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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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cello_perfekt
Hat sich gelöscht
#14820 erstellt: 18. Mai 2015, 22:15
@ volschin Eigentlich muss ich die Blumen einmal mehr an Michael weiterreichen, der mir die 9. ans Herz gelegt hat und dass obwohl ich schon eine (sehr) gute Aufnahme, mit gleichem Dirigenten, hatte.

jpc.de

Doch die Denon-Aufnahme stellte diese in den Schatten . Erst danach habe ich die 7. und auch die 8. gekauft. Zur 7. hatte ich mich schon geäußert. In die 8. (2 SACD´s) muss ich noch einhören. Ich befürchte aber, dass ich keine Quervergleiche erstellen kann, mangels Vergleichsaufnahmen.

Da haben wir dann bald die dritte Erfahrung im Forum und ich kann mir kaum vorstellen, dass Michael widerstehen kann, wo er um die Aufnahme/Wiedergabequalität weiß. Nach meinen jetzigen Erfahrungen halte ich Skrowaczewski mit Bruckner für einen, sagen wir, wenig bekannten Tipp. Ob geheim, sei mal dahingestellt. Da gibt es sicher einige hier, die schmunzeln und sagen: Alter Schuh, weiß jeder, der sich damit lange beschäftigt.


[Beitrag von cello_perfekt am 18. Mai 2015, 22:17 bearbeitet]
ominus
Schaut ab und zu mal vorbei
#14821 erstellt: 18. Mai 2015, 22:52
Maria Joao Pires - The Complete Erato Recordings
volschin
Inventar
#14822 erstellt: 19. Mai 2015, 04:38
Von Bruckners Siebenter habe ich noch die oben genannte Saarbrückener Aufnahme, eine von Karajan mit den Berlinern und eine von Klemperer mit den Wienern am Start. Mal sehen, wie sich die neue da klanglich und interpretatorisch schlägt.
volschin
Inventar
#14823 erstellt: 19. Mai 2015, 04:41

Joachim49 (Beitrag #14818) schrieb:
jpc.de
Manchmal bietet ein Billiglabel das Beste.

Warum glaubst Du, dass diese Scheibe das Beste ist?
arnaoutchot
Moderator
#14824 erstellt: 19. Mai 2015, 06:25

cello_perfekt (Beitrag #14820) schrieb:
Da haben wir dann bald die dritte Erfahrung im Forum und ich kann mir kaum vorstellen, dass Michael widerstehen kann, wo er um die Aufnahme/Wiedergabequalität weiß. Nach meinen jetzigen Erfahrungen halte ich Skrowaczewski mit Bruckner für einen, sagen wir, wenig bekannten Tipp. Ob geheim, sei mal dahingestellt. Da gibt es sicher einige hier, die schmunzeln und sagen: Alter Schuh, weiß jeder, der sich damit lange beschäftigt.


Nach meiner (bescheidenen) Einschätzung würde ich sagen, dass es sich bei Skrowaczewski um einen erfahrenen Bruckner-Dirigenten der alten Garde handelt, der auf Denon mit einem jungen japanischen Orchester nochmals in hervorragender Klangqualität aufgenommen wurde. Inwieweit man selbst so etwas zu seiner Referenz kürt, hat dann mit der persönlichen Einschätzung zu tun. Jemand anderes setzt möglicherweise andere Schwerpunkte und kommt zu anderen Ergebnissen. Die Denon-Aufnahmen von Skrowaczewski halte ich dennoch eher für einen "Geheimtipp", sein Zyklus auf Oehms ist dagegen vermutlich ungleich bekannter.

Wie schon gesagt, ich werde demnächst mal meinen Bestand an Bruckner 7 sichten und dann entscheiden, ob ich die Skrowaczewski-Aufnahme noch haben muss.
Kreisler_jun.
Inventar
#14825 erstellt: 19. Mai 2015, 07:15
Wie gesagt, als Ende der 90er die (damals noch Arte Nova) Saarbrückener Aufnahmen herauskamen, wurden sie ziemlich schnell zu einem der Budget-Geheimtips. Das war noch vor der Zeit der superbilligen Boxen und für DM 10 (oder so) war eine Bruckner-Sinfonie nur in Einzelfällen zu haben. Die Minnesota-Aufnahmen (gibt es da eh nur die 9.) sind noch älter, waren aber nicht so verbreitet wie Arte Nova.
cello_perfekt
Hat sich gelöscht
#14826 erstellt: 19. Mai 2015, 10:03
@ arnaoutchot

"Inwieweit man selbst so etwas zu seiner Referenz kürt, hat dann mit der persönlichen Einschätzung zu tun. Jemand anderes setzt möglicherweise andere Schwerpunkte und kommt zu anderen Ergebnissen."

Das kann man nicht besser formulieren, daher bin ich gespannt, wie die anderen ihre Hörerfahrungen einbringen.
FabianJ
Inventar
#14827 erstellt: 19. Mai 2015, 13:25
Auf meine Höreindrücke müsst ihr wohl noch ein wenig warten. Einmal da die Skrowaczewski-CDs wohl einige Wochen unterwegs sein werden. Zum Anderen da ich nicht jeden Tag dazu komme, mir ein Werk von dieser Länge am Stück anzuhören.

Dieses CD-Set lag hier schon Zeit kaum gehört herum:
amazon.de
Arnold Schönberg (1874-1951)
Streichquartett D-Dur (1897)
aron quartett: Ludwig Müller (Violine), Barna Kobori (Violine), Georg Hamann (Bratsche), Christophe Pantillon (Violoncello)

Das Quartett stammt aus Schönbergs früher Schaffensphase und hat, ähnlich wie das bekannte Streichsextett „Verklärte Nacht", einen süffig-spätromantischen Klang. Nun habe ich es mir nach längerer Zeit ein zweites Mal angehört. Es gefällt mir. - Jedoch nicht ganz so gut wie die „Verklärte Nacht".

Die beiden einzelnen Quartettsätze, die sich neben dem frühen Streichquartett mit auf der Scheibe befinden, sind auch nicht uninteressant.

Klanglich gibt es an der Aufnahme nichts zu meckern. (Lediglich der deutsch-englische Audiokommentar des Komponisten am Ende von CD 1 des Sets lässt klanglich doch stark zu Wünschen übrig. )

Mit freundlichem Gruß
Fabian
FabianJ
Inventar
#14828 erstellt: 19. Mai 2015, 21:19
Weiter gehts mit obigem CD-Set:

Arnold Schönberg (1874-1951)
Streichquartett Nr. 1 d-Moll op. 7
aron quartett: Ludwig Müller (Violine), Barna Kobori (Violine), Georg Hamann (Bratsche), Christophe Pantillon (Violoncello)

Uff...Mit 45 Minuten ist dieses Quartett ein ziemlicher Brocken. Wenn ich mich recht entsinne, dann ist das bislang längste Streichquartett in meiner Sammlung das zweite Streichquartett (op. 15) von Zemlinsky, welches in der Aufnahme mit dem Escher String Quartet aber auch noch gut 2 1/2 Minuten kürzer ist.

Den Klang dieses Streichquartetts würde ich nach wie vor als spätromantisch bezeichnen, es kam mir dabei aber recht wuchtig vor. Man muss sich wohl wirklich auf die Musik konzentrieren, um da nicht irgendwann den Faden zu verlieren. Mein Eindruck nach dem ersten Anhören ist eher positiv, aber ich denke ich muss mir das Stück noch ein, zwei Mal „antun", um mir einen besseren Durchblick zu verschaffen.

Das ist kein Werk, welches ich mir jeden Tag anhören könnte, aber hin und wieder mag ich herausfordernde Stücke wie dieses!

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Kreisler_jun.
Inventar
#14829 erstellt: 20. Mai 2015, 07:11
Schuberts G-Dur D 887 ist, wenn die Wiederholungen gespielt werden, etwa 50 min. lang; je nach Tempo usw. liegen auch Beethovens op.132 sowie op.130 in der Fassung mit op.133 da herum, ebenso gibt es ein extrem langes Reger-Quartett. Evtl. auch Cesar Francks Streichquartett und es gibt ein frühes Dvorak-Quartett, das über eine Stunde dauert.
Aber Schönbergs op.4 ist jedenfalls ein sehr schwerer Brocken, eine Art Über-Brahms/Reger/später Beethoven. Dagegen klingt das frühe D-Dur fast wie Dvorak...
FabianJ
Inventar
#14830 erstellt: 20. Mai 2015, 14:40
Das letzte Schubert-Quartett hatte ich doch glatt übersehen. Das ist wirklich noch ein paar Minuten länger, allerdings empfinde ich dieses als für den Zuhörer weniger fordernd. Schönbergs op. 4 empfinde ich auch als leichter zugänglich, aber dieser Eindruck mag vielleicht auch daher rühren, dass ich mir das Streichsextett schon einige Male anhörte und ein wenig auch daher, dass das darin „verwurstete" Gedicht eine Ahnung vom groben Verlauf des Stücks gibt.

Francks Streichquartett und die frühen Dvořák-Quartette kenne ich noch nicht und von Reger nur die Suiten für Viola solo. Da gibt es für mich noch viel zu entdecken.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Joachim49
Inventar
#14831 erstellt: 20. Mai 2015, 15:04

volschin (Beitrag #14823) schrieb:
Warum glaubst Du, dass diese Scheibe das Beste ist?


"Das Beste" gibt es wahrscheinlich nicht, wenn es viele Aufnahmen gibt. Aber Petrenkos Schostakowitsch schätze ich selbst, aber auch "die Musikkritik" als erstklassig ein.
Kreisler_jun.
Inventar
#14832 erstellt: 20. Mai 2015, 16:15

FabianJ (Beitrag #14830) schrieb:
Das letzte Schubert-Quartett hatte ich doch glatt übersehen. Das ist wirklich noch ein paar Minuten länger, allerdings empfinde ich dieses als für den Zuhörer weniger fordernd.

Hast Du mal die späten Beethoven-Quartette angehört? Besonders op.131 ist ein sehr wichtiges Vorbild für diese durchkomponierten frühmodernen Quartette wie Schönbergs op.4 und Zemlinskys #2 (nur eingängiger und besser ;))
op111
Moderator
#14833 erstellt: 20. Mai 2015, 19:37
Heute:
Serge Prokofieff (1891-1953)
Symphonie Nr. 5
London Symphony Orchestra,
Valery Gergiev

Philips, DDD, 2004
jpc.de

im 1. oberflächlichen Vergleich zu der im aktuellen (05/2015) Fono Forum hochgelobten neuen Aufnahme

Bergen Philharmonic Orchestra,
Andrew Litton
BIS, DDD, 2014
jpc.de

scheint mir Gergievs (pseudo live) Aufnahme auch klanglich deutlich überlegen zu sein.
Die BIS-Aufnahme läuft m.E. auch ein wenig zu glatt und routiniert ab.
op111
Moderator
#14834 erstellt: 20. Mai 2015, 19:45
Frederic Rzewski (geb. 1938 )
Down by the riverside
Winnsboro Cotton Mill Blues*
Marc-André Hamelin, Klavier
Hyperion, DDD, 98
jpc.de

*Der höllische Lärm einer Baumwollspinnerei (wiki: cotton mill) dargestellt u.a. durch minimalistische Methoden (Phasing u.a.), Blues und Boogie Woogie.

Vielleicht kennen einige den Song von

Pete Seeger schrieb:
Ol' man seargent sittin' at the desk
The damn ol' fool won't give us no rest
He'd take the nickels off a dead man's eyes
To buy a Coca-Cola an' a eskimo pie ...




[Beitrag von op111 am 20. Mai 2015, 20:02 bearbeitet]
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#14835 erstellt: 20. Mai 2015, 20:40
Ich habe eine Frage zu Hector Berlioz.
Gibt es vom ihm auch andere Werke als Symphonie Fantastique zu kaufen?
Seine Kammermusik und Klavierwerke (Albumleaf) würden mich interessieren, aber ich kann nichts finden.

Er wird immer hochgelobt, aber wenn man nach CD´s sucht, findet man beinahe nur SF oder Lieder.


[Beitrag von Leon_der_Profi_5080 am 20. Mai 2015, 20:44 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#14836 erstellt: 20. Mai 2015, 20:50
Vor ein paar Stunden hörte ich mir noch einmal Schönbergs op. 7-Quartett an. Dieses Mal konnte ich damit schon ein wenig mehr anfangen als gestern. Es hatte mir richtig gut gefallen.


Kreisler_jun. (Beitrag #14832) schrieb:

Hast Du mal die späten Beethoven-Quartette angehört? Besonders op.131 ist ein sehr wichtiges Vorbild für diese durchkomponierten frühmodernen Quartette wie Schönbergs op.4 und Zemlinskys #2 (nur eingängiger und besser ;))


Dann werde ich das doch gleich mal tun.

Soeben angehört:
jpc.de
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Streichquartett Nr. 14 cis-Moll op. 131
Quartetto di Cremona: Cristiano Gualco (1. Violine), Paolo Andreoli (2. Violine), Simone Gramaglia (Bratsche), Giovanni Scaglione (Violoncello)

Auch so ein Werk das ich mir wohl noch ein, zwei weitere Male zu Gemüte führen muss. Es klingt für mich zwar noch ein gutes Stück.. Nun ja, entspannter als Schönbergs erstes Quartett (mit Opus-Nummer), aber es ist doch alles andere als Easy Listening-Musik.

Opus 127, Opus 135 und die Große Fuge habe ich mir auch schon ein paar Male angehört. Die anderen späten Quartette werde ich mit dem Erscheinen der weiteren Ausgaben der Gesamtaufnahme peu à peu kennenlernen. Ich habe es da nicht eilig!

Mit freundlichem Gruß
Fabian
_ _ _

@Leon:
Von Berlioz ist mir noch nie Kammer- oder Klaviermusik zu Ohren gekommen. Neben der Symphonie Fantastique kann ich vor allem sein Requiem (Grande Messe des Morts), das Te Deum, Harold en Italie (eine Art Mischung aus Sinfonie und Viola-Konzert) sowie die Orchesterlieder „Les Nuits d'été" empfehlen.

Er hat auch einige bekannte Opern geschrieben, aber da ich mit Opern nicht viel am Hut habe, kenne ich diese nicht.

Klavier- und Kammermusik scheint nicht gerade sein Spezialgebiet gewesen zu sein.


[Beitrag von FabianJ am 20. Mai 2015, 21:07 bearbeitet]
op111
Moderator
#14837 erstellt: 20. Mai 2015, 20:53
zur Kammermusik von H. Berlioz:
Wikip. nennt nur

Kammermusik:
1831 Rêverie et Caprice, op. 8 (Romanze)
Klaviermusik:
1844 Albumleaf (16 mesures)
Harmonium- und Orgelmusik:
1844 Hymne pour l'élévation en ré majeur, pour orgue
1844 Sérénade agreste à la madone sur le thème des pifferari romains en mi bémol majeur, pour orgue
1844Toccata en do majeur, pour orgue
1845 Trois Pièces pour orgue ou harmonium (Hymne pour l’élévation, Sérénade agreste à la madone sur le thème des pifferari romains, Toccata en do majeur)

Auf dem Tonträgermarkt ist mir bisher nur op. 8 begegnet.


[Beitrag von op111 am 20. Mai 2015, 20:56 bearbeitet]
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#14838 erstellt: 20. Mai 2015, 20:57

op111 (Beitrag #14837) schrieb:
zur Kammermusik von H. Berlioz:
Wikip. nennt nur

Kammermusik:
1831 Rêverie et Caprice, op. 8 (Romanze)
Klaviermusik:
1844 Albumleaf (16 mesures)
Harmonium- und Orgelmusik:
1844 Hymne pour l'élévation en ré majeur, pour orgue
1844 Sérénade agreste à la madone sur le thème des pifferari romains en mi bémol majeur, pour orgue
1844Toccata en do majeur, pour orgue
1845 Trois Pièces pour orgue ou harmonium (Hymne pour l’élévation, Sérénade agreste à la madone sur le thème des pifferari romains, Toccata en do majeur)


Eben. Aber ich kann keine CD´s finden.
Berlioz wird immer so sehr gelobt, besonders von den damaligen Kritikern und anderen Kompinisten und mir gefällt SF sehr, aber mich wundert nur, dass sie nicht erhältlich sind?
cello_perfekt
Hat sich gelöscht
#14839 erstellt: 20. Mai 2015, 21:08

FabianJ (Beitrag #14746) schrieb:
Soeben hörte ich mir die Aufnahme von Dvořáks 9. Sinfonie mit dem Concertgebouw-Orchester und Nikolaus Harnoncourt noch einmal an. Mein Eindruck ist diesmal ein anderer als noch gestern Abend. Harnoncourt gestaltet einige Stellen anders und wählt z. B. andere Tempi als ich das von anderen Aufnahmen gewohnt bin. Die Sinfonie klingt hier entspannter als gewohnt, aber diese Herangehensweise funktioniert hier ziemlich gut. Jedenfalls gefiel mir diese Aufnahme heute deutlich besser und sie kam mir nicht mehr so spannungsarm vor wie gestern Abend.


Und auch ich habe die Aufnahme heute, wie auch gestern mit etwas mehr Zeit und Ruhe hören können. Sie ist klanglich gut bis sehr gut einzustufen, von der Interpretation, wie schon beschrieben, anders, aber wirklich eine wunderbare Ergänzung zu bereits vorhandenen Fassungen. Warum ich die Aufnahme ebenfalls beim ersten Anhören als "spannungsarm" empfunden habe, erschließt sich mir jetzt tatsächlich nicht mehr.

jpc.de
FabianJ
Inventar
#14840 erstellt: 20. Mai 2015, 21:43
Bei mir ist es auch stark von der „Tagesform" abhängig. An dem einen Tag reißt mich eine bestimmte Aufnahme total mit, an einem anderen Tag lässt mich dieselbe Aufnahme völlig kalt. Es ist speziell bei dieser Aufnahme von Dvořáks neunter Sinfonie wohl auch vorteilhaft, wenn man weiß wie sie „normal" klingt, um die Eigenheiten dieser Interpretation schätzen zu können.

Die obige Harnoncourt-Aufnahme war meine erste von dieser Sinfonie, aber wirklich schätzen lernte ich sie erst nachdem ich die weniger eigensinnige Iván Fischer-Einspielung gehört hatte.

Gerade gehört:
jpc.de
Pēteris Vasks (geb. 1946)
„Viatore" für Streichorchester (Hommage à Arvo Pärt - 2001)
Sinfonietta Rīga (Orchester) - Dirigent: Normunds Šnē

Auch wenn mir das Schönberg- und das späte Beethoven-Quartett gut gefallen haben, so ist zur Abwechslung und zum Tagesausklang etwas leichter zugängliche Musik doch ganz schön. Neben seinem ersten Violinkonzert „Fernes Licht" schätze ich Viatore von den mir bislang bekannten Stücken dieses Komponisten am Meisten. Klar ist es repetitiv, aber es entfaltet dabei auch eine unheimliche Sogwirkung.

Mit freundlichem Gruß
Fabian


[Beitrag von FabianJ am 20. Mai 2015, 21:47 bearbeitet]
cello_perfekt
Hat sich gelöscht
#14841 erstellt: 20. Mai 2015, 22:05

Die obige Harnoncourt-Aufnahme war meine erste von dieser Sinfonie, aber wirklich schätzen lernte ich sie erst nachdem ich die weniger eigensinnige Iván Fischer-Einspielung gehört hatte.


War bei mir nicht einmal der Fall. Ich habe einige Varianten der 9ten. Unter anderem Kertész und Nelsons, beide möchte ich nicht missen.
Klassikkonsument
Inventar
#14842 erstellt: 20. Mai 2015, 22:05

FabianJ (Beitrag #14828) schrieb:
[...]Arnold Schönberg (1874-1951)
Streichquartett Nr. 1 d-Moll op. 7[...]
Den Klang dieses Streichquartetts würde ich nach wie vor als spätromantisch bezeichnen, es kam mir dabei aber recht wuchtig vor.

Der spätromantische Charakter (so grob Wagner-Nachfolge) ist nicht zu leugnen. Wobei man retrospektiv sagen kann, dass es eben eine Station auf dem Weg zur Atonalität war. Ich fände es auch nicht absurd, wenn man das Stück expressionistisch nennen würde. Aber keine Ahnung, wie das in der Musikwissenschaft definiert wird.


Man muss sich wohl wirklich auf die Musik konzentrieren, um da nicht irgendwann den Faden zu verlieren. Mein Eindruck nach dem ersten Anhören ist eher positiv, aber ich denke ich muss mir das Stück noch ein, zwei Mal „antun", um mir einen besseren Durchblick zu verschaffen.

Das ist kein Werk, welches ich mir jeden Tag anhören könnte, aber hin und wieder mag ich herausfordernde Stücke wie dieses! :)

Man kann die traditionelle viersätzige Großform (Sonatenhauptsatz, Scherzo, langsamer Satz & Schluss-Rondo) noch ansatzweise ausmachen. Aber die Formen lösen sich auf: Die Sätze gehen ineinander über und haben gemeinsames thematisches oder motivisches Material. (Schräg wie dann die späteren Suiten op. 24, 25, 26 & 29 und das 3. Streichquartett op. 30 wieder "klassizistische Klarheit" an den Tag legen, mit wörtlichen Wiederholungen.)
Irgendwo habe ich mal gelesen, der 1. Satz der Eroica von Beethoven sei für op. 7 ein Vorbild gewesen. Dort ist es ja wohl so, dass das Hauptthema in der Reprise erweitert bzw. erst vollendet wird. Diese Auflösung oder Relativierung des Thematischen in seiner traditionellen Funktion (schematisch bzw. klischeemäßig gesagt: erst wird das Thema vorgestellt, dann wird es in der Durchführung "verarbeitet", um schließlich in der Reprise wiederzukehren) wird bei Schönberg weitergetrieben. Es gibt (sozusagen) keine Exposition mehr, nur noch Durchführung.
Es ist wohl so, dass sich das thematische Material auf wenige Motive zurückführen lässt. Daraus entwickelt Schönberg dann ein schwer überschaubares Chaos an Ereignissen. Die ersten Male hatte ich (trotz aus der Bibliothek ausgeliehener Partitur) den Eindruck, jedes Mal eine andere Musik zu hören. Einziger Ruhepunkt zum Durchatmen war der dem langsamen Satz entsprechende Abschnitt.


Uff...Mit 45 Minuten ist dieses Quartett ein ziemlicher Brocken. Wenn ich mich recht entsinne, dann ist das bislang längste Streichquartett in meiner Sammlung das zweite Streichquartett (op. 15) von Zemlinsky, welches in der Aufnahme mit dem Escher String Quartet aber auch noch gut 2 1/2 Minuten kürzer ist.


Kreisler_jun. (Beitrag #14829) schrieb:
Schuberts G-Dur D 887 ist, wenn die Wiederholungen gespielt werden, etwa 50 min. lang; je nach Tempo usw. liegen auch Beethovens op.132 sowie op.130 in der Fassung mit op.133 da herum, ebenso gibt es ein extrem langes Reger-Quartett. Evtl. auch Cesar Francks Streichquartett und es gibt ein frühes Dvorak-Quartett, das über eine Stunde dauert.
Aber Schönbergs op.4 ist jedenfalls ein sehr schwerer Brocken, eine Art Über-Brahms/Reger/später Beethoven.

Wobei man auch sagen muss, dass es bei dem Schönberg eben keine wörtlichen Wiederholungen größerer Teile gibt.
Und op. 7 ist ja nicht etwa deshalb so lang, weil Schönberg sich noch nicht angemessen kurz fassen konnte, wie vielleicht der frühe Dvorak.


[Beitrag von Klassikkonsument am 20. Mai 2015, 22:11 bearbeitet]
Klassikkonsument
Inventar
#14843 erstellt: 21. Mai 2015, 10:12
Mal wieder eines meiner Lieblingsquartette:

jpc.de

Joseph Haydn (1732 - 1809): Vogel-Quartett C-dur op. 33 Nr. 3

Quatuor Festetics (Arcana, 2006).
Martin2
Inventar
#14844 erstellt: 21. Mai 2015, 15:38
amazon.de

Daraus die CD2 "A 14 th century pilgrimage". Stimmungsvolle Zeitreise.
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#14845 erstellt: 21. Mai 2015, 19:49
http://www.amazon.de...&smid=A3JWKAKR8XB7XF
Zu dieser CD kann ich leider nicht viel sagen, außer das Moleiro Moises zu wenig Beachtung bekam.

Da weder der Link noch das Foto eingebunden werden kann, poste ich den Link auf diese Weise.


[Beitrag von Leon_der_Profi_5080 am 21. Mai 2015, 19:50 bearbeitet]
Ozone
Inventar
#14846 erstellt: 21. Mai 2015, 20:27

Leon_der_Profi_5080 (Beitrag #14845) schrieb:
Da weder der Link noch das Foto eingebunden werden kann, poste ich den Link auf diese Weise.


So sieht das Cover aus.

Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#14847 erstellt: 21. Mai 2015, 20:46
Danke. Bei mir ist merkwürdigerweise weder bei Amazon noch über den URL Button ein Bild erschienen :).
FabianJ
Inventar
#14848 erstellt: 21. Mai 2015, 21:52
@Klassikkonsument: Als jemand der keine Noten lesen kann und Musik somit nur mit den Ohren erfährt, ist es mir nicht möglich Schönbergs op. 7 (oder ein beliebiges anderes Werk) so detailliert zu durchleuchten.

Deinen Beitrag fand ich jedenfalls sehr informativ zu lesen. Danke.

Soeben angehört:
amazon.de
Igor Strawinski (1882-1971)
Konzertstück (für Streichquartett)
Quatuor Ysaÿe: Guillaume Sutre (Violine), Luc-Marie Aguera (Violine), Miguel da Silva (Bratsche), Yovan Markovitch (Violoncello)

Strawinski ist ja bekanntlich nicht gerade wegen seiner Streichquartette berühmt. Neben diesem Konzertstück und den 3 Stücken für Streichquartett entstand dann, Jahrzehnte nach den genannten Werken, noch der kurze Doppelkanon „Raoul Dufy in Memoriam". Zu den bedeutendsten Werken des Komponisten dürfte keines davon gehören, aber hin und wieder höre ich sie mir ganz gerne an. Zumal sie jeweils nur ein paar Minuten lang sind.

Das Konzertstück würde ich als expressionistisch bezeichnen. Von Strawinskis Quartettschaffen höre ich mir dieses Werk am Liebsten an.

Mit freundlichen Grüßen
Fabian
Klassikkonsument
Inventar
#14849 erstellt: 21. Mai 2015, 23:18

FabianJ (Beitrag #14848) schrieb:
@Klassikkonsument: Als jemand der keine Noten lesen kann und Musik somit nur mit den Ohren erfährt, ist es mir nicht möglich Schönbergs op. 7 (oder ein beliebiges anderes Werk) so detailliert zu durchleuchten.

Deinen Beitrag fand ich jedenfalls sehr informativ zu lesen. Danke.

Noten lesen kann ich auch nicht richtig, sondern nur in etwa mitverfolgen. Es dauert, bis ich weiß, für welche Tonhöhe eine Note steht. Trotzdem hilft mir das Mitblättern der Partitur, die Musik konzentrierter zu hören. Ich habe also das Werk nicht selbst durchleuchtet, sondern nur darüber gelesen. Aber man hört ja auch, dass bestimmte Themen immer wiederkehren.
Eine Sache ist mir aber doch selbst aufgefallen: Der Anfang vom 3., dem langsamen Abschnitt ist praktisch notengleich mit dem Anfang vom letzten, dem Schluss-Rondo-Abschnitt.
Pianophile
Ist häufiger hier
#14850 erstellt: 22. Mai 2015, 10:40

volschin (Beitrag #14805) schrieb:
Inspiriert durch die gestrige Performance bei den Berliner Philharmonikern folgt heute mit Yuja Wang

Rachmaninov - Klavierkonzert Nr. 3
Prokofiev - Klavierkonzert Nr. 2

Simon Bolivar Symphony Orchestra of Venezuela
Dirigent: Gustavo Dudamel

jpc.de

Rachmaninov nicht schlecht, der Prokofiev ist aber glanzlos im Vergleich zu der gestrigen Vorstellung peitschender Gewalt von Järvi.

Wir waren letzten Freitag auch in der Philharmonie - war ein echtes Highlight. Schon die Schumann-Ouvertüre fand ich fantastisch gespielt. Beim Prokofiev haben die Philharmoniker auch sehr gut agiert, ich fand's auch reizvoller als in der DG-Aufnahme. Andererseits ist so ein Live-Erlebnis ohnehin etwas anders, man hat da schon eine andere Rezipienten-Haltung finde ich.

Die Zugabe war auch witzig, Volodos hat so etwas ja vor einigen Jahren auch gespielt.

Was Yuja Wang mMn noch ein wenig fehlt, ist der Aufbau von Spannungsbögen, die die Dramatik des jeweiligen Stückes nachvollziehbar machen. Gerade beim Prokofiev fand ich das manchmal etwas zu einförmig-schnell, auch wenn das beispielsweise in der Kadenz durchaus eindrucksvoll war von der technischen Seite. Bei anderen Pianisten - etwa Severin von Eckardstein - kommt das wuchtiger, dramatischer herüber.
Klassikkonsument
Inventar
#14851 erstellt: 22. Mai 2015, 14:00
Bei mir noch die ältere Glenn-Gould-Edition (Sony) aus den 90ern:

jpc.de

Joseph Haydn (1732 - 1809): Klaviersonate C-dur Hob.XVI: 48

Im ersten der zwei Sätze (Andante con espressione) stellt Gould mit fast 13 Minuten wahrscheinlich einen Langsamkeitsrekord auf. Meine Hip-Aufnahme mit Alan Curtis

jpc.de
(stradivarius, 1997)

braucht da nur knapp 8 Minuten. Dass womöglich auch 5 Minuten langen, zeigt dieses Youtube-Video:

'https://www.youtube.com/watch?v=T0O_eqPYRd4

Im 2. Satz (Rondo. Presto) spielt Gould dann wieder normal schnell. Mal gucken, ob mich Gould im 1. Satz nach diesen Erfahrungen noch überzeugen kann.
arnaoutchot
Moderator
#14852 erstellt: 23. Mai 2015, 08:27
Hier gerade mal wieder Tchaikovsky - Symphonie No. 6 "Pathetique" - Daniele Gatti / RPO - Harmonia Mundi SACD 2006. Das dürfte klanglich meine beste Aufnahme der Symphonie sein, und sie ist auch sehr ordentlich gespielt. Sie kommt zwar nicht ganz an die inhaltliche Über-Referenz Mravinsky heran, aber macht das durch eine fast tänzerische und luftige Interpretation wett. Leider wie so vieles Schönes im Leben inzwischen vergriffen und teuer.

amazon.de
arnaoutchot
Moderator
#14853 erstellt: 23. Mai 2015, 10:00
... gefolgt von der 4. vom gleichen Team ... da gilt im wesentlichen das gleiche wie oben. Die negative Kritik in amazon kann ich keineswegs nachvollziehen, ich finde Gattis Angang sehr gelungen.

amazon.de

Nun mache ich die drei grossen mit der 5. auch noch voll, wechsle aber zu der ebenfalls sehr gelungenen Aufnahme von Mariss Jansons mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks - BR media SACD MCh 2010. Klanglich einen Tick dunkler und voller, aber ebenfalls hervorragender detaillierter MCh-Klang. Macht Freude, zu hören. Hier stimme ich auch der positiven amazon-Kritik zu

amazon.de
Klassikkonsument
Inventar
#14854 erstellt: 23. Mai 2015, 12:05
Ach, dann nochmal meine andere HIP-Aufnahme von Haydns C-dur-Sonätchen Hob.XVI: 48:

amazon.de

Marcia Hadjimarkos (Clavichord) (Zig-Zag, 1993).
FabianJ
Inventar
#14855 erstellt: 23. Mai 2015, 12:28
jpc.de
Carl Nielsen (1865-1931)
Sinfonie Nr. 6 „Sinfonia semplice"
Königliches Philharmonieorchester Stockholm (Konzertmeister: Joakim Svenheden) - Dirigent: Sakari Oramo

Im Vergleich zu den anderen Sinfonien des großen dänischen Sinfonikers klingt diese stellenweise ziemlich schräg. So kann ich beispielsweise im Humoresque (Allegretto)-Satz kaum Melodien, dafür aber ein paar skurrile Blechbläser-Einsätze ausmachen. So brauchte es dann auch einen zweiten Anlauf bis ich mit diesem Werk etwas anfangen konnte. Das ist sicher nicht Nielsens zugänglichstes Werk, aber wenn man sich einmal ein wenig eingehört hat, dann weis es doch zu gefallen.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit diesem inzwischen kompletten Sinfonie-Zyklus. Lediglich der auf Transparenz ausgelegte Interpretationsansatz bei der vierten Sinfonie ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber die Aufnahmen der restlichen fünf Sinfonien halte ich für sehr gelungen. Auch klanglich können die Aufnahmen überzeugen. Wie üblich, kenne ich jedoch nur die Stereo-Fassung.

Mit freundlichem Gruß
Fabian


[Beitrag von FabianJ am 23. Mai 2015, 12:32 bearbeitet]
WolfgangZ
Inventar
#14856 erstellt: 23. Mai 2015, 12:59

Im Vergleich zu den anderen Sinfonien des großen dänischen Sinfonikers klingt diese stellenweise ziemlich schräg. So kann ich beispielsweise im Humoresque (Allegretto)-Satz kaum Melodien, dafür aber ein paar skurrile Blechbläser-Einsätze ausmachen.


In der Tat! Webern ist da näher als die deutsche Hochromantik. Ich finde diese doppelbödige Musik sehr reizvoll, auch wenn mich die Vierte und vor allem die Fünfte unmittelbarer ansprechen!

Wolfgang
volschin
Inventar
#14857 erstellt: 24. Mai 2015, 05:54

arnaoutchot (Beitrag #14852) schrieb:
Hier gerade mal wieder Tchaikovsky - Symphonie No. 6 "Pathetique" - Daniele Gatti / RPO - Harmonia Mundi SACD 2006. Das dürfte klanglich meine beste Aufnahme der Symphonie sein, und sie ist auch sehr ordentlich gespielt. Sie kommt zwar nicht ganz an die inhaltliche Über-Referenz Mravinsky heran, aber macht das durch eine fast tänzerische und luftige Interpretation wett.

Kennst Du die anderen Russen im Vergleich (Ashkenazy, Gergiev, Pletnev, Kitajenko)? Wie würdest Du die einschätzen?


[Beitrag von volschin am 24. Mai 2015, 05:55 bearbeitet]
Klassikkonsument
Inventar
#14858 erstellt: 24. Mai 2015, 07:33
Mal wieder diese interessante Anthologie:



Pictures at a Mondrian Exhibition

- Percy Grainger (1882 - 1961): In Dahomey (1903 / 09)

- Alexandre Tansman (1896 - 1987): Sonatine Transatlantique (1930)
  • Fox-Trot
  • Blues & Spiritual
  • Charleston


- Theo Loevendie (*1930): Red, Yellow and Blue ( for Marcel Worms ) (1995)

- Sumire Nukina ( *1948 ): from: Tree Series (1994)
  • Tree #1
  • The Red Tree
  • The Grey Tree
  • The Blossoming Appletree


- George Antheil (1900 - 1959): Airplane Sonata (1923)

  • 1st Movement (to be played as fast as possible)
  • Andante moderato


- David Little (*1952): Pictures at a Mondrian Exhibition (1994) ( for Marcel Worms; Auswahl: )

  • Composition No. 3, Trees
  • Composition with Red, Yellow & Blue
  • Broadway Boogie-Woogie
  • Starry Sky above the Sea
  • Broadway Boogie-Woogie (var.)


- Erwin Schulhoff (1894 - 1942): Suite Dansante en Jazz (1931)

  • Stromp
  • Strait
  • Waltz
  • Tango
  • Slow
  • Fox-Trot


- Anton Webern (1883 - 1945): Variationen Op. 27 (1936)

  • Sehr mäßig
  • Sehr schnell
  • Ruhig fließend


- Igor Stravinsky (1882 - 1971): Tango (1940)

- Willem Breuker (*1944) Underberg (1994) ( for Marcel Worms )

  • It is all one great unity, Bert.
  • It is as it is.
  • Piet (1872 - 1944)


- Jimmy Yancy (1898 - 1951): State Street Special (1939)

- Meade Lux Lewis (1905 - 1964): Bear Cat Crawl (1941)

- Morton Gould (1913 - 1996): Boogie-Woogie Etude (1943)


Marcel Worms, Klavier: Fazioli F278 (Emergo Classics, 1997).
arnaoutchot
Moderator
#14859 erstellt: 24. Mai 2015, 09:15

volschin (Beitrag #14857) schrieb:
Kennst Du die anderen Russen im Vergleich (Ashkenazy, Gergiev, Pletnev, Kitajenko)? Wie würdest Du die einschätzen?


Hab am Beispiel der 6. mal alle Aufnahmen hervorgeholt, die ich davon habe. War selbst erstaunt, dass es schon wieder neun (edit: zehn, hab den Fricsay vergessen) Stück sind .

Wie zu sehen ist, sind es vorwiegend westliche Interpreten, ausser Mravinsky und Gergiev. Ehrlich gesagt habe ich nach Mravinsky bei "russischen Interpretationen" nicht mehr weitergesucht, besser kann es da eigentlich nicht mehr werden. Die Aufnahmen aus den frühen 60ern (Achtung: Es gibt die drei Symphonien als zwei verschiedene Aufnahmen in mono und stereo, ich beziehe mich auf den Stereo-Zyklus) klingen in dem preiswert verfügbaren DGG-Originals Remaster auch gut anhörbar. Die K2HD auf dem Bild oben links, die ich mir mal aus Asien mitgebracht habe, ist nicht substantiell besser. Übrigens auch nicht die sündteure Esoteric-SACD-Ausgabe, die hatte ich auch mal hier )

Gergiev mit dem Kirov Orchester (oben Mitte) fand ich inhaltlich immer etwas diffus und zahnlos, auch klanglich riss mich die DVD-Audio nie vom Hocker. Sehr gerne mag ich - wie gestern schon geschrieben, den Gatti, alternativ noch Eschenbach mit dem Philadelphia Orchestra (Ondine, SACD 2006, unten Mitte), die auch klanglich eine Schau ist (wie zB auch seine Aufnahme der Orgelsymphonie von Saint-Saens aus der gleichen Reihe) oder Dohnanyi, der meine erste CD-Aufnahme der Symphonie in den 80ern war (Telarc 1987).

"Spezialisten" wären dann noch Bernstein mit seiner berühmt-berüchtigten 1986er Aufnahme mit den New Yorkern auf DGG (Box, Mitte rechts), in der er das Finale auf sagenhafte 17 Minuten ausdehnt in ein masochistisches Klangbad des Schmerzes ... selbst Celibidache braucht nur 13 Minuten dafür. Masur und Fricsay (mit RSO Berlin, 1959) habe ich - muss ich zugeben - jetzt nicht mehr so gegenwärtig.

IMG_1133
arnaoutchot
Moderator
#14860 erstellt: 24. Mai 2015, 09:19

Klassikkonsument (Beitrag #14858) schrieb:
Mal wieder diese interessante Anthologie: Pictures at a Mondrian Exhibition


Zustimmung, sehr interessantes Programm, hab ich auch. Und witzige Anspielung auf den berühmten Vorgängerzyklus.
volschin
Inventar
#14861 erstellt: 24. Mai 2015, 13:18
Von Gergiev zielte ich auf die mit den Wienern.
amazon.de

Ich glaube, ich werde mal zuschlagen. Gatti ist mir zu teuer.
arnaoutchot
Moderator
#14862 erstellt: 24. Mai 2015, 14:54

volschin (Beitrag #14861) schrieb:
Von Gergiev zielte ich auf die mit den Wienern.


Da kann ich nichts dazu sagen, nach der milden Enttäuschung mit dem Kirov Orchester habe ich in diese Richtung nicht mehr weitergesucht.

Edit: Sehe gerade, dass es die auch als Blu Ray Audio gibt, aber Achtung, da hat sie gegenüber der SACD nur hochauflösenden Stereo-Ton !

amazon.de


[Beitrag von arnaoutchot am 24. Mai 2015, 15:03 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#14863 erstellt: 24. Mai 2015, 16:53
Angesteckt von meinem Vorredner, ist mir heute auch mal wieder nach etwas Tschaikowski:

jpc.de
Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840-1893)
Sinfonie Nr. 1 g-Moll op. 13 „Winterträume“
Oslo-Filharmonien (Orchester), Mariss Jansons (Dirigent)

Die erste Sinfonie ist bei Weitem nicht so populär wie die Nummern 4 bis 6, aber das Werk braucht sich m. E. nach auch nicht zu verstecken. Im Vergleich zu den letzten Sinfonien klingt dieses Werk weniger dramatisch aufgeladen, sondern eher emotional zurückgenommen, elegant und leicht. Ein Werk, das man sich gut mal abends an einem kalten, verschneiten Wintertag anhören kann. An einem warmen Frühlingstag wie heute klingt diese Sinfonie aber nicht weniger schön.

Mit freundlichem Gruß
Fabian


[Beitrag von FabianJ am 24. Mai 2015, 17:08 bearbeitet]
dktr_faust
Inventar
#14864 erstellt: 24. Mai 2015, 19:26
http://www.musicweb-..._Gergiev_4756315.htm

Ich kann zu Gergiev und WPO persönlich nichts sagen, aber dieses Review klingt zumindest nicht schlecht.

Grüße
arnaoutchot
Moderator
#14865 erstellt: 25. Mai 2015, 08:37
Hier heute zum Tagesbeginn Franz Schuberts "Unvollendete" Symphonie No. 7 D 759 in der sehr gelungenen Aufnahme von Jonathan Nott mit den Bamberger Symphonikern (Tudor SACD 2004). Breit und klar angelegt werden die Steigerungen dynamisch sehr gut herausgearbeitet, und die Bamberger Sinfonie ist nach ihrer akustischen Neugestaltung klanglich einer der besten Konzertsäle Deutschlands (wie man auch an dem exquisiten Mahler-Zyklus von Nott und den Bambergern hören kann). Die Mehrkanalaufnahmen sind klanglich meine besten Aufnahmen der Schubert-Symphonien (zum Vergleich habe ich noch Brüggen/Orchestra of the 18th Century, Philips 1990-96 und Maazel/SO des Bayerischen Rundfunks, BR media 2001).

Edit: Und Nott's Unvollendete ist die Vollendetste von allen, die ich kenne, weil er sogar noch die wenigen Takte (29 Sekunden) des Allegro-Fragments aufgenommen hat.

jpc.de


[Beitrag von arnaoutchot am 25. Mai 2015, 08:40 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#14866 erstellt: 25. Mai 2015, 09:10
Nach der Symphonie noch ein Konzert: Edvard Grieg - Piano Concerto a-moll - Percy Grainger (Pianola-Reperformance), Rolf Gupta, Kristiansand SO - 2L Blu Ray Audio dts HD 7.1 2009. Das besondere an dieser Performance ist, dass sie um eine Klavierrollen-Aufnahme von Percy Grainger aus dem Jahr 1921 herum "gebaut" ist. Grainger war mit Grieg befreundet und besuchte ihn 1907 in Troldhaugen, wo ihn Grieg ausdrücklich für sein hohes Verständnis für norwegische Musik und seine spielerischen Fähigkeiten lobte. In 2009 wurden diese Rollen zusammen mit dem Orchester in der Kathedrale von Kristiansand aufgenommen. Die dts HD 7.1 Spur gehört klanglich zum besten, was ich an Aufnahmen klassischer Musik habe.

jpc.de
arnaoutchot
Moderator
#14867 erstellt: 25. Mai 2015, 14:33
Nun hat der Regen auch Franken erreicht, von daher habe ich mich etwas tiefer in die Sammlung vergraben und da Schätze wie diese Box zu Tage gefördert: Antonio Vivaldi - Concerti per Oboe (Gesamtaufnahme) - Heinz Holliger / I Musici - Philips 5 LPs 1975-81. Es sind 25 Konzerte auf 5 LPs, ob das wirklich alle von Vivaldi sind, vermag ich auch dem Kopf nicht zu sagen. Inhaltlich scheint mir das klare und emotional immer kontrollierte Spiel von Holliger jedoch referenzverdächtig zu sein. Ich weiss gar nicht, ob es diese Box in dieser Form je auf CD gegeben hat. Jedenfalls bleibt hinsichtlich warmem analogen Klangs ohnehin kein Wunsch offen.

IMG_1138
FabianJ
Inventar
#14868 erstellt: 26. Mai 2015, 20:44
Arnold Schönberg (1874-1951)
Streichquartett Nr. 2 fis-Moll op. 10 (1897)
aron quartett: Ludwig Müller (Violine), Barna Kobori (Violine), Georg Hamann (Bratsche), Christophe Pantillon (Violoncello)

Im Vergleich zum op. 7-Quartett fiel es mir hier wieder etwas leichter, der Musik zu folgen. Die Gesangsstimme im dritten und vierten Satz ist für ein Streichquartett eher ungewöhnlich, aber es klingt dabei nicht so schrill wie einige andere Vokalwerke dieses Komponisten (z. B. Pierrot Lunaire), was mir entgegenkommt. (Allerdings kenne ich auch nicht so viel von seiner Vokalmusik.)

Kann man sich gut anhören.

Mit freundlichem Gruß
Fabian


[Beitrag von FabianJ am 26. Mai 2015, 20:47 bearbeitet]
Klassikkonsument
Inventar
#14869 erstellt: 26. Mai 2015, 21:13

FabianJ (Beitrag #14868) schrieb:
Im Vergleich zum op. 7-Quartett fiel es mir hier wieder etwas leichter, der Musik zu folgen.

Ja, ich würde sagen, Schönbergs op. 10 ist deutlich übersichtlicher. Ich kannte es schon jahrelang, als ich op. 7 kennenlernte und ich mich erstmal schwertat, es beim nächsten überhaupt als dieselbe Musik wahrzunehmen. Der erste Satz von op. 10 ist meinem Eindruck eigentlich von einer erstaunlichen Prägnanz: Für die Dauer (~ 6 Minuten) passiert eigentlich sehr viel; die Musik ist schon sehr dicht. Gleichzeitig wirkt sie aber schnörkellos und auf den Punkt gebracht. Erinnert mich an den ersten Satz von Beethovens Quarteto serioso op. 95.


Die Gesangsstimme im dritten und vierten Satz ist für ein Streichquartett eher ungewöhnlich, aber es klingt dabei nicht so schrill wie einige andere Vokalwerke dieses Komponisten (z. B. Pierrot Lunaire), was mir entgegenkommt. (Allerdings kenne ich auch nicht so viel von seiner Vokalmusik.)

Der Gesang ist hier im Wesentlichen traditionell, so Richtung Wagner. Beim Pierrot gibt es dann zum ersten Mal den "Sprechgesang". Es besteht meinem Eindruck in diesem Fall immer noch eine gewisse Unsicherheit wie man ihn richtig ausführt (gesprochen, trotzdem konkrete Tonhöhen wie beim Gesang). Und ich habe eine Aufnahme mit der London Sinfonietta & David Atherton (1970er?, Decca), wo ich den Sprechgesang-Part echt furchtbar finde.


[Beitrag von Klassikkonsument am 26. Mai 2015, 21:14 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#14870 erstellt: 26. Mai 2015, 22:00
Auch bei dem traditionelleren, an Wagner orientierten Gesang habe ich oft so meine Schwierigkeiten. Von den Gurre-Liedern kann ich mir beispielsweise kaum mehr als ein, zwei am Stück anhören. Das klingt für mich einfach zu wuchtig und dick aufgetragen. Ab gut, diese Wirkung würde bei mir bei Wagners Musik wohl auch auftreten. Ich bin halt kein großer Opernliebhaber.

Mit den Gesang im op. 10-Quartett kann ich mich dagegen gut anfreunden. Die emotionalen Ausbrüche kommen mir hier nicht so übertrieben vor und es ist deshalb für mich angenehmer zu hören.

Mit Pierrot Lunaire hatte ich mich (in größeren Abständen) schon ein paar Male anzufreunden versucht. Etwa mit diversen Aufnahmen bei YouTube oder zuletzt auch mit einer alten Aufnahme von 1940 mit Erika Stiedry-Wagner als Vokalistin und dem Komponisten selbst als Dirigenten. So richtig anfreunden konnte ich mich mit diesem Werk bislang nicht. Ich werde es sicher wieder versuchen. Vielleicht bin ich einfach noch nicht auf die für mich passende Aufnahme gestoßen...


Soeben lauschte ich noch:
jpc.de
Frank Martin (1890-1974)
Petite symphonie concertante (1944/45)
Eva Guibentif (Harfe), Christiane Jaccottet (Cembalo), Ursula Ruttimann (Klavier) - Orchester: Orchestre de la Suisse Romande - Dirigent: Armin Jordan

Dieses neoklassizistische Werk bietet schöne Melodien und klingt wunderbar farbig und elegant. Es alles andere als ein extrovertiert-lautes Werk, sondern im Gegenteil emotional eher zurückgenommen und ein bisschen verspielt. Auch wenn dies keine Musik ist, die ich mir jeden Tag anhören könnte, so hat sie mir heute sehr gut gefallen.

Mit freundlichem Gruß
Fabian


[Beitrag von FabianJ am 26. Mai 2015, 22:06 bearbeitet]
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