in der Nabe fixieren
oder m.M.n. besser die Welle in der Aufnahme des Hebelarm "klemmend" und die Ersatzrolle ganz normal auf der dann stehenden Welle laufen lassen.
Manfred_K.
Inventar
#2318 erstellt: 18. Jan 2019, 19:35

vectra_1 (Beitrag #2314) schrieb:
Was nimmst du für das Fetten von Plastikteile de Laufwerke?


Vaseline aus dem "dm". Das greift garantiert den Kunststoff nicht an. Für weitere Tipps bin ich aber auch offen.
Manfred_K.
Inventar
#2319 erstellt: 18. Jan 2019, 19:51
Danke Karl und Klaus für den Input.

Also, es ist definitiv ein ganzes "Plaste Teil".

Da das Band beim 1. Probelauf sofort sauber anläuft, der Sound ist sofort sauber da, werde ich die Rolle mal mit Benzin und Walzenreiniger aufarbeiten.

Eine 2mm Stahlwelle habe ich da, diese kann man von oben einklipsen, die rutscht dann aber durch. Die müsste man tatsächlich fixieren, und "die Ersatzrolle ganz normal auf der dann stehenden Welle laufen lassen" .Die originale Welle ist mit der Rolle fest verbunden, daher kann diese nicht rausrutschen.

Was mein Ihr, wäre es möglich, den ganzen schwarzen Andruckrollenarm aus einem anderen Alps zu tauschen? Ist die Befestigung des Arms bei allen gleich? Wenn ja, dann wird´s mal Zeit für ein Schlacht-Deck
garlock
Stammgast
#2320 erstellt: 18. Jan 2019, 20:40

SR2245 (Beitrag #2316) schrieb:

Ja, das CT A9x wurde bis 87/88 abverkauft, hatte aber auch schon das Reference Masetr Laufwerk, nur halt mit Direktantrieb.
Reference Master war eher der "Katalogname" intern hieß das Laufwerk: Z-Mechanism.

Und nochmal Katalog... Das mit den 210kHz Bias ist wohl eine Katalogente, denn weder CT-959, CT-979 noch das CT-93 hatten den 210kHz Oszillator verbaut. Alle werden nach SM auf 106kHz eingestellt.

Nur CT-S 910, CT-S 920 und CT 95 hatten wirklich den 210kHz Oszillator and Bord.

Warum in das in allen Katalogen falsch beworben wurde, kann ich mir nicht recht erklären. Möglicherweise hatten die japanischen Pendants diesen High Bias Bias-Oszi. Und man hat es fälschlicherweise übertragen.


Ja das CT-S910 / 920 / 95 haben tatsächlich einen 210 kHz Löschoszillator da aber die höhere Frequenz für den Löschvorgang keine große Rolle spielt da eh Doppelspalt Löschköpfe verwendet werden ist das auch anders gelöst worden.

Der Löschoszillator hat bei den Geräten mit Dolby HX hat normalerweise immer 105 oder 106 kHz diese Frequenz wird dann auch im SM angegeben die höhere Bias Frequenz für das Dolby HX wird im Löschoszillator primärseitig über zwei Dioden angekoppelt das verdoppelt die Frequenz, normalerweise wird das HX über einen Kondensator agekoppelt also mit der einfachen Löschfrequenz, einfach mal in der Schaltung nachsehen.

Bei Geräten ohne Dolby HX wird der selbe Trick angewand dort gibts dann eine Treiberstufe für den Bias, das hat einen Praktischen Grund es gibt nur einen Frequenzgebenden Oszillator und daraus gewinnt mann die synchrone höhere Biasfrequenz das verhindert das es durch verschiedene Oszillatoren Interferenzen (Pfeiffgeräusche) gibt.

mfg


[Beitrag von garlock am 18. Jan 2019, 20:58 bearbeitet]
SR2245
Inventar
#2321 erstellt: 19. Jan 2019, 00:47
Habe ich dich jetzt richtig verstanden:

CT-S 910, CT-S 920 und CT 95 haben einen 210kHz Oszillator und nutzen diese Frequenz des Oszillators fürs Löschen und für den Rec Bias?

CT-959, CT-979 noch das CT-93 haben einen 106kHz Oszillator und nutzen diese Frequenz für Löschen und der Rec Bias wird nach dem Oszillator in der HX Pro Schaltung auf 210kHz verdoppelt?



garlock (Beitrag #2320) schrieb:
...einfach mal in der Schaltung nachsehen.


...einfach ist gut ... für mich leider nicht so einfach, ich hab mal reingeschaut vielleicht kannst du mir mir mal die Stelle markieren wo die Verdoppelung stattfindet.
Wennn ich das mit meinen sehr spärlichen Kentnissen richtig deute ist grün der "Löschstrom" vom Oszillator zum Löschkopf
Orange ist das aufzunehmende Signal und an dem roten Punkt wird das Rec Bias draufgelegt?

Danke und Gruß...

ct979


[Beitrag von SR2245 am 19. Jan 2019, 00:49 bearbeitet]
garlock
Stammgast
#2322 erstellt: 19. Jan 2019, 02:02
Hallo,

Ich nehme mal dein Bild der Oszillatoreingang am Dolby HX IC ist Pin 10 zuerst mal die normale Einkopplung vom Löschoszillator mit der selben Frequenz wie der Löschoszillator hat.

Normale Einkopplung

und jetzt der Unterschied mit frequenzverdoppelung und Filterung, mann beachte die zwei Dioden auf der Primärseite vom Löschtraffo dnach ein LC Filter und die Einkopplung zum HX IC .

Hohe Bias Frequenz

mfg


[Beitrag von garlock am 19. Jan 2019, 02:03 bearbeitet]
SR2245
Inventar
#2323 erstellt: 19. Jan 2019, 02:52
Danke für die Nachhilfe!

Bild normale Einkoppelung (müsste CT-S710 sein?) entspicht dann den normalen Geräten.

...die normale Einkoppelung hatte ich auch noch beim CT777 angeschaut und gedacht es passiert dann beim Ausgang aus dem HX Chip beim 979 irgendwas, dabei hab ich ganz übersehen, dass Pin 10 bei den Geräten 959,979.93 gar nicht mehr von L502 kommt.

Also hat der 106kHz Oszillator bei 959,979.93 für die HXPro Schaltung also den Rec Bias noch einen zusätzlichen 210kHz Ausgang.

Danke nochmals für die Korrektur und Aufklärung!


[Beitrag von SR2245 am 19. Jan 2019, 02:53 bearbeitet]
Manfred_K.
Inventar
#2324 erstellt: 19. Jan 2019, 22:11
Ich habe mich entschlossen, den kleinen Marantz aufzuarbeiten. Die Aufarbeitung der Andruckrolle und des Tonkopfs haben bestens funktioniert.

Nach dem ich den Tonkopf nur gereinigt hatte, war die Tonqualität so übel, dass ich dachte: "gut, mein 1. Schlacht-Deck". Mein Testband mit Peaks um 0 dB wurde mit viel zu geringen Pegel abgespielt. Der Sound klang leise und "dünn". Komischerweise waren die Höhen aber da. Der Kopf hatte irgendeine Form von Korrosion, wie oben gezeigt. Nun ran den Speck:

01
02

Huch, wie kommt die Feder in den Tonkopf? Habe ich was falsch montiert?

03
04

Das Ergebnis nach ca. 40 Wattestäbchen und 20 Minuten Politur. Unfassbar! Der Sound ist zurück. Druckvoll und die Spitzen wieder bei 0 dB. Hätte ich nicht für möglich gehalten!
Crix1990
Stammgast
#2325 erstellt: 20. Jan 2019, 00:45
Während ich mich mit dem Einbau eines IR Empfängers in meinem Denon DRM-800 beschäftigt habe, ist mir leider ein Defekt im linken Eingangspfad aufgefallen.
Der Fehler ist sowohl im Line In als auch im Direct CD Pfad. Rechter Kanal ist in Ordnung.

Der Linke Kanal ist extrem leise (hat auch auf dem Display nur zwei-drei Balken, während der rechte Kanal auf +/- 0 ausgepegelt ist).
Mit dem Ballance Regler kann ich ihn noch so einregeln, dass ich nur noch den Linken Kanal höre (also ganz nach links regeln und dann generell lauter drehen).
Der Ton klingt dann sehr verwaschen und ohne nennenswehrte Tiefen.
Ausßerdem habe ich das Gefühl, dass der Pegel immer mal wieder kurz schwankt.
Wenn ichs aufnehme, ists auch so auf dem Band.
Wiegesagt, der rechte Kanal ist absolut in Ordnung und Wiedergabe klappt auf beiden Kanälen.
Ein Problem mit Kabel / Quelle habe ich durch Umstecken der Kanäle ausgeschlossen.

Weiß jemand Rat?
klausES
Inventar
#2326 erstellt: 20. Jan 2019, 00:50
Manfred, die Oberfläche des Kopf (diese mini Pickelchen) das war ein Aufblühen (da höchstwahrscheinlich vernickelt), also dessen beginnende Korrosion.
Konnte jetzt nicht erkennen ob auch der Bereich des Kopfspiegel evtl. "matt" war.
Hast du die Politur draufgelassen ?
klausES
Inventar
#2327 erstellt: 20. Jan 2019, 00:56

Crix1990 (Beitrag #2325) schrieb:
...Der Fehler ist sowohl im Line In als auch im Direct CD Pfad. Rechter Kanal ist in Ordnung.

Der Linke Kanal ist extrem leise (hat auch auf dem Display nur zwei-drei Balken, während der rechte Kanal auf +/- 0 ausgepegelt ist).
Mit dem Ballance Regler kann ich ihn noch so einregeln, dass ich nur noch den Linken Kanal höre (also ganz nach links regeln und dann generell lauter drehen)...

...Wie gesagt, der rechte Kanal ist absolut in Ordnung und Wiedergabe klappt auf beiden Kanälen.
Ein Problem mit Kabel / Quelle habe ich durch Umstecken der Kanäle ausgeschlossen...


In dem Fall würde ich zu allererst die kontaktqualitäten "aller Schalter/Relais in diesem Signalweg" prüfen.
Gibt's ein SM ? Dann hätte man einen besseren Überblick "was alles" im Signalweg liegt.
PS. Potis/Trimmer im Signalweg ebenso auf schlechte Übergänge prüfen.


[Beitrag von klausES am 20. Jan 2019, 01:02 bearbeitet]
Crix1990
Stammgast
#2328 erstellt: 20. Jan 2019, 01:04
Ja,
bei Hifi Engine gibts das Manual zum 800 und 800A.
Das vom 800 ist leider kaum zu lesen, scheint aber weitesgehend identisch zum 800A zu sein (also kann man auch da gucken).

Uch würde dann erstmal vom Eingang bis hinter den Balance Regler messen und beide Kanäle miteinander vergleichen. Gegebenenfalls auch nur bis hinter den Selector.

https://www.hifiengine.com/manual_library/denon/drm-800.shtml
Crix1990
Stammgast
#2329 erstellt: 20. Jan 2019, 01:55
So, ich glaub, dass der Input Regler das Problem ist.
Messe ich an CN141 (das ist der Stecker von der Protiplatine zur Hauptplatine) von 13 nach 9 (das ist der linke Kanal), kriege ich ca. 175kOhm rein.
Von 11 nach 10 (rechter Kanal) nur 56kOhm.
Und das bei mittiger Potistellung.

Mit wildem dran rum geruckel hab ich das jetzt erstmal hinbekommen, dass er wieder zuverlässig läuft....

Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich mich frauf verlassen soll.
Lieber komplett zerlegen mit Kontaktspray bearbeiten?

Oder lieber die ganze Poti Sektion aus meinem DRM-700 rüberbauen (sollte passen und ich wollte es eh verkaufen oder entsorgen)?


EDIT:
Sowohl das eine, als auch das andere gemacht.
Platine Raus und mit Kontaktspray bearbeitet, dann aber im 700 verbaut.
Das aus dem 700er ist jetzt im 800er.
Das 700 hat eh Tonkopfprobleme (sehr dumpf) und ist hier überflüssig.


[Beitrag von Crix1990 am 20. Jan 2019, 02:52 bearbeitet]
ghaliläo
Inventar
#2330 erstellt: 20. Jan 2019, 11:38
Manfred, ein wirklich hervorragender Reparaturbericht über das AKAI. Daumen hoch!

Glückwunsch dass es nun wieder funktioniert.

Mein GX95 hab ich noch nie revidiert und ich hab es Ende der Achziger gekauft. Läuft bis heute absolut tadellos. Das war noch Qualität. Sowas bekommt man heute nicht mehr - nicht für viel Geld.
Manfred_K.
Inventar
#2331 erstellt: 20. Jan 2019, 11:56

klausES (Beitrag #2326) schrieb:
Manfred, die Oberfläche des Kopf (diese mini Pickelchen) das war ein Aufblühen (da höchstwahrscheinlich vernickelt), also dessen beginnende Korrosion.
Konnte jetzt nicht erkennen ob auch der Bereich des Kopfspiegel evtl. "matt" war.
Hast du die Politur draufgelassen ?


Die Politur habe ich sorgfältig mit Frosch-Glasreiniger, danach mit 100% Isopropanol entfernt. Soweit ich das beurteilen kann, war die Korrosion überwiegend an den Seiten, direkt am Kopfspiegel augenscheinlich nicht. Habe aber nicht genauer untersucht, da der Sound eh übel war.

So sah der Kopf nach der gründlichen Reinigung mit Spiritus (hat etwas mehr Lösekraft), Benzin und Isopropanol aus:

Vorher

Mehr ging nicht weg, Sound war bescheiden.

Nach der Politur-Orgie, sieht es so aus (Der eine kleine weiße Punkt beim Spalt ist nur ein Staubkorn).

Nachher

Mit dem Finger gefühlt, ist der Kopf nun absolut glatt (wie ein frisch poliertes Auto). Beim genauen hinsehen, sind aber die Korrosionspünktchen noch nicht ganz verschwunden. Ein Schatten ist noch vorhanden.

Ich habe gestern mal ein abriebfreudiges altes BASF LH Band durchlaufen lassen, der Kopf war danach absolut sauber. Ich denke mal, dass man das so lassen kann. Hoffentlich ist damit auch die Korrosion gestoppt...

Den Tipp mit dem Lackreiniger habe ich irgendwo mal im Netzt gelesen. Es kann sogar sein, dass dieser Tipp von "garlock" kam.

Ich möchte an dieser Stelle auch mal ein aufrichtiges "DANKE" an den user "garlock" loswerden. Er besticht mit seinem Fachwissen und es ist klasse, dass er uns daran teilhaben lässt!
Manfred_K.
Inventar
#2332 erstellt: 20. Jan 2019, 12:02

ghaliläo (Beitrag #2330) schrieb:
Manfred, ein wirklich hervorragender Reparaturbericht über das AKAI. Daumen hoch!

Glückwunsch dass es nun wieder funktioniert.

Mein GX95 hab ich noch nie revidiert und ich hab es Ende der Achziger gekauft. Läuft bis heute absolut tadellos. Das war noch Qualität. Sowas bekommt man heute nicht mehr - nicht für viel Geld.


Danke für die Blumen!

Vielleicht hat Akai ja das Schmiermittel irgendwann geändert. Man liest im Netz leider sehr viel von verharzten Akai GX-75.

Oder Du hast es oft im Gebrauch, dass das Deck gar keine Zeit zum Verharzen hat Unsere Decks müssen einfach laufen. Im Hintergrund läuft bei mir auch kein mp3 mehr, stattdessen "Simply Red" vom Kenwood KX-1100HX...
SonyPioneer
Inventar
#2333 erstellt: 20. Jan 2019, 12:20

Manfred_K. (Beitrag #2332) schrieb:


Oder Du hast es oft im Gebrauch, dass das Deck gar keine Zeit zum Verharzen hat Unsere Decks müssen einfach laufen. Im Hintergrund läuft bei mir auch kein mp3 mehr, stattdessen "Simply Red" vom Kenwood KX-1100HX...



Genau so ist es
Wie macht ihr das mit den ganzen Decks?
Bei mir ist jedes min. 1 mal im Monat dran zum hören. Für Aufnahmen hab ich meine "Lieblingsdecks".
Manfred_K.
Inventar
#2334 erstellt: 20. Jan 2019, 12:24
Nun frage ich mich natürlich, woher kommt diese Korrosion

Wie ich schon geschrieben habe, ist das Deck vom Sperrmüll. Ich habe die Vermutung, dass dieses Teil die letzten Jahre in einem feuchten Keller verbringen durfte. Auch hatte der Vorbesitzer eine ausgeprägte Liebe zum "Blauen Dunst". Ich habe selten so viel Nikotin auf einmal gesehen...

Bilder gefällig? So sah die mit "Frosch-Glasreinger" intensiv gereinigte Front aus -unfassbar-:

Vorher.Front


Logisch, dass ich zuerst keinen Bock hatte, dieses Baby zu revidieren. Dann habe ich den besagten Lackreiniger angesetzt. Alles oder Nichts! … und ich bekam Alles

Nachher.Front
Nachher.Front.2


Das ALPS Laufwerk und die Elektronik wiesen zum Glück keine sichtbaren Feuchtigkeitsschäden auf, das Wasser kondensierte wohl alles am Gehäuse und am Tonkopf

Aber das geilste. Der Riemen ist TOP in Ordnung!

Jetzt gibt's lecker Mittagessen, heute Nachmittag baue ich das Baby zusammen, dann gibt's nochmal ein Bild vom geretteten Marantz
ghaliläo
Inventar
#2335 erstellt: 20. Jan 2019, 13:35
[quote="Manfred_K. (Beitrag #2332)"

Vielleicht hat Akai ja das Schmiermittel irgendwann geändert. Man liest im Netz leider sehr viel von verharzten Akai GX-75.

Oder Du hast es oft im Gebrauch, dass das Deck gar keine Zeit zum Verharzen hat Unsere Decks müssen einfach laufen. Im Hintergrund läuft bei mir auch kein mp3 mehr, stattdessen "Simply Red" vom Kenwood KX-1100HX...[/quote]


Ich benutze das GX95 nicht häufig, aber es läuft immer wieder mal. Meist laufen bei mir Sony-Decks. Aber es stimmt, mechanische Werke sollten immer wieder mal bewegt werden da die Fette die man früher verwendet hat doch leichter als moderne Fette von heute zum Verharzen neigten. Das ist mir vor allem im DAT-Bereich aufgefallen.

Aber dieses Problem haben nicht nur Laufwerke in Tape-Decks oder DAT-Geräten sondern auch Uhrwerke von Armbanduhren. Da geht es aber um ganz andere Mini-Dimensionen. Und das zu reparieren ist weitaus schwieriger.
Manfred_K.
Inventar
#2336 erstellt: 20. Jan 2019, 14:58

SonyPioneer (Beitrag #2333) schrieb:
Wie macht ihr das mit den ganzen Decks?
Bei mir ist jedes min. 1 mal im Monat dran zum hören. Für Aufnahmen hab ich meine "Lieblingsdecks".


Für Aufnahmen verwende ich auch meine Lieblingsdecks (meist die mit Einmessfunktion). Damit überspiele ich mir verschiedene Tapes mit meiner Lieblingsmusik. Für diesen Zweck immer ohne Dolby. Da der Azimut bei mir überall normgerecht eingestellt ist, klingen diese Bänder praktisch mit jedem meiner Decks gut bis sehr gut.

Dann ziehe ich mir ein Deck aus dem Regal, schließe es an, und höre so ein Band einfach mal durch.

Ohne Dolby deshalb, weil ich Decks im Bauzeitraum von Ende 70 bis Ende 90 habe. Manche halt mit Highcom, Dolby B, C, S. Dafür ist "ohne Dolby" dann ideal.
Manfred_K.
Inventar
#2337 erstellt: 20. Jan 2019, 18:13
So, da spielt er nun, der kleine Marantz. Die Aufnahmen klingen erstaunlich gut, die Aufsprechelektronik ist, subjektiv bewertet, ebenfalls recht übersteuerungsfest. Auch auf dem AKAI abgespielt, kommt ne Menge Druck, trotz oder gerade wegen dem polierten Kopf.

Front.total


Ein Blick in die Elektronik:

Innen1

In den Schacht - vom "Grauen" ist nix mehr zu sehen -

Schacht.sauber

Das Arbeitstier. Trotz Feuchtigkeit, Nikotin und was weiß ich noch...Läuft! Das ALPS

Alps-Laufwerk

Ihr seht, auch die kleinen Deck´s können richtig Spaß machen. Jetzt wird mal ein neues Mixtape aufgenommen

P.S.: Für das Deck habe ich ca. 300 Wattestäbchen und ne halbe Schachtel Kosmetiktücher verbraucht Das schaffen nicht mal meine 3 Mädels zusammen
Orpheus66
Inventar
#2338 erstellt: 20. Jan 2019, 18:25
Tolle Arbeit und sehr anschaulich dokumentiert. Da macht das Mitlesen Spass...
stummerwinter
Inventar
#2339 erstellt: 20. Jan 2019, 18:53
Klasse Arbeit!

Manfred_K.
Inventar
#2340 erstellt: 20. Jan 2019, 19:28
Danke Jungs, freut mich, wenn es interessiert.

Auch bei dem kleinen Marantz musste ich keine großen Abgleicharbeiten machen. Azimut hat fast gestimmt, auch die Geschwindigkeit war nur minimal verstellt. Pegel in Ordnung. Alles im Rahmen, ich würde fast sagen, der Messgenauigkeit. Aufwändige Frequenzgangmessungen spare ich mir hier. Da verlasse ich mich auf mein Gehör. Aufwändiges einmessen auf einen Bandtyp ist mir bei so einem Deck auch nicht wichtig, zu groß die Auswahl meiner Leerkassetten. Zum Aufnehmen habe ich meine Decks mit Einmessmöglichkeit.

Die Mechanik steht bei mir deshalb an erster Stelle, damit die wertvollen Kassetten beim Anhören nicht beschädigt werden.
vectra_1
Inventar
#2341 erstellt: 20. Jan 2019, 20:57
Klasse Arbeit Manfred,

ist doch immer wieder ein Eröebnis schon Tod geweihte Deck's wieder zum Leben zu erwecken. Das ganze macht auch noch viel Spaß. So geht es mir immer dabei. Bin immer wieder fasziniert von der vielfalt der Technik und Mechanik.
stummerwinter
Inventar
#2342 erstellt: 20. Jan 2019, 22:13
@All: das gilt nicht nur für Manfred sondern für alle, die alten Schätze zu retten...Hut ab!

SonyPioneer
Inventar
#2343 erstellt: 21. Jan 2019, 14:38
Super gemacht Manfred!!!

Ich mach es bei den meisten Decks ganau so. Mechanik first Und Pegelabgleich im Aufnahmekanal auch noch dazu. Sonst lass ich die Aufnmahmeparameter. Justagekassetten für Wiedergabepegel/Azimut und Geschwindigkeit hab ich auch. Somit kann ich alle Decks nutzen, und wenn ich mmit dem Sony TC K870 aufnheme, diese dann auf alle Decks abspiele klappt es auch mit Dolby.
vectra_1
Inventar
#2344 erstellt: 21. Jan 2019, 20:06
Auch bei mir ist zuerst die Mechanik drann,

IMG_20190121_174002

Das Laufwerk ist komplett zerlegt und wird gereinigt.

IMG_20190121_180909

Der untere Zahnkranz hat nach oben eine Begrenzung. Das Zahnrad, welches dort eingreift, steht auch nur zu zwei drittel auf den Zähnen.

IMG_20190121_181424

Da noch genug Siel des Zahrades vorhanden war, habe ich eine Scheibe untergelegt. Dadurch greift das Zahnrad ein bischen besser.
Weiterer Bericht folgt in Kürze.
blaufrau83
Stammgast
#2345 erstellt: 24. Jan 2019, 21:29
Schöne Berichte gibt es wieder von euch, besonders der dreckige Sperrmüllfund, der hinterher blitzeblank da steht!
Und das Akai GX-75 gehört zu den besten Decks.

Was liegt denn hier zerlegt auf der Zeitung?
Wenn das weggeräumt und wieder eingebaut ist, kann die PCTiBa = PC-Tisch-Bastlerin wieder an ihren Rechner und einen Reparaturbericht schreiben
7265 Sony KE 600 S zerlegt
Manfred_K.
Inventar
#2346 erstellt: 24. Jan 2019, 21:43

blaufrau83 (Beitrag #2345) schrieb:

Was liegt denn hier zerlegt auf der Zeitung?


Also ich tippe auf ein Sony Laufwerk. 3 Kopf, 3 Motoren. Könnte das ein TC-KE 600 sein ?

Edit: oder ein Sony TC-K 661 ???


[Beitrag von Manfred_K. am 24. Jan 2019, 21:47 bearbeitet]
Hann45500
Stammgast
#2347 erstellt: 25. Jan 2019, 20:38
Moin, nun ist es passiert! Mein geliebtes Tapedeck hat ne Macke. Tascam 122 MK3.
Nach dem Spulen auf Play.....Nichts nur ein ratterndes Geräusch. Gerät geöffnet und da war es, ein gebrochenes Zahnrad im Bereich vom linken Winkeldorn.Gerät sofort wieder zugeschraubt. Da gehe ich nicht bei!

Hat jemand ne Ahnung ob sowas überhaupt zu reparieren ist? Das Gerät ist sonst richtig klasse und ich möchte es gern wieder in Betrieb nehmen. Bin für jeden Tipp sehr dankbar.
Manfred_K.
Inventar
#2348 erstellt: 25. Jan 2019, 21:14
Ist das dieses Zahnrad?

Klick
Hann45500
Stammgast
#2349 erstellt: 25. Jan 2019, 22:56
Hallo Manfred, besten Dank! Ja, ich glaube das könnte es sein. Ich kann da leider nicht so genau reinsehen.
klausES
Inventar
#2350 erstellt: 26. Jan 2019, 00:32
Heftiger Preis für ein Ritzel. Da wird Notstand (es ist sicherlich keine Einzelanfertigung...) ziemlich ausgenutzt...
Hann45500
Stammgast
#2351 erstellt: 26. Jan 2019, 06:01
Moin, ja der Preis ist schon heftig....aber was soll's!? Hat jemand ne Ahnung wer im Raum Hannover sowas repariert?? So ein Laufwerk ist mir zu kleinteilig und bevor ich das Gerät verbastele werde ich es besser in Fachhände geben.
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